Wir haben gestern mal zu zweit eine erste Lernpartie Endless Winter gespielt und da wollte ich mal meinen Eindruck hierzu wiedergeben. Dabei haben wir das Grundspiel benutzt, zusammen mit der Promo mit den Wölfen und den beiden Mini-Modulen, die sowieso im Grundspiel drin sind (in der Anleitung hinten).
Zunächst muss ich sagen, dass ich die Einstiegshürde als sehr hoch empfinde. Das ist das erste Mal seit langem, dass ich eine Anleitung sogar ein drittes Mal lesen musste, um mich einigermaßen sicher im Spielablauf zu fühlen. Das liegt weniger an der Anleitung slbst, die eigentlich sehr strukturiert geschrieben ist, sondern an den vielen Möglichkeiten und "Wenns und Abers". Zum Nachschlagen während des Spiel war die Anleitung wirklich top. Da hab ich immer sehr schnell gefunden, was ich gesucht habe.
Manche vergleichen Endless Winter ja gerne mit Arnak und Dune, wegen des Mixes aus Worker Placement und Deckbuilding. Ich liebe und besitze Arnak. Dune habe ich einmal mitgespielt. Ich fand, es fühlte sich auf jeden Fall anders genug an, dass man auch mehrere Spiele dieser Art haben kann. Allerdings kann ich auch generell nicht richtig nachvollziehen, wie manche behaupten können, Arnak und Dune seien fast gleich oder auch Arche Nova und Terraforming Mars seien fast gleich. Ich finde diese Spiele bieten aufgrund ihrer unterschiedlichen Themen, aber auch mechanisch so viele Unterschiede, dass ich diese Vergleiche ein bisschen stumpf finde. Ich bin aber auch jemand, den ein Thema packen und ein bisschen faszinieren muss. Und das macht Endless Winter echt gut. Das Thema Eiszeit, Höhlen und Hütten kommt überall durch und das macht echt Laune. Es sieht schon echt gut aus auf dem Tisch. Das Material sieht gut aus und ich liebe dieses Inlay. Wow. Bitte alle Verlage der Welt... macht mehr solcher Inlays. Es ist nicht 100 % perfekt, aber dass das Material pro Spieler schon vorbereitet ist, ist einfach megaaa. Vielen Dank dafür.
Wenn man den Spielablauf erst einmal verinnerlicht hat, geht es eigentlich recht schnell, da jeder Spieler in 4 Runden jeweils 3 mal dran kommt (also im Prinzip nur 12 Züge hat). Und seinen Worker kann man nur auf eine von vier möglichen Platzierungsspalten raufsetzen. Trotz der eigentlich von der Anzahl her wenigen Optionen, kann man sehr ins Grübeln kommen, da man in einem Zug...
1. zuerst eine (oder mehr) Fortschrittskarten ausspielen kann, die einem irgendwas bringen
2. eine Platzierung des Workers in einer der vier Spalten gleich 2-3 unterschiedliche Aktionen einbringt. Eine davon kann man sogar so oft wiederholen, wie man möchte (wenn man die Ressourcen dafür hat).
3. Oft müssen dazu Stammesmitglieder ausgespielt werden, die auch wiederum noch irgendeine Aktion oder Ressource bieten oder man überlegt, sich diese aufzusparen für die Sonnenfinsternis am Ende einer Runde, weil die da auch noch gute Sachen bringen.
Und mit diesen einzelnen Aktionen kann man entsprechend vielfältige Dinge anstellen. Man kann z.B.
1. jagen,
2. sich mit Siedlungen und Zelten in einem Gebiet ausbreiten
3. zwei Leisten hoch rennen
4. sein Deck ausbauen oder ausdünnen (Grabhügel)
5. Monolithen bauen
6. Heilige Steine sammeln
tbc
Man merkt glaub ich schon beim Lesen, dass das nicht ohne ist.
Ich hab, ehrlich gesagt, keine wirkliche Strategie gehabt und habe einfach dieses oder jenes ausprobiert. Ich glaube, so muss man die ersten Partien einfach drauf los spielen, dann geht das auch. Es hat mir auf jeden Fall Spaß gemacht und ich bin sehr gespannt auf die nächsten Runden und das Eintauchen und Erkunden dieses Spiels. Ich habe übrigens am Ende 104 zu 75 gewonnen.
Ich habe vor allem auf Monolithen und das Jagen gesetzt. Die Tiere haben am Ende richtig fett Punkte gemacht und bei den Monolithen hatte ich eine gute Kombi bei den Heiligen Steinen, die mir dann auch noch mehrmals Punkte für die Monolithen gegeben haben. Ansonsten war mein Gefühl, dass man unbedingt in der ersten Runde eine Siedlung oder alternativ viele Zelte bauen muss, um ordentlich Einkommen nach der ersten Runde zu generieren. Mein Kumpel hat das in der ersten Runde vernachlässigt und danach gab es für mich immer irgendwie einen Vorteil bei den Punkten und bei den Ressourcen, den er nur schwer einholen konnte. Er wollte eigentlich auch auf Tiere gehen, hatte aber etwas Pech bei den Tierkarten, auf die er abgezielt hat.
Kurzgesagt: Es hat mir Spaß gemacht und ich freue mich auf mehr.