Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Anno 1800 - Das Brettspiel“

    Ich war ja mal am Playtesting der Erweiterung beteiligt. Das, was man dabei erfährt, ist in dem Sinne "offiziell", dass es vom Verlag kommt. Das bedeutet erstmal gar nichts, denn es ist in der Entwicklung.

    Nichts von dem, was da Stand der Entwicklung war, habe ich in normale Partien, die nicht dem Playtesting dienten, übernommen, wozu auch.


    Ich warte einfach ab, was am Ende veröffentlicht wird, wenn es denn mal kommt.

    Obwohl ich ja vor gut einem Jahr am Playtesting für die Erweiterung beteiligt war, bin ich da völlig entspannt und warte einfach ab, was kommt, wenn es kommt.


    Den aktuellen, echten Stand -nicht bloßen Kaffeesatz- kenne ich nicht, wozu also spekulieren. Man wird ja sehen.

    Planck

    Sorry, wenn ich das so frage, ist nicht böse gemeint, bist du sicher, dass du die Spielregel wirklich richtig und aufmerksam gelesen hast?


    Handelsplättchen bekommst du nicht nur durch Schiffbau. Schau' dir mal Seite 13 rechte Spalte an.

    Was mit den aufgedruckten Schiffen auf der Heimatinsel ist, findest du auf Seite 3 unter Ziffer 6.


    Wieso brauchst du mehr Handels-Plättchen, als du durch Schiffbau bekommen kannst? Was machst du denn mit den Plättchen, die du für einen Handel benutzt hast? Wirfst du die ab, oder was machst du damit?

    Schau' dazu mal Seite 5 linke Spalte und Seite 10 linke Spalte unter Stadtfest feiern an.

    (Edit: Handels-Plättchen, die du anders als über Schiffe bekommen hast, werden auch anders behandelt!)


    Davon abgesehen: Zu Szenario 3 gibt es im Regelheft einen Tip, falls man nicht klarkommt. Das heißt aber nicht, dass du alles erhandeln sollst.

    Ich habe den Stand der Entwicklung der Erweiterung seit meinem Testbericht vor rund einem Jahr nicht mehr verfolgen können, habe auch sonst nichts mehr davon gehört.

    So sehr ich Anno 1800 auch mag, hoffe ich doch sehr, dass die Erweiterung bis zur Veröffentlichung noch einen richtig großen Entwicklungssprung macht.

    Solo Problem

    Vielleicht weiß jemand Rat bei der Kampagne über 10 Runden, gab es als Heft bzw. gibt es auch zum runter laden und ausdrucken.

    Bei Mission 6 hänge ich fest. Ziel ist es 25 Gold zu haben. Im Grundspiel, also im Mehrpersonenspiel erhalte ich auch Gold, wenn jemand mit mir handelt, dass fällt ja hier im Solo Modus weg, geht also nur über Karten ausspielen. Regel sagt aber, dass es für Arbeiter-/Handwerkerkarten nur zwei statt vier Gold gibt. Im Spiel sind 6 Karten dieser Art, macht dann max. 12 Gold! Die neue Welt Karten, 4 Stück an der Zahl, bringen je zwei Gold, macht dann noch mal 8 Gold! Sind in Summe max. 20 Gold. Wie komme ich an 25 Gold??? Jazz und der Whisky helfen gerade wohl nicht, aber ich finde nicht meinen Spielfehler???

    Beachte die Sonderregeln der Mission 6. Die erste dieser Sonderregeln zeigt eine Möglichkeit, an Gold zu kommen, die du nicht erwähnt hast.

    Nur so weil beide gerade direkt nacheinander auf den Tisch kamen. Ich hätte auch einen anderen aktuellen Bestseller aus dem Enginebuildergenre nehmen können...ich kann den Hype um Arche Nova nicht nachvollziehen, wenn ich ein so grandioses Aufbauspiel wie Anno 1800 direkt im Vergleich sehen konnte. Gut, Arche Nova ist weniger Engine Builder als taktischer Rumwusler mit zig Mechanismen, die irgendwie übereinander gelegt wurden.


    Ok, jetzt steinigt mich, weil nicht alles was hinkt, ein Vergleich ist.

    Warum sollte man?


    Deine Ansicht ist doch klar.

    Ob es objektiv einen Sinn macht, Anno 1800 und Arche Nova zu vergleichen, ist doch für die persönliche Wertung völlig egal. Im Ergebnis geht es mir wie dir, ich mag Anno 1800 klar lieber als Arche Nova. Deshalb stelle ich aber keine Vergleiche zwischen beiden an.


    Bei Arche Nova mag ich besonders die Puzzelei nicht, die gibt es bei Anno 1800 gar nicht.

    Was mich irritierte, war der Umstand, dass man Ressourcen handeln müsste, welche nicht als Industrieplättchen auf dem Plan verfügbar sind.

    Das braucht nicht irrtieren und ist auch thematisch durchaus stimmig.

    Was man gerne hätte, aber nicht selbst herstellen kann, kann man, sofern es denn überhaupt irgendwo vorhanden ist, durch Handel erwerben, wozu es ja in Anno 1800 Handelsschiffe gibt.


    Beachte bei den weiteren Missionen unbedingt die Handelseinschränkungen, die es immer wieder gibt. Die Regeln sind in den verschiedenen Szenarien dazu durchaus unterschiedlich.


    Weiter viel Spaß mit Anno 1800 solo.

    Ich habe mal eine Frage an die SOLO-Spieler.


    In Mission 3 bekommt man ja auch die Einwohnerkarten (Handwerker/Ingenieure/Investoren).

    Um die zu erfüllen (für die schönen 8 Punkte), brauche ich Waren, die ich nicht selber produzieren kann (da die Industrien nicht ausliegen).

    Darf ich diese trotzdem erhandeln?

    Ja. Das steht in den Sonderregeln der Mission 3.

    Wie das Handeln geht, steht in den allgemeinen Regeln vor Mission 1.

    Die Solo"kampagne" ist letztlich keine, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass das Spielergebnis eines Szenarios einen unmittelbaren Einfluss auf das nächste Szenario hat. Man nimmt nichts mit, erzielt aber durchaus Fortschritt, man muss das nur so auch sehen wollen.


    Spielt man nämlich ein Szenario und danach dann das nächste, zeigt der erzielte Fortschritt sich darin, dass man in diesem nächsten Szenario weiterführende Möglichkeiten hat, ohne dass es darauf ankäme, wie man zuvor gespielt hat.


    Das hat dann auch den Vorteil, dass man sich nicht von Szenario zu Szenario hangeln muss, wenn man das nicht will. Grundsätzlich kann man jedes Szenario spielen, ohne die vorherigen gespielt haben zu müssen. Wem also schon beim Regellesen Szenario 1 zu simpel ist, der liest halt weiter zum nächsten Szenario und fängt das Spielen gleich mit Szenario 2 an usw..


    So recht eigentlich könnte man jedes Szenario auch als "eigenständiges" Spiel betrachten, das seine ganz eigenen Anforderungen hat.


    Wem das ganze zu einfach ist, es mag ja solche geben, der kann ja auch gleich das "endgültige" Solospiel spielen.


    Mir gefällt das so. Es würde mich nerven, wenn man an einem Szenario festhinge, einfach keinen Plan hätte, wie das denn gehen soll, und deshalb die "Kampagne" nicht mehr fortsetzen könnte.

    Wie schon so oft wollte ich kürzlich den Solomodus über wir-machen-druck.de drucken lassen, aber offenbar ist das Format nicht Din A4 und so musste der Auftrag abgebrochen werden, schade. Hat das schon jemand für sich gedruckt?

    Habe es bei meinem Büro-Hightech Mufuge versucht. Trotz diverser korrekter Einstellungen kamen die Info- und Beispielboxen schwarz heraus. Hatte keine Zeit mich weiter damit zu beschäftigen und habe es jetzt auf dem Tablet. Nächstes WE gibt es dann den ersten Versuch.

    Ich habe das gedruckte Regelheft. Das hat das selbe Format wie die Spielregel, ist also so breit wie DINA4, aber etwas kürzer. Die downloadbare Datei hat Blätter mit Schnittmarken, die Seiten sind also etwas größer.


    Versuchsweise habe ich mal eine Seite bei mir ausgedruckt auf DINA4. Bei der Einstellung "tatsächliche Größe" ist der rechte Rand direkt hinter dem letzten Buchstaben der Zeilen abgeschnitten, es ist also alles Wesentliche im Ausdruck vorhanden. Mit der Einstellung "Anpassen" kommt alles korrekt auf ein DINA4-Blatt, da ja aber Schnittränder vorhanden sind, ist das Regelblatt letztlich etwas kleiner als DINA4 und damit etwas schmaler und kürzer als die gedruckte Regel aber problemlos lesbar.

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    Muss man ja nicht machen, wenn einem das professionell gedruckte Regelheft damit zu teuer ist.

    Der Verlag ist doch ausgesprochen spielerfreundlich und stellt die Soloregel zum kostenlosen Download zur Verfügung. Dann hat man zum Spielen halt nur einen Ausdruck; spielen kann man damit ja.

    Also, ich kann nur sagen:


    Ich habe schon bei der ersten Version der Soloregel mit getestet. Das war noch eine ganz andere Nummer, vielleicht ok, aber nicht wirklich gut. Das brauchte noch sehr viel Entwicklung.


    Die nächste Fassung war eine sich weiterentwickelnde, noch unvollständige Kampagne, die schon einen guten Weg aufzeigte, aber auch weitere Entwicklungsarbeit erforderte.


    Am Ende ist es eine Kampagne über 10 Szenarien mit steigender Schwierigkeit, sich immer ändernden Regeln und Bestandteilen geworden. Zusätzlich gibt es eine Art Solo-Sandbox, in der es um Punkte geht.


    Die Kampagne geht jeweils auf Ziele, nicht einfach nur auf zu erzielende Punkte. Wenn schon Punkte, dann müssen es zB mindestens jeweils x Punkte aus verschiedenen Quellen sein, oder man darf eine bestimmte Maximalpunktzahl nicht überschreiten. Ansonsten gibt es jeweils ein, zwei oder gar drei Ziele zu erreichen.


    Wenn ich bedenke, wie sich das alles entwickelt hat und am Ende eine Spielregel dabei herausgekommen ist, die der Länge der Grundregel entspricht, dann hat das alles die Zeit auch gebraucht.


    Ich würde also nicht von Verspätung reden, sondern davon, dass man gut daran getan hat, sich die Zeit zu nehmen.

    Die Soloregel soll doch schon auf der Messe zu haben gewesen sein. Hat es hier nicht irgendwo geheißen, dass es 4,50 € gekostet hat.


    Sie ist ein 16-seitiges gedrucktes Regelheft und damit so lang wie die eigentliche Spielregel. Nachdem ich recht intensiv an der Testphase beteiligt war, habe ich mich sehr gefreut, heute die gedruckte endgültige Regel erhalten zu haben. Gelesen habe ich sie noch nicht, habe sie ja erst wenige Minuten.


    Jetzt kann es losgehen, das Spiel nach der offiziellen Soloregel zu spielen. Darauf freue ich mich, weil mir Anno 1800 sehr gut gefällt.


    Bevor einer fragt: Ob es das zum Download geben wird, weiß ich nicht. Vielleicht kann Wolfgang Lüdtke dazu ja etwas sagen.

    So ist das halt mit den Ideen, die Autoren, Künstler oder wer sonst noch bei ihren Werken so haben. Letztlich bestimmt der Betrachter/Nutzer, was er daraus macht.


    Ich mag Spiele von Martin Wallace grundsätzlich gern. Es ist mir aber trotzdem vollkommen egal, was er sich bei dem Brettspiel Anno 1800 gedacht hat. Ich habe das Brettspiel regelkonform und mit Abwandlungen so oft gespielt, dass ich mich da völlig frei fühle, das so hinzubiegen, wie ich das für mich haben will.


    Und warum sollte das Spiel als Rennen auf Punkte bei mir im Regal verstauben, wenn es doch als Aufbauspiel gerne gespielt werden kann?

    Das Potential des Spiels, das es für Anno-Freunde hat, die am PC gerne die friedliche Endlos-Variante gespielt haben, kann es wegen seiner Spielende- und Wertungsmechanik ohne Hausregel nicht entfalten.

    Und genau deswegen ist der Name möglicherweise irritierend. Würde es anders heißen, dann kämen vielleicht weniger Leute auf die spielmechanisch schlechte Idee, es als Aufbauspiel zu verstehen, was es einfach nicht ist.

    Doch ist es, wenn man nur will.


    Wir Spieler sind ja nicht die Sklaven einer Spielregel. Wenn man ein Spiel ohne Änderungen am Material mit einer einfachen Regelanpassung zu dem Spiel machen kann, das man mit dem Material gerne spielen möchte, wüsste ich keinen Grund, warum man das nicht machen sollte.


    Bei uns ganz klar: Es wird vor Beginn einer Partie ausgemacht, welches Minimal-Aufbauziel man erreicht haben muss, wenn man die Partie beenden will. Bei uns war das zuletzt:

    Wer nicht mindestens je 1 der beiden 3er-Schiffs-Typen besitzt, kann das Spiel nicht beenden und kommt, wenn das Spielende von einem anderen Spieler herbeigeführt wird, auch nicht in die Wertung. Da baut man erstmal schön auf, ehe man sich über das Spielende Gedanken macht.


    Ich gebe ja zu, dass das ausgiebige Testen der Soloregeln auf diese Haltung einen erheblichen Einfluss hatte.


    Worauf ich wirklich gespannt bin, ist die endgültige Fassung der Soloregeln und darauf, was die geplante Erweiterung bieten wird. Wäre schön, wenn die Erweiterung auch das Grundspiel von seiner "Hektik" befreien könnte.

    Ich sehe nicht den Titel des Spiels als "Problem", sondern den Umstand, dass es -wie halt viele Spiele- in seiner gegenwärtigen Form schlicht auf Punkte geht und dabei recht zielstrebig zum Spielende gebracht werden kann.

    Ich glaube, misterx meinte eher das Gegenteil: anstatt das Spiel zielstrebig zu Ende zu bringen, spielen viele Leute eher darauf, eine schöne Produktionskette aufzubauen. Das passt zwar zum Titel, ist aber im Sinne der Spielmechanik nicht sinnvoll.

    Das habe ich schon so verstanden. So wie Anno 1800 konstruiert ist, gewinnt man es nicht, wenn man auf einen "schönen" Aufbau abzielt, statt das Spiel zielstrebig zu Ende zu bringen. Das liegt aber nicht daran, dass es Anno 1800 heißt, sondern es liegt an der in seiner Wertung liegenden Mechanik. Es bietet die Möglichkeit zu "schönem" Aufbau, belohnt das aber nicht.


    "Man" (ich) möchte es "schön" spielen, das macht aber keinen Sinn, wenn Punktejäger mitspielen, die auf ein rasches Ende abzielen. Das Potential des Spiels, das es für Anno-Freunde hat, die am PC gerne die friedliche Endlos-Variante gespielt haben, kann es wegen seiner Spielende- und Wertungsmechanik ohne Hausregel nicht entfalten.

    Ich denke, das Problem dass Anno1800 hat, ost, dass es Anno1800 heisst.


    Mit dem Titel wird eben opulentes Bauen in lang breit schön und viel verbunden. Viele Produktionsketten und Handeln und Bauen und noch mehr Bauen.


    Würde das Spiel "Zeitalter des Aufstiegs" heißen, würden es viele Augen anders beäugen.

    Ich sehe nicht den Titel des Spiels als "Problem", sondern den Umstand, dass es -wie halt viele Spiele- in seiner gegenwärtigen Form schlicht auf Punkte geht und dabei recht zielstrebig zum Spielende gebracht werden kann.


    Mit Leuten, die auf ein schnelles Ende mit möglichst vielen Punkten drängen, würde ich das nicht spielen wollen.


    Sachziele, wie man sie wohl in der Solokampagne finden wird, sind mir weitaus lieber. Wenn ein Spiel z.B. die Möglichkeit bietet, bestimmte Stufen der Entwicklung erreichen zu können, dann sollte es auch so angelegt sein, dass man diese erreichen kann, ohne dass jemand alles "kaputt" machen kann, indem er schnell, schnell auf Ende spielt.

    Ich bezog mich auf das Posting von Jan, der nach der ersten Partie direkt die Regeln ändern wollte

    Habe ich schon verstanden, d.h. dass du dich darauf bezogen hast, nicht, dass man schon nach der Erstpartie die Regeln ändern will. Obwohl, wenn man sieht, dass einem das Spiel so, wie es zu sein scheint, nicht so richtig gefällt, käme es bei mir "darauf" an:

    Würde ich das Spiel so, wie ich es in der Erstpartie kennengelernt hätte, nicht mehr spielen wollen (also auch nicht erfahren können, ob es nicht besser ist als gedacht) , hätte aber Interesse daran, es mit geänderter Regel nochmal zu versuchen, würde ich halt auch eine mir angepasste Regeländerung versuchen wollen.


    ...ich wollte nur einen Denkanstoß in die Richtung geben, dass man, wenn man Anno gerne konfrontativ spielen möchte, die auch ohne eine Beschneidung der Regeln spielen kann.

    Klar.

    Meine Vermutung ist, dass ihr nicht Anno 1800 sondern schöner Bauen gespielt habt. Schöner bauen ist halt nicht Anno 1800.

    Kann man so sehen, sehe ich aber eher nicht so.

    Ohne Konfrontation, Verwendung der Werften oder aggressiver Spielweise...

    Kann man mögen, muss man ja aber nicht. Auch ein friedlich gespieltes, episches Anno 1800 ist Anno 1800. Das geht sogar auch im PC-Spiel so, wenn man das möchte. Man muss auch das Brettspiel nicht auf Punkte spielen, kann sich vielmehr Ziele vornehmen. Das klingt jetzt vielleicht hausregelmäßig, aber wartet mal ab, was die Solo-Kampagne bieten wird, Ideen daraus lassen sich ohne weiteres auf das Mehrspielerspiel übertragen.


    Mal abwarten, was außerdem die Erweiterung bringen wird.

    gab62 Anno 1800 ist als Brettspiel ein schönes Spiel. Wie wir doch aus den Solotestreihen wissen, hat es aber mehr Potential, als es einfach nur über das Ausspielen aller Karten möglichst schnell zu beenden. Was wir da gesehen haben, lässt sich zumindest teilweise auf das Mehrspielerspiel übertragen.


    Mir macht das schnelle Spiel auf Punkte sowieso keinen Spaß. Dabei ist das Hausregeln hier so einfach. Man wähle als Spielendebedingung ein Sachziel, das mit der eigenen Aufbauleistung zu tun hat. Beispielsweise könnte man das Spiel mit der Runde enden lassen, in der mindestens ein Spieler je ein Handels- und Erkundungsschiff der Stufe 3 hat (er also sein 2. Schiff dieser Art baut). Dann könnten auch die, die so etwas in ihren Partien noch nie erlebt haben, mal sehen, wie das Spiel -epischer angelegt- auch sein kann. Man könnte dann auch festlegen, ob dann der gewinnt, der das Ziel erreicht hat, oder, wenn es mehrere sind, wer von ihnen die meisten Punkte hat. Wenn Punkte nur Tiebreaker sind, macht das Ganze gleich viel mehr Spaß, jedenfalls mir.


    Wer natürlich lieber Spiele gerne schnell "runtergezockt" haben will, wird so etwas nicht mögen. Wer aber das PC-Spiel gerne stundenlang in der Endlos-Variante gespielt, sich an einem gelungenen Wirtschaftsaufbau und der Zufriedenheit seiner Bevölkerung gefreut hat, der könnte an einem epischer angelegten Brettspiel vielleicht auch Spaß haben.

    Ich habe Anno 1800 bislang 19x gespielt, davon aber nur einmal zu zweit, ansonsten solo, weil ich an den deutschen Testreihen der Soloregeln beteiligt war.


    Wie sich Anno zu mehr als 2 Spielern spielt, weiß ich daher nicht. Zu zweit hat mich die Regel zum Spielende nicht gestört. Mir gefällt, dass das nicht so ausrechenbar ist, vor allem wegen der Expeditionskarten nicht. Ich forciere das Spielende nicht, wir haben sogar ausgemacht, dass man ohne 3er-Werft und mindestens ein 3er-Schiff das Spiel nicht beenden darf. Auch das PC-Spiel habe ich immer als eher episches Spiel angesehen und angelegt, der Aufbau eines funktionierenden Wirtschaftskreislaufs (einschließlich Handel, den ich sehr gelungen finde) ist es für mich, der den Spielreiz ausmacht. Mir ist ohnehin egal, ob ich gewinne oder verliere, solange ich meine persönlichen Ziele erreiche. Je eines der beiden 3er-Schiffe zu haben, kann man sich als Ziel aber natürlich nur vornehmen, wenn kein Mitspieler geradezu hektisch auf das Ende zustrebt; also muss man halt vereinbaren, was von jedem mindestens erreicht sein muss, bevor man das Spiel beenden darf. Bei der Beendigung des Spiels ist man nicht auf andere angewiesen, das kann man selbst herbeiführen; wer dazu die Traute nicht hat, weil er nicht sicher weiß, ob er denn dann auch gewinnt, ist für seinen mangelnden Spielspaß selbst verantwortlich.

    (* Ich hatte, da ich Anno zum Einen aus diversen Gründen eher solo spielen muss, zum anderen ein sich als PC-Adaptation bezeichnendes Spiel nach Solo schreit, bereits überlegt, das Spiel wieder abzustoßen).

    Mach' das bloß nicht.


    Die grundsätzliche Umstellung von der ersten zur zweiten Solofassung hat alles sehr umgekrempelt. Die zweite Solofassung ist dann auch wesentlich umfangreicher; da dauert das Testen einfach.


    Wer das Brettspiel mag und gerne solo spielt, wird am Ende, ohne zusätzliches Spielmaterial, einen erheblichen Spielemehrwert vorfinden. Das Warten lohnt sich.


    Wolfgang Lüdtke : Danke für die Rückmeldung