Beiträge von Uferschnepfe im Thema „Aktuelle Auslieferungen (Kickstarter, Spieleschmiede, Crowdfunding, sonstige Vorbestellungen)“

    Das hätte ich am Anfang des Crowdfundings noch so unterschrieben.


    Aber die Ergebnisse von vielen Jahren Kickstarter bestätigen den Ansatz meiner Ansicht nicht.

    Ich unterstütze doch auch keine Metalband, die ein geniales Konzept für polyrhythmischen Death Metal hat, aber die 13 saitigen Instrumente dafür noch bauen muss und sich auch nicht sicher ist, ob sie das ganze überhaupt spielen kann, bzw. ihr Gitarrenlehrer dafür Zeit hat.

    Über 90% der Spiele bleiben hinter gut redigierten Verlagsprodukten zurück. Um das Hobby herum hat sich eine Scheinwelt von Influencern (neben Immobilienmaklern die unwichtigste Berufsgruppe des Planeten) und Trittbrettfahrern entwickelt, die mehr schaden als nutzen.


    Und mit Aspekten wie Nachhaltigkeit oder Kooperation mit Unrechtsstaaten will ich gar nicht erst anfangen.


    Mal ehrlich, welches Spiel ausser KDM hat die Grenzen des Crowdfundings ausgelotet und die Grenzen des Machbaren erweitert?


    Aber ich glaube, ich klinge schon wie eine alte Schallplatte und sollte meinen Unmut einfach schlucken.

    snoggle1981

    Uferschnepfe ich kenne die Projekte nicht im Detail, aber ich habe mir Puzzle Strike 2 mal gerade auf die schnelle angeschaut, also die Kampagnenseite. Das ist halt auch nur ein kleines Spielchen. Da gibts nicht soviele Eventualitäten und das macht daher die Schätzung viel einfacher. Ausserdem ist die Vorleistung auf Entwicklungsseite dort nicht so groß. Man kann halt die Entwicklung und die Fertigung eines KFZ sehr viel besser und exakter abschätzen als die einer Raumfähre. Insbesondere bei großen und ambitionierten Projekten hat man als Creator den Trade-Off, dass man nicht zu früh die Kampagne starten kann/sollte, weil dann noch zu wenig vom Spiel gezeigt werden kann und sich ggf. noch zuviel verändern wird, aber auf der anderen Seite möglicherweise auch auf das Funding angewiesen ist, um überhaupt die Entwicklung, also 3D Modelle für Miniaturen erstellen, Artwork erstellen, etc. voranzutreiben und bezahlen zu können. Das führt dazu, dass in der Regel auch noch ein nicht unerheblicher Anteil der Entwicklung des Spiels nach dem Ende der Crowdfunding Kampagne stattfindet. Und Entwicklung ist (nicht nur im Bereich Brettspiele) keine exakte Wissenschaft, dort wird mit Schätzungen gearbeitet, die mehr oder weniger genau sind. Und auf diesen Schätzungen basieren dann ggf. die Schätzungen darauf aufbauender Arbeitspakete usw. dadurch kommt immer mehr Unschärfe hinein. Ein weiterer Aspekt ist, wieviele verschiedene Personen sind an dem Projekt beteiligt? Ist das eher ne 1-Man-Show wo vielleicht zusätzlich noch ein Grafikdesigner mit dransitzt? Das ist natürlich sehr viel einfacher zu handlen als ein Projektteam von 10 Entwicklern und einige Aspekte die man vielleicht sogar nach extern vergeben hat und dadurch Abhängigkeiten hat.


    Also ich persönlich habe auch 0 Probleme mit Projekten die ihre ursprüngliche Schätzung nicht einhalten. Das ist für mich bei der größe der Projekte die ich üblicherweise Unterstütze einfach unvermeidbar. Viel wichtiger finde ich da, dass man als Backer im Loop gehalten wird, warum sich etwas verzögert und wie die neuen Schätzungen aussehen, anstatt dass man sich einigelt und 110% Fokus auf die Entwicklung legt und zuwenig Fokus auf die Kommunikation nach aussen legt.

    Ich verstehe dich, das ist eine Sichtweise.

    Aus meiner Sicht nur die falsche.


    Natürlich ist ein Auto viel einfacher zu konstruieren, als beispielsweise eine Raumfähre. Trotzdem muss ich mir als Entwickler Gedanken machen, welches Projekt ich realisieren kann. Auf Kickstarter bezogen bedeutet das, im Vorfeld wird oftmals eine Raumfähre versprochen und letztlich ein Tretroller ausgeliefert.


    Tatsächlich unterschätzt du die Entwicklungszeit, die David Sirlin in seine Spiele investiert. Bei Codex wird das deutlicher, auch das wurde drei Monate vor dem versprochenen Termin ausgeliefert. Sirlin ist dafür bekannt, extra ausgewogene Spiele zu entwickeln. Sie sind oftmals nicht hyper originell oder betreten Neuland, dafür sind sie extrem gut entwickelt. Dagegen ist so eine Schnarchnummer wie Euthia oder diese Berge von kooperativen Miniaturenspielen absoluter Kindergarten. Für Yogi gibt es dazu an einen ganz guten Beitrag: https://www.sirlin.net/articles/game-balance-and-yomi


    Es gibt überhaupt keinen Grund, warum ein Spiel vor dem Start der Crowdfunding-Kampagne nicht fertig sein sollte. Vielleicht wird über den Einfluß der Backer noch ein wenig nachjustiert, mehr sollte aber nicht sein. Für ein gutes Spielprinzip brauche ich keine tollen Grafiken oder fertige Miniaturen. Es sein denn, die Optik ist "leider" essentieller Bestandteil des Ganzen.

    Leider stecke ich auch schon wieder in einem Projekt, wo die Fraktionen des Ausbaukastens ofensichtlich vor dem Kickstarter-Start noch gar nicht existierten, sondern nur ihre Miniaturen. Wäre das im Vorfeld transparenter gewesen, hätte ich nicht mitgemacht.


    Aber auch Grafiken kann ich im Vorfeld organisieren, Miniaturen aus Greenstuff herstellen usw.


    Jetzt könnte jemand natürlich anführen, dass vor der Kampagne bestimmte Investitionen gar nicht machbar sind, weil der arme Entwickler zwar tolle Ideen aber kein Bares besitzt. Darauf wäre meine Antwort, dann möge er es mit der Kampagne bitte sein lassen. Vor Kickstarter mussten Eigenverlage ihre Auflage auch vorstrecken. Crowdfunding verlegt das Risiko auf die Backer, was eigentlich nicht sein kann.


    Schwierig wird es nur, wenn Apps eingebunden werden sollen. Deren Entwicklungszeit und -kosten sprengen den Rahmen. Aber auch hier gilt, arbeite mit jemandem zusammen der Erfahrung hat.


    Für Puzzle Strike II gibt es insgesamt 16 Updates. Mir persönlich reicht das völlig. Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe dann das Worte weniger zählen als Taten.

    Eigentlich wollte ich hier gar nicht mehr posten (schon allein, weil ich kaum noch Spiele unterstütze), mache es aus gegebenen Anlass trotzdem.


    Ich habe die Versandbestätigung für Puzzle Strike II erhalten. Der Kickstarter wurde im Januar gestartet, die Auslieferung war für November angekündigt, was ich unter den globalen Voraussetzungen sportlich fand.


    Nun kommt das Spiel drei Monate vor dem veranschlagten Termin!


    Wie geht das, wo doch so viele Projekte mit Problemen kämpfen (siehe aktuell Quodd Heroes)?


    Ich kenne die Antwort nur teilweise, David Sirlin weiß die Details. Alle Projekte die ich von ihm unterstützt habe wurden pünktlich ausgeliefert.

    Davon sollten sich viele Firmen eine dicke Scheiben abschneiden.

    Da klingelt es und auf einmal ist die zweite Welle von Tainted Grail angekommen.


    Ich freue mich. Allerdings habe ich irgendwie Monsters Passt and Future verpasst. Oder habe ich mich doch tatsächlich vernünftigerweise dagegen entschieden? Es ist einfach zu lange her (und jetzt auch egal).


    Und wieder großartig verpackt. Das machen die wirklich anständig.

    Die kannst du auch im Fachhandel bekommen.

    Mit nur knapp 4 Jahren Verspätung, habe ich heute die Sendenummer für mein Sentinels of Earth-Prime erhalten.


    Nicht nur, dass ich auf das EU Friendly gespannt bin, mittlerweile gibt es Sentinels of the Multiverse in der 2. Edition. Das sich SoEP derartig verzögert hat, liegt auch an Greater Than Games, die mit ihren eigen Projekten nicht zu Potte kamen und die Arbeit an SoEP liegen liessen.


    Mit Greater Than Games bin ich wirklich durch, mit Green Ronin auch.


    Trotzdem freue ich mich auf das Spiel.