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Die Juni-Partie wurde im ersten Anlauf gewonnen. Leider ist erst die Hälfte des Spiels geschafft. mich nerven die Diskussionen kolossal welcher Charakter was kann und sich die Fähigkeiten und Schwächen auch noch dauernd ändern. Ebenso der mittlerweile entstandene Regelsalat.
Zu viert. Unsere erste Partie wurde nach 3 Runden und nicht ganz 3 Runden Spielzeit abgebrochen. Dabei ist Wasserkraft überhaupt nicht kompliziert. Das 28seitige Regelwerk liest sich sehr gut und viele der Aktionen, die bei Wasserkraft möglich sind, sind 08/15-Workerplacement-Standard und sehr schnell und einfach zu erklären. Arbeiter Einsetzen - Aktion ausführen (Maschinen kaufen, Geld besorgen, produrieren, Aufträge nehemen usw.).
Was Wasserkraft allerdings von anderen Workerplacern heraushebt, ist der Spielplan. Hier fließt das Wasser aus den Bergen ins Flachland. Man muss Staumauern, Rohrwerke und Turbinenhäuschen errichten, um es für die Energiegewinnung nutzen zu können. Dadurch ändert es immer wieder seinen Lauf. Eine zuvor gebaute Produktionskette kann schnell unlukrativ werden, wenn mir die Mitspieler das Wasser abgraben. Muss ich das Rohrwerk eines Mitspielers nutzen, verdient er an mir Geld und Siegpunkte. Im Flachland ist das bauen deutlich günstiger, aber kommt überhaupt noch Wasser bei mir an? Und wenn ich produziere ist es durchaus möglich, dass ich der Konkurrenz das wasser in den Stausee pumpe, so das sie sich nicht um die Wasserversorgung sorgen muss. Die Baukosten sind eine Hürde und das Timing sehr wichtig in diesem Spiel.
Und ganau hier liegt auch der Grund, warum wir Wasserkraft abgebrochen haben: 2 Spieler sind nicht in die Gänge gekommen, haben sich zu Anfang mit dem Bauen verhoben und waren bereits nach Runde 3 sehr weit abgeschlagen. Die beiden hatten generell Probleme, den Spielplan zu lesen und sind auf keinen grünen Zweig gekommen. Nichtsdestotrotz möchte ich nach eine 60%-Partie behaupten: Wasserkraft ist verhältnismäßig thematisches und interaktives Heavy Euro- Spiel, bei dem mir das, was ich von dem Spiel gesehen habe, ausgezeichnet gefallen hat.
Beim Material gibt es viel Licht und etwas Schatten, wie ich bereits an anderer Stelle schrieb. Die Qualität der Papptoken und Plättchen ist gut, dass die Spielpläne aus dem gleichen Material sind und deren Kanten nicht umklebt wurden, weniger. Die Bauräder laufen nicht sonderlich rund und werden durch die Holzräder von Laserox ersetzt. Und was die Aussparung an den Spielertableaus für die Bauräder soll, ist mir schleierhaft. Die Tableaus biegen sich so stark, dass sich die Bauräder unter das Tableau schieben oder ständig rausrutschen. Das Holzmaterial hingegen ist wiederum fantastisch und wenn sich die Staumauern auf dem Plan befinden und das Wasser stauen, ist das schon ein toller Anblick.
#Wasserkraft habe ich ebenfalls neu und nun erstmals gespielt (2er). Was soll ich sagen? Ich bin schwer begeistert!
Es gab je einige Spiele in der letzten Zeit, die mir gut (Trismegistus, Terramara), bzw. sehr gut (Maracaibo, Crystal Palace) gefallen haben. Aber Wasserkraft ist doch noch mal mehr:
Mehr Herausforderung!
Mehr Stimmung!
Mehr coole Einfälle!
Mehr Begeisterung!
Kann gut sein, dass ich dieses Spiel in nächster Zeit mit Lobhudelei überschütten werde. Es erinnert mich hinsichtlich der sehr starken, teils irgendwie aggressiven Interaktion an Mombasa. Der Anspruch bzgl. Komplexität und Vorplanung erscheint ähnlich. Und Mombasa, vielleicht habe ich das hier schon mal erwähnt, ist ein verdammt gutes Spiel. Ein irre gutes Spiel! Wenn Wasserkraft da hin kommt, wird es sehr schnell eine ähnliche Anzahl an Partien in meinen geliebten BG Stats haben wie die anderen, vielgespielten Spiele (Concordia, Marco Polo1, GWT).
Wasserkraft ist der Hammer! Muss erst mal durchatmen. Bin Feuer und Flamme für das Spiel.