Beiträge von chobe im Thema „Cyberpunk 2077 von CMON wurde angekündigt“

    Hier setzt man doch eindeutig auf die Bekanntheit des Videospiels CP2077. Das es dazu eine P&P Vorlage gibt, ist hier komplett nebensächlich.

    Der erste Satz ist absolut richtig, aber den zweiten verstehe ich nicht. ^^
    Wieso nebensächlich? Es geht doch um Inhalte. Die sind hier fast identisch - ganz egal, ob 2077 oder 2020, da ist eine MENGE Zeug vorhanden, das einfach ignoriert wurde und das sowohl das Rollenspiel als auch das Videospiel auszeichnen.

    Ein Setting bleibt doch ein Setting mit all seinen Eigenschaften, egal ob als Serie, als Videospiel oder auch nur als Kurzgeschichte.

    Beschäftige dich doch bitte erst einmal ein wenig mehr mit der Materie, bevor du anfängst, Erbsen zu zählen. In aller Kürze: CP2077 besteht min. zu 60% aus CP2020 - eher noch mehr, aber ich wollte vorsichtig schätzen.

    Bei StarCraft ignorierst du wieder, worum es ging und extrahierst dir nur den Teil heraus, der dir passt.

    Ich bin raus. :)

    Spannend, was du alles "Fakten" nennst.


    Über den Reskin: Okay, zugegeben, das muss sich im Detail noch zeigen.

    Das Genre der AreaControl ist aber nunmal faktisch eines, dessen Kern und Essenz aus Mechanik besteht. Von dem her lassen sich viele verschiedene Themen sehr einfach "überstülpen", ohne auf spezielle Eigenschaften eines Setting herauszuarbeiten. Daher liegt imho die Wahl dieses Genres eine gewisse "Einfachheit" des Designs schon nahe. Und wie du selbst schreibst, wussten CMON offensichtlich wohl selbst lange nicht so recht, was für ein Spiel sie überhaupt machen sollen, das unterstreicht ja meinen Eindruck ja sogar noch.

    Deswegen geht auch nicht per se um die "Ähnlichkeit" zweier Spiele.. du liest anscheinend immer um genau den relevanten Teil herum: Die geleistete bzw. der Eindruck der geleisteten Arbeit zählt - für mich der wichtigste Gegenwert für mein Geld, sogar wichtiger als Metall und Plastik.
    Meinetwegen könnte z.B. gerne jemand Arkham Horror 2.Ed. mit Cyberpunk re-themen und ich wäre VOLL zufrieden. Warum? Weil man für diesen Schritt nicht nur ca. 25% eines Spieles verändern und überarbeiten muss, sondern eher 80% - die Essenz, die das Spiel ausmacht. Für mich eine ganz anderen Hausnummer.


    Du wirfst ja alle möglichen verschiedenen Dinge in einen Topf.. Zum ersten: Wir reden hier nicht von einer Spielzeug- oder Videospiel-IP, sondern von einem ausgearbeitetem Rollenspiel-Setting, das es seit über 30 Jahren gibt. Erstere lassen sich ja gerne mal sehr einfach und problemlos über alle möglichen Gerüste überstülpen.. sind wir mal ehrlich, was könnte man bei Borderlands, MotU oder Doom denn schon bitte grundliegend falsch machen? Das meiste "besondere" andiesen Settings ist audiovisuell.
    StarCraft ist eine andere Sache und ein ziemlich schlechtes Beispiel für deine Argumentation, da steckt nämlich wirklich sehr viel drin, dass NUR und ausschließlich in einem StarCraft-Setting Sinn macht. Ein tolles Beispiel dafür, wie's richtig geht. :) Soweit ich mich erinnere, war bei all der Kritik an dem Spiel die Umsetzung der Vorlage nur seltenst im Vordergrund.
    Cyberpunk 2020/2077 bietet deutlich mehr Facetten und selbst, wenn man einfach nur die zwei Kernessenzen des Wortes(!) beachtet hätte, wäre da einfach mehr drin gewesen. "Gangs, die um die Vorherschaft streiten", das ist weder etwas Setting-besonderes und erst recht nichts -exklusives.. das ist ein simpler Themen-Anstrich, an der Essenz des Settings vorbei.

    Dir ist bewusst, dass Ursprünglich "nur" ein Kartenspiel geplant war?
    Was ist daran verwerflich, ein bestimmtes Konzept herzunehmen und zu verändern?
    (...)
    Warum sollte das eine Beleidigung für CP2077 Fans sein? Was man so im Internet sieht, sind viele Gamer recht angetan vom Spiel.

    Was soll das für ein Argument sein? Wenn etwas vorher "schlecht" war und jetzt "mittelmässig", soll man es automatisch als "gut" betrachten und sich freuen? :/
    Ein Kartenspiel aus dem Nichts heraus zu entwickeln, ist keine leichte Aufgabe und passiert auch nicht über Nacht.
    Selbst das ist meiner Meinung nach noch ein deutlicher Unterschied zu einem Reskin eines vorhandenen Spieles und dem Hinzufügen von ein paar Zusatzelementen.
    Klar, kosteneffizient wird überall gearbeitet, aber ab einem gewissen Punkt fühlt es sich einfach nur noch "billig" oder evtl. sogar nach Cashgrab an. Für meinen Geschmack ist das Spiel hier schon über den Punkt hinaus... Bei allem, was das Setting auszeichnet, hergibt und was da alles möglich gewesen wäre, wirkt ein Spieletyp mit komplett ersetzbarem Thema und Cyberpunk '76, ähm.. 2077 Anstrich schon wie ein ziemlich liebloser Schnellschuss.

    Und ja.. als Fan des Settings fühle ich mich da über den Tisch gezogen.

    Rollenspiele erklärt man auch nicht, da wollen entweder alle mitmachen oder man ist da fehl am Platz

    Zugegeben, das ist bei vielen Spielen so, wo man "zusammen" spielt.
    Kooperative Brettspiele profitieren davon z.B. auch. Sobald es kompetitiv wird oder noch schlimmer, versteckte Informationen oder sogar Verräter-Mechaniken Teil des Spieles sind, sind Regellücken ein Problem.

    Ich glaube mittlerweile, dass die Lizenz hier gar nicht so wahnsinnig teuer war. CDPR braucht die Moneten und entsprechend wage ich die Vermutung, dass das hier sogar für CMON eher ein Lückenfüller sein soll.

    Egal wie sehr die Videospieler Gemeinde sich auch dagegen gesträubt hat - Cyberpunk 2077 hat Rekordzahlen bei den Verkäufen eingefahren und bereits im Juni, zum Start der Next Gen Versionen, über 20 Mio Exemplare verkauft. Tendenz mit jedem Update steigend ;)

    CDPR brauchen also weder die Moneten, noch wird die Lizenz günstig gewesen sein.

    Das wird denke ich keinen Unterschied machen. Je größer und besser der Name bzw. die IP, desto teurer wird sie sein - man kauft sich damit ja nichts anderes als Reichweite ein.
    Cyberpunk ist bei Release quasi eine "neue" IP gewesen, weil sich relativ wenige Leute an das P&P Rollenspiel erinnern und das jüngere Publikum nichtmal vom Genrebegriff je etwas gehört hatte. Von einem besonders guten Ruf kann man dank des Release-Debakels auch nicht sprechen.. egal, wo im Netz du über Cyberpunk redest, dauert es nicht lange und es tauchen Bug-, Konsolen- oder halbfertige Witze auf.. das ist allgegenwärtig.

    So wie ich mir das vorstelle, kannst du für so einen Namen nicht wirklich viel Geld verlangen.. vielleicht ist auch genau wegen dieser zweifelhaften Reichweite CMON mit so einem verhaltenen Spielkonzept an die Sache herangegangen.

    Ich finde das tatsächlich sogar irgendwie... nicht naheliegend, aber etwas nachvollziehbar.

    Sind wir mal ehrlich, wieviele taktische Miniaturenspiele haben wir denn so im Umlauf und wieviele sind angekündigt? Ich habe mich ja selbst schon bei den ersten, rein namentlichen Ankündigungen eines CP-Brettspieles schon gefragt: Was KANN man aus Cyberpunk machen, das in irgendeiner Art und Weise eine Besonderheit des Settings transportiert?
    Und richtig viel ist mir da auch nicht eingefallen.. den x. Miniaturen-Shooter? Dann wäre CP wieder nur eher ein Anstrich, sogar hauptsächlich nur der Upgrade-Mechanik - anstatt Superkräften oder Über-Waffen gibt's dann halt Cyberware und wie leicht so ein Konzept zu realisieren und zu balancen ist, erleben wir ja alle regelmässig.
    Dann ist da noch der Punk-/Auflehnungsgedanke gegen die Corporation-Allmacht (meist auch wieder abhängig von "being buffed") und eben die Gang-Rivalitäten.

    Vielleicht hat CMON auch einfach eingesehen, dass sie ein gutes und taktisches Geballer einfach nicht hinbekommen würden...? :saint:

    **EDIT** Was würdest du denn für ein Brettspiel aus dem Setting machen?

    Ersetze "Features" durch Spielmechanismen-Konzepte, die den Charakter eines Spiels bestimmen. Das Management von CD Project hat da über Jahre den Mund viel zu voll genommen, sich zu viel Versprechen in der Gesamteuphorie abringen lassen und am Ende ist leider arg wenig übrig geblieben, was für mich das Videospiel auszeichnen sollte. Deshalb hoffe ich, dass das Brettspiel nicht in die selbe Falle läuft, zu viel zu wollen und am Ende nichts davon elegant abzuliefern.

    Übernommen haben sie sich auf jeden Fall, massiv sogar. Aber ich verstehe nicht, wie einzelne Features, die hauptsächlich aus MMORPG-/ServiceGame-Konzepten stammen, den Charakter eines Singleplayer-Spieles so stark beeinflussen sollen.

    (...) Wird daher vermutlich eher ein Reskin irgendeines bekannten Area Controll Spiel von CMON mit kleinen Abweichungen. Also eher nix was mich vom Hocker hauen wird.

    Das befürchte ich auch - ähnlich wie beim Brettspiel zu Metro 2033...
    Allerdings, bei so einem Setting wie Cyberpunk, was will man da für ein Spielgenre draus bauen, dass einem Rollenspiel irgendwie gerecht wird? Da hätte ich als jahrelanger Fan ehrlich gesagt auch keine sofortige Antwort drauf - einfach nur das x. kooperative Miniaturen-Taktikspiel oder narrative Kampagnenspiel wird den Eigenheiten des Settings nicht so ganz gerecht.

    Da in dem Videospiel etliche der beworbenen und versprochenen Features nie umgesetzt wurden oder schlicht schlecht weil nur rudimentär eingebaut worden sind, bin ich mal gespannt, mit welchen Gameplay-Mechaniken das Brettspiel glänzen wird. Meine Erwartungshaltung ist allerdings auf Null, weil die Marke für mich als Videospiel vorsätzlich verbrannt wurde vom CD Project Management, wobei die eigentlichen Entwickler wohl die wenigste Schuld tragen. Ich warte deshalb die ersten unabhängigen Reviews ab und kaufe wenn überhaupt später auf dem Gebrauchtmarkt von enttäuschten Backern.

    Dann wird es Zeit, an deiner Erwartungshaltung zu schrauben. ;) Spiele sind mehr als nur eine Ansammlung von Features.