Beiträge von LookAtTheBacon im Thema „SPIEL 2018: Angespielte Neuheiten von Murks bis Messe-Highlight“

    vorher schon gekauft: Carpe Diem, Coimbra, Chronicles of Crime, Tudor, Lifestyle, Rise of Tribes, Dicetopia


    auf der Messe abgeholt (Kickstarter): Crisis at Steamfall, Dice Settlers, Captains of the Gulf


    warte ich noch drauf (Kickstarter): Nemesis, Xia Expansion, Dinosaur Island Expansion+Duelosaur Island, HoLAS Expansion #2, Viceroy Expansion


    auf der Messe gekauft ohne vorheriges Anspielen: (Spoiler wegen der Länge)


    leider zeitlich nicht anzuspielen geschafft, obwohl ich es gern wollte: (Spoiler wegen der Länge)


    war auf der Messe nicht anspielbar, habe es versucht: Black Angel, Brass: Birmingham, Champions of Hara


    angeschaut und war okay:

    - Helios Expanse (leider trotz den Bildern auf BGG doch keine Minis in der finalen Version, Gameplay sah aber interessant aus)

    - Horticulture Master (Regeln vor Ort gelesen, wären losspielbereit gewesen, Mitspieler wollten dann aber weiter, Spiel schien okay)

    - Marble Bobsleigh (sehr witzig, insgesamt aber doch ein bisschen zu sehr Gimmick, "Pusten" außerdem eher nervig als Mechanik)

    - MegaMetroCity (Demo war sehr ansprechend rübergebracht vom Erklärer, der leider aber nur recht gebrochen Englisch gesprochen hat. Dennoch ein Ameritrash-Game mit Potential! Werde mir den KS nächstes Jahr mal ansehen)

    - Papertown (Unglücklicherweise sind hier nur die Fotos auf dem Ingame-Artwork aus Papier und nichts von den Spielkomponenten selbst, was sehr schade ist. Da hat das ein oder andere Foto auf BGG einen falschen Vorabeindruck gemacht leider. Gameplay ist außerdem eher wenig anspruchsvoll. Kommt nächstes Jahr Retail heraus, Preis ist mit angepeilten rund 20€ auch fair - muss man mal sehen.)


    hat mir gar nicht gefallen, schon von der Erklärung her:

    - Manitoba (viel zu seicht + Aktionsauswahl ist trivial)

    - Europa Universalis (grausames Artwork live, die massenhaft Counter gingen gar nicht klar)

    - Mesozooic (Das Echtzeit-Umordnen auf Zeit am Ende nach der Drafting-Phase hat das Spiel für mich gekillt, keine Ahnung. Ich wollte es so sehr mögen..! Der faire Preis, das wunderschöne Artwork, das coole Thema, Drafting...echt bitter und für mich eine der Enttäuschungen der Messe.)

    - Swordcrafters (Der Auswahlmechanismus der Plättchen ist so fragil designed, au weia! Einmal falsch geteilt und jemand kriegt mega viele Plättchen. Ganz klar schlecht entwickelt mit etwas zu wenig Streamlining. Leider dann doch nichts für mich, jedenfalls nicht zum Vollpreis.)

    - Scorpius Freighter (Tom Vasels Review hat es für mich geext, brauche ich nicht)

    - Treasure Island (Malen und mit Glück schon in Runde 1 den Schatz finden? Mir viel zu glückslastig. Eher ein Gimmick, damn!)

    - Seals (Bedauerlicherweise doch viel zu einfach, banaler geht es fast kaum...ich entschuldige meinen Tipp im anderen Thread!)

    - Trade on the Tigris (Videos im Vorfeld haben mich abgeschreckt)

    - Crown of Emara (Bekomme 1 Ressource hier, gebe 1 Ressource ab dort...oh man. Viel zu sehr Standardkram für mich. Auch vom Artwork und der ganzen Gestaltung her. Finde es langweilig und altbacken quasi. Achja und wie man nicht gleich von vornherein mit der Variante "volle Auswahl" spielen kann, weiß ich nicht. Die 3 random Karten pro Runde machen es doch dermaßen langweilig, kp...naja bin wohl einfach nicht Zielgruppe. Scheint mir eher Kenner- anstatt Kenner+ zu sein tbh)


    hat mir doch nicht gefallen, obwohl ich es vorher interessant fand ODER war vom Budget her nicht mehr drin: (Spoiler wegen der Länge)


    gespielt und mit ausführlicher Meinung:


    DO ->


    - Magic the Gathering: Heroes of Dominaria - Erstes Spiel der Messe, nachdem ich erstmal gut fünf Stunden lang nur Preorders & Co abgeholt habe und an ein paar Schlangen anstand. Wir hatten davor schon versucht, bei anderen Spielen einen Tisch zu bekommen, wo aber jeweils kein Weg reinging. Es war für einen Donnerstag gefühlt übervoll, was man ja auch schon in dem ein oder anderen Thread hier lesen konnte. Das Spiel selbst war eine Demo eines bald erscheinenden Spiels der WizKids. Leider stellte sich dieses ein wenig als Artworkblender heraus, da das eigentliche Spiel verhältnismäßig trivial und vor allem schnell abläuft. Rekrutiere neue Figuren, breite dich bestmöglich aus, generiere so viel wie möglich Mana, wandle dieses Mana so effizient wie möglich in Siegpunkte um. Das war's. Es gibt noch Artefaktkarten, die man erhalten kann, welche das Spiel ein wenig auflockern, aber ansonsten arbeitet man stur seine (wild balancierten!) Questkarten ab und steuert für alle gemeinsam gültige Ziele an (meiste X, meiste Y, etc...). In 60 Minuten waren wir zu viert durch. Dabei fand es ein Spieler schlecht, einer meh, einer okay und einer gut. Nervig ist anzumerken, dass man jede Runde einen immer gleichen Verwaltungsaufwand besitzt, da man das Mana der jeweiligen Rundenkarte auslegen muss. Und das passiert wirklich vor jedem Zug jeden Spielers. Nun gut. Weiterhin möchte ich anmerken, dass ich den voraussichtlichen MSRP für zu hoch finde, da die bemalten Anführerminis der Deluxe Edition eigentlich kein Mensch braucht. Sie sind reines "Bling Bling" und funktionieren haargenau gleich, wie die anderen, normalen Holzmeeple auf dem Feld auch. Somit insgesamt für mich persönlich wie gesagt eher ein Blender. Außen viel Tamtam gemacht, Magic-Referenzen hier und da eingestreut, aber vom Gameplay her wirklich basal. Familienspiel+ bis Kennerspiel-. Keine Ahnung. Hatte mir persönlich mehr erwartet. Dennoch kein völliger Murks, also das kann mit Sicherheit Leuten gefallen. 7.25


    - Thanos Rising - Spaßiges kooperatives Würfelspiel für Marvelfans, das mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat und mit Sicherheit besser ist, als das circa zeitgleich erschienene, sehr flache "The Reckoners". Hier in Thanos Rising hat man permanent Spaß und kann/sollte sich mit seinen Mitstreitern beratschlagen, wie man am besten verfahren sollte. Wir haben die Probepartie mehr oder weniger knapp gewonnen, was mich und die drei Mitstreiter sehr gefreut hat. Selbst mein anfängliches herbes Würfelpech mit meiner Combo aus Gamora und der befreiten Nebula konnte durch gutes Teamwork noch wettgemacht werden :) Sollte es irgendwann auf Deutsch erscheinen oder der stolze Preis mal auf rund 30 fallen, werde ich es mir wohl kaufen. 7.75


    - Tsukuyumi Expansion #2 working title "Winter Moon Rising" - Hier kommt die Tage nochmal ein extra Post im Tsukuyumi-Thread inklusive Fotos. Ich kann aber schonmal spoilern, dass diese Erweiterung nochmal absolut wegweisend sein wird. So viele verrückte und gleichzeitig tolle Ideen habe ich selten in einer Expansion gesehen. Das Teil könnte auch ein neues, eigenes Grundspiel sein. Wow! 10.0


    FR ->


    - Artline - Opener am Freitag, welchen ich mir nach dem Abholen ein paar weiterer Titel allein habe erklären lassen und dann eine Probepartie gegen den Erklärbären gespielt habe. Es geht in dem Spiel darum, Karten mit den Abbildungen klassischer Gemälde in einem bestimmten Raster abzulegen. Dies erfolgt durch das Finden von Gemeinsamkeiten, also zum Beispiel einer gleichen Farbe, gleicher Formen, Pflanzen, Personen oder Ähnlichem. Es muss eine sichtbare Gemeinsamkeit sein und immer den offiziellen Bauregeln folgen. Insgesamt hat mir das Spiel Spaß bereitet, ohne mich wirklich geflasht zu haben. Im Gespräch am Tresen mit der Verlagsleitung von Hobby World habe ich dann noch erfahren, dass sie gerade internationale Partner für den Release des Spiels suchen und es aktuell nur als Demo verfügbar ist. Ansonsten hätte ich es eventuell für einen Zehner als neues Dixit-Deck einfach mal mitgenommen. Kann man mal im Auge behalten den Titel. 6.5


    - Detective Club - Ein Treffen mit Cron hätte man nicht besser planen können, stand er doch Freitag Mittag mit seinem Sohn "Captain Strawberry" am gegenüberliegenden der zwei Demotische, wo in heller Freude gespielt wurde. Nach einem kleinen Plausch haben wir dann

    unsere eigene Partie gestartet, welche alle Mitspieler restlos überzeugt hat. Das Spiel ist quasi eine 1:1 Kombination aus Dixit und Spyfall und mehr muss man somit fast gar nicht mehr sagen. Wir haben es uns alle im Anschluss gekauft, da unsere 3(!) Demorunden wirklich alle super witzig waren und der Preis auch fair war. Zudem ist das Artwork der Hammer und kann locker mit den besten Dixit-Erweiterungen mithalten. Dass es dank der einheitlichen Größe auch perfekt für Muse oder Mysterium geeignet ist, markiert hierbei nur das Tüpfelchen auf dem i. Mit Abstand eines der besten unbekannteren Spiele der Messe. 8.0


    - Spring Rally - ...direkt gefolgt von der größten Enttäuschung des Tages. Nicht der Messe insgesamt, nein, sicherlich nicht, aber für mich persönlich an diesem Tag auf jeden Fall. Der ein oder andere von euch kann sich vielleicht noch an meinen recht euphorischen und vorfreudigen Post in Ralfs Thread erinnern, in welchem ich schon von diesem Spiel berichtet hatte. Nunja. Hier lag ich leider falsch. Trick Taking und Rennspiel als Mix kann funktionieren, tut es hier aber nicht. Warum? Weil die Stichspielregeln einfach nur grausam sind. Es gibt nämlich keinen Trumpf und wenn man eine der drei Farben im Spiel nicht auf der Hand hat, wird die neue gelegte Farbe automatisch höher, selbst, wenn man diese als Letztes ausspielt. Dies gilt für alle Farben und Spieler. Was bedeutet das in der Praxis? Ich komme mit einer roten 4 raus, Spieler Zwei übertrumpft mich mit einer roten 10, Spieler Drei hat kein Rot und spielt eine blaue 3 welche automatisch Trumpf/höher wird, und Spieler Vier hat weder Rot noch Blau und kontert uns alle mit einer grünen 2 aus, welche dadurch automatisch am höchsten ist. Spielt sich super random und macht einfach keinen Spaß. Einzig das Aufdrehen des Rades unseres Spielzeugautos macht Laune, was aber durch Terrainhindernisse und die generelle Zufallslastigkeit des Spiels aktiv ausgebremst wird und somit eher ein Gimmick bleibt. Schade. Der Stichspielteil ist blöd und der Rest etwas zwischen belanglos und luckbasiert². Spaß gemacht hat uns das Spiel aber verrückterweise trotzdem. Einfach weil die Erklärdame super war und wir die ganze Zeit rumgeblödelt haben, Sprüche hin und her geworfen haben usw. Es war allen schnell klar, dass dieses Spiel Murks ist und daher haben wir einfach versucht, noch das Beste daraus zu machen. Somit fällt meine Gesamtwertung auch eher milde aus. Realistisch betrachtet müsste man das Spiel wohl eher im Bereich 3.0-5.5 ansiedeln. 6.0


    - Rolling Ranch - Ein Roll & Write, welches ich ebenfalls schon früh unter Beobachtung hatte, mir aber live leider nicht wirklich zugesagt hat. Es hat eine sehr unfaire Felderverteilung pro Zettel (schlimmer noch als bei BuBu), auf die ich eigentlich auch nur eingehen möchte, falls jemand explizit deswegen nachfragt. Weiterhin sind die Regeln für viele am Tisch nicht gleich sehr eingängig gewesen, was auch daran liegt, dass Vermehrung in diesem Spiel etwas missverständlich sein kann und dass die individuellen Zielkarten von der Verlagsfrau witzigerweise immer inkorrekt gespielt wurden. Erst ein Freund von mir, welcher am Tisch gleichzeitig noch die offiziellen Regeln gelesen hat, konnte sie während der Partie darauf hinweisen, was sie verblüfft und auch ein wenig konsterniert zurückließ. Der Designer sei nicht mit auf der Messe und sie hätten die Regeln bisher allen so (falsch) erklärt. Schon komisch, aber was soll's. Mein letzter Kritikpunkt ist das gleichzeitige Spielen. Hier hat man wieder das gleiche Problem wie bei Karuba & Konsorten, dass es keinen Sichtschirm gibt, hinter dem man sein Eingetragenes mal verbergen kann. Nicht jeder soll immer meine Feldstruktur kennen oder geschweigedenn nachahmen können. Aber sei es wie es sei. Das Ankreuzen an sich macht schon Spaß und es ist insgesamt halt einfach ein Roll & Write. Wer solche Spiele mag und mit leichten Asymmetrien und Balanceschwankungen kein Problem hat, kann hier ruhig mal einen Blick riskieren. Für uns war es jedoch leider nichts. Und wir haben alle mehrere R&Ws zu Hause. 5.75


    - Valparaiso - Zum späten Nachmittag eines der Top-Highlights der Messe. Das neue Spiel von Stefan und Louis Malz ist mal wieder eine

    helle Freude geworden. Es spielt sich schnell und elegant, wirkt aber wie immer bestens verzahnt und kopflastig. Genug Hirnschmalz wird jedenfalls gefordert, wenn man seine immer gleichen Starthandkarten pro Runde programmiert. Doch nach und nach kommt die zusätzliche

    Finesse rein. Man erwirbt weitere Karten und baut seine Möglichkeiten aus. Man schaltet einen zusätzlichen Kartenslot frei, um jede Runde

    noch mehr Aktionen ausführen zu können. Man drückt Geld ab, um jede Runde noch eine sechste Zusatzaktion vor allen anderen Karten ausführen zu dürfen. Und man platziert strategisch wertvolle Gebäude, um größtmögliches Rundeneinkommen, prestigeträchtige Handelsoptionen sowie lukrative Zölle bei den Mitspielern abzuschöpfen. Eine wahre Freude dieses Spiel, wie gesagt. In 60 Minuten zu dritt locker machbar; und dennoch hat man das Gefühl, wirklich etwas bewegt zu haben. Eine tolle Partie absolviert zu haben. Wir waren uns alle einig, dass dieses Spiel bisher unser gemeinsames Messehighlight ist. Erinnert mit der Kartenmechanik ein wenig an Mombasa, ohne jetzt aber gleich in dessen große Kopflastigkeit zu verfallen. Leider mussten wir danach schnell zur Dice Tower Liveshow und somit hat es keiner vor Ort noch gekauft. *Dies habe ich aber mittlerweile Gott sei Dank nachgeholt (kleine Anmerkung der Redaktion) :)* 8.25


    - Eternity (2016) - Abends gab es dann als Absacker eine Partie Ganz schön Clever sowie einen von mir erworbenen Trade, Eternity. Ich wollte das Spiel schon länger besitzen und bin froh, es endlich mein Eigen nennen zu dürfen. Es ist ein Stichspiel, bei dem man während der Runde den Trumpf ändern kann, wenn man Karten einer offenen Auslage entsprechend manipuliert. Man kann nämlich anstatt zuzugeben pro Runde auch eine Karte schräg vor sich ablegen, für die man dann einen Token bekommt und welche den Trumpf für alle ändern kann. Ein cleveres Spielchen, das sich neben Wolfgang Warschs Würfelhit nicht verstecken musste. 7.85


    SA ->


    Am Samstag musste ich leider krankheitsbedingt aussetzen, da ich Freitag Nacht ins Essener Krankenhaus "Philippusstift" musste. Mir ging es wirklich nicht gut. Nach einem Tag Medi+Ausschlafen war ich abends aber wenigstens wieder halbwegs auf dem Damm, um ein paar Partien Ganz schön Clever sowie den folgenden zwei Neuheiten beiwohnen zu können:


    - Planet - Habe ich mich im entsprechenden Thread ja schon ausführlich zu geäußert. Großartiges Spiel wie ich finde. 8.25


    - Human Punishment: Social Deduction 2.0 - Ein Titel den ich mitgekickstartet hatte, welcher aber bis dato leider noch nicht auf den Tisch gekommen war und jetzt ja auch in Essen nochmal groß beworben und vertrieben wurde. Wir haben eine Vierspielerpartie gespielt, was ich normalerweise als zu klein für Social Deduction-Spiele erachten würde. Hier hat es aber großartig funktioniert und das ständige Hin und Her aus Anschuldigungen, abgefeuerten Schüssen sowie den verrückten Veränderungen der Programmkarten haben die Partie für mich unvergesslich gemacht. Dass ich alle Partien aller Spiele trotz meines Gesundheitszustands dann auch noch siegreich beenden konnte, hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt. war ich als einzige Maschine am Tisch nämlich schon zu Beginn relativ stark im Abseits, konnte ich mich gemeinsam mit dem Outlaw noch in die Partie zurückkämpfen, den einen Menschen zu einer Maschine bekehren und den anderen Menschen ausschalten. Der alleinige Outlaw fiel dann auch noch gegen uns zwei Maschinen und damit war es besiegelt. Für mich nach Deception: Murder in Hong Kong das beste soziale Deduktionsspiel, das ich bisher je gespielt habe. Artwork, Spielgefühl..alles für mich top. Den anderen hat es auch sehr gut gefallen und zwei haben es sich auf der Messe gekauft. 8.0


    SO ->


    Am Sonntag habe ich mich wieder auf die Messe getraut und es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können, da wir nochmal

    richtig viel spielen konnten :)


    - Monumental - ...los ging es mit Monumental! Der gerade laufende Kickstarter war ja heißerwartet von mir, wie man auch im entsprechenden Thread nachlesen kann. Doch leider haben sich des lieben MetalPirates Predictions bewahrheitet, da das Spiel wirklich "nur" ein Kartenspiel mit Board+Tokens ist. Die Minis braucht offen gestanden kein Mensch, auch wenn sie höllisch schön sind und für manchen die Übersicht auf dem Board etwas erhöhen. Und, zwar macht dieses Kartenspiel sehr viel Spaß, definitiv, aber ob die Mechanik des 3*3 Rasters allein den hohen Geldbetrag wert ist, weiß ich ebenfalls nicht. Das Kartenartwork ist zwar auch ohne die Minis wunderschön, aber Deckbuilder habe ich nun wirklich wie Sand am Meer zu Hause und die Entscheidungen waren oft auch eher obvious. Weiterhin gab es mir persönlich für ein Zivilisationsspiel bzw. vorgegaukeltes 3X viel zu wenige Kämpfe. Man kam sich kaum in die Quere, es hat ewig gedauert, bis mal eine kampffähige Einheit auf einen Gegner getroffen ist und wenn, dann war dieser "Kampf" auch instant abgehandelt. Normalerweise mag ich ja deterministischen Combat (wie zum Beispiel auch in Small World), aber hier mag es für mich einfach nicht so recht passen. Da wäre eine gleichzeitige Unterstützung durch Karten (wie zum Beispiel bei Kemet oder Scythe) nur logisch und sinnvoll gewesen. So wie es aktuell ist, finde ich es offen gestanden leider wirklich langweilig und ereignislos. Es mag einfach nicht so richtig zu den martialischen Bildern und vor allem Minis passen. Nunja. Insgesamt hat mir das Spiel Spaß gemacht und es war toll, die ganzen Kartencombos zu erforschen und auszuprobieren, rund 150 Tacken ist mir der ganze Spaß aber in der jetzigen Form auf keinen Fall wert - leider! Ich hatte mich ja persönlich wirklich sehr auf das Spiel gefreut und es sah wirklich 1:1 wie meine Hausnummer aus. Superschade. Hier wäre mehr drin gewesen... 7.5


    - Glory: A Game of Knights - Danach Gott sei Dank gleich wieder ein Highlight: Glory. Ich hatte schon am Donnerstag die Demo für den

    heutigen Sonntag ausgemacht und daher konnten wir auch in Ruhe und Entspannung aufspielen. Das Game ist genau das, was Sam Healey

    vom Dice Tower dazu gesagt hat: "1 Drittel Ameritrash und 2 Drittel Euro". Und da ich sowas vorher noch nicht wirklich gesehen habe bzw.

    mir gerade kein perfektes Äquivalenzbeispiel einfällt, hat Glory einfach bei mir in eine Kerbe geschlagen, die ich zuvor nicht kannte. Es hat mir Etwas gezeigt, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass ich es brauche. Denn hier werden zwei Mechanismen wirklich toll miteinander verbunden, die ich vorher für eher weniger vereinbar gehalten hätte: Worker Placement und Dice Rolling. In drei Runden spielt man nämlich immer die selben Phasen durch - die Vorbereitung auf ein großes Turnier und die Durchführung des Turniers. Während der Vorbereitung bestreitet man Worker Placement mit seinen fünf pferdeförmigen Arbeitern auf teils exklusiven, teils limitierten und teils non-exklusiven Einsetzfeldern, von denen man Geld eintreibt und jenes für Anhänger sowie bessere Ausrüstung (Pferde, Rüstungen etc.) ausgibt. Mit diesen Verbündeten sowie seinem neuen ritterlichen Equipment bestreitet man dann das große Turnier, in dem man nicht nur gegen NPCs antritt, sondern auch gegen die anderen Mitspieler! Die Auswahl der Gegner erfolgt über ein cleveres Einsetzen seines eigenen Banners, welches mit der Spielerreihenfolge zu tun hat. Tja, und die Kämpfe? Diese laufen über zig Phasen unterschiedlicher Würfelrunden ab, welche jeweils durch Rerolltokens (eingesetzte Kreuze - quasi die Unterstützung des Klerus), Stärkemarker für mehr einsetzbare Würfel (zuvor eingesetzte Eisenhandschuhe - quasi die Kraft, welche man für das Duell aufbringen möchte) sowie die verschiedensten Verbündeten manipuliert

    werden können. Hier werden Würfel auf feste Augenzahlen gedreht ("mache deinen Pferdewürfel zu einer fixen 4"), zusätzlicher Schaden generiert (durch Meuchelmörder, welche in der Nacht vor dem Kampf zum Gegner gehen und ihn in seinem Zelt schwächen), und so weiter. Dies alles in einem passenden Artwork, welches ich persönlich für einen völligen Prototypen schon sehr ansehnlich finde und bei mir irgendwie einen "Realismus-Zahn" trifft. Glory wird im Frühjahr auf Kickstarter geben und durch meinen Sieg der Probepartie habe ich mir einen kostenlosen Upgrade vom normalen auf den Deluxe-Pledge mit Metallmünzen etc. sichern können - eine sehr nette Geste des Verlags, die mich natürlich überaus gefreut hat! :) Somit sollte einem Back von mir wohl nichts mehr im Weg stehen, kluges Marketing hin oder her. 8.0


    - Streaming - Vorab auf meiner Gehimtipp-Interessenliste gewesen, doch leider konnte es live vor Ort dann wenig überzeugen. Das Artwork

    ist hier und da cool, absolut, aber spielerisch ist es völlig egal und die Karten könnten auch blanke Farbkarten mit Symbol sein. Außerdem erfolgt relativ harmloses Blind Bidding jede Runde, welches man nach nur sehr kurzer Zeit schon vollends durchschaut hat. Da man vor jeder der vier Runden zehn neue Coins zum Bieten bekommt, kann man sich auch niemals komplett rausschießen und der Umstand, dass ich in einer Erstpartie mit dem Verlagschef(!) eine Spiellücke finde, mit der ich seine Siegpunktzahl am Ende um das doppelte Übertrumpfen kann, zeugt für mich davon, dass es leider nicht genug geplaytestet wurde. Das Scoring jede Runde haut nämlich hinten und vorne nicht hin und gerade zum Ende hin kann man das Spiel total brechen. Schade. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen. In der aktuellen Fassung eher Murks, den ich mich aber ob der coolen Artwork-Ideen nicht traue, vollkommen negativ zu bewerten. Und ein bisschen Spaß hat es am Ende ja dann doch gemacht. Supergnädige 6.75 daher aktuell.


    - Wonderland Xii - Mein persönlicher Flop der Messe. Oh mein Gott, wie schlecht ist dieses Spiel. Ich möchte es niemals wieder spielen,

    geschweigedenn darüber nachdenken. Bunte Karten ohne aufgedruckte Funktion aber mit jeweils völlig abstrusen Sonderregeln, eine absolut verkorkste Aktionsauswahl und Scoring, das viel zu sehr glücksbasiert ist, als das man es ernst nehmen sollte. Und dabei standen die Vorzeichen so gut! Eine motivierte Erklärerin, überragendes Material mit Schlüsseln aus echtem Metall(!), ein cooles Thema mit stimmigem ingame Artwork sowie meine Vorfreude aus der Essen-Previewliste. Nunja. Leider gibt das Spiel dies nicht her. Es ist schlichtweg doof und gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Meinen Mitspielern erging es ähnlich und so quälten sie sich nach der dürftigen Erklärung noch durch die gesamte Partie, während ich vorzeitig abbrach. Ich musste. Auch wenn es mir Leid tat. 4.75 für Material+Look+Produktionsqualität der Schachtel sowie der Karten. Bitte ansonsten einen weiten Bogen um den Titel machen und meinen Tipp davon entschuldigen. Jeder macht mal einen Fehltritt.. :(


    - Tang Garden - Anschließend Gott sei Dank ein Lichtblick via Tang Garden, für das wir bei ThunderGryph nach zig Versuchen endlich mal

    einen freien Tisch bekommen haben. Den Kickstarter dieses Jahr hatte ich verpasst und daher habe ich mich sehr darauf gefreut, diese

    optische Perle auch spielerisch mal auf Herz und Nieren zu testen. Und was sich mir darbot, wusste durchaus zu gefallen! Für mich persönlich ist es offen gestanden und kurz gesagt nichts anderes als das beste Tile Placement Game, das ich jemals gespielt habe. Es ist einfach so. Ich mag Tile Placement "so lala" und besitze fast gar keine Spiele aus der Kategorie, aber dieses Teil hier hat es mir echt angetan. Es geht schnell, macht super viel Laune und die ganzen Karten zu erkunden sowie Platzierungsboni abzugreifen macht einen Heidenspaß. Es läd zum Grübeln ein, da man aber immer nur über eine recht überschaubare Anzahl von Optionen verfügt, hält sich die Wartezeit auch mit AP-anfälligen Spielern definitiv noch in angenehmen Grenzen. Außerdem sieht Tang Garden nach einiger Zeit einfach nur bildschön aus, da sich immer mehr 3D-Bäume, 3D-Brücken, 3D-Pavilions sowie Miniaturen und Panoramen auf dem Spielfeld befinden. Alles wirkt malerisch und irgendwie Zen-mäßig. Man stelle sich ein ähnliches Wohlgefühl wie bei Tokaido vor. Tja. Warum kaufe ich das Spiel also nicht? Ganz einfach. Es ist leider sehr teuer. Die 110€ ohne Versand sind eine ganz schöne Hausnummer, und der Zeitdruck von nur noch elf Tagen im Late Pledge machen mir irgendwie ein mulmiges Gefühl. Warum gibt es das Teil noch nicht im Retail? Warum scheint sich kein Übersee-Verlag dafür zu interessieren? Was übersehe ich bei dem Titel? Und warum muss ich mich jetzt unbedingt so schnell entscheiden...? Sehr schweres Ding. Für mich aktuell noch nicht fix, ob und wann ich es mir zulege. Besitzen würde ich es schon gern, definitiv, aber zu welchem Wert ist die Frage. 7.75 for now


    - Vejen - Schön verzahntes Wirtschaftsspiel von deutschen Autoren, das mir persönlich insgesamt aber einfach ein wenig zu trocken war. Kaufe Waren hier, verkaufe Waren dort, errichte Kontore da drüben...gähn! Alles schon tausend Mal gesehen, gespielt und auch schon zu Hause stehen. Die zwei Währungen sind eine nette Idee und die Karten welche Ereignisse mit Spezialfähigkeiten verbinden haben mir auch

    gefallen, ja; insgesamt fehlte aber irgendwie das "gewisse Etwas", um es für mich aus der Masse der Neuheiten abzuheben. Vor allem der

    wirtschaftslastigen Euro-Neuheiten. Dennoch definitiv spielbar, keine Frage. Wird seine Abnehmer finden. 7.35


    - A Thief's Fortune - Was folgte war nun kurz vor Schluss unser kollektives Nummer 1-Topspiel der Essen SPIEL Messe 2018: A Thief's

    Fortune. Der ehemalige Kickstarter von Artipia Games' Hausdesignern Kokkinis und Tsantilas, welche zusammen unter anderem schon das

    coole Project ELITE designed haben, hat uns völlig aus dem Nichts getroffen und komplett weggeblasen. Das Spiel ist ein überragender

    Drafter mit unendlichem Combopotenzial der Karten. Man draftet Karten in seine Zukunft (rechts vom Playerboard), transferiert sie dann zusammen mit ihren mitgebrachten Ressourcen Stück für Stück in die eigene Gegenwart (Mitte vom Board), um sie später graduell in seine Vergangenheit rausrotieren zu lassen, wenn man sie nicht mehr benötigt, wo sie dann Siegpunkte bringen (links vom Board). Dabei steht man permanent, wirklich 200% der Zeit, vor überragend kniffligen Entscheidungen bei gleichzeitig hohem Spaßfaktor. Wann hole ich Karte A in meine Gegenwart? Wielange brauche ich sie dort, um sie vollends auszukosten, bevor ich sie zu Siegpunkten mache (diese Mechanik war übrigens schon in Elysium und Tal der Könige absolut weltbewegend). Wie viele Ressourcen brauche ich diese Runde, um all meine Combos aktivieren zu können? Sollte ich mal wieder ein Event besorgen, welches allen anderen Spielern schadet? Und so weiter, und so weiter. Man hat ebenfalls Einfluss auf seine Gegner durch eine unterschwellige Bestrafungsmechanik, die ähnliche Zwänge birgt wie zum Beispiel bei den meisten Spielen von Stefan Feld. Hier bekommt man nämlich Wachen-Tokens, je mehr interaktive bzw. "böse" Karten man gespielt hat, für die man dann jede Runde Ressourcentribute abgeben muss, um die Wachen zu schmieren. Sehr thematisch also. Man kann dies noch mit dem Kickstarter-Bonusplättchen auf die Spitze treiben, wodurch noch eine weitere Wachenleiste hinzukommt, welche dann für alle Spieler ebenfalls noch mit gilt. Dies erhöht die Interaktion nochmals. So kann man quasi graduell anpassen, wie viel man im Spiel miteinander

    zu tun haben möchte, was ich für recht selten halte. Man kann die ganze Zeit nur Karten nehmen, die die anderen nicht negativ beeinflussen

    und muss dann gar kein Schmiergeld abgeben plus hat ein relativ ruhiges Spiel, außer ab und zu von etwas der Gegner getroffen zu werden.

    Andererseits kann man aber eben auch ein richtig fieser Dieb sein, die ganze Zeit nur Schellen verteilen und Aufsehen erregen, wofür man

    dann jedoch natürlich auch ordentlich blechen darf. Das Spiel balanciert sich hier sehr gut selbst und es ist für jeden Spielertypen etwas

    dabei, alles scheint kompetitiv und gut ausbalanciert. Wie dem auch sei, ich komme ins Plappern. Meine Kohle war aufgebraucht, aber Gott sei Dank hat es sich ein Freund gekauft und somit konnten wir es sogar abends im Quartier nochmal spielen. Wurde ich am späten Nachmittag auf der Messe noch unerwartet zerstört, konnte ich dann Zuhause einen überragenden Sieg einfahren und mir selbst beweisen, dass ich das Spiel begriffen habe :D Schade, dass ich den Kickstarter verpasst habe! Und hoffen wir mal auf eine deutsche Version. 8.75


    - Sound Jack - Lustiges musikalisches Trivia-Quiz mit einem superfairen Preispunkt (30€), das aber leider eher auf Kinder als auf Erwachsene ausgelegt ist. Ich hätte mir jedenfalls viel mehr musikalische Rätsel rund um Lieder, Melodien und Fachwissen gewünscht, als Tier- oder Alltagsgeräusche. Schade! Imho ein bisschen eine vertane Chance. 6.0


    - Solenia - Das finale Spiel der Messe war für uns Solenia. Wir hatten eine sehr nette Erklärerin, die kurz vorm Feierabend stand, sich aber extra noch einige unserer Züge angesehen hat und hier und da etwas kommentiert hat. So muss es sein. Das Spiel von Sebastien Dujardin (Troyes, Deus) mit schickem Artwork von Vincent Dutrait stellte sich aber jedoch als viel seichter als erwartet heraus, und ließ uns somit leider eher ernüchtert zurück. Viele Züge waren komplett offensichtlich, die meiste Zeit über spielte man nur auf Autopilot, die Aufträge zu erfüllen war nie eine Herausforderung sondern nur das Abarbeiten babyleichter Optionen und ja. Das einzige coole Gimmick war das "sich selbst nachbauende" Spielbrett mit dem Tag und Nachtwechsel sowie die Tatsache, dass die Züge sehr schnell gehen und man basically permanent wieder dran ist. Insgesamt hat es Spaß gemacht, ja, aber wir hatten einfach etwas ganz anderes erwartet. Kennerspiel bis Kenner+ war unsere Hoffnung, Familienspiel bis Familie+ haben wir erhalten. Sehr schade. Aber kann man nichts machen. 6.9


    Hoffentlich war eure Messe ebenso Ereignis- und Spielereich, wobei ich mir bei der Masse an Posts hier dahingehend wohl keine Sorgen machen muss.. ;D Einen guten Start in die Woche für euch!

    Lg :)