Beiträge von WalMal im Thema „26.08.-01.09.2019“

    und seit 5(!) Jahren auf mein Burning Suns mit sämtlichen Erweiterungen.

    Das wurde doch schon vor einer Weile ausgeliefert?!

    Es wurde damit begonnen. Aber scheinbar nur in homöopathischen Dosen. Da scheint aber nur was zu passieren, wenn mal wieder Zeit ist oder wenn man sich in den Kommentaren beschwert. Langsam geht mir die Geduld aus. Wie ist denn das Spiel?

    Zeit endlich mal von meinen Partien während des 2. Aachener Spielwochenende zu berichten, das vom 30.08 bis zum 01.09 stattfand.


    Freitagabend:


    Tyrants of the Underdark (2-4 Spieler, gespielt zu viert)


    Da ein Neuling dabei war, wurden das Drow und Dragon Halbdeck verwendet.

    Es entwickelte sich ein sehr spannendes Spiel das tatsächlich mit 80:80 unentschieden ausging.

    Die beiden anderen Spieler landeten so im Bereich 60-70 Punkte.

    Prima Spiel. Da reichlich Platz vorhanden war, haben wir es nicht weggeräumt sondern für eine Folgepartie

    am nächsten Tag sofort wieder aufgebaut. Ich wundere mich dass man so wenig davon hört.

    Gefällt mir mindestens so gut wie Clank!.



    Small Star Empires (2-4 bzw. 2-6 Spieler mit 5-6 Spieler Erweiterung, 2 mal gespielt zu viert)


    Bei dem Grundspiel ist sehr einfach und elegant. Ein schnell gespielter Absacker. Man bewegt seine Raumschiffe, baut Städte und Handelsstationen in Systemen mit möglichst vielen Planeten (= Siegpunkte) und nimmt farbige Nebel in Besitz. Das geht solange bis man aufgrund der Bewegungsregeln nicht mehr ziehen kann oder ein Spieler seine sämtlichen Städte und Handelsstationen gebaut hat.

    Seit der Kickstarterkampagne zur 2. Edition gibt es diverse Erweiterungen, die neben den zahlreichen optionalen Varianten die Möglichkeit bieten

    das Spiel an die Vorlieben der Spieler anzupassen.


    Die Erweiterung "Dawn of Discoveries" führt Forschung und Technologie ein,

    "The Galactic Divide" bietet verschiedene Völker mit unterschiedlichen Fähigkeiten.


    Wir haben diese beiden Erweiteungen sofort ohne weitere Varianten hinzu genommen. Das war vielleicht ein wenig voreilig, da die

    durch die verschiedenen Völker eingeführte Asymmetrie erst einmal verinnerlicht werden will. Daher haben wir in einer anschließenden zweiten Partie "The Galactic Divide" weggelassen. Es ist immer wieder nett, wenn es einem gelingt Raumschiffe der Mitspieler zu blockieren und man erschrickt bei der Erkenntnis das man nur noch wenig Züge hat. Das muss doch besser gehen.

    Small Star Empires kommt bestimmt noch öfter auf den Tisch. In seiner Basisversion ist es durchaus auch für "Gelegenheitsspieler" geeignet.


    Nach dem Spiel fragte einer der Mitspieler in die Runde ob wir nicht seinen Prototypen, Galactic Era, testen wollten.

    Offensichtlich seien wir ja für das Thema 4X und Weltraum offen.


    Klar doch, aktuell habe ich Nova Solis, Empire of the Stars und Star Trek Ascendancy auf meiner Beobachtungsliste.

    Ich warte immer noch auf die Kickstarter von Eclipse Second Dawn und seit 5(!) Jahren auf mein Burning Suns mit sämtlichen Erweiterungen.

    Krampfhaft überlege ich mit welcher Begründung und in welcher Sprache ich denn mein Twilight Imperium 3 auf Version 4 aktualisieren soll.

    Die neue Version soll ja vieles besser machen.

    Ein Kumpel hatte mir sehr angetan von einem Weltraumspiel berichtet, das er auf dem Aachener Spielwochenende im Vorjahr

    u.a. mit dem Autor gespielt hatte. Das war es also, dieses nebulöse mir bisher völlig unbekannte Weltraumspiel.



    Samstag:


    Galactic Era (2-6 Spieler, gespielt zu sechst)


    Nach dem Frühstück am Samstag begann die Partie zu sechst mit einer Erklärung der Spielregeln durch den Autor Channing Jones.

    Diese erste Partie war schon ein Brocken durch all die Möglichkeiten die unterschiedliche Zivilisationen, Technologien, Aufgabenkarten und die

    aktuelle Moralauswahl bieten. Das muss man erst einmal verinnerlichen. Danach wird das Spiel meinem Empfinden nach wohl eher komplex als kompliziert sein.

    Viele zu erkundende Wege zum erfolgreichen Spiel sind natürlich immer gern gesehen und sorgen für einen hohen Wiederspielreiz.

    Der zentrale Sektor um den sich die Startsektoren der Spieler gruppieren, enthält die Systeme mit den wertvollsten Relikten.

    Da ich zwar meinen Sektor vollständig kontrollierte um eine Aufgabenkarte zu erfüllen, war ich aber in diesem Spiel aber nicht so erfolgreich.

    Man muss also schon etwas unternehmen um an Punkte zu gelangen, einigeln und aufrüsten allein bringt nicht viel.

    Wäre Channing nicht der Erklärbär gewesen, der die Fragen von 5 Mitspielern zu beantworten hatte, so hätte er sicher haushoch gewonnen.

    So wurde er knapp zweiter hinter einem Mitspieler, der sich rechtzeitig das Zentrum sichern konnte und einen kleinen Vorsprung knapp ins Ziel retten konnte.

    Danach gab es eine Feedbackrunde und Channing hat sich die wesentlichen Spielparameter notiert.


    Meine Highlights:


    - Flottenmanöver möglich da viele kleine Felder Platz bieten

    - Keine Würfel aber Ungewissheit über verborgene Flottengrößen und Flottentypen

    - Das Moralsystem (Licht und Schatten)

    - Viele Wege zum Sieg, hoher Wiederspielreiz

    - Spielerische Substanz, kein Blender mit Mengen von Miniaturen als Selbstzweck..


    Was ich nicht so mag:


    - Asymmetrie der unterschiedlichen Völker.

    Es gibt nicht wie bei Eclipse die Möglichkeit alle Spieler mit dem gleichen Volk spielen zu lassen.

    Das reduziert die Komplexität für den Einstieg in das Spiel, da man nicht auch noch Sonderfähigkeiten von 5 Mitspielern beachten muss,

    die diese einfach so haben ohne etwas dafür getan zu haben.


    - Der Platzbedarf

    Zu sechst braucht man schon einen richtig großen Tisch. Vielleicht könnte man ja ein gemeinsames Technologietableau für

    alle Spieler einführen und die Erläuterungen auf einer Spielhilfe pro Spieler zusammenfassen die nicht unbedingt auf

    dem Tisch liegen muss.


    - Miniaturen wären schon nett. ;) Für die Flotten würde ich mir Minis auf einem Flightstand wünschen,

    für einzelne Schiffe würden recht kleine, längliche Minis ausreichen.


    - Mit AP - Spielern kann es dauern.


    Insgesamt aber für mich ein liebevoll und engagiert designtes Highlight der 4X Weltraumspiele.

    Jeder der sich für diese Art von Brettspielen interessiert tut gut daran mal einen Blick darauf werfen.

    Ich wünsche Channing viel Erfolg bei seinem Kickstarter im November. Ich bin jedenfalls dabei.


    Das wichtigste zum Spiel erklärt Channing auf seiner Webseite.


    Game Information ⋆ Galactic Era


    Dort kann man auch die Spielregeln herunterladen:


    galactic_era_rules.pdf



    Tyrants of the Underdark (2-4 Spieler, gespielt zu viert)


    Nach Galatic Era gab es dann die zweite Partie Tyrants wieder mit Drow und Dragon Deck.

    Eine spannende Partie, diesmal lagen die Spieler mit 73:68:65:63 Punkten dichter zusammen.

    Klasse Deckbuilder.



    Barrage (2-4 Spieler, gespielt zu viert)


    Die Spielidee hat mir gefallen. Warum dieses Spiel asymmetrische Nationen benötigt erschließt sich mir noch nicht.

    Spiele ich aber gerne noch einmal mit. Sehr AP anfällig.



    Sonntag:


    Age of Atlantis (3-5 Spieler, gespielt zu fünft)


    Ein weiterer Prototyp von Channing Jones.


    Das Spiel ist noch nicht so weit wie Galactic Era, macht aber schon eine Menge Spaß.

    Es ist semikooperativ, d.h. jeder Spieler ist einer der beiden Lenker eines Staates,

    den er zusammen mit einem Partner entwickeln soll.

    Mit einem anderen Mitspieler kontrolliert er aber gleichzeitig auch einen anderen Staat.

    Gewertet wird aber für jeden Spieler nur jeweils der Schwächere.

    Führt man also einen Staat zur Blüte, muss man darauf achten in seinem zweiten Staat besser dazustehen als

    der Mitspieler in seinem zweiten Staat. Gleichzeitig darf man aber die Entwicklung bei den anderen Mitspielern nicht außer acht lassen.

    Das führt zu jeder Menge Interaktion und Verhandlungen. Sehr interaktiv. Ein echter Knaller.

    Ich bin gespannt darauf wie sich das Spiel weiterentwickelt.


    Infos gibt es hier:


    CJ Games - Age of Atlantis



    Gegen Mittag war dann das Aachener Spielwochenende für mich beendet. Es hat gut gefallen.

    Gerne wieder und dann hoffentlich mit Galactic Era in meiner Sammlung und Age of Atlantis kurz vor Vollendung.