Wie schätzt Ihr denn den Langspielreiz ein? Ich habe das PC-Spiel nur ein paar Stunden gespielt und dann lieber zu Monster Train und Inscryption gewechselt, weil mir das Setting besser gefiel und ich auch das, was man dauerhaft behalten konnte, attraktiver fand. Gestern dann das Brettspiel zu Slay the Spire einmal gespielt (die ersten drei Akte). Und bin etwas hin- und hergerissen. Zum einen verschwinden für mich die neuen Karten, die man da freischaltet, in einem ziemlich großen Beutestapel, so dass ich nicht sicher bin, wieviele von denen man in Folgepartien überhaupt sieht. Hier hätten mich verbesserte Startkarten mehr überzeugt, zumal ja auch immer stärkere Bosse und Monster freigeschaltet werden. Zum anderen gibt es schon viele verschiedene Monster und Bosse, aber gefühlt mache ich jede Runde das Gleiche beim Kämpfen. All das gilt natürlich auch für das PC-Spiel (weshalb ich ja die Konkurrenz lieber mochte).
Also, ich habs gestern gern gespielt, und es macht auch Spaß, aber aus Sicht eines intensiven Deckbuildingspielers ist das Spiel schon ein bißchen unaufgeräumt, "sloppy", wenig stringent, die Kartenauswahl sehr zufällig, die Reliquien mal großartig, mal sinnlos. Ich musste immer wieder an Aeon's End denken, was sich für mich vom reinen Spielerlebnis her ähnlich anfühlt, aber mechanisch ins andere Extrem geht (ich muss auf bestimmte Weise spielen und mich an die ausliegenden Monster maximal anpassen, das Deck muss perfekt sein und beim Zurücklegen der Karten braucht man gute Planung). Aeon's End war mir stellenweise zu streng, Slay the Spire hingegen gestern oft zu sehr vom Zufall getrieben. Beim PC-Spiel starte ich dann halt einen neuen Run, aber "in echt" finde ich das bei einem Brettspiel dann doch eher mühsam.