So, das Wochenende ist vorbei, das Spiel auch. Wie erwartet mit reihenweise Fehlern auf beiden Seiten, aber es hat Spass gemacht.
Aber der Reihe nach.
Wir haben mal wieder eine Runde Hordes gespielt. Auch wenn das letzte Spiel schon ein bisschen her war, wollten wir beide mal sowohl Warlock als auch Einheitenzusammenstellung etwas variieren und nicht immer die gleiche Zusammenstellung spielen. Das ist zwar an sich durchaus sinnvoll, um die Armee und den Warlock besser in den Griff zu bekommen, aber manchmal ist etwas Abwechslung halt auch nett.
Die Grundvoraussetzungen blieben gleich: 35 Punkte, gespielt wird ein zufälliges Steamroller-Szenario, 15 Minuten pro Spieler und Runde (ein Zeitlimit, das ich ein paar Mal gerissen habe... von den 6 Minuten des Turnier-Niveaus bin ich meilenweit weg... ). Angetreten sind wieder Legion of Everblight (ich) gegen Trollbloods (meine Frau).
Gegenüber meinen Überlegungen im vorhergehenden Post habe ich meine Armee noch leicht modifiziert. Die beiden Shredder sind rausgeflogen, stattdessen kam noch ein Hellmouth und noch etwas mehr Fury-Management (nochmals 1 weiterer Blighted Shepherd) hinzu. Damit war ich zwar 1 Punkt unter dem erlaubten Maximum, aber mir fiel beim besten Willen keine sinnvolle Alternative mit den vorhandenen Modellen ein.
Meine Frau setzte auf sehr viel Fernkampf - Beschuss, wohin ich auch schaute, und einiges davon mit wirklich hoher Reichweite.
Legion of Everblight
- Warlock: Lylyth, Herald of Everblight
- Heavy Warbeast: Carnivean
- Heavy Warbeast: Angelius
- Light Warbeast: Nephilim Bolt Thrower
- Unit: Hellmouth
- Unit: Strider Scouts
- Solo: Strider Deathstalker
- Solo: Forsaken
- Solo: Blighted Shepherd (2x)
- Theme: Ravens of War
Trollbloods
- Warlock: Captain Gunnbjorn
- Heavy Warbeast: Dire Troll Bomber
- Light Warbeast: Troll Impaler
- Unit: Thumper Crew
- Unit: Krielstone Bearers
- Unit: Pyg Lookouts
- Solo: Runebearer
- Solo: Ledfoot & Tredz
- Solo: Gunnery Sergeant
- Theme: Kriel Company
Aufstellung
Wir haben als Mission "Anarchie". Das bedeutet, jeder von uns hat ein Missionsziel, dass es zu beschützen gilt. Zudem können wir Flaggen halten (nur Warlocks und Solos sind dafür qualifiziert, müssen dazu in Base-Kontakt sein, aber jeder Gegner kann contesten) und Zonen kontrollieren (nur Warlocks und Warriors, aber jeder Gegner kann contesten). Pro gehaltener Flagge, kontrollierter Zone und für das Zerstören des gegnerischen Objectives gibt es ab Ende der zweiten Runde des zweiten Spielers Kontrollpunkte. Ausserdem gibt es Kontrollpunkte für den Gegner, wenn der eigene Warlock zu defensiv ist und sich nicht aus der Aufstellungszone herausbewegt (vollständig innerhalb von 12" zur eigenen Spielfeldkante = 2 Kontrollpunkte für den Gegner).
Es gewinnt, wer entweder 5 Kontrollpunkte mehr als der Gegner scoren kann (Szenario-Sieg), wer am Ende der siebten Runde mehr Kontrollpunkte hat oder wer den gegnerischen Warlock eliminiert.
Das Spielfeld mit den Objectives (grün), den Flaggen (violett) und den Zonen (gelb).
Ich stelle zuerst auf und entscheide mich dafür, Lylyth und meine Warbeasts relativ zentral im Spielfeld zu halten. Die östliche Flanke wird von den Strider Scouts und dem Strider Deathstalker abgedeckt, das Hellmouth taucht an vorgeschobener Position im Wald auf der westlichen Flanke auf. Der Plan wäre, dass das Hellmouth die westliche Zone contestet und als Bonus potentiell auftauchende Gegner mit seinen Tentakeln aus der Zone herauszieht (und idealerweise frisst). Die Strider Scouts sollen die Ruine im Osten halten, von dort ein wenig nerven und den Support der Trolle ausschalten. Die Warbeasts greifen im Zentrum an, setzen den Gegner unter Druck, brechen die Front und gewinnen das Spiel durch Casterkill.
Meine Frau stellt ihre Trolle etwas versetzt zu meinen Einheiten auf und kontert meine Aufstellung mit schlechten Match-Ups für mich: Ledfoot & Tredz sitzen in einem Panzer und bringen dementsprechend viel Panzerung und viele Hitpoints mit. Damit werden die Strider Scouts zu kämpfen haben, denn im Ausschalten von stark gepanzerten Gegnern brillieren sie nicht gerade. Die Krielstone Bearers sind im Zentrum und verteilen ihren Armor-Buff dadurch schön an alle Troll-Einheiten, die sie dabei hat. Durch das Terrain sind sie zudem recht gut geschützt, ich komme da nicht so ohne Weiteres ran. Im Westen schliesslich steht die Artillerie: Gunnbjorn, Bomber, Thumper Crew, Gunnery Sergeant... Und alles mit recht guter Sichtlinie auf meine Warbeasts, sobald sie den Wald hinter sich lassen und näher kommen...
Runde 1
Legion of Everblight
Es passiert nicht viel. Die Gegner sind noch zu weit weg, um auf irgendwas zu schiessen oder irgendwelche Zauber zu wirken. Dementsprechend wird alles nach Plan abgehandelt: Das Hellmouth fühlt mit seinen Tentakeln in Richtung der westlichen Zone vor und wartet dort auf Beute. Die Strider rennen in die Ruine im Osten und verschanzen sich darin. Die Warbeasts verteilen sich ein wenig, machen aber sonst nicht viel: Der Carnivean wirkt seinen Animus (+2 Armor), ansonsten produzieren sie einfach alle ein bisschen Fury, damit Lylyth nächste Runde Ressourcen zur Verfügung hat.
Trollbloods
Die Trolle sind, im Gegensatz zur Legion, nicht untätig. Gunnbjorn castet "Guided Fire" und verhilft allen befreundeten Einheiten in seiner Kontrollzone (Fury 6, also alles innerhalb von 12") zu einem zusätzlichen Würfel für Fernkampfattacken. Und damit das auch Wert hat, bekommt die Thumper Crew ausserdem noch "Far Strike" (+4" Reichweite). Mit Schrecken sehe ich mit an, wie das Hellmouth bereits in der ersten Runde beschossen wird und trotz seiner dicken Haut Schaden nimmt. Immerhin... wenig Schaden, da wird es noch eine Weile leben. Dachte ich. Bis der Gunnery Sergeant der Thumper Crew den Befehl erteilt, nochmals zu feuern - und das Hellmouth plötzlich nur noch 2 Hitpoints übrig hat. Der Bomber schmeisst mal noch ein explosives Fass auf eines der Tentakel und pulverisiert es (im wahrsten Sinne des Wortes). Ledfoot & Tredz fahren aus der Ruine heraus und nehmen die östliche Flagge ein (Punkte gibt's aber noch nicht). Und der Impaler... Der schleicht hinter einem kleinen Gebäude rum und hofft darauf, dass ihn niemand sieht.
Runde 2
Legion of Everblight
Nun wird das Spiel interessant. Lylyth geht nach vorne, achtet aber darauf, dass sie den Schutz des Waldes nicht ganz verlässt - denn so behält sie Stealth und kann nicht beschossen werden. Sie kontrolliert nun die westliche Flagge und ist ausserdem in Reichweite, um mit Hilfe des Animus des Bolt Throwers die Thumper Crew zu drangsalieren. Lylyth wirkt also Far Strike auf sich selbst, boostet ihren Trefferwurf und schaltet einen Troll der Thumper Crew aus. Der zweite Schuss folgt, trifft, macht jedoch keinen Schaden. Dank Witch Mark kann Lylyth jetzt jedoch einen Zauber auf den getroffenen Troll wirken, der automatisch trifft. Sie wirkt Eruption of Spines, in der Hoffnung, die ganze Unit damit auszuschalten. Eine Hoffnung, die sich als völlig unbegründet erweist.
Damit Lylyth nicht ganz so exponiert vorne steht, rennen sowohl Carnivean als auch Angelius so weit nach vorn wie möglich - vorher produzieren sie jedoch noch ein bisschen Fury. Der Nephilim Bolt Thrower, die Strider Scouts und der Strider Deathstalker nehmen allesamt Ledfoot & Tredz in ihrem Panzer ins Visier. Die Scouts schaffen es dank kombiniertem Angriff tatsächlich, ein paar Dellen in das Gefährt zu machen, aber man braucht sich keine Illusionen über die Effizienz machen. So wird das nichts werden... Der Nephilim Bolt Thrower schiesst grad ganz daneben - mit 2W6 eine 6 zu würfeln war einfach nicht drin...
Zweimal die gleiche Spielsituation zu Beginn der zweiten Runde der Trollbloods. Einmal aus Sicht der Legion (oben), einmal aus Sicht der Trollbloods (unten).
Trollbloods
Meiner Frau präsentiert sich ein prall gefüllter Teller voller Köstlichkeiten. Vor lauter Angebot an tollen Zielen kann sie sich erstmal gar nicht entscheiden, worauf sie zuerst schiessen soll. Das Rennen macht der Angelius - Armor Piercing ist einfach ein gutes Argument, wenn man unbedingt als Ziel ausgewählt werden möchte.
Der Runebearer senkt die Kosten für einen von Gunnbjorn's Zaubern, und Gunnbjorn castet Guided Fire. Ausserdem aktiviert Gunnbjorn seinen Feat: Eine Runde lang können alle befreundeten Einheiten in seiner Kontrollzone keinen Schaden von Fernkampfangriffen nehmen und nicht knockdown werden. Puh...
Nachdem sie etwas vorgerückt sind, um in Reichweite zu kommen legen Thumper Crew und Bomber los, und als sich der Pulverdampf langsam legt, zeugten nur noch verrusste Überreste davon, dass hier einmal ein Angelius war. Der Gunnery Sergeant, eifersüchtig dass er nicht mitschiessen durfte, befiehlt einen Artillerieschlag auf das Hellmouth. Das daraufhin mitsamt seinen Tentakeln ebenfalls das Zeitliche segnet. Im Osten finden Ledfoot & Tredz, dass 6 Strider Scouts doch irgendwie recht viele sind und eine Reduktion auf 4 angebrächt wäre. Der Impaler kommt mal hinter dem Haus raus und schaut, was da eigentlich soviel Krach macht.
1 Kontrollpunkt für die Trolle, weil Ledfoot & Tredz die östliche Flagge halten.
Runde 3
Legion of Everblight
Um den Angelius auszuschalten, mussten sowohl Thumper Crew als auch Bomber näher kommen. Nah genug, dass nun der Carnivean in Charge-Reichweite zum Bomber ist. Lylyth legt an und feuert auf den Bomber - Schaden macht dies zwar dank dem aktiven Feat von Gunnbjorn nicht, aber das ist unerheblich. Der Bomber ist nun für ihre Warbeasts markiert und der Carnivean kann den Charge umsonst durchführen. Lylyth feuert noch ein weiteres Mal, scheitert aber trotz geboostetem Trefferwurf (Ranged Attack Rating 7 + 3W6) mit einer Triple-1 an der enormen Verteidigung des Bombers (DEF 12). Nunja... Immerhin, Blood Lure ist aktiv, das ist die Hauptsache. -3 Armor auf dem Bomber wäre noch nett gewesen. Lylyth aktiviert ihren Feat (ein zusätzlicher Würfel für alle Trefferwürfe befreundeter Modelle innerhalb ihrer Kontrollzone) aber es sollte auch so gehen.
Der Carnivean charged und macht, was er am besten kann: Gegner im Nahkampf auseinandernehmen. 6 Attacken später ist der Bomber in Stücke gerissen, und der Carnivean aktiviert mal noch seinen Animus (+2 ARM) für alle Fälle. Ausserdem ist noch die Thumper Crew in den Nahkampf verwickelt.
Die Strider Scouts ignorieren Ledfoot & Tredz und lassen ihn an seiner Flagge sitzen - stattdessen rennen sie tief ins Feindesland und bereiten sich darauf vor, den Krielstone Bearers in die Flanke zu fallen. Der Nephilim Bolt Thrower... macht nix. Er geht ein bisschen nach vorne und bringt sich in eine bessere Position für später, that's it.
Lylyth an der Flagge und der Deathstalker in der östlichen Ruine scoren noch 2 Kontrollpunkte.
Ein Bild, das man als Gegner nicht gerne sieht: Ein praktisch kerngesunder Carnivean mitten in den eigenen Reihen und nicht sehr weit vom Warlock weg. Die Troll-Welpen im Bild sind die letzten Überbleibsel des Bombers...
Trollbloods
Gunnbjorn hat ein Fury-Problem und kann nicht alle casten, was er gerne casten würde. Zudem hat er ein grosses, hungriges Problem direkt vor der Nase. Er zieht sich deshalb in Richtung der Krielstone Bearers zurück und feuert auf den Carnivean. Den das zwar ein bisschen ankratzt, aber nicht weiter interessiert. Lediglich der Troll-Welpe stirbt in der Explosion.
Auch die Thumper Crew flieht aus dem Nahkampf und nimmt den Free Strike des Carnivean in Kauf - wie sich herausstellt eine hervorragende Entscheidung, denn der Carnivean schlägt tatsächlich daneben (schon wieder eine Triple-1). Zwei Schüsse später ist der Carnivean etwas verwundet, aber im Grunde genommen geht es ihm immer noch ganz gut. Um seinen Warlock zu schützen, stürmt der Impaler in den Nahkampf und greift den Carnivean an. Recht erfolglos, da er durch die Stacheln des Carnivean selbst fast soviel Schaden nimmt wie er verursacht (4 Schaden verursacht, 2 Schaden eingesteckt). Das ist jedoch insgesamt zu wenig, um den Carnivean aufzuhalten - alle Aspekte sind noch ok, und er muss keinerlei Effizienzeinbussen hinnehmen. Sehr zum Missfallen meiner Frau. Ledfoot & Tredz feuern auf den Bolt Thrower und verwunden ihn.
Von Westen tauchen nun die Pyg Lookouts auf und nehmen die westliche Zone ein. 2 Kontrollpunkte für die Trollbloods (Gesamt 3).
Runde 4
Legion of Everblight
Ledfoot & Tredz sind ein Problem, das meine Fernkämpfer nicht alleine lösen können, das aber weg muss. Einerseits, weil sonst meine Scouts im Nahkampf von dem Panzer aufgerieben werden, andererseits weil sie ständig Kontrollpunkte generieren. Lylyth verlässt also die Sicherheit des Waldes und gibt die Kontrolle über die Flagge auf. Denn nicht nur müssen Ledfoot & Tredz weg, der Carnivean ist auch am Rand ihrer Kontrollzone. Wenn der in Zukunft etwas sinnvolles machen soll, muss sie weiter vor. Ein riskanter Zug, den ich damit bezahlen werde, dass Lylyth unter Garantie beschossen wird. Ich lasse deshalb 1 Fury auf ihr liegen für Damage Transfer.
Sie bewegt sich also quer über die Freifläche in das Tor, um zumindest ein wenig Deckung zu haben, und markiert Ledfoot & Tredz mit Witchmark. Gefolgt von dem Zauber "Parasite", der die Panzerung um 3 Punkte senkt. Ihr zweiter Schuss kompensiert beim Schadenswurf die beiden Triple-1 bisher und reduziert den Troll-Panzer dank Doppel-6 auf nur noch 2 Lebenspunkte. Den Rest erledigt der Nephilim Bolt Thrower.
Nun ungehindert rücken die Strider Scouts vor und nehmen die Krielstone Bearers aufs Korn, leider erfolglos. Der Deathstalker gibt die Kontrolle über die östliche Ruine auf und eliminiert zwei Krielstone Bearers. Kontrollpunkte sind nicht mehr Ziel des Spiels - die Trolle haben zwar sehr gelitten, 5 Punkte mehr in einer Runde zu scoren sind aber aussichtslos. Caster-Kill ist deshalb nun Name of the Game.
Der Carnivean räumt dafür noch den Impaler aus dem Weg.
Trollbloods
Gunnbjorn castet zum letzten Mal "Guided Fire" - zum letzten Mal, weil ihm in Zukunft durch den Tod seiner beiden Warbeasts schlichtweg die nötigen Fury-Ressourcen dafür fehlen und er die Kosten nicht mehr bezahlen kann. Dieses letzte Mal hat es aber in sich und kostet mich fast das Spiel.
Die Pyg Lookouts nähern sich Lylyth bis auf 5" und markieren sie damit als Ziel für befreundete Einheiten (+2 auf den Fernkampf-Trefferwurf). Selbst treffen sie glücklicherweise nichts, sie sind zu weit von Gunnbjorn weg.
Die Thumper Crew bringt sich in Position. Lylyth hat keine Deckung, also auch kein Stealth, und damit ist die Sache klar: Feuer! Gegen den massiv gebufften Trefferwurf hilft selbst ihre hohe Verteidigung nicht, und der erste Schuss sitzt direkt im Ziel. 9 Schaden. Autsch. Lylyth leitet den Schaden an den Nephilim Bolt Thrower ab, der es zum Glück gut wegsteckt und danach zwar stark verwundet, aber noch voll einsatzbereit ist. Doch auch Schuss 2 trifft, und diesmal kann Lylyth nicht mehr ableiten. 11 Schaden. 4 Hitpoints noch, dann wäre sie tot...
Die Krielstone Bearers stellen sich den Striders in den Weg, und der verbleibende Troll-Welpe versucht sich als Nahkampf-Blocker.
1 Kontrollpunkt für die Trolle (Gesamt 4).
Runde 5
Legion of Everblight
Long story short:
Mit vereinten Kräften schiessen die Strider Scouts, der Strider Deathstalker, Lylyth und der Nephilim Bolt Thrower dem Carnivean den Weg frei. Der Carnivean ignoriert den Troll-Welpen, charged... und schafft es nicht, Gunnbjorn auszuschalten. Zweimal scheitert er an der hohen Verteidigung (DEF 15), und Gunnbjorn lebt noch. Knapp, aber er lebt.
1 Kontrollpunkt mehr für die Legion (Gesamt jetzt 4).
Trollbloods
Gunnbjorn ist in einer unglücklichen Situation. Zu wenig Fury, um Guided Fire zu casten - was bedeutet, dass die Thumper Crew den Carnivean nicht treffen wird, da dieser im Nahkampf ist (+4 DEF). Und selbst wenn, würde sie zu wenig Schaden machen, um den Carnivean auszuschalten. Sie ist ausserdem zu langsam, um Lylyth in Sichtlinie zu bekommen, und die Pyg Lookouts treffen Lylyth ebenfalls nicht. Den Carnivean im Nahkampf angreifen ist genauso aussichtslos.
Gunnbjorn greift also nach dem einzigen verbleibenden Strohhalm: Aus dem Nahkampf fliehen und darauf hoffen, dass der Carnivean den Free Srike versaut. Danach Trefferwurf boosten und Lylyth ins Nirvana sprengen.
Nur: Der Carnivean versaut diesmal seinen Free Strike nicht. Und auch seinen Schadenswurf nicht. Gunnbjorn aber seinen Tough-Roll (auf 5+ mit einem W6). Caster-Kill.
Sieg für die Legion of Everblight.
Warbeast of the Match
Fazit gibt's morgen irgendwann - es ist viel zu spät.
Edit: Das Fazit.
Fazit
Wie versprochen, das Fazit – oder vielleicht besser die Reflektion – zum Spiel.
Generelles
Ich nehme mal das Offensichtliche direkt vorweg: Der Carnivean hat das Spiel im Prinzip im Alleingang gewonnen. Bomber ausgeschaltet, Impaler ausgeschaltet, den gegnerischen Warlock ausgeschaltet. Dazu trugen mehrere Faktoren bei, soweit ich das beurteilen kann. Erstens natürlich der psychologische Faktor – meine Frau hat schon einige schlechte Erfahrungen mit dem Carnivean gemacht, und nach diesem Spiel dürfte er nun endgültig den Top-Spot ihrer Hass-Liste für sich beanspruchen. Dementsprechend setzt es sie natürlich enorm unter Druck, wenn der Carnivean so tief in ihren Linien steht und veranlasst sie zu Fehlern, die sie sonst nicht gemacht hätte. Zweitens fehlte dem Carnivean spätestens nach dem Tod des Bombers ein Gegenspieler, der ihn wirklich aufhalten konnte. Es wäre schon noch möglich gewesen, den Carnivean deutlich zu verlangsamen und vielleicht sogar auszuschalten, es hätte aber ohne den Bomber unheimliche viele Ressourcen der Trollbloods gebunden.
Legion of Everblight
Ich war in Runde 1 definitiv zu vorsichtig und blieb zu weit hinten. Das gilt insbesondere für den Angelius, der andernfalls in Runde 2 womöglich Ledfoot & Tredz hätte chargen und ausschalten können und damit ein enormes Bedrohungspotential an der westlichen Flanke aufbauen können. Wie hilfreich mir das langfristig tatsächlich gewesen wäre, kann ich aber nur schwer beurteilen.
Denn: So wie das Spiel gelaufen ist, habe ich enorm davon profitiert, dass mit Carnivean und Angelius zwei sehr gefährliche Warbeasts gemeinsam vorgerückt sind. Die Trollbloods hatten nicht genug Output, um beiden Warbeasts auszuschalten und mussten sich somit entscheiden. Meine Frau tat das einzig logische und eliminierte den Angelius, da es beim Carnivean fraglich war, ob sie es tatsächlich mit einer Runde Beschuss schaffen würde. Damit war aber der Carnivean unverwundet und in Charge-Reichweite, was ultimativ die Troll-Front aufgebrochen hat.
Mein Hellmouth war… überflüssig. Meine initiale Positionierung war schlecht, weshalb ich ein eigentlich sehr starkes Modell insbesondere für Szenario-Spiel sehr früh im Spiel verloren habe. Zudem hat dies die östliche Flanke aufgemacht, was den Angriff auf Lylyth deutlich vereinfacht hat.
Mit den Strider Scouts und dem Deathstalker bin ich ganz zufrieden, sie haben ihren Job gemacht.
Schlecht gemanaged habe ich meine Szenario-Spiel. Rückblickend hätte ich – gleicher Spielverlauf vorausgesetzt – durch bessere Aufteilung meiner Shepherds beide Flaggen halten können, mit einem besser positionierten Hellmouth zumindest eine Runde lang die westliche Zone kontrollieren können, mit dem Nephilim Bolt Thrower das gegnerische Objective zerstören, mit den Striders die östliche Zone halten und mit dem Carnivean Gunnbjorn soweit zurückslammen, dass er innerhalb von 12” zur Trollblood-Aufstellungszone gewesen wäre. Kurz gesagt: Mit klugem Szenario-Spiel hätte ich wohl sogar über Szenario gewinnen können.
Lylyth selbst gefällt mir in grösseren Spielen sehr viel besser – bisher habe ich sie nur bei Battlebox-Spielen verwendet, und dort ist sie extrem tricky. Mit mehr Einheiten wandelt sie sich in einen sehr kompetenten, spassigen Warlock. Die kleine Kontrollzone ist aber nach wie vor tricky.
Trollbloods
Hier kann ich natürlich nur meinen Eindruck wiedergeben, angereichert mit ein bisschen Feedback meiner Frau.
Grundsätzlich war sie mit der Performance ihrer Armee zufrieden und hat Freude an dem Spielstil, der ihr besser gefällt und eher liegt als aggressives Spiel mit einer nahkampforientierten Armee. Sie vermisst jedoch einen harten Nahkampf-Konter, weshalb der Impaler für das nächste Spiel rausfliegt und durch einen Dire Troll Mauler ersetzt wird. Eine imho sehr sinnvolle Entscheidung, denn auch wenn der Impale rein netter Fernkämpfer mit gutem Animus ist – sie hat genug Beschuss. Und den Mauler kann ich nicht ignorieren, da der tatsächlich mit einem Carnivean auch kurzen Prozess macht.
Die grössten Fehler waren bei ihr vermutlich tatsächlich das Fehlen eines guten Nahkampf-Konters (was jetzt ja mit dem Mauler behoben ist) und vor allem Positionierung. Der Fokus auf Beschuss verführt dazu, dass man nur auf die Bewegungen des Gegners reagiert und damit das Spiel diktiert bekommt. Das war hier definitiv der Fall. Wobei ich hier aber auch fairerweise dazu sagen muss: Das war die erste beschusslastige Armee, die wir bei Hordes überhaupt gespielt haben. Sonst war der Fokus immer sehr deutlich auf Nahkampf. Damit ist hier natürlich ein Lernprozess zu bewältigen, der gerade auch mit den stark Synergie-abhängigen Trollbloods nicht einfach ist. Dass sie Lylyth trotzdem fast ausgeschaltet hat, spricht Bände. Ich bin mir recht sicher, dass sie mit besserer Positionierung und etwas aggressiverem Spiel – sie hat insgesamt recht defensive gespielt – das Spiel vermutlich über Szenario hätte gewinnen können.
Unterm Strich ein sehr cooles, interessantes Spiel, das viel Spass gemacht hat.
Die Armeen haben sich vom Powerlevel her gut ausbalanciert angefühlt und beide haben noch viel Luft nach oben, was unsere Spielskills angeht. Persönlich werde ich an meiner Liste bei 35 Punkten erstmal nichts ändern, sie hat überraschend gut funktioniert.