An die die es bereits ausgiebig gespielt haben: wenn ihr mal Zeit und Muße habt würden sich hier bestimmt einige Leute ( inkl. mir) über einen Erfahrungsbericht freuen! ![smile :)](https://unknowns.de/images/smilies/emojione/263a.png)
In aller Kürze hatte ich das zu meinen Crowdfunding-Erfahrungen hier geschrieben: RE: Persönlicher Erfahrungsbericht zum Thema Crowdfunding
Etwas ausführlicher: Ich spiele solo vierhändig und bin nach den 8 Prologen und 23 Kapiteln inkl. optionaler Kapitel (aber ohne die der Erweiterungen, da ich nur das Grundspiel besitze) zu gut 3/4 durch die Kampagne durch.
Story? Check. Für mich der USP des Spiels von Anfang an. Das Versprechen, ein Rollen-Brettspiel mit packender Story zu sein, löst es für mich ein. Lose Fäden werden später aufgegriffen und fügen sich zu einem Ganzen zusammen. Und immer noch habe ich das Gefühl, im Dunkeln zu tappen ...
Schleichen? Check. Das ist das Versprechen, das das Spiel für mich leider am wenigsten einlöst. Unnötiger Regelaufwand für zu wenig Effekt.
Setting? Check. Zur IP habe ich keine Bindung. VtM ist zuvor als Rollenspiel, als Computerspiel und auch als Brettspiel völlig an mir vorbeigegangen. Und doch finde ich es reizvoll, ein Spiel mit so viel dahinter liegender Geschichte zu erleben. Die knappe Einführung, die am Anfang des Regelwerks steht, reicht mir als Erklärung aus.
Solo-Kampagne? Check. Für dieses Spiel habe ich keine Mitspieler: Zu viel Text, zu viele Szenarien, nicht verlässliche Spielzeit: einige Szenarien sind sehr lang, andere sind sehr kurz. Das Spiel steht seit vier Monaten auf meinem Kampagnenspiel-Tisch, manchmal wochenlang ohne eine Partie, oft mit mehreren Partien an aufeinanderfolgenden Tagen, manchmal mit Partien, die ich auf mehrere Abende aufteile.
Und dann: diese Regelwüste, 60 klein beschriebene, wenn auch toll gestaltete Seiten. Viele Details werden nur selten benötigt und stehen leider nicht immer dort, wo ich sie erwarte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich angefangen, dafür eine Übersicht zu erstellen ... und irgendwann abgebrochen. Einige Lücken lassen sich thematisch schließen (möglicherweise gibt es dafür aber auch eine FAQ). Ist man über die Anfangshürden hinaus, spielt es sich vielleicht nicht fehlerfrei, aber flüssiger.
viele Fehler, Ich habe die englische Kickstarter-Ausgabe, für die ich mir aus dem Errata-PDF eine Menge kleine Zettel in Regel- und Kampagnenbuch geklebt habe. Funktioniert, ist aber nicht schön. Gar nicht.
ein uninspiriertes Kampfsystem. Mit vier Charakteren sind die Kämpfe lange Zeit zu einfach, erst später werden sie anspruchsvoller und auch abwechslungsreicher. Es gibt Regeln, sie durch Nachteile schwieriger zu machen (und dafür zusätzliche Boni zu kassieren), die ich bislang nicht genutzt habe. Das Spiel hat andere Stärken als den Kampf.
Kein tolles Spiel, Neben dem Kampf besteht das Spiel noch aus Erkundungen und Unterhaltungen der Möglichkeit, seinen Hunger vor einem Szenario in einer Mini-Geschichte zu stillen. Alles meist mit einfachen Würfelproben, die durch Ausrüstung und Fähigkeiten unterstützt werden. Beides kann im Lauf des Spiels mit XP und Boons vielfältig weiterentwickelt werden. Funktioniert alles OK, dient für mich aber vor allem dafür:
aber ein Erlebnis, top erzählt, top präsentiert. Aus meiner Sicht ist es Flyos gelungen, ein Spielerlebnis zu kreieren, in das ich abtauchen kann. Am besten in Ruhe, am besten mit viel Zeit. Auch wenn das Heraussuchen der passenden Standees, NPC-, Kampf- und Effektkarten vor und in einem Szenario manchmal nervig ist, lohnt sich der Aufwand. Hier ist das Spiel sehr stimmig, sehr rund für mich.
Nach der Kampagne ist vor der Kampagne, um andere Möglichkeiten zu entdecken. In einem Durchlauf werden durch verschiedene Möglichkeiten, Probleme anzugehen, einzelne Abschnitte oder ganze Kapitel übersprungen, so dass für mich schon ein großer Wiederspielreiz besteht. Ich plane, die Kampagne nach dem jetzigen vierhändigen Durchlauf (was ich nur eingeschränkt empfehlen kann, da die Charaktere mit wachsenden Fähigkeiten unübersichtlicher zu spielen sind) zwei parallele Kampagnen mit jeweils zwei Charakteren zu spielen. Dann habe ich alle Charaktere des Grundspiels "durch" und einen guten Teil des Spiels erlebt. Die Erweiterungen reizen mich dagegen nicht.
Ich hätte zwei Fragen zu euren Einschätzungen:
1. Lohnt es sich überhaupt die Karten zu sleeven? Und fals ja, welche am ehesten.
2. Ist ein gelegentliches Mitspielen eines Charakters möglich, sodass ein Mitspieler, der nur zuweilen kann mit von der Partie ist?
Danke im Voraus!
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zu 1. Aus meiner Sicht lohnt sich das nicht, da die meisten Karten nur selten oder kurz im Spiel sind. In Frage kämen die Kampfdecks der eigenen Charaktere (die werden nicht gemischt, kommen aber oft auf die Hand) und die der NPCs (die werden gemischt, kommen aber nicht allzu häufig ins Spiel). Ich habe auch diese Karten nicht gesleeved.
zu 2. Das sollte problemlos möglich sein, da immer alle Charaktere XP und Boons erhalten (auch unbeteiligte wie in den Prologen, die solo gespielt werden) und Gegenstände der ganzen Gruppe gehören und vor den Szenarien umverteilt werden können. Die Effektkarten, die Charaktere zwischendurch erhalten, sind meist temporär und nicht notwendig für den Ausgang eines Szenarios.