Sonntag Abend hatte ich mich angeboten, einem Freund und einem mir Unbekannten einmal Frostpunk über den TTS zu zeigen. Ich habe also weniger selbst gespielt, sondern eher erklärt und anschließend mehr oder weniger moderiert.
Wichtig: Die hier angehängten Bilder sind Screenshots ohne Rücksicht auf mögliche Spoiler. Wer sich diese ansieht, sollte sich klar sein, dass es sich evtl spoilert. Daher habe ich sie in Spoiler gepackt.
Da wir zum verabredeten Zeitpunkt nur zu zweit waren, haben mein Freund und ich schon mal mit Spielen begonnen. Der Unbekannte kam in Runde 2, passend zu Aktionsphase hinzu, so dass er für den Rest des Spiels als stiller Zuhörer sich einen Eindruck einholte und von mir jede Frage beantwortet bekam.
Mein Freund ist durchaus besser darin Spielsituationen zu analysieren und Spielzüge zu planen, als ich es bin, daher war es für mich wenig verwunderlich, dass er mit Frostpunk deutlich besser zurecht kommt. Es war interessant zu sehen, wie sich die Siedlung unter seiner Kontrolle entwickelte.
Gespielt haben wir bis zur Wetterphase in Runde 6. Da traf uns der Sturm und legte die kompletten Unterkünfte lahm - Zelte sind inital kalt.
Da zu diesem Zeitpunkt unser Ressourcenvorrat und der auf der Karte nahezu erschöpft war und der Generator deutlich mehr Kohle benötigte, gab mein Freund das Spiel als Verloren hin, da in den folgenden Runden die Menge an kranken Menschen stark anziehen würde und das Essen, um das einzugrenzen, nicht reichen würde, vor allem, da auch die Arbeiter gefüttert werden wollen.
Hat "Spass" gemacht uns jedoch in dem Eindruck bestärkt, dass dieses Spiel so sehr ein Solo-Spiel ist, dass Entwickler die noch erdachten Rollen enorm gut implementieren müssen, damit sich das Gefühl eine Mehrspieler-Spiels einstellt. Es macht bis dato keinen Unterschied, ob 1 oder 4 Spieler am Tisch sitzen. In 8 von 9 Phasen des Spiels macht man etwas "Vorgegebenes", wie Karten ziehen, Marker bewegen oder Markerpositionen auswerten. Dafür braucht man nicht 2+ Spieler. Es ist lediglich kommunikativer, wenn man zu Punkten kommt, die eine Entscheidung verlangen. Im Falle von denen, die man auf Karten findet, sind das, bisher gesehen, so 2-4 Optionen. Auch die Aktionsphase, in der die Spieler quasi abwechselnd Aktionen ausführen (Arbeiter einsetzen) gewinnt nicht wirklich bei 2+ Spielern, da einige oder alle möglichen Aktionen durchaus anhand der aktuellen Situation "fest" vorgegeben sind. Kommuikativ wird es dann halt, wenn man Optionen hat, was man noch mit Arbeiter X macht, aber ob das mehr Spieler bedingt, ist noch fraglich.
Für mich als Bauchspieler mit nun drei Anläufen an einem immer gleichen Setup ( identisches Szenario, identische Starting Society ) muss ich sagen, dass ich noch keinen Weg sehe, das Ding zu überleben. Wenn das anhält steigt ein wenig der Frust und das Spiel könnte nie mehr auf den Tisch kommen. Daher bete ich dafür, dass während der aktuell laufenden KS-Kampagne die Entwickler es noch hinbekommen die Rollen so zu implementieren, dass sie weitere Spieler am Tisch "nötig" machen, andernfalls hadere ich mit mir, ob ich dieses Spiel physisch benötige.
#Frostpunk