Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „On Mars“

    Ich möchte allen hier für die Diskussion und Lobhudelei für das Spiel danken. Ihr habt es wieder geschafft, dass ich mir das Teil nach bisher drei bei mir gescheiterten Lacerda's nun auch noch hole, weil ich einfach nicht anders kann und es nun ausprobieren WILL. ^^


    Auch auf die Gefahr hin, dass es wieder mal keinen Spaß machen wird, ich freu mich tierisch auf das Regelstudium :lachwein:

    So schlimm ist das Regelstudium nicht.


    Egal, was man für Anforderungen an das Schreiben einer Regel stellt:


    Lies einfach alles, auch die Beispiele, und lege dir dabei das Spielmaterial vor. Das fördert und beschleunigt das Verständnis ungemein.

    Nein. Dafür gibt es nur Punkte, wenn du das allererste Gebäude einer Sorte baust. Egal ob Komplex oder alleinstehend...

    ich vermute, er meinte vor allem über die Bonuspunkte oberhalb der jeweiligen Spalte.

    brettundpad


    Etwas klarer vielleicht?:


    Im LSS steigt ein Gebäudemarker auf, wenn ein entsprechendes Gebäude gebaut wird, egal, ob es einzeln steht oder Teil eines Komplexes ist/wird.


    Für dieses Bauen erhältst du:


    • 2 Punkte, wenn es das erste gebaute Gebäude seiner Art ist
    • weitere Punkte über das Spaltenplättchen, je nachdem, ob du dessen Voraussetzungen erfüllst, sofern der Marker vor dem Bau unterhalb des Kolonielevelmarkers lag
    • und einen von vier festliegenden Boni nach Wahl, sofern der Marker vor dem Bau unterhalb des Kolonielevelmarkers lag.

    Baust du erstmals ein Gebäude, das Teil eines Komplexes ist, darfst du den entsprechenden Marker unterhalb der LSS-Tafel einsetzen, wofür du wiederum Punkte bei bestimmten Aufstiegen des Kolonielevels und am Spielende bekommst. Das gibt es für die LSS-Gebäude und die Minen, nicht aber für Wohngebäude.

    2. Irgendjemand meckert später „das war mir nicht klar“ oder „das hast du nicht gesagt“.

    Wer bei uns meckert, muß das nächste Spiel vorbereiten und erklären.


    Seitdem das so ist, hat dieser Spuk schlagartig aufgehört ... :)

    Wollten wir das so handhaben, gäbe es den Spieleabend nicht mehr.


    Bei uns erkläre nur ich.


    Als es mal ein Gegrummel wegen meiner Spielauswahl gab -ich habe da die "Hoheit", denn nur ich kaufe die Spiele und muss ja auch die Regeln lesen und erklären- habe ich vorgeschlagen, wer mal etwas anderes spielen wolle, möge sich das entsprechende Spiel kaufen, die Regeln lesen, das Spiel mitbringen und erklären. Der Fall ist dann nie eingetreten.

    brettundpad


    Du hast ja nicht Unrecht, aber:


    Beim LSS ist es doch so:


    Für den Bau eines LSS-Gebäudes wirst du belohnt, wenn Bedarf da ist, also erstmal 2 Punkte für das erste gebaute Gebäude seiner Art. Außerdem bekommst du den Spaltenbonus, der auch Punkte bringt, aber völlig zufällig zugeordnet ist. In jeder der Gebäudespalten kann theoretisch jedes der acht dafür vorgesehenen Plättchen liegen, wovon immer vier im Spiel sind. Diese Zuordnung ist nicht thematisch, sondern willkürlich. Zusätzlich bekommt man dann noch einen von vier festliegenden Boni nach Wahl.


    Spielt man punkteorientiert, kann man durchaus beim LSS auf den Bau von gerade gebrauchten Gebäuden spielen, die möglichst viele Punkte bringen, weil halt ein für einen selbst günstiges Bonusplättchen in der Spalte liegt. Läge da ein anderes Plättchen, von dem man punktemäßig nichts hat, würde man sich -punkteorientiert- für ein anderes Gebäude entscheiden, das Punkte bringt.


    Spiele ich das solo, muss z.B. Kolonielevel 3 erreichen, dann spiele ich auf dieses Ziel, baue entsprechend und die Punkte jucken mich nicht. Da kann dann z.B. mehr als sonst der Aspekt im Vordergrund stehen, welches der LSS-Gebäude mir gerade auf der Oberfläche nutzt, weil ich ja Rohstoffe bekomme, wenn ich baue. Da kann ich dann wieder darauf achten, ob ich die auch unterbringen kann. Vielleicht muss ich ja ein Wohngebäude bauen, auch wenn ich Kristall gerade nicht brauche, weil das meine Lagerkapazität erhöht. Alles hübsch verzahnt, thematisch auch durchaus sinnvoll. Darauf schaue ich viel lieber, als auf Punkte. Auf Punkte könnte ich komplett verzichten, konkrete Zielvorgaben wären mir lieber.


    Da könnte ich mir z.B. auch für das Mehrspielerspiel etwas in der Art der Soloziele einfallen lassen, wie z.B.: Es gewinnt, wer als erster alle Level-1-Ziele (außer dem Punktevergleich mit Lacerda) erreicht; Punkte werden nicht gezählt. Dann ist das für mich auch thematisch sehr viel dichter, als wenn ich danach schauen muss, ob ich mit meiner Aktion auch genug Punkte mache, um vor den Mitspielern zu liegen. Klare Aufgabe, "The Winner Takes it All", Platzierungen gibt es nicht.


    Das ließe sich vielleicht sogar kooperativ gestalten, also gemeinsam zu erreichende Ziele, die geschafft werden müssen, bevor das Spiel endet. Die auf der Erde konkurrierenden Konzerne bilden mal sinnvoll eine Arbeitsgemeinschaft, bündeln ihre Fähigkeiten, um im Interesse der Menschheit auf dem Mars eine autarke Kolonie zu bauen.

    Sehe das ganz ähnlich wie Micha Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man On Mars unthematisch finden kann. Ich kann auch nicht verstehen, wie man es lieber Solo spielt, weil Punktehatz ebenfalls unthematisch sein soll.

    Sichtweisen sind halt einfach verschieden.


    Unthematisch ist On Mars auch aus meiner Sicht durchaus nicht.


    "Punktehatz" mag ich einfach nicht, nicht weil das unthematisch wäre, sondern weil mir solche Art "Spielziel" einfach nicht so gut gefällt. Das heißt ja nicht, dass ich solche Art Spiele nicht spielen wollte oder könnte, es gibt aber anderes, das mir lieber ist.


    Solo mag ich On Mars deshalb lieber, weil Punkte halt nur eines von mehreren Zielen sind, die man in einer Solopartie erreichen muss. Solo hat man mehrere Aufgaben, die alle erfüllt werden müssen, egal wieviele Punkte es dafür im einzelnen jeweils gibt. Punkte sind nur eine der Aufgaben und es müssen -gestaffelt je nach Schwierigkeitsgrad- einfach nur mehr Punkte sein als "Lacerda" hat; das kriege ich schon hin - es ist mir ja nicht vorgeschrieben, wie ich diese Punkte zu erreichen habe - auch wenn mich dieser Teilaspekt nicht interessiert.

    cold25


    Da ich außer On Mars von Lacerda nur Lisboa gespielt habe, letzteres aber nicht solo, kann ich nicht sagen, ob On Mars "typisch Lacerda" ist.


    Der Lacerda-Dummy ist kartengesteuert, spielt sich aber anders als z.B. der Viticulture Automa. Er führt Aktionen aus, insbesondere baut er, er wertet Gebäude auf, nimmt Wissenschaftler und Verträge usw.

    Meist ist klar, was zu tun ist. Es gibt aber immer wieder Situationen, in denen es mehrere grundsätzlich gleichwertige Möglichkeiten für ihn gibt. Wenn es dafür konkret dann keine Präferenzregel gibt, die greift, wird "gelost". Nach der Regel gibt man dann jeder Möglichkeit eine Zahl; ich habe dann aber nicht Plättchen/Karten gezogen, sondern gewürfelt, weil das schneller geht.

    Für alle Aktionen, die er spielt, gibt es Regeln, wie er das macht. Das ist schon mehr Aufwand als der Viti-Automa, der einfach nur Aktionsfelder besetzt, aber sonst nichts tut. Wenn man sich eingewöhnt hat und man nicht mehr immer wieder nachlesen muss, wie das denn jetzt gehen muss, dann ist es ganz gut handhabbar.

    So intensiv, wie du dich Solospielen widmest, sollte das für dich kein Problem sein.


    Mir persönlich gefällt On Mars solo besser als zu zweit. Das liegt halt an meiner Abneigung, nur auf Punkte zu spielen. Solo hast du eher das Gefühl, etwas thematisch Sinnvolles zu tun, weil du halt eine Liste von Zielen hast, je nach Schwierigkeitsgrad auch schwieriger, die du in einer Partie erreichen sollst. Da ist das Teilziel -gestaffelt mehr Punkte als "Lacerda"- die wohl niedrigste Hürde.

    Wenn es für uns eindeutig gewesen wäre, hätten wir nicht darüber geredet.

    Klar!


    Aber immerhin haben wir es trotz unserer offensichtlichen Dämlichkeit geschafft, das Spiel zu spielen!

    Ist das nicht das genaue Gegenteil von dämlich?


    Geht es hier eigentlich darum, über Spielerfahrungen zu berichten, oder anderen Dämlichkeit zu bescheinigen?

    Nee, wie kommst du denn darauf?


    Aber manchmal drückt man sich so aus, dass man, ohne es zu wollen, den mit den Fragezeichen im Kopf verletzt. Kann jedem passieren. Wirklich Böswillige gibt es hier nicht, glaube ich.

    Offen und ungeklärt war dann noch, ob man beim Startaufbau ein Mineral bekommt oder nicht. Gehört zu den Ressourcen, von denen man eine bekommen soll, ist aber im entsprechenden Bild im Regelheft nicht vorhanden.

    Doch, ist es. Schau' mal genau hin. Es liegt im Bild Seite 6 oben rechts genau vor dem untersten Schiff. Gliederungspunkt 5 der Spielervorbereitung.

    ...

    Mir war das aber alles zu viel Dateilkram und zu wenig Atmosphäre. Ich hatte leider nie das Spielgefühl oder gar Kopfkino an einer Marsmission beteiligt zu sein und die Partie hat mir auch keine Geschichte erzählt. Im Direktvergleich finde ich Terraforming Mars als Marsspiel besser und Escape Plan vom selben Autor. Aber genau dafür war unsere Kennenlernpartie auch da - antesten, ob und was einem an dem Spiel gefällt. Also Mission erfüllt. Und langweilig empfand ich die Spielpartie eben nicht, nur eben spielmechanisch zu komplex und verzahnt für meinen aktuellen Spielegeschmack.

    ...

    Kennst Du Martians - A Story of Civilization?

    Für mich das Brettspiel zum Thema Marskolonisation, das mich auch wirklich in dieses Thema und die Atmosphäre hineinsaugt.

    Ganz genau! Bislang mein völlig unangefochten liebstes und mit ganz großem Abstand bestes Marsspiel. Sehr thematisch und in verschiedenen Varianten spielbar.


    Ob On Mars das bei mir toppen kann, muss sich noch zeigen. Ich bin zwar total "befangen", was Martians - A Story of Civilization betrifft, aber auch offen für Neues; schauen wir mal.

    Huutini


    Müsste man sich da thematisch betrachtet nicht fragen:


    Was soll ich mit einem Wissenschaftler, wenn ich ihn nicht seiner Kompetenz entsprechend einsetzen kann?

    Was will ich mit einem Bauplan, den ich gar nicht nutzen kann?


    Hast du da nicht sozusagen nach dem Prinzip Hoffnung gespielt, die sich dann nicht erfüllt hat?

    Wir werden sicher auch bald unsere Erstpartie spielen.

    Bis dahin würde mich hier am meisten interessieren, welches Spielgefühl vor allem im Hinblick auf das Thema das Spiel vermittelt.

    Ich werde das Spiel eher nicht in der Weise fragend angehen, wie ich wohl ganz viele Punkte bekomme, oder wie ich möglichst wenig Zeit brauche; das wird schon meine Frau machen (viele Punkte anstreben).

    An sich spricht doch der "Kreislauf des Bauens" dafür, dass auch der thematisch Interessierte einen Ansatz sollte finden können, an dem Spiel Gefallen zu finden, ohne damit zugleich im Sinne der Punktejunkies zwingend aussichtslos zu sein, zumindest sollte das solo gehen.