Beiträge von F@ke im Thema „Civilization-Spiele - große Auswahl, schwere Wahl“

    Hallo liebes Schwarmwissen,


    ich suche aktuell ein Civilization Spiel, bin aber von der ganzen Auswahl erschlagen und brauche eure Hilfe. Hier mal ein wenig was über meine Vorlieben:

    • Kenner- bis Expertenspiel (bei dem Thema wohl eh unsausweichlich)
    • Elegante Regeln / wenig Downtime
    • Ansprechende Optik (meine Spielgruppe sucht gerne danach aus)
    • Ein gutes Gefühl für die Entwicklung der Zivilisation
    • Gerne auch was mit Karte, um Entwicklung und Ausbreitung zu visualisieren

    Ich bin ein großer Fan von dem FFG-Civ von 2010. Aber das liegt daran, dass ich das auch schon lange habe. Größter Knackpunkt für mich ist die Spielzeit.

    Ich finde das Spiel funktioniert von 2-5 super, wird halt nur entsprechend länger. Gut finde ich, dass das Spiel in Phasen aufgeteilt ist. So ist jeder Spieler immer wieder "schnell" dran und es gibt keine Endloszüge (trotzdem AP-anfällig, da es viele Möglichkeiten gibt). Auch macht das strenge nach Phasen spielen das Spiel zugänglicher (auch wenn es trotzdem viel zu erklären gibt).

    Im Kern ist es ein Engine-Builder mit Wettrenncharakter um vier verschiedene Siegmöglichkeiten und hoher Interaktion (mit viel Take That, das muss man mögen). Es kommt definitiv Civ-Feeling auf und die Karte trägt einiges dazu bei.

    Ich klaube mal ein paar Zitate von anderen Stellen zusammen:

    Welches Civilization meinst du? Das von FFG?

    Das finde ich alles andere als solitär, da man sich zwangsläufig in die Quere kommt und ins Hintertreffen gerät, wenn man den anderen nicht mal n paar Steine in den Weg legt – sei es über Technologiefähigkeiten, Kulturkarten oder Truppen/Angriffe. Ich schätze es aus diesem Grund auch sehr. AP-anfällig ja und auch das Kampfsystem finde ich nicht optimal (auch wenn es stark an die digitale Vorlage angehlehnt ist).

    Civilization hingegen ist 4X mit allem, was dazu gehört. Wirst Du militärisch abgehängt, hast Du verloren. Es ist auch wirklich spürbar am PC-Spiel orientiert (zu stark?). Man kann es, wie eben das PC-Spiel, zwar auch friedlich spielen, sodass jeder still an seinem Civ-Maschinchen baut. Na gut, wenn man das tut, dann haben beide Spiele doch ein etwas ähnlicheres Spielgefühl. Und dann ist es auch nicht besonders gut, weil ein mehr oder weniger planbarer Wettlauf um die Siegbedingung, die in der jeweiligen Zivilisation angelegt ist. Aber wenn man so spielt dann würde etwas fehlen. Man kann Civ nämlich auch ganz anders spielen, und zwar mit Krawall. Das Spiel wird umso besser, je mehr gekämpft wird.

    1.) Zum Militär: jein. Man darf es nicht vernachlässigen, aber dennoch balancieren sich die Siegebedingungen auch auf anderem Wege aus. Ein Beispiel aus dem letzten Spiel: Da bin ich auf Militärsieg gegangen und meine Frau auf Kultursieg. Die hatte andauernd Kulturkarten, die meine Figuren vernichtet oder verschoben haben. Gleichzeitig schmiedete sich ein Bündnis mit den anderen beiden Spielern (noch ein Kultur- und ein Wissenschaftssieg-Spieler), dass mich dann doch gut aufhalten konnte.

    2.) Als Krawallspiel würde ich das nicht bezeichnen. Und ich finde, dass es als Wettlaufspie viel Spaß macht. Es sind vier verschiedenen Siegbedingungen, wobei sich alles gegenseitig beeinflusst und miteinander verwoben ist und eben anders als viele Eurogames mit viel Interaktion. Da kommt es meistens zwangsläufig irgendwann mal zum Kampf oder zumindest (und da ist Ähnlichkeit mit Scythe) zu Kalter Kriegs-Atmosphäre.


    Also Engine-Building und Wettlauf hast du in beidem. Die Interaktion würde ich in Civ höher einschätzen. Die Spieldauer auf jeden Fall auch (1h pro Spieler vs 1/2h pro Spieler, beim Kennenlernen höher). Das Spielmaterial von Scythe ist natürlich top. Wobei ich Civ auch hübsch finde und sehr viel thematischer. Scythe ist wesentlich eleganter designt. Da passt alles, nichts ist unnötig drangeklatscht. Da ist Civ viel komplizierter - aber ich würde auch sagen abwechslungsreicher durch viel mehr Möglichkeiten (bspw. Sozialpolitiken - kam mit der 2. Erweiterung, ist anfangs etwas kompliziert, bereichert meiner Meinung nach das Spiel ungemein). Es fühlt sich beides sehr unterschiedlich an. Bis auf den Wettlauf- und Engine-Building-Charakter (letzteres ist bei Scythe aber rudimentärer).

    Also bei Sid Meiers Civilization (2010 von FFG) schaltest du über Technologien Gebäude frei, Mechanismen (Technologiefähigkeiten), die du (tlw. mit Ressourcen) einsetzen kannst und wertest deine Einheiten auf.

    Was die Imbalance angeht, ist mir die außer bei den Griechen und Arabern(?) nie super deutlich aufgefallen. Auf die Relikte würde ich aber verzichten (die Spielplanteile sind uninteressant und je nach Verteilung sind die Vorteile manchmal zu doll) und wer es ausgewognere (dafür weniger thematisch) mag, kann die großen Persönlichkeiten-Karten aus der. 1. Erweiterung auslassen.