Beiträge von pottmeeple im Thema „Horseless Carriage - ein neuer Splotter?!“

    pottmeeple Spiel das nächste Mal die Vollversion. Die gibt nur ein bisschen komplexität dazu, erhöht aber die Interaktion und vor allem die Spielfreude. Sportwagen und Trucks sind ungelogen seit der zweiten Partie meine beiden Lieblingselemente des Spiels.

    Ja, hab ich jetzt schon von 2-3 Leuten gehört. Werden wir wohl Montag mal ausprobieren. Bin schon sehr gespannt, was das an der Dynamik des Spiels noch ändert.

    Gestern meine erste Partie gespielt. Wir waren zu dritt und haben die Baby-Variante (ohne Sportwagen und Trucks) gespielt. Ich hatte mir vorab ein Video für die groben Regeln angeschaut und wir haben die erste Runde anhand der Rundenübersicht einfach los gespielt. Das hat auch erstaunlich gut funktioniert und nach der ersten Runde war eigentlich jedem klar, wir das ganze vom Ablauf funktioniert.

    Überhaupt hat das Spiel eine gute Progression bezüglich der Komplexität. Zu Beginn gibt es einen überschaubaren Plan, eine Produktionsstraße, wenig Bedarf, wenig mögliche Stationen und alles wird, Runde für Runde, komplexer.

    Obwohl die Regeln grundsätzlich nicht kompliziert sind, ist jede Entscheidung wichtig und will wohl überlegt sein. Das Puzzle in der Fabrik? Wieviele Planungsbüros kann ich mir erlauben? Möchte ich eine bessere Position bei der Produktion und bereits erforschte Stationen von anderen Spielern "kopieren" oder lieber erster Spieler im Verkauf sein? Wie nutze ich meine Forschungspunkte? Wo lege ich die Verkaufsfenster und welches Segment bediene ich zuerst? Alles eher knackige Entscheidungen.

    Sehr spannend wurde es dann, als man ab Runde 3/4 sehen konnte, wie in den Köpfen alles zusammen kam und man langsam realisierte, wie gut das Spiel durchdacht ist. Dabei war es immer herausfordernd, aber für mich genau richtig vor der Grenze zum Kopfschmerz. Alles fühlte sich noch planbar an. Ständig hatte man das Gefühl, noch ein wenig weiter optimieren zu können. Ein wenig wie die Karotte an der Angel vor der Nase.

    Ebenfalls grob ab Runde 3/4 werden die Entscheidungen auch noch mal komplexer. Sobald eine zweite Produktionsstraße gebaut wird und diese sich Stationen mit der bereits bestehenden Produktionsstraße teilen soll, geht es los mit den Knoten im Kopf. Dazu noch Händler und Marketing, alles möglichst effektiv (siehe Foto). Dabei sieht das Spiel für Außenstehende unglaublich komplex und unübersichtlich aus, für die Spielenden ist aber alles klar und alle wichtigen Informationen sind gut zu erkennen.

    Dadurch, dass man auch gut absehen kann, welche Forschungsleiste als nächstes ins Spiel kommt und diese dann zwei Runden bleibt, hat man immer die Möglichkeit hier gut seine Taktik anzupassen. Die fortgeschrittenen Spieler versuchen hingegen eher die Reihenfolge der Forschungsleiste im Vorfeld bereits zu beeinflussen um diese ihrer Strategie anzupassen.


    Den Kritikpunkt bezüglich fummeliger Stationen oder dass die Fabriken ständig verrutschen konnten wir nicht nachvollziehen. Sicherlich kann da was passieren, aber das ist nicht schlimmer als bei jedem Tableaubuilder. Was allerdings unglaublich fummelig war, war das Managment der Forschungsleisten. Da sind uns ständig die Marker runtergefallen. Das ist unnötig und wenig durchdacht.


    Ein paar negative Punkte hab ich aber noch:

    • Die Anleitung ist nicht wirklich gut geschrieben. Es gibt aber auf BGG eine Spielerhilfe. Zusammen geht's dann.
    • Das Inlay ist - nun - schlicht nicht vorhanden und es ist eine Menge Material.
    • Auf- und Abbau dauern entsprechend lange.
    • Die falsch gedruckten Marker sind ärgerlich.


    Also von mir, Stand jetzt, eine klare Empfehlung. Würde es am liebsten heut Abend direkt wieder spielen, muss mich aber wohl noch eine Woche gedulden.