Urlaub haben ist schön, Katzen retten umso schöner.
Nachdem ich den Karton gestern unserem Mädel entreißen konnte, gab es abends 2 und heute morgen direkt noch eine Runde #TheIsleOfCats im Solomodus.
Schon das Auspacken war klasse. Wertiges Material, schöne und witzige Illustrationen, in denen man die Eigenheiten seiner Stubentiger wiedererkennt, eine Markierung im Deckel der Box um Katzen "zwischenzulagern"...hier steckt viel Liebe zum Detail drin.
Allerdings: Man muss es bunt mögen!
Worum geht es: Auf der Insel der Katzen leben zahlreiche tolle Katzen. Leider kommt gerade ein böser Bube angesegelt, der die Insel einnehmen und mehr oder weniger plattmachen möchte. Wir haben uns aufgemacht, soviele Katzen wie möglich zu retten.
Eventuell ein ganz klein wenig an den Haaren herbeigezogen das Ganze
Mich hat so etwas aber noch nie abgehalten.
Das Spiel geht über fünf Runden. Zu Beginn jeder Runde werden zufällig Katzen gezogen und neben die verschiedenen Seiten des Inselplättchens gelegt. Manche Katzen wollen so mit 3, andere sogar mit 5 Fischen bestochen werden.
Dazu gibt es noch 6 Jokerkatzen, die jede Farbe annehmen können, einfache und besondere Schätze und jeder Spieler erhält ein Schiff, auf dem sich verschiedene Räume, Ratten und eine Markierung in jeder Farbe befinden.
Ziel ist es, die Katzen möglichst so anzuordnen, dass man wenig Minuspunkte kassiert (für jeden nicht gefüllten Raum 5 Minuspunkte, für jede nicht abgedeckten Ratte 1 Minuspunkt), dass man möglichst Katzenfamilien bildet (ab 3 Katzen einer Farbe, die aneinanderliegen, gibt es erst Punkte), dass man seltene Schätze sammelt (3 Punkte), dass man über Karten, sog. Lessons, Punkte erzielt und dass man im Solospiel möglichst wenige Lessons des Gegners erfüllt.
In jeder der 5 Runden des Solospiels erhält man über einen abgewandelten Draftmechanismus Karten. 2x 5 Karten, von denen man jeweils 3 behält und dann noch eine weitere Karte.
Die Karten, die man von den so gezogenen 7 Karten behalten möchte, muss man dann in Fischen bezahlen.
Von den 150 Karten sieht man so in jeder Solo-Partie wenigstens 55. Es gibt aber auch Karten, die es ermöglichen weitere Karten zu ziehen. Angesichts dieses enormen Kartendurchsatzes (viele sind ja auch ähnlich oder identisch) kann ich für mich nicht bestätigen, dass eine große Abhängigkeit vom Zufall besteht. Klar, die ein oder andere Karte lässt sich in späteren Runden nicht mehr gebrauchen, das liegt dann aber daran, dass man sich bereits anderweitig spezialisiert hat. Wie so oft geht eben auch hier nicht alles
Der Solo-Gegner punktet nicht nur über seine Lesson-Karten, sondern auch über Farbkarten. 5 Farben gibt es, in jeder Runde wird zufällig eine aufgedeckt und dann wie folgt gepunktet: 5 Punkte für jede Katze der ersten Farbkarte auf dem eigenen Boot, dann absteigend 4, 3, 2, 1. Hier sollte man also tunlichst nicht die 5 oder 4 Punkte Katzen als größte Familie auswählen.
Im einfach Spiel werden dem Solospieler 3 Lessons zugeteilt. Für Medium wird eine advanced lesson und für Hard 2 advanced Lesson hinzugefügt. So lässt sich der Schwierigkeitsgrad beliebig nach oben anpassen.
Ich habe jeweils einmal einfach, medium und hard gespielt und u.a. gegen folgende Lessons zu kämpfen:
Das Puzzeln der Katzen auf den Spielplan macht großen Spaß und es stellt sich auch schnell ein Lernerfolg ein. Zwar punktete der Solo-Gegner durch das Hinzufügen der advanced Lessons immer besser, mir ist es jedoch auch immer besser gelungen, meine Katzen an Deck zu bringen, die Räume abzudecken und eigene Lessons zu erfüllen.
Je nachdem, wie man selbst gestrickt ist und wie optimal der eigene Spielerfolg sein soll, kann eine Partie (wenn die Regeln sitzen) zwischen 30 und 60 Minuten dauern. Das Spiel kann anspruchsvoller sein, als ich ursprünglich dachte, tut jedoch keinesfalls weh im Kopf. Hier hilft es sicher auch, den Schwierigkeitsgrad beliebig anpassen zu können.
Wer meine Beiträge verfolgt, weiß, dass ich im Solo-Spiel gerne auch mal verliere, damit die Herausforderung bestehen bleibt. Dies ist bislang nicht gelungen, da ich selbst massiv besser wurde (53:43, 81:73, 110:88). Die letzte Runde lief aber auch einfach wie geschmiert und ich habe mir Zeit zum Nachdenken genommen. Als nächstes trete ich dann auf dem Schwierigkeitsgrad "very hard" an
Anbei noch meine Boote am Ende der Partien:
Von mir eine klare Empfehlung für alle, die mittelschwere Puzzlespiele und Katzen mögen. In meinen Augen auch ein sehr guter Kandidat fürs Kennerspiel des Jahres, ggf. ja im kommenden Jahr. Die deutsche Version kann ja derzeit vorbestellt werden und soll im Oktober erscheinen. 90 Euro für den kompletten Zauber inkl. 5-6-Spieler-Erweiterung und die Kickstarter-Extras ist allerdings eine Ansage. Ich werde schauen, wie sich das Spiel über den Sommer trägt und dann ggf. von englisch auf deutsch umsteigen. Allein diese Überlegung zeigt, wie wunderbar ich das Spiel in den ersten Partien fand