Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Tipps fürs Heimkino“

    Du redest von dem Dune-Film, zu dem die Musik von Toto stammt, richtig? Die CD mit dem Soundtrack dürfte ich schon 100-200 Mal gehört haben, sehr empfehlenswert!

    Den Score mag ich auch, typisch Mittachziger-Synthieklänge. Dann bist Du wahrscheinlich ebenso Fan von Ladyhawke / Der Tag des Falken mit seinem Alan-Parsons-produzierten Score. In der Tonabmischung der UHD zu Dune geht der Score manchmal etwas unter, weil er nur auf Left/Right gemischt wurde.

    In den 80ern hieß es bei uns im Kino noch: Dolby Stereo. Weiß nicht, ob es da schon Subwoofer gab ;)


    Dune habe ich auch nur einmal gesehen, damals im Kino. Für den Kleinen, der bei SF immer so was wie Star Wars erhofft hat (und außer bei Star Wars nie bekommen hat, erinnert sich noch wer an Star Crash - Sterne im Duell? :D ), war der ziemlich verwirrend, und ist nicht in bester Erinnerung geblieben.

    Dolby Stereo war ein Format, das ursprünglich 5 Frontlautsprecher (Mitte, Links, Rechts, Mitte-Links und Mitte-Rechts) sowie einen Surroundkanal für Geräusche von hinten aufwies. In den 1970ern, mit kleiner werdenden Leinwänden und nachdem die strikte Aufteilung von Dialogen nach links und rechts aufgegeben wurde (Zuschauer empfanden das tendenziell als irritierend, wie man ganz schön etwa bei Spartacus hören kann), wurden die beiden mittleren Kanäle für LFE-Signale genutzt, die dann an spezielle Tieftöner im Kino ausgegeben wurden. Subs waren also seit den 1970ern in den USA quasi Standard (auf den Fall Sensurround müsste man da nochmal gesondert eingehen). In Deutschland kam Dolby Stereo nur selten und spät zum Einsatz (der erste Star Wars etwa wurde noch in Mono synchronisiert). Dune dürfte einer der ersten Filme gewesen sein, die in Deutschland in Dolby Stereo zu hören waren.


    Und natürlich, Star Crash mit David Hasselhoff ist ein Klassiker unter den Star Wars-Ripoffs, gleich nach dem Sieben-Samurai-Remake Sador - Herrscher im Weltall und natürlich dem japanischen Sternenkrieg im Weltall, in dem Segelschiffe durchs Weltall gleiten.

    So, jetzt mal ein richtiger Schocker: Heute kam meine UHD zu einem der meistgehassten Filme der 1980er Jahre an: Dune! Die Erstverfilmung von David Lynch ist gemeint, also jenes Projekt, das aus den Trümmern der Entwürfe von Moebius, H.R. Giger und Jodorowsky so etwas wie einen unterhaltsamen Splatter-SciFi für die ganze Familie gestalten wollte. Entlarvend ist etwa die Bonus-BD, die das Spielzeug zum Film zeigt, der nun wirklich alles andere als familienkompatibel ausgefallen ist.


    Ich habe den Film all die Jahre erst einmal gesehen, und dann auch gleich in der Alan-Smithee-3-Stunden-Fassung, die von Lynch nicht autorisiert war und in die alles reingeschnitten war, was vom Film noch am Boden des Schneidetischs rettbar erschien, mit viel Redundanzen und miserablen Einstellungen (teilweise press footage), sowie einer fast 10-minütigen Einleitung in Form schlechter Storyboards. Jetzt also tatsächlich erstmals als bekennender Dune-Fan des Buchs den damaligen Kinofilm in wirklich spektakulärer Bild- und Tonqualität auf UHD zur Kenntnis genommen - und ich bin einigermaßen überrascht, so mies wie sein Ruf ist der überhaupt nicht! Er ist vor allem viel zu kurz, als hätte man den Herrn der Ringe auf 2 Stunden verkürzt kommt die Handlung daher, als würde man vom Aufbruch der Gefährten sogleich auf Helms Klamm und den Schicksalsberg schneiden. Aber was da ist, ist visuell stellenweise wirklich atemberaubend, die Effekte weitgehend sehr gelungen, vor allem die Sandwürmer und der Ritt auf ihnen ist spektakulär gut inszeniert. Der Film arbeitet massiv mit einem Gut-Böse-Schema, das der Vorlage nicht gerecht wird (die Harkonnens und der Imperator, die Bene Gesserit und die Navigatoren sind derart verkommen inszeniert, dass man sich eher an die Auswüchse der späteren Dune-Bücher erinnert fühlt), aber als naive SF-Fantasy mit blauäugigen Helden und Mantel- und Degengefechten auf fremden Planeten funktioniert das Teil erstaunlich gut. Hätte man Lynch wie ursprünglich geplant zwei Teile a 2 Stunden machen lassen, hätte hier ein echtes Sahnestück entstehen können; so hat der kommerzielle Misserfolg des Films das Genre in den 1980ern bekanntlich erstmal zum Stillstand gebracht.


    Also, ich bin nach wie vor überzeugt, dass man es besser machen kann (und dass die Neufassung in ein paar Wochen es besser machen wird), aber als quasi Bilderbuchversion des Buchs, sowas wie "Der komplette Shakespeare in 90 Minuten" funktioniert der Film viel besser als gedacht. Und es sind erstaunlich viele Momente, die man aus der Jodorowsky-Doku im fertigen Film wieder entdeckt (v.a. das Design der Sandwürmer, aber auch ganze Landschaftsaufnahmen und die Inszenierung von Raumschiffen etc.).


    Und da wir beim (englischen) Ton sind: Ich möchte wetten, der Film hat damals in vielen Kinos den Putz von den Wänden geholt. Der Sub fängt beim Vorspann an auf Hochtouren zu laufen und hört erst beim Abspann wieder auf. Ich habe glaube ich noch nie einen Filmton aus den 1980ern gehört (mit Ausnahme vielleicht von Projekt Brainstorm in den Gedankenszenen), bei denen man so eingehüllt wird mit Klängen aus allen vier Richtungen, und das konstant. So bescheuert das klingt: Das ist fast so intensiv wie Dark Knight.

    Ist doch schon ein UE55MU8009TX (also 2017er Jahrgang) und kann da keine langen Schaltzeiten beobachten. Nur wenn ich auf diese TV PLussender zugreife welche übers Netz kommen ist die Latenz groß. Bei den Sat-Programmen habe ich das Problem nicht

    Nee, die Probleme sind erst mit dem Jahrgang 2018 entstanden (Umstellung auf Android-Betriebssystem) und danach stetig schlimmer geworden. Noch schlimmer ist das Aufrufen der Apps bei diesen Modellen, das dauert E-W-I-G.

    ...darauf hoffen, dass Dein Fernseher einen halbwegs verständlichen Downmix erzeugt

    da ich bisher keine Probleme hatte gehe ich mal davon aus. Ist ja schon ne 8er-Serie von Samsung

    Falls es mal nicht mehr klappt (wie gesagt, wenn die Kinoabmischung ungefiltert auf BluRay rauskommt oder vergleichbares), Samsung hat auf jeden Fall die "Stimme verstärken"-Funktion, die funktioniert ganz gut. Aber wenn Du einen aktuellen Samsung hast: Haben die das mit der Software endlich hingekriegt? Hier steht ein LG, und das nur, weil bei den letzten Samsung-Modellen der Senderwechsel bis zu 3 Sekunden dauern konnte, das Betriebssystem war damals (vor zwei Jahren) echter Schrott.

    ...darauf hoffen, dass Dein Fernseher einen halbwegs verständlichen Downmix erzeugt, oder "laute Stimmen" in den Einstellungen aktivieren, oder einfach laut fluchend immer wieder die Lautstärke ändern. Die US-BD hat genau aus dem Grund noch einen Stereo-Downmix an Bord, das ist dort auch deutlich verbreiteter als hierzulande, weil eben auch die Dynamiksprünge im Deutschen normalerweise totsynchronisiert werden. Ausnahmen wie Blown Away oder zuletzt der in der Hinsicht wirklich abartige Tenet bestätigen die Regeln (Tenet ist auf BD schon massiv downgemixt worden).


    Ach, ich vergass die etwas absurde, aber in den USA superbeliebte Lösung: Untertitel einschalten.

    Ist der Film Der mit dem Wolf tanzt heute doch nicht so geläufig? Fernsehen? Ich selber hatte den auch 30 Jahre nicht gesehen.


    Ich habe jetzt mal in die Runde gefragt, ob jemand Freitag Abend in eine Vorführung kommt. Bei der aktuellen leichten Verfügbarkeit bin ich schon gespannt, ob der lieber auf der bequemen Couch daheim geschaut wird oder man sich tatsächlich wegen dem gemeinsamen Schauen aus dieser erheben mag. 8-))

    Ich denke tatsächlich, dass gerade den viele nicht gesehen haben:

    - unabhängige Produktion, die dadurch in Deutschland schon öfter den Verleih gewechselt hat (= keine Konsistenz in der Auswertung, verschwand im Kontext der Kirchpleite auch einfach mal ein paar Jahre),

    - lange Spieldauer (3-3,5 Stunden, je nach Fassung), was anders als bei Serien ja seltsamerweise auf Menschen abschreckend wirkt,

    - lief bis vor kurzem nur auf den Privaten (Also mit Werbung 4,5 Stunden beim DC),

    - im Streaming war der m.W. bisher noch nicht so oft frei mit drin (aber so genau verfolge ich das nicht), das ZDF hat ihn tagesaktuell in der Mediathek, da er gerade im TV gelaufen ist.


    Insoweit ein ganz guter Kandidat für eine Wiederentdeckung. Es gibt so eine ganze Reihe von Filmen, mit denen Du Kinos immer voll kriegst, ob der dazu gehört weiß ich nicht, aber probier mal "Wenn die Gondeln Trauer tragen". Von der Sexszene erzählen die Omas ihren Enkeln heute noch.

    Aber im Ernst: Gerade alte Filme haben ja viele jüngere nicht gesehen. Ich passe daher auch immer auf, Filme wie Chinatown, Rosemaries Baby, Charade etc. nicht zu Spoilern, weil eben doch noch einige die zum ersten Mal sehen.

    Das kommt aber schon auch darauf an, wie sehr der Film in den kulturellen Kanon eingegangen ist. Niemand muss das Ende von Empire Strikes Back in Spoiler-Tags setzen!

    Bin ich ehrlich gesagt unsicher. Warte mal 10-15 Jahre. Vor 20 Jahren hätte niemand beim Wolf aufgeheult. Dinge fallen schneller aus der Popular Culture als man manchmal glauben möchte. Ich werde nie vergessen, wie Studis in meinem ersten Uni-Kurs 2000 weder James Bond noch Rambo je gesehen hatten, aber nichtmal den gerade 8 Jahre alten T2. Dafür bekam ich 40 Hausarbeiten zu Shakespeare in Love, dem Englischen Patienten und zur Matrix. Und vor den Wiederaufführungen 1996/97 war auch Star Trek in Deutschland noch weitaus populärer als Star Wars, da bin ich mir sicher, Du wärest auf Spoiler böse angesprochen worden.

    Der Film ist 30 Jahre alt... :rolleyes:

    Muss man jetzt auch bei Dinosauriern nen Spoiler anbringen damit man nicht überrascht ist, dass die ausgestorben sind?

    Waaaas? Wieso spoilerst du hier Jurassic World 3????


    Aber im Ernst: Gerade alte Filme haben ja viele jüngere nicht gesehen. Ich passe daher auch immer auf, Filme wie Chinatown, Rosemaries Baby, Charade etc. nicht zu Spoilern, weil eben doch noch einige die zum ersten Mal sehen.

    Heute abend das Heimkino unerwartet strapaziert: Blown away aka Explosiv, IRA-Rachebombenlegeraction mit Tommy Lee Jones und Jeff Bridges. Kein brillanter Film (Lee Jones grimassiert ein wenig zuviel, der Plot ist allzu geradlinig), aber das Teil macht Spaß, vor allem der Ton, und die als Goldberg-Maschinen inszenierten Bombenapparaturen sind so albern, dass sie schon wieder gut sind. 90er pur.


    Der war im Kino damals nach Jurassic Park einer der ersten DTS-Filme (also Ton im Kino von separater CD mit damals ungeahnter Klangqualität), blieb dann auch auf DVD absolutes Demo-Material, und ist es auf der BluRay immer noch, vor allem was den Ton angeht. Meine Heiligkeit, ich kenne keinen anderen Film aus den 1990ern, bei dem die Dynamik derart heftig ausgereizt wurde - vom Herunterfallen der sprichwörtlichen Stecknadel bis hin zu den vielen, vielen Explosionen des Films wird es richtig richtig laut. Und der Sub ist im Dauerbetrieb. Wer also mal testen will, ob und wie die eigene Anlage mit starken Lautstärkeunterschieden umgeht, ist das hier perfekt geeignet - User mit Soundbar werden hingegen wohl wenig Spaß am Film haben.

    Für mich sind die 3 Fantomas-Filme auch heute noch genau so sehenswert wie damals. :)

    Das ist so eine Sache: An die traue ich mich jetzt seit fast 40 Jahren nicht mehr ran, weil ich die als Kind geliebt habe und ich mir die Erinnerung daran nicht kaputt machen will - ich hab die als äußerst gruselig in Erinnerung, was sie garantiert nicht sind. Da gehen aber auch garantiert Erinnerungen an die Chabrol-Serie von 1980 mit den de-Funes-Filmen kreuz und quer durcheinander.

    Ich hab in den letzten Tagen versucht, meine Begeisterung für Louis de Funes wiederzufinden, der in meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingsdarstellern gehörte, von dessen Filmen ich aber, wenn ich sie als Erwachsener wiedergesehen habe, meistens leider doch enttäuscht war. Was, wie ich jetzt erkenne, vorrangig an der Filmauswahl lag: Die immer wieder im Fernsehen gezeigten "Brust oder Keule", die Gendarmen-Filme und die "außerirdischen Kohlköpfe" sind schon ganz nett, aber die wahren de-Funes-Klassiker sind denn doch andere. Orientiert an einer französischen Liste habe ich also "Scharfe Sachen für Monsieur" aka "Louis das Schlitzohr" wiederentdeckt - was für ein grandioser Spaß! Bourvil wird von de Funes angefahren und dann - vermeintlich als Entschädigung - mit dessen Cadillac zur Überführung von Italien nach Frankreich losgeschickt. Was Bourvil nicht weiß: Er soll den hilfreichen Narren bei der Überführung großer Mengen Diebesgut spielen, die im Wagen versteckt sind. Die deutsche BluRay bietet beide Synchronisationen, wobei bei der zweiten nicht nur die Dialoge von de Funes durch seine bekanntere Synchronstimme Gerd Martienzen eingesprochen wurden, sondern auch ein paar seltsame, typisch 70er Synchronsprüche eingebaut wurden (Highlight einer Europareise wird so mal eben das Rathaus von Paderborn). Die alte Synchro ist da zeitgemäßer.

    Beim zweiten Film wusste ich natürlich, dass ich es mit einem Klassiker zu tun habe, insoweit war die Überraschung da kleiner, aber die rekonstruierte Fassung von "Die große Sause" ist dennoch immer noch eine absolut geniale Kriegskomödie über drei britische Bruchpiloten, die im besetzten Paris notlanden müssen. Mit Terry-Thomas ist da ja gleich noch ein genialer britischer Komiker mit dabei.

    Und dachte ich schon, dass de Funes in den 1970ern schwächelte, so hat mich dann "Die dummen Streiche der Reichen" eines besseren belehrt. Die in Deutschland kaum gezeigte Verfilmung eines Stücks von Victor Hugo, die in Frankreich zu seinen erfolgreichsten Filmen gehört, ist absolut brilliant, sieht immens teuer aus und bietet alles, was man von einem aufwendigen Kostümfilm der Zeit erwarten würde - nur das eben noch de Funes durch die Kulissen hibbelt und alles durcheinander bringt. Ein großer Spaß!

    Noch ein kleiner Heimkinotipp: Da Huutini neulich ja sehr böse über John Travolta hergezogen ist, habe ich mir Pauline Kaels Kritik zu Blow Out nochmal durchgelesen und den Film daraufhin geguckt. Dieser recht unbekannte de-Palma-Thriller um einen Toningenieur, der zufällig im Park einen Todesschrei aufzeichnet und dann nach Tat und Täter sucht, bietet wirklich den Beweis daß Travolta irgendwann mal echtes Potential hatte, er ist richtig gut in dem Film (und ja, es ist ein Sakrileg, aber ich mag den ganzen Film viel lieber als das offensichtliche Vorbild Blow Up von Antonioni). Vor allem das Ende würde man Travolta rückblickend nicht zutrauen.

    Aus der Rubrik "Neuerscheinungen die sich lohnen": Koch Media hat zwei "Klassiker" mit aufwendigen Luxusausgaben beehrt, bei beiden ist die Bildqualität ein Quantensprung zu früheren BluRays. Zum einen der Westernklassiker "Weites Land", der den Spagat schafft, 160 Minuten spannend zu bleiben, Gewaltlosigkeit zu predigen und trotzdem gut zu unterhalten. Gregory Peck ist immer gut, Charlton Heston war selten so gut wie hier. Grandiose, epische Unterhaltung mit überraschend viel Humor und den tollsten Breitwandwesternbildern jenseits von Ford und Leone. Und nicht vom Vorspann erschrecken lassen, der ist quasi nicht mehr reparierbar, aber sobald der Film dann losgeht, kann man in den (erstmals im richtigen Bildformat gezeigten) Bildern einfach nur versinken.


    Dann, am ganz anderen Ende des Spektrums, Bertoluccis Revolutionsdrama "1900", 5,5 Stunden lang, galt seinerzeit als Misserfolg, aber der hat ein Wiedersehen mehr als verdient. Erzählt wird die Geschichte Italiens über den Jahrhundertwechsel und mehrere Generationen hinweg. DeNiro, Depardieu und Donald Sutherland in absoluten Glanzrollen, jedes einzelne Bild in Gold-Bronze-Tönen, die man 1:1 ausschneiden und an die Wand hängen kann. Seit heaven's Gate und Rotes Kornfeld hab ich keinen Film mehr gesehen, der derart massiv durch Restaurierung an Bildgewalt gewinnt. Und zum ersten Mal folge ich der Handlung durch ihr Labyrinth und bekomme eine Idee, was für ein Epos Bertolucci da vorschwebte. Kein runder, in sich geschlossener Film, aber ein facettenreiches, vielgesichtiges Historiendrama in fantastischer Aufmachung.

    1965: Les Tribulations d'un Chinois en Chine (dt.: Die tollen Abenteuer des Monsieur L., Regie: Philippe de Broca, mit Jean-Paul Belmondo)

    Nochmals besten Dank an alle!

    Der ist auch schlicht richtig gut und neben Abenteuer in Rio der beste Mainstream-Belmondo, bevor der richtig abdrehte und die ganzen Bebel-Filme drehte, die damals riesige Kassenschlager waren, aber aus heutiger Sicht halt alle ein wenig anstrengend sind. Der Film hieß übrigens auch "Das Rauhbein".


    Die 1987er Version war übrigens eine Koproduktion des ZDF mit vielen deutschen Schauspielern, u.a. Rolf Hoppe, Detlev Bierstädt etc., da ging es nebenbei auch darum wie sich "Gastarbeiter" in China fühlen. Ich erinnere mich noch sehr gut an den, obwohl ich ihn auch schon 30 Jahre nicht mehr gesehen hab.

    Wenn Du einen Tipp brauchst: Fang mit der Version von William Castle an, "The Whistler", nach einer der erfolgreichsten Radio-Hörspiel-Anthologiereihen der 30er und 40er Jahre. Es gibt 8 solche Film-Episoden, in fast allen spielt Dix die Hauptrolle, und sie sind grandiose Beispiele, was B-Movies in der Zeit sein konnten. Leider ist die Quali der Fassung auf Youtube hundsmiserabel, aber dafür umsonst:


    Thygra , @Schlafabtausch


    Der Film den Thygra sucht ist: "I hired a contract killer". Wenn ich mich recht ensinne ist der von Karusmäki.

    Der junge Mann verliebt sich und will deshalb nicht mehr sterben.

    Habe ich auch mal als Theaterstück im Altonaer Theater gesehen - war aber eine schlechte Inszenierung

    Es gibt noch viele, viele Varianten des Themas. Soweit ich weiß gehen alle ursprünglich auf Jules Vernes "Die Leiden eines Chinesen in China" zurück, der sich den Plot ausgedacht hat, und verändern dann das Land oder die Protagonisten entsprechend.


    Hier mal die Liste, die die Wikipedia ausspuckt:


    1915: After Five (Regie: Cecil B. DeMille und Oscar Apfel, mit Edward Abeles)


    1916: Flirting with Fate (dt.: Flirt mit dem Schicksal, Regie: Christy Cabanne, mit Douglas Fairbanks)


    1925: The Night Club (dt.: Bräutigam auf Abbruch, Regie: Paul Iribe und Frank Urson, mit Raymond Griffith)


    1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht (Regie: Robert Siodmak, mit Heinz Rühmann)


    1938: Time Out for Trouble (Regie: Del Lord, Kurzfilm mit Charley Chase)


    1944: The Whistler (Regie: William Castle, mit Richard Dix)


    1945: Off Again, on Again (Regie: Jules White, Kurzfilm mit Shemp Howard)


    1949: On demande un assassin (Regie: Ernst Neubach, mit Fernandel)


    1952: Man lebt nur einmal (Regie: Neubach, mit Theo Lingen)


    1954: Five Days (Regie: Montgomery Tully, mit Dane Clark)


    1957: Comme un cheveu sur la soupe (dt.: Balduin, der Selbstmörder, Regie: Maurice Régamey, mit Louis de Funès)


    1965: Les Tribulations d'un Chinois en Chine (dt.: Die tollen Abenteuer des Monsieur L., Regie: Philippe de Broca, mit Jean-Paul Belmondo)


    1978: The Odd Job (Regie: Peter Medak, mit Graham Chapman)


    1981: Alles im Eimer (Regie: Ralf Gregan, mit Dieter Hallervorden)


    1981: Tulips (Regie: Stan Ferris, mit Gabe Kaplan)


    1987: Shao ye de mo nan (dt.: Ein Chinese sucht seinen Mörder, Regie: Yigong Wu und Jianya Zhang, mit Peisi Chen)


    1990: I Hired a Contract Killer (dt.: Vertrag mit meinem Killer, Regie: Aki Kaurismäki, mit Jean-Pierre Léaud)


    1998: Bulworth (dt.: Bulworth, Regie: Warren Beatty, mit Beatty)


    2002: Emmett's Mark (dt.: Ohne jeden Ausweg, Regie: Keith Snyder, mit Scott Wolf)


    2005: Sklapni a zastrel me (Regie: Steen Agro, mit Andy Nyman)



    In der Liste fehlen sicher noch Titel, u.a. "Nobody is perfect" mit Burt Reynolds und DomDeLuise, der das Ganze dann noch mit der Geschichte des vermeintlch unheilbar Kranken, der dann erfährt, dass er doch gesund ist, verknüpft, und eine chilenische Version, die ich 1994 auf der Berlinale gesehen habe, deren Titel mir aber leider entfallen ist.Es würde mich also nichtmal Wunder tragen, wenn Thygra s Version auch hier noch nicht dabei ist, der Stoff ist ziemlich unverwüstlich.


    Die bekanntesten Versionen sind wahrscheinlich "Die tollen Abenteuer des Monsieur L.", einer der erfolgreichsten frühen Belmondos und als Literaturverfilmung wohl am nächsten an der Vorlage dran, und natürlich der schon mehrfach genannte I Hired a contract killer. Aber auch die Rühmann- und Lingen-Fassungen waren in Deutschland sehr erfolgreich, während Alles im Eimer zu den wenigen Hallervorden-Flops der 1980er gehört.


    Ach ja: Die chinesische Version von 1987 lief eine Zeitlang rauf und runter im deutschen Fernsehen, die kann es auch gut sein.

    Ich hab bis vor 10 Jahren einen professionellen vorführraum betrieben und währenddessen, als ich noch ein häuschen hatte, hab ich mir den Luxus einer Profi-Einmessung mal privat gegönnt. Der Kinoraum war im Souterrain, nach der Beratung hieß es dass ich 7.2 nur sinnvoll mit zusätzlich eingezogenen Decke nutzen könne. Für mich selbst gab es aber akustisch keinen hörbaren Unterschied zwischen dem Profiraum und meinem eigenen Kinoraum. Seitdem bin ich deutlich entspannter und komme mit dem einmessen per Receiver völlig klar. Da ich jetzt Dachschrägen habe ist sowieso Hopfen und Malz verloren, also genieße ich einfach was ich habe und hoffe auf Taube Nachbarn.

    Der Threadtitel verwirrte mich völlig - anstatt Tips zur Hardware gehts um Filme… :S

    Als recht ungewöhnlichen Titel steuere ich mal „8 Blickwinkel“ bei. Ein Attentat auf den amerikanischen Präsidenten, die gleiche Situation für ca. 15 min. aus verschiedenen Blickwinkeln - Präsident, Attentäter, Journalist… Sehr interessant gemacht!

    Ich hatte es extra offen formuliert, wenn Du über D-Max-Sitze, VICOMs, Atmos oben vorne oder hinten etc. reden willst, nur zu :).

    Heute im Heimkino: Die Herrschaft des Feuers, als eine der ersten BluRays rausgekommene Endzeit-Abenteuer-Action um ein Grüppchen Überlebender, nachdem Drachen die Welt zurückerobert haben. Mit Matthew McConaughey, Christian Bale (Gott war der da noch jung!) und Gerard Butler besetzt, hab ich den damals im Kino als von der Kritik zu Unrecht zerrupft wahrgenommen, und als laut, als wahnsinnig laut. Und beides gilt heute noch: Natürlich hat der Plot ein paar Logikdefizite, aber das ändert nix daran, dass der Film ein interessantes Endzeitszenario mit gut gefilmter (und bis heute überzeugender CGI) Drachenaction bietet. Was einen dann aber völlig umpustet ist der Ton: Das hier ist trotz "nur" 5.1 (im Englischen immerhin PCM) immer noch absolutes Demomaterial und ideal um mit Nachbarn endgültig zu brechen. Wer also seine Anlage mal wieder gut ausfahren möchte, dem sei die BluRay trotz ihres Alters sehr ans Herz gelegt. Im Streaming ist der Film aktuell nicht mehr verfügbar, aber Disney plus pegelt ja eh alle Filme stark runter.

    war so ähnlich ja auch beim Schirm, Charme und melone-Film, dessen Kinofassung nur noch ein Torso eines ganz anderen Films ist (für den ist das Mal im Netz aufwendig dokumentiert worden, das war schon krass wie wenig vom ursprünglichen Film da am Ende übrig geblieben ist).

    Falls Du die Quelle irgendwo findest, ich wäre neugierig.

    Das war eine leider nicht archivierte MySpace-Seite, die wohl verloren sein dürfte. Aber wenn Du genug Muße hast, gibt es hier das komplette Shooting-Script, das mehr als deutlich macht, dass der Film ursprünglich wirklich komplett anders aussah:


    Erst die Wayback Machine anwerfen, dann dort folgende URL eingeben:

    http://s135683969.websitehome.…gers/thefilm/95draft.html

    Die Ghibli Filme sind eigentlich alle sehr schön, für Kinder hätte ich allerdings eher Kikis Lieferservice und Totoro empfohlen.

    Naja, die sind bei Kleineren dran, aber bei größeren darf es dann schon etwas mehr Abenteuergehalt sein. Bei meiner Tochter (jetzt 10) kann ich mit Kiki nicht mehr kommen, dabei war das lange Jahre neben Ponyo ihr Lieblingsfilm. Chihiro ist eine Spur weniger gruselig als das Wandelnde Schloss, aber so ab 8 sind die eigentlich beide kein Problem, außer bei sehr schreckhaften Kindern. Kommt aber natürlich sehr aufs individuelle Kind an.

    Da wir gerade etwas im Thunderbird-Fieber sind, habe ich mir auch mal die Realverfilmung von 2004 angesehen. Ich bin immer noch ratlos was das sein sollte! Der Film fängt total gut an - konzentriert sich natürlich auf die Teenies in Ensemble, aber das ist ja mittlerweile totaler Standard. Auch der Auftakt ist in Bezug auf die Thunderbirds sehr gut gemacht!

    Dann aber werden alle interessanten Protagonisten und Fahrzeuge schlichtweg aus dem Film ausquartiert und kommen nicht mehr vor. Was bleibt sind dann die Kids zusammen mit den Bösewichten auf Tracy Island. Und das wird dann so stark Grundschul-Klamauk, dass man sich fragt ob man zwischendurch umgeschaltet hat. Inkl. Louis de Funès-Humor und RTL2-Sounduntermalung.

    Am Ende kommen dann noch wieder ein paar Thunderbirds kurz ins Bild, um die Lizenz zu rechtfertigen, aber das rettet dann auch nichts mehr.

    Schon komisch, dass ein Film im 2. Akt so eine komische Wendung hinnimmt.

    Ich erinnere mich dunkel, dass das ein absoluter worst-case-Dreh war, Frakes war Regisseur Nr. 3, sehr viel Material ist nie verwendet worden. Am Ende musste die Versicherung einspringen, und dann wird so ein Film halt auf die billigstmögliche Art beendet. war so ähnlich ja auch beim Schirm, Charme und melone-Film, dessen Kinofassung nur noch ein Torso eines ganz anderen Films ist (für den ist das Mal im Netz aufwendig dokumentiert worden, das war schon krass wie wenig vom ursprünglichen Film da am Ende übrig geblieben ist).


    Guck lieber die beiden Kinofilme in SuperMarionation, da hat man definitiv mehr davon (wobei da der erste leider auch Schwächen hat, der zweite ist aber voll im Geist der klassischen Serie und super).

    Der für mich beste russische Film (zum Teil russisch) ist Hardcore, ein ganzer Film aus der Ego-Perspektive. Spannend, action- und temporeich und einer großen Portion Coolnes.


    PS: hat hier jemand zufällig Blackout gesehen? Der Trailer sieht nicht schlecht aus.

    Russland wird langsam zum Italien der 1970er, immer mehr Blockbuster werden dort nachgeahmt oder durcheinander geworfen. Ein paar sind guckbar (Attraction gehört dazu), vieles ist leider Käse (Iron Mask mit 5-minuten-auftritten von Schwarzenegger und Chan war ganz schlimm). Blackout ist so eine seltsame Chimäre, der existiert gleichzeitig als fünfstündige Fernsehserie auf Amazon Prime, als 150-minutrn-kinofilm und als 120-minuten-Exportfassung. Gesehen hab ich es noch nicht, bin also auch über einen Bericht gespannt.

    9 und 12, da geht in meiner junge Mädchen-Welt hier (Tochter und Nichte) nur Anime. Empfehlung wären da die beiden Ghibli-Klassiker Chihiros Reise ins Zauberland oder Das wandelnde Schloss. Letzteres ist aktuell bei Netflix drin.


    Ansonsten, wenn es aktueller sein muss, Your Name, der war bis vor kurzem der erfolgreichste Anime aller Zeiten.

    Die FSK von 12 für Roger Rabbit halte ich auch heute noch für angemessen. Manchmal „altern“ FSK-Einstufungen schlecht, hier sollte es aber gut hinkommen.

    Der steht bei Disney+ mir FSK 0 drin! :huh:

    Da hat wohl eine Schlauliesel bei Disney versehentlich die Freigabe des Trailers in der FSK-Datenbank abgeschrieben, das ist peinlich. Soweit ersichtlich ist der Film nicht neu geprüft worden. Unter 6 ist da auch nicht vorstellbar, 12 passt da schon (Dank PG heißt das ja eh auch rückwirkend ab 6 in Begleitung der Eltern).


    Edit: gerade Mal geguckt, zumindest in der App steht FSK 12.

    Ich hab echt nen schlechten Tag, was mein Autorengedächtnis angeht, sorry ;). Akte Odessa hab ich neulich erst gesehen, der ist auch richtig gut (und interessant gealtert, die Nazi-Verstrickungen der frühen BRD, die man damals aus der deutschen Kinofassung gelöscht hat, sind ja heute common knowledge). Ich mag dann noch Das vierte Protokoll, vor allem wegen Michael Caine, der hier Harry Palmer (unter anderem Namen) nochmal aufleben lässt, aber da ist das Buch um einiges detaillierter und besser.

    Auch der original Schakal Film ist verdammt gut und anders genug, dass ich beide im Regal habe.


    Frederik Forsyth ist in meinen Augen der ungekrönte Meister der Spionage Literatur. Von ihm kann man quasi blind ein Buch greifen und es ist gut...auch der Schakal!

    Du meinst jetzt beide Schakal-Filme? Die Erstverfilmung gehört zu meinen Lieblingsfilmen, ist brillant, kann ich immer wieder gucken, auf die bezog ich mich. Die neue ist für das was sie ist ganz gut, halt eine modernisierte Actionvariante, die witzigerweise eine Szene aus Schwarzer Sonntag klaut.


    Ein anderer guter Forsyth-Film, den wenige kennen, ist Die Nadel mit Donald Sutherland.

    Da ich den Kinothread nicht vollspammen will, hier also ein eigener Thread zur Empfehlung fürs gepflegte Heimkino-Erlebnis.


    Heute als kleine Matinee "Schwarzer Sonntag" geguckt, ein nahezu völlig in Vergessenheit geratener Thriller von John Frankenheimer (Ronin, Der Zug, Botschafter der Angst) aus eem Jahr 1977 nach einem Roman von Robert Harris (Schweigen der Lämmer). Mitten in der totalen Terrorismus-Paranoia geschrieben bzw. gedreht, geht es um eine Palästinenserin, die sich mit einem traumatisierten Vietnamveteranen zusammentut, um einen Anschlag auf den Superbowl vorzubereiten, der zigtausend Zuschauer und den US-Präsidenten als Opfer fordern soll. Die Anschlagsvorbereitungen werden minutiös gezeigt, ebenso die Verfolgung der Terroristen durch einen Mossad-Agenten, der Film wandert klar auf den Spuren von "Der Schakal". Hat die erste Stunde noch ein paar vermeidbare Längen, so schildern die letzten 70 Minuten minutiös die Durchführung des Anschlags - und gehören für mich zum Spannendsten, was das US-Kino in den 1970ern hervorgebracht hat. Besonders die Special Effects können sich durchweg sehen lassen, man hat bei einem echten Football-Spiel gefilmt und die Attentatsszenen geschickt eingefügt. Leider verrät das Plakat überdeutlich, wie der Anschlag durchgeführt werden soll, ich hab das hier ma vermieden, aber es ist ein ziemlich originelles Mordwerkzeug ;). Also: Für Freunde psychologisch ausgefeilter Thriller wie auch für Fans von Katastrophenfilmen gleichermaßen zu empfehlen!


    Übrigens jetzt (endlich!) als HD-Stream bei Amazon und ITunes erhältlich.