Beiträge von ravn im Thema „Alone (2nd print)“

    Die angemalten Plastiktokens sehen wirklich gut aus. Kann man die bei Dir in Auftrag geben? :)


    Beim Neoprenboard ist übrigens gut zu sehen, was ich mit "leicht unsauber an den Rändern" meinte. Im Direktvergleich zu Too Many Bones sah das im Ersteindruck für mich arg zweitklassig aus. Da es aber kein Einzelfallfehler ist, sondern über die gesamte Produktserie so aussieht, wenn ich die bisherigen Alone-Bilder auf BGG so betrachte, habe ich mich damit abgefunden.

    Mal eine erste subjektive Spielmaterialeinschätzung: In Summe wollte der Nachdruck von Alone in seiner Kickstarterversion eine ganze Menge besser machen. Allerdings konnten die meine Erwartungen nicht ganz einhalten, besonders was die "Optional Buys" im Pledgemanager angeht.


    Die Karten haben eine merkwürdige Materialqualität. Glatte Oberfläche, pappig und an den Rändern rissig. Durch den ganzflächigen Druck sahen einige Kartenränder schon beim Auspacken angestossen aus, als ob ein mittelscharfes Schneidewerkzeug immer ein wenig der Druckfarbe hat abplatzen lassen. Amigo-Spielkartenqualität ist das nicht, eher unterdurchschnittliche Amitrash-Qualität. Ich kann deshalb Kartenhüllen nur empfehlen.


    Gut, dass ich direkt die "Custom Card Sleeves" mitbestellt habe. Das sind die typischen glänzenden Sleeves mit matter Rückseite. Völlig ok, aber mit 30 Euro im Rückblick dann doch überteuert für das Gebotene. Zumal sich die optischen Ergänzungen der halbtransparenten Rückseiten auf die Overlord-Karten beschränken und ein paar mehr. Etliche andere Sleeves haben einfach genau den selben Rückseitendruck wie die Karten selbst. In Summe hat man also für das Geld vier verschiedene Overlord-Monster statt nur leere Gänge und ein paar Mauerdurchbruch-Ränder sowie einen Satelitten vor Weltraumgrafik bekommen. Wertet für mich das Spiel kaum auf. Ich hätte für die Hälfte des Geldes genauso gut auch bewährte Standardhüllen nehmen können.


    Die grossformatigen unbedruckten Hüllen für die Übersichtskarten sind leider alle zu schmal. Ist ein generelles Problem. Mal sehen, wie Horrible Guild da nachbessert. Zudem waren die Kartenpacks mal wieder viel zu eng in Folie eingeschweisst. Haben sich also durchgebogen. Ob die Kartenhüllen das wieder ausgleichen können, muss sich zeigen, da diese nicht ganz so steif sind wie typische UltraProDeckprotector.


    Die "Additional Acrylic tokens" möchte ich gerne gut finden, auch damit ich mir nicht eingestehen muss, da 20 Euro umsonst versenkt zu haben. Haptisch sind die schlicht zu leicht und zu dünn und zudem schlechter lesbar als die Pappmarker. Das fühlt sich nach billigen Chinaplastik an. Unter Acryl hatte ich mir was anderes vorgestellt. Rein spielmechanisch fehlt zudem die unterschiedliche Rückseite. Ein Mehrwert ist damit nicht gegeben, eventuell sogar eine Verschlechterung.


    Die "Hero Neoprene Playmat" ist ok, auch wenn der Druck nicht so scharf wie auf dem Pappbrett ist. Die Ränder sind umnäht, wirken aber trotzdem unsauber zur Innenseite hin, weil dort weisses Stoff-Fäden-Zeugs punktartig durchscheint. Leider keine Too Many Bones Qualität. In dem "Full Kickstarter Unboxing from TTK"-Video auf BGG ist das ebenfalls zu sehen. Also kein Einzelfall, sondern schlicht mittelmässige Verarbeitungsqualität. Schade.


    Einige Miniaturen haben eine leicht verzogene Basis. Da werde ich mir dem typischen Hot-Water-Trick nachhelfen, um die wieder gerade zu bekommen. Eine der Karten-Papp-Pläne hat einige unschöne Stoss-Macken beim Transport abbekommen, weil der lag nur in einer Zipptüte lose in dem Paket. Blöd.


    Die vier Erweiterungs-Kickstarter-Boxen enthalten leider mehr Müll als Inhalt. Neben den Minaturen, die in ihren Plastiktrays den meisten Raum dort einnehmen, sind dort alle Karten in fünf Sprachen enthalten. Da ich das Basisspiel in der deutschsprachigen Version habe, sind somit 4 von 5 Karten für die Mülltonne produziert worden. Ich mag diese Verschwendung von Ressourcen nicht.


    Die Erweiterungsbox ist ein Leerkarton, um die Erweiterungen mit den Miniaturentrays aufzunehmen. Erfüllt seinen Zweck, habe allerdings schon von Einigen gelesen, dass die alles in der Grundbox unterbringen konnten. Dann ohne die übergrossen Miniaturentrays, wobei die Miniaturen an sich aus dem typischen Weichplastik sind und nicht wirklich zerbrechlich aussehen. Mal sehen. Ich muss eh noch alles irgendwie sinnvoll sortieren.


    In Summe klingt das alles eventuell heftig, allerdings habe ich hier bewusst nur die Punkte aufgelistet, die mir im Erstkontakt negativ aufgefallen sind. Auf der positiven Seite verbleibt ein herausnehmbares Inlay mit Countertrays. Eine Menge an Spielmaterial und verschiedenste Miniaturen. Und hoffentlich ein Spiel, das spielerisch überzeugen kann. Auf die "Optional Buys" im Pledgemanager im Wert von 14 + 20 + 30 Euro hätte ich aber wohl verzichten sollen, weil dafür habe ich subjektiv zu wenig Gegenwert erhalten. Ob die sich im Spiel doch noch irgendwie bewähren können, wird sich zeigen müssen.

    Das Probespiel war damals am ersten Besuchertag der SPIEL 2018. Ich zitiere mich mal selbst aus meinem Messereport hier im Forum, damit der Kontext deutlicher wird:


    "Um uns das Spiel begreiflich zu machen, wurden wir durch ein gescriptetes Demo-Szenario vom Erklärbären und Standbesitzer geführt. Leider war der neben seiner Erklärung noch als Terminkoordinator und Verantwortlicher für irgendwie alles eingespannt. So war unsere Erklärung etwas zu oft unterbrochen und einige Details gingen zudem unter, weil die umstehenden Messebesucher lauter untereinander kommentierten als der Erklärer zu verstehen war. Ungünstig bis nervig, wenn hinter dir jemand in deiner Muttersprache quatscht, während du einer englischsprachigen Erklärung lauschen willst. So sind wir über die Scriptphase in der einstündigen Demosession auch nicht hinaus gekommen. Eigentlich sollten wir danach eine komplette weitere Spielrunde alleine und frei spielen, aber die Zeit lief uns davon. Ich buche das alles mal unter Erfahrungswert ab und wird sich hoffenlich derweil eingespielt haben - für alle Beteiligten."


    Zudem sassen wir damals als drei Overlord-Spieler auf das Kopfende und die linke und rechte Flanke des Tisches verteilt. Ungünstig, aber unter Messebedingungen wohl nicht anders möglich. Von dieser Seitenposition hatte ich kaum bis keine Sicht auf die Infos des Sichtschirms und das fühlte sich dann arg nach Beisitzer an. Keine Übersicht, nur ein paar Karten in der Hand und nach Script-Anweisung eine Karte ausgespielt.


    Trotzdem und das spricht für das Spiel, hat mich Alone fasziniert. Eben weil es so anders als die üblichen Dungeoncrawler war. Habe ich seit dem leider nirgends in einer Spielrunde aufm Tisch gesehen, um es in der Spielpraxis unter besseren Bedingungen erneut erleben zu können. Ist in der Neuheitenflut schlicht untergegangen. Bin deshalb umso gespannter, ob Alone diese Erwartungen erfüllen kann.

    Für "die Zeit danach" gefragt, wenn Mehrspielerpartien wieder möglich sind:


    Ich hatte Alone damals auf der SPIEL in einer (wenn auch leicht chaotischen) Demosession anspielen können. Da hatte es den Eindruck, dass die Aufteilung des bösen Gegenspielers auf mehrere Mitspieler dafür sorgte, dass der Einzelne nur recht wenig zu tun hatte. Also im Prinzip nur Karte aus seinem persönlichen Deck aussuchen und ausspielen. Für den 2nd print Kickstarter sollte das ja spielmechanisch optimiert werden. Was genau hat sich da getan?


    Zusätzlich war auch damals der Sichtschirm zu klein, so dass eigentlich nur der in der Mitte sitzende Gegenspieler den sinnvoll nutzen konnte. Eben weil die Ecken umgebogen waren, damit der Sichtschirm stehen konnte und somit die Sicht zu zentriert auf einen einzelner Gegenspieler war. Als eines der Stretchgoals sollte der Sichtschirm ja größer werden. Merkt man davon etwas?


    Mein Kickstarter-Paket ist für Freitag angekündigt. Mal sehen, ob sich die 83 Dollar im Pledgemanager zu den 90 Dollar Early Bird Pledge gelohnt haben. Auf das Artbook habe ich allerdings verzichtet und das 3D Map Tiles Kit war zum Glück schon ausverkauft, bevor ich auch nur darüber nachdenken konnte, wie cool so eine 3D-Umgebung wäre.

    Hat jemand die Sleeves mitbestellt und kann mal schauen, ob die für die Reference-Cards zu klein sind?


    Auf den offiziellen Updates-Bildern sieht es allerdings so aus, als ob diese Reference-Card-Sleeves sowieso unbedruckt sind und deshalb durch alternative Kartenhüllen ersetzen werden könnten. An den Karten herumschnibbeln, nur damit die in den Originalhüllen passen, wäre nicht so meine Sache.

    Ich möchte gerne das Review von Hunter & Cron empfehlen, weil die nicht nur das Spiel erklären, sondern auch sehr differenziert auf die Besonderheiten des Spiels eingehen, wie es sich in der Rolle des Helden oder in einer Dungeon Master Gruppe anfühlt und für wen eine solche Rolle Spass machen wird - oder eben auch nicht.



    Somit hat das Spiel mein JA!

    Ich hatte das Spiel auf der Messe in Essen anspielen können. Wobei wir eigentlich nicht wirklich gespielt haben, sondern und das Spiel sozusagen nach einem Skript des Erklärers vorgespielt wurde und dabei die ganzen Regeldetails erläutert wurden. Zusammen als die drei Dungeon Master hatten wir dabei recht wenig zu tun. Eigentlich nur absprechen, wer welche Karten spielen soll. Und da der Sichtschirm der Dungeon Master eigentlich nur für einen reicht, oder man mag es sehr kuschelig, blieb bei mir der Zweifel, ob das Spiel überhaupt für mehrere Dungeon Master taugt.


    Die Dice Tower Rezension von Tom Vasel bringt es auf den Punkt: Als Dungeon-Master-Dreigespann spielt man selbst nur 1/3 der Hälfte des Spiels und schaut hingegen die meiste Zeit zu, um dem Alone-Spieler ein tolles Spielerlebnis zu bieten. Ideale Spielerzahl liegt laut BGG bei 2 oder 3, während es in Vollbesetzung kein Einziger als "best" empfindet. Spricht schon für sich und eigentlich gegen das Spiel in Vollbesetzung, das sich selbst als "asymmetric survival horror game for 2 to 4 players" positioniert.


    In dem dreigeteilten Regelwerk wurden gerade mal vier Korrekturen bzw, Verbesserungen umgesetzt. Entweder war das Regelwerk in der Erstauflage schon fast perfekt oder der Verlag war von seinem Werk überzeugt und deshalb das Konzept der Dreiteilung beibehalten. Auf BGG gibt es ein alternatives Regelwerk, um die Wiederholungen der drei Regelwerkteile zu vermeiden. Ansonsten wird das Thema und die Atmosphäre gelobt.


    Was meint Ihr? Bis Freitag 16:59h (also doch, laut der Anzeige auf der Kickstarterpage beim Pledge) kann man noch 10 Euro sparen und statt 100 "nur" 90 Euro plus Versandkosten ausgeben bei Auslieferung im Oktober 2019. Mein Kopf sagt NEIN, mein Bauch grummelt-murmelt unentschlossen JA-JEIN.