Die haben ja eigentlich fast noch größere Konkurrenten, z.B. Videospiele und die ganze Unterhaltungsindustrie. Bei den Ebooks bleibt das Geld wenigstens noch in der Branche bei Videospielen/ Brettspielen etc. nicht.
Du verstehst mich falsch: Videospiele sind ein anderes Produkt. Aber wenn ich "Herr der Ringe" physisch kaufe, und "Herr der Ringe" als ebook kaufe, habe ich als ebook ja kein Argument für "das ist so teuer, weil das Papier so teuer ist". Brettspiele haben ja phyische Komponenten, viele Illus etc. Das ist ja ein großer Faktor beim Preis.
Und das der Markt im Eimer ist, glaube ich erst recht nicht, wenn man z.b. das Beispiel Essen nimmt. Da steigen Jahr für Jahr die Besucherzahlen, die Zahl der Veröffentlichungen steigt auch. Das wäre nicht der Fall, wenn da überhaupt nichts zu verdienen gäbe
Wir reden hier von Deutschland und nicht weltweit. Wenn ich hier in Deutschland ein Spiel jenseits der 45€ verkaufen will, und dabei auch noch mehr als 500 Stück, dann muss schon viel passen. Die meisten Kunden erwarten bei einem Spiel wie Robinson Crusoe einen Preis von 35-45€ - alles andere wäre ja abstrus! Dass das in Amiland für 79USD verkauft wurde, und dort ebenso erfolgreich war - man stelle sich mal vor RC hätte in Deutschland 65€ gekostet. Ich kann das so gerne weiterspielen.
Unser Markt ist preislich im Eimer. Das ist für mich nicht mal diskutabel.
Der Alltag eines deutschen Redakteurs ist immer die Frage: "Wie günstig kann ich dieses Spiel hinbekommen?" - das ist im Ausland anders. Und damit meine ich nicht, dass man natürlich immer schaut, dass man kosteneffizient arbeitet. Aber ich hatte schon viele spannende Gespräche mit Redakteuren im Ausland, deren Fokus ganz woanders liegt - wie wertig man ein Brettspiel machen kann, welche Effekte man zum Beispiel noch bezahlt bekommt. Lohnt sich Spot-UV auf der Verpackung? Können wir geiles Artwork machen? Wir können uns hierzulande ja nicht mal randlose Karten leisten. Zu teuer! Ich kann die Spiele nicht 10€ teurer machen, sonst kauft sie keiner mehr.
Ja auch Brettspiele werden teurer über die Jahre. Aber nur weil die Grundressourcen davon teurer werden, nicht weil man sich mehr erlauben kann.
Fakt ist: In Deutschland können die Spiele nicht billig genug sein. Wir können uns oft nicht die optimalste Umsetzung leisten, sondern müssen die günstigste noch vertretbare Umsetzung wählen. Das hat mich schon oft frustriert. Und auch schon zu Zoff mit Kollegen geführt ... Aber sie haben allesamt recht.
Die Anzahl Kunden, die bereit ist für ein Brettspiel mehr zu bezahlen ist verschwindend gering und lebt das auf KS aus.
Nur ein immens gehyptes Spiel kann Premium-Preise verlangen.