Beiträge von Peer im Thema „Warum Brass nicht auf Deutsch?“

    Ja, in den seltensten Fällen habe ich das Spiel vorliegen, um es zu testen. Zum Glück gibt es aber einige Positivbeispiele, bei denen ich das Spiel bekomme, um es mit den anderen zu spielen. Ein weiteres Problem ist auch immer das Ausgangsmaterial, da es oft fehlerhaft ist. Gerade bei Kickstartern. Ich wage aber zu behaupten, dass ich (wir) mittlerweile ein Auge dafür habe(n) und viele detaillierte Fragen stelle(n), so dass wir viele Fehler und Ungenauigkeiten finden und ausbessern können. Und dann zuletzt natürlich die oft knappen Zeitvorgaben.


    Zu Trismegistus kann ich nichts sagen, da ich daran nicht mitgearbeitet habe, kann mir bei Board & Dice jedoch gut vorstellen, dass das Spiel nicht vorlag.

    Das stimmt. Die Arbeit, die in egal was fliesst, ist den Käufern leider oft egal. Es zählen für sie andere Dinge.


    Lass es dir schmecken. Ich werde mir auch mal was zu Essen machen und dann noch ne Runde Resident Evil 2 spielen, bevor wir mit Nemesis loslegen. Tut mir leid, dass du das alles abbekommen hast, bei dem Thema bin ich leider empfindlich und müsste mich sicher ab und an etwas zurücknehmen.

    Ich übersetze u.a. Spiele für die Spieleschmiede. Und das ist genau das was mit Brass passiert. Die Spieleschmiede macht die Übersetzungsarbeit nicht selbst, sondern vergibt sie in den meisten Fällen extern. Jemand wird von der Schmiede entlohnt und die Schmiede bringt das Spiel auf Deutsch. Das ist das was so viele Verlage auch machen. Terminator Genisys war auch fertig, bevor es in die Schmiede kam, wir haben unsere Übersetzung nur nochmal überarbeitet. Hier weißt du halt, dass sich jemand schonmal Arbeit gemacht, die Anleitung wird aber nicht einfach übernommen, sondern überarbeitet. Es wird nochmal Arbeit investiert. Könnte man ja scheinbar auch lassen und einfach nur die Anleitung gedruckt beilegen.

    Das glaube ich so nicht. Es hätte mit Sicherheit noch Käufer gefunden aber eine deutsche Version dürfte den Kundenstamm deutlich vergrößern.

    Aber wir haben doch schon geklärt das es keinen Unterschied gibt...außer die Schachtelrückseite. ;)

    Ok, und eine gedruckte Regel......

    Du vergisst das Unternehmen, dass einen viel besseren Zugang zum deutschen Markt hat und ziehst dich leider immer wieder auf die Unterschiede zurück. Um die Unterschiede geht es nicht.

    Schade, dass du das als mit fremden Federn schmücken siehst. Wir stehen in jedem Spiel immer als diejenigen drin, die übersetzt bzw. lektoriert haben. Genauso wie auch alle anderen Beteiligten immer genannt werden. Nur weil es die Anleitung schon gibt, heißt das nicht, dass sie 1:1 so übernommen und gedruckt wird (siehe weiter oben). Nein, im Gegenteil. Die Arbeit von Daniel wird nicht mit Füßen getreten, sondern honoriert und das Spiel wird mit ihm zusammen nochmal überarbeitet und der Rest übersetzt.

    Bei Champions of Midgard haben wir zum Beispiel zusammen mit Malte das Spiel überarbeitet und neu übersetzt.


    Ich mag da vielleicht ein wenig empfindlich reagieren, aber da ich die Schmiede kenne und weiß wie viel Arbeit in die unterschiedlichsten Projekte gesteckt werden muss und wird (und nicht nur in der Schmiede), empfinde ich sowas immer als Schlag ins Gesicht. Statt sich zu freuen, dass ein gutes Spiel einen einfacheren Zugang zum deutschen Markt erhält und so mehr Personen erreichen kann (somit auch die, die es vorher nicht auf dem Schirm hatten), gibt es immer etwas zu meckern.


    Mal ein schönes Beispiel aus der Praxis: Es gibt einen Verlag, der hat uns unfertige Word Dateien geliefert und hat immer wieder behauptet sie wären final. Ich habe das natürlich an div. Stellen widerlegt und um finale Dateien gebeten. Am Schluss bin ich dann ausgestiegen und habe dummerweise die in Arbeit befindlichen Dateien an den Verlag geschickt, damit jemand anders die Übersetzung finalisieren kann. Sie haben dann natürlich vieles und vielleicht sogar fast alles übernommen, sogar mit den noch vorhandenen Fehlern und meinten zu mir ich hätte sie im Stich gelassen und für meine Arbeit würde ich nichts bekommen. Ich habe dann mit dem deutschen Verlag gesprochen und die haben mich ohne zu zögern entschädigt, obwohl ich nicht von ihnen beauftragt wurde.

    Mit „mit fremden Federn schmückt“ meinst du in diesem Fall „überspitzt“ was genau?


    Das mit der Deluxe Edition ist doof gewesen, ja, aber Fehler passieren. Sie haben es dann ja auch angepasst und sich entschuldigt.

    turbo Dass der Aufwand ein anderer ist, darüber müssen wir nicht diskutieren, denke ich. Da sind wir uns einig und darum ging es mir nie. Der Aufwand und Umfang ist mir egal.


    Warum ich Brass unterstützt habe, wurde schon sehr gut zusammengefasst und das man ruhig auch mal über den Tellerrand gucken sollte, hatte ich ja auch schon geschrieben. Das Spiel hat sich über die Schmiede verdammt gut verkauft und das obwohl es bereits eine deutsche Anleitung gibt, die man sich ausdrucken oder professionell binden lassen oder sogar beides selbst Zuhause machen kann. Manche machen das, manche nicht. Das ist alles vollkommen in Ordnung und jeder darf den Weg wählen, den er möchte, das macht die anderen Wege jedoch nicht weniger wertig.

    turbo Es geht mir persönlich eh nicht um Unterschiede. Die sind mir egal. Bilerot hat das schon gut zusammengefasst.


    Und ohne Awaken Realms hätte Pegasus kein Tainted Grail gehabt, ohne Guillotine Games hätte Asmodee kein Zombicide gehabt, etc. pp. Tut mir leid, aber den Kommentar hättest du dir sparen können.

    Sie wurden, soweit ich weiß, zusammen mit dem Übersetzer überarbeitet und lektoriert, nicht neu geschrieben. Ob und was sich geändert hat, weiß ich nicht. Ich habe weder die eine noch die andere Anleitung vorliegen.

    Es ist auf Deutsch (wir müssen uns jetzt nicht über den Umfang unterhalten), ich mag die Schmiede und bin mit den Menschen dahinter befreundet und mich hat das Spiel gereizt. Das mit dem Lektorat ist nur ein zusätzliches positives Kriterium, aber nicht ausschlaggebend. Hauptsächlich habe ich es genommen, weil die Schmiede es auf Deutsch rausbringt.

    PeeWee Das ist unterschiedlich. So tief wie ich stecken die allerdings alle nicht in der Materie.


    Ich hab Brass jetzt auch nur genommen, weil es in der Schmiede war und ich weiß, wer das Lektorat gemacht hat. Ansonsten hätte ich es wahrscheinlich weiterhin links liegen gelassen.

    Man sollte nicht immer vom Unknowns-User ausgehen, sondern darf gerne auch mal über den Tellerrand schauen. Ich kenne Personen, die kennen weder BGG noch würden sie auf die Idee kommen sich ein englisches Spiel zu kaufen, um sich dann die deutsche Anleitung auszudrucken.


    Das Crowdfunding für das deutsche Brass lief richtig gut, es gibt also genug Personen, die Interesse an einer solchen deutschen Ausgabe haben. Ich übrigens auch.