Beiträge von brettundpad im Thema „Die Tavernen im Tiefen Thal“

    Und ich hab jetzt mittlerweile ein paar Meinungen gehört und gelesen, die das Spiel nicht soooo dolle finden. Und dann fragt man nach und sie haben bisher nur Modul 1 gespielt... Traut euch ruhig mal was zu! Das Spiel ist nicht kompliziert!

    Wir spielen mit allen Modulen und es ist dadurch definitiv besser, aber trotzdem gefällt es uns nicht so sehr.

    mexo Wie gesagt, einmal geht das, ja. Später vielleicht noch ein zweites Mal. Es ändert aber nichts daran, das viel Glück im Spiel ist. Bei meiner Frau hätte die Ablage bedeutet das Sie dann ihre guten Gäste verliert, die natürlich bei dem schlechten Wurf auch nichts einbrachten. Der Zug hätte was gerettet, wäre aber niemals an meinen Zug rangekommen. Wenn ich da an andere Spiele mit Würfeleinsetzmechaniken denke, habe ich irgendwie mehr in der eigenen Hand, vor allem wenn es schlecht läuft. Falls man auf ner Welle schwimmt, ja, dann kann man irgendwann fette Kombos abziehen. Ich habe daran aber keine Freude, wenn mein Mitspieler aufgrund von einigen Runden so arg hinterherhängt.


    gab62 Okay, vielen Dank für deine Einschätzung.

    FischerZ


    Geht mir ähnlich.

    Man hat dieses "Ganz schön Clever" Gefühl. Man denkt sich, da geht doch noch was und hat Spaß am Optimieren. Nur ich hatte jetzt wirklich einige Partien wo sehr ersichtlich geworden ist, das es viel weniger an der eigenen Optimierung liegt und einer tollen taktischen Entscheidung. Dieser Aspekt fällt bei den bisherig Spieleindrücken irgendwie ziemlich unter dem Tisch. Das fällt halt besonders dann auf, wenn Spieler eine ähnliche Strategie verfolgen. Also gleiche Startkarte, ähnliche Würfelverteilung und rausschmeißen von Startgästen.


    Gestern z.B. hatte meine Frau und ich beide zwei Tische im Deck, beide einen 1- und 2-Gast aussortiert und wir zogen neue Karten, nachdem wir unser Deck gemischt hatten. Ich zog zwei Tische und hatte irrsinnig viele Barden und Biertypen in der Auslage. Meine Frau zog Gäste und war schnell am Ende. Wir haben dann in ihr Deck geschaut und die nächste Karte wäre ein Tisch gewesen. Wäre dieser mit der einen Karte davor im Deck anders gemischt gewesen, hätte sie 6 Karten mehr in der Runde gehabt. Das fühlt sich brutal frustig an!


    Ich habe in dieser Runde dann entsprechend losgelegt. Weitere Schnäpse, besseres Ausdünnen, Würfelmanipulation ect. pp.! Sie hat durch gleichzeitig schlechte Würfel für ihr Tableau, fast ausgesetzt, trotz guter Gäste, aber eben falscher Würfel. Da gibt es dann ja auch eine doppelte Bestrafung – schlechte Würfel, schlechte Einnahmen, weniger neue gute Karten für die nächste Runde, weniger Schritte mit dem weißen Stein auf dem Tresen, also noch weniger Boni. Ohne das sie hätte irgendetwas tun können! Ja, es gibt den einen Gast, der einen die Ablage abräumen lässt, den hat man aber auch nicht ständig in der Taverne.


    Die Frage die ich mir stelle, weil über alle Sozialen Medien dieses Spiel sehr gelobt wird, sehen wir das zu kritisch, übersehen wir ein taktisches Element oder haben wir einfach Pech mit unseren Würfeln? Wir hatten gestern ein paar Mal beide gleichzeitig fast nur 3 und 4 gewürfelt. Was am Anfang ziemlich hart sein kann. Ich denke mir ist das Spiel durch Würfel, Karten ziehen plus Gastauslage zu glüclslastig.

    Die nächste Partie gespielt: 130 : 84 gewonnen. Drei Runden sehr sehr schlecht gewürfelt, was mich etwas weniger hart getroffen hat. Meine Frau hat eigentlich die gleiche Strategie gefahren. Im Prinzip haben die Würfel und das Ziehen von Karten alles entschieden. Wenn man die ersten Runden schon oft einen Würfel nicht benutzen kann, weil es so ungünstig kommt, der andere mit Glück, obwohl gleicher Kartensatz, eine Tischkombo zieht, dann ist mir das viel zu viel Glück für so ein Spiel. Oder bewerte ich den taktischen/strategischen Anspruch zu hoch? Ich finde die Diskrepenz zwischen den Siegpunkten, bei gleicher Starteröffnung und of sehrt ähnlicher Züge (Schnaps = Ausdünnung ect.) zu groß.

    Es sind ja richtig viele von dem Spiel begeistert! Ich habe es seit ca. 2 Wochen und auch schon einige Male gespielt. Sogar einmal mit meinem Sohn (8 Jahre) ohne Module und er fand es aufgrund des Themas mega witzig. Das Thema finde ich auch stark. Klar könnte man das auf andere Dinge adaptieren, aber seine Kneipe vollbekommen, der Schnaps, das Bier, die Angestellten, die Tische, wie sich die Taverne langsam füllt, das ist schon sehr nett gemacht.

    Aber der Funke will bei mir irgendwie nicht überspringen. Ohne Module bietet es wenig Freiraum, ist aber immerhin schön kompakt. Interaktion auf dem Nullpunkt und das Würfel/Kartenmanagement haut mich jetzt ehrlich gesagt nicht um. Mit den Modulen wird es interessanter, weil der Freiraum wächst. Worauf spezalisiere ich mich? Was mache ich mit meinem Schnaps? Gehe ich auf Mönche? Das Grundlegende doch recht langweilige Würfel/Kartenmanagement bleibt aber. Die Interaktion weiter sehr schwach. Einfaches Deckbuilding finde ich bei El Dorada um ein vielfaches interessanter gelöst. Witzigere Sonderfunktionen, mehr Interaktion. Der Würfelmechanismus ist okay, aber irgendwie gefällt er mir im Tiefen Thal nicht. Ich kann das nicht einmal genau beziffern.

    Ich gebe aber auch zu, das ich allgemein mit den Abläufen im Spiel nicht so klar komme. Vielleicht spiele ich taktisch schlecht/falsch. Aber trotz Deckbuilding finde ich den Aspekt des Glücks bei Augenzahl und Gästeauslage ziemlich nervig. Ich habe das Spiel aber noch nicht abgeschrieben und es wird weiter fleißig gespielt. Noch will ich herausfinden, was andere so begeistert.