Beiträge von Wehomir im Thema „Dungeon Crusade - Letzter Aufruf (vermutlich wirklich)“

    besser ist das ;)

    Naja - wie die Avocado schmeckt kannst du erst beurteilen, wenn du sie probiert hast.

    Wir haben das zu zweit gespielt (jeder 3 Helden) und es hat sich nicht wirklich gut angefühlt, weil diese klassenlosen Helden einfach zu beliebig waren. Man stimmte sich mit der Initiative ab und koordinierte die einzufangenden Raiding Minions nach Warefare-Werten - wenn mal welche endlich auftauchten. Ansonsten ging man seiner Wege und es passierte echt wenig. Das Rally-System sorgte auch immer wieder für Wartezeiten. Und letztendlich war es dann wegen diesem ollen Roll-To-Move meistens eh immer für die Wurst. Man war eigentlich immer nur mit seinen Verwaltungsarbeiten beschäftigt.

    ;)

    Also für mich fasse ich das so zusammen: Für das was es sein will, ist es in allen Belangen mangelhaft (Ausnahme hier ist die wirklich tolle Optik) und zeugt von einem Designer, der kaum was mit modernen Brettspielen am Hut hat. Es beginnt mit der unstrukturierten Anleitung, über das schlecht lesbare Spielbrett-Design, der Länge bis hin zu Mechaniken, die viel zu zeit- und verwaltungsaufwändig für ein so einfaches Grundprinzip sind. Das Spiel braucht eine grundlegende Überarbeitung durch einen Profi und dann hast Du vielleicht einen hübschen familienfreundlichen Oneshot-Crawler, der ein- bis zwei Stunden unterhalten kann. Und Du hast recht: Ich trauer um mein Geld und werde das Ding einfach nicht mehr los. :)

    Naja, wenn Slapstick-Situationen entstehen, dann ist das ja "emergent storytelling". Die Frage ist, ob DC das kann. In meinem Dunstkreis berichtete keiner von denkwürdigen Situationen, die das also unterfüttern würden.

    "denkwürdige Situationen" ? Ganz ehrlich, es war schon denkwürdig wie fassungslos Frau und ich vor dem überfrachteten Spieltisch saßen und wir es nicht fassen konnten neben satten 200EUR noch so viele Stunden Lebenszeit für das unsägliche Regelheft, das Setup und das Spielen an sich vergeudet zu haben. Hatten wir so noch nie. Das kannst Du vielleicht mit Deinem Erlebnis "Blackstone Fortress" 8o vergleichen, wobei BF bei uns sogar noch für zwei vergnügliche lange Abende bei Chips und Bier gereicht hatte.

    Auf BGG herrscht bei Dungeon Crusade aufgrund des Preises das Kickstarter Stockholm Syndrom und/oder viele haben es noch gar nicht gespielt und trotzdem bewertet. Vielleicht haben Amerikaner auch ein Faible für ganz einfache Würfelspiele a la Hasbro. Denn mehr ist DC nun einfach nicht. Wir haben das Ding nach 3 Stunden fassungslos und gelangweilt weggepackt: Es ist im Kern ein leichtes zufallbasierendes (und eigentlich abstraktes) Würfelspiel mit dem Aufbau eines Expertenspiels und überverkomplizierteten Mechaniken.


    Ich weiß nicht, ob man das so einfach zusammenfassen kann. Mit der Logik kannst du ja auch (fast) alle Abenteuer-Spiele abtun, da sie im Kern ja oft auch Würfelwürfen und zufallsbasiertem Kartenziehen basieren..

    Irgendwas scheint das Spiel ja im Bereich Storytelling zu tun.

    Storytelling kommt in DC ja auch nicht wirklich vor. Wenn man dagegen z.B. Sword&Sorcery hält...mein lieber Scholli...die Spiele trennen Welten. DC hätte man auch auf drei Stapel Karten und zwei Würfel runterbrechen können. Der einzige Reiz in DC war das Einfangen der "Raiding Minions", was DC somit zu einem soliden Tower-Defense-Spiel machte. ;)

    Mich würde ja da mal besonders interessieren, was die ganzen sehr wohlwollenden Kommentare bei Boardgamegeek zu den Kritiken sagen..ich denke Rob von Rob's Tabletopworld (oder so) war auch sehr angetan. Ist ja schon ein großer Wahrnehmungsunterschied!

    Auf BGG herrscht bei Dungeon Crusade aufgrund des Preises das Kickstarter Stockholm Syndrom und/oder viele haben es noch gar nicht gespielt und trotzdem bewertet. Vielleicht haben Amerikaner auch ein Faible für ganz einfache Würfelspiele a la Hasbro. Denn mehr ist DC nun einfach nicht. Wir haben das Ding nach 3 Stunden fassungslos und gelangweilt weggepackt: Es ist im Kern ein leichtes zufallbasierendes (und eigentlich abstraktes) Würfelspiel mit dem Aufbau eines Expertenspiels und überverkomplizierteten Mechaniken.

    Nico

    Ich habe Anfang des Jahres ein langes Review bei BGG geschrieben, was viel Zuspruch findet. Ich habe dabei versucht sehr objektiv zu sein und dazu auch sehr ausführlich die Auf-, Abbau- und Settlementzeiten aufgeführt. Dazu kommen Platzbedarf und fehlende Speichermöglichkeit bei einer Partie(!)Länge von 12-18 Stunden. Dazu kommt dann eben, dass man für all das Geraffel und die Zeit einfach nicht adäquat belohnt wird, was das Spiel im Dungeon dann angeht. Also das flasht dann einfach nicht ausreichend (bzw. mich kaum), dass es diesen Aufriss irgendwie wert wäre.

    Ich kann ja nun schlecht sagen, dass ich auf jeden Fall recht habe und die anderen nicht. Weil ich das u. a. in den FB Gruppen selber mitlese, kann ich aber sagen, dass viele von den "Jublern" diese Probleme anerkennen (z. B. Dungeon Dive) und DC trotzdem toll finden, entweder weil es ihnen egal ist, oder sie Wege finden um Platzbedarf zu minimieren oder was auch immer tun, um es für sich zugänglicher zu machen. Oder einfach auch deswegen, weil das ein "echter Kickstarter von einem ganz sympathischen Typen ist".

    Wenn du die Zeit hast, kannst du dir ja mal mein Review anschauen, was dich an Setup-Zeit und -Aufwand, Storage, Spielzeit, etc. erwarten würde:

    When Time and Space ruin everything | Dungeon Crusade: Book I – Genesis of Evil

    Dein Review ist 100% richtig!

    Das Spiel entwickelte sich auch bei uns sehr schnell zur größten und teuersten Gurke der letzten Jahre. Kenne kein anderes Spiel was so viel falsch macht und dabei dann noch so gut aussieht. Da half dann auch nicht das Kickstarter Stockholm Syndrom.