Beiträge von MetalPirate im Thema „Age of Steam – Deluxe Edition (Eagle Gryphon Games, 2019)“

    Der Kontrast ist tatsächlich bescheiden, ich glaube auch das dies nicht nur ein Problem auf dem Foto ist.

    In anderen Fotos sieht's harmloser aus, aber gerade bei (dunklem) Braun und (dunklem) Lila habe ich bei meiner Beleuchtung zuhause schon manches mal die Erfahrung gemacht, dass diese Farben ähnlicher werden als ich das haben möchte. Ganz schlimm war das bei Lignum ohne die Aufkleber.


    Ich glaube sogar, dass in meiner Ausgabe von Steam sowohl Scheiben als auch Lokomotiven drin sind und ich auch diese ggf. nehmen könnte.

    Die Loks waren ein Add-On der Kickstarter-Kampagne, d.h. die wären immer zusätzlich zu den Scheiben dabei und nicht als Ersatz davon.

    BTW: Normalerweise bin ich für Komponenten-Upgrades immer zu haben, aber bei Age of Steam kann ich zumindest nachvollziehen, wenn jemand der Meinung ist, dass Scheiben zur Markierung besser geeignet wären. Die Loks bringen keinen großen Mehrwert und sind in der Handhabung deutlich fummeliger, wenn man sie immer richtig herum aufstellen will. (Für mich persönlich ist das ein Unentschieden. Mir ist's mit Scheiben oder Loks gleichermaßen recht.)

    Wer Holzloks haben möchte und dem das Pack bei Skelling Games zu teuer ist, kann ja mal bei der Spiele Offensive vorbeischauen. [...]

    Man braucht bei Age of Steam aber nicht nur Marker (wahlweise Loks oder Scheiben) für die Verbindungen, sondern auch farblich passende Marker, und da eigentlich zwingend Scheiben, für andere Bereiche des Spielplans. Für Aktionswahl, Aktien, Einkommen, etc.

    Außerdem scheint mir der Kontrast zwischen schwarz, braun und lila auf diesem Bild etwas zu gering.

    Wenn's nur um die Loks geht und es keine Dampfloks sein müssen, würde ich eher bei Spielmaterial.de bestellen, da gibt's auch passende Scheiben dazu:

    Spielmaterial, Spieleentwicklung, Pöppel, Würfel, Spielsteine | Lokomotive, Lok, Zug

    Hat mich aber gewundert, dass keine Aufkleber für Germany nicht dabei waren, denn da sind einige Städte auch deutsch, andere englisch geschrieben, wenn ich mich nicht irre.

    Die sind alle "englisch" und das soll so sein. Für manche Städte wie Frankfurt, Hamburg oder Berlin gibt's eben keinen speziellen englischen Namen, der sich vom deutschen Namen so unterscheidet wie Cologne von Köln.

    Ich weiß noch, dass mir die Nachlieferung der korrigierten Karten zu teuer war und ich mich mit den Aufklebern zufrieden gegeben habe.

    Ich habe runde 20 Euros in Erinnerung und das war mir zuviel dafür, dass ich falsch geschriebene Ortsnamen in diesem Spiel für nicht wesentlich halte. Wirklich böse war ja nur die eine falsche Stadtfarbe. Das betrifft eine von so-und-sovielen Karten. (Bevor es jemand falsch versteht: Dass dieses "Deluxe"-Projekt wahrlich kein Ruhmesblatt für EGG war, ist völlig unstrittig!)

    Dunkel in der Erinnerung habe ich auch noch, dass man die korrigierten Karten mit etwas anderem von EGG zusammen verschicken lassen konnte, un Versandkosten zu sparen.

    Auf einem Foto habe ich gesehen, dass jemand weiße, rote, grüne und blaue Chips hatte. Ich habe die grünen (ich glaube 10er) gar nicht. Waren die KS-Exklusiv?

    Im Pledge Manager konnte man zwischen zwei Chip-Konfigurationen wählen. Die Version mit den zusätzlichen grünen Chips hat WIMRE Aufpreis gekostet; deshalb ist die nicht ganz so oft in "freier Wildbahn" zu finden. (Und für alle, die sowieso schon bessere Pokerchips haben, war das eh uninteressant.)

    Ich frage mich auch regelmäßig, warum die Inserts von EGG so über den grünen Klee gelobt werden. Gut, Age of Steam "Deluxe" ist ganz besonders schlimm, aber dünnes Plastik, fehlende Eignung für gesleevte Karten oder unzureichende Anpassung auf das Spielmaterial (stattdessen einfach ein paar generische Fächer) -- das zieht sich ja einmal quer durch das EGG-"Deluxe"-Programm und das ist bei den Preisen, die da aufgerufen werden, für mich eher ein Kritikpunkt als etwas, das ich loben würde.

    Da sind die Inserts der Big Box Ausgaben von HiG (El Grande), CGE (Galaxy Trucker, Dungeon Lords) oder Queen Games (diverses) mindestens eine Nummer besser konstruiert. Und wenn wir im teuren Kickstarter-Bereich bleiben, dann ist auch dort in den Fällen, wo ein Plastik-Insert direkt mitbeworben wird, oft von Game Trayz, die Qualität klar besser.

    [Holzlokomotiven]

    @allgemein, sehen die eigentlich auf dem Brett gut aus, ich finde die Scheiben passen augenscheinlich etwas besser zum cleanen Artwork?

    Ich habe das erste Spiel mit den Lokomotiven gespielt, das zweite mt Scheiben, das dritte wieder mit Loks. Meine Tendenz geht zu den Loks. Sonst bleibt von dem Thema irgendwie überhaupt nichts mehr übrig und das Ganze wird zur rein abstrakten Kopfrechen- und Optimierübung. Ich finde die Loks schon etwas hübscher. Notwendig sind sie freilich nicht.

    Weiß einer von euch, ob die französische Version bei Philibert englische Komponenten hat und nur das Regelheft auf Französisch ist (also analog der deutschen Version)?

    Nein. Der französische Kunde erwartet alles auf Französisch und gibt sich anders als der Deutsche nicht mit englischer Beschriftung zufrieden. :)

    Diese Version hat auch französische Städtenamen auf dem Spielbrett (eigentlich nicht wirklich relevant; eher als flavor text zu betrachten) und französische Beschriftung auf den Spielbrettern, die den Rundenablauf nachzeichnen und so als Spielerhilfe dienen. Da stört's dann schon eher, wenn man die Sprache nicht spricht, gerade bei Einsteigern. Lösbar, aber nicht optimal.

    Wer Wirtschaftsspiele mit zwei Stunden Spielzeit (als 4er), mit wenig Zufällen und mit starker Mitspieler-Interaktion mag, dem könnte sowohl Brass als auch Age of Steam gefallen. Wer damit nichts anfangen kann, dem gefällt weder das eine noch das andere. Finde ich jetzt nicht völlig abwegig...

    Dass Brass Birmingham vor Thema trieft, auch durch die Optik, während bei Age of Steam alles potenziell ablenkende wegrationalisiert wurde (bis hin zur Prototypen-Optik früherer Versionen), macht beide Spiele natürlich klar unterschiedlich. Logisch. Aber die Zielgruppe halte ich jetzt nicht für komplett unterschiedlich.

    so mächtig viel an spielunterstützenden Text steht auf den Tableaus eigentlich nicht drauf

    Wirklich? Siehe hier, alle drei immer im Spiel befindlichen Boards zusammen abgebildet: pic5106371.jpg

    Wenn das alles französisch ist (und das droht IMHO, wenn man die klar als solche gekennzeichnete französische Version bei Philibert bestellt), dann sollte man die Sprache zumindest grundlegend beherrschen.


    Das ist das, was mich manchmal echt stört bei der Entwicklung vieler Internet-Foren. Es werden immer wieder ungeprüft irgendwelche Behauptungen und Thesen in die Welt gesetzt und von anderen wird erwartet, dass sie diese nachrecherchieren und belegen bzw. widerlegen. Das bedeutet dann mehr oder weniger viel Arbeit, die einem garantiert niemand bzw. kaum jemand dankt. Folge: Die Helfer ziehen sich zurück und das mache ich jetzt auch wieder...

    Weißt du noch wo du die Info her hast?

    Stellungnahme von EGG zur Diskussion über Schreibweisen von Städtenamen, wo es sinngemäß hieß: "Bei uns bekommt alles englische Namen (wie z.B. Nuremberg statt Nürnberg auf der Deutschlandkarte), genau wie in der französischen Version alles französische Namen hat." Daraus schließe ich, dass eine rein französische Version exisitiert. Aber, sorry, danach suchen werde ich nicht. Ich wollte nur Leser davor bewahren, das Spiel im Vertrauen auf eine englische Version mit französischen Regeln bei Philibert zu bestellen. Kann natürlich trotzdem sein, dass das funktioniert, aber ich würde es für riskant halten.

    Das ist auf jeden Fall mehr "Wiedergutmachung" als das die meisten anderen Verlage gemacht hätten.


    Abgesehen davon finde ich einen Teil der Probleme, insbesondere die inkonsistente Benennung der Städte in Landessprache/Englisch halb so wild. Das soll nicht fehlendes Korrekturlesen entschuldigen, aber man sollte IMHO schon noch unterscheiden zwischen gravierenden Problemen (falsche Farbe einer Stadt, das ist spielrelevant!) und Fehlern im Fluff-Text, denn im Endeffekt sind die Städtenamen nichts anderes als das.

    Bei #Terramara gibt es auch einen Sticker für ein fehlerhaftes Plättchen.


    Das ist halt das Risiko, wenn man meint, die Erstauflage kaufen zu müssen. Vernünftig wäre es, keine Neuheiten zu kaufen, sondern immer auf die Zweitauflage zu warten. Gute Spiele sind normalerweise auch erfolgreiche Spiele und erfolgreiche Spiele kriegen eine solche Zeitauflage. Aber wer will schon immer nur vernünftig sein? ;)

    Fallen für Versandkosten bei Kickstarter auch Gebühren an oder kommen die komplett an die Macher an?

    Gebühren fallen immer an. Grundbetrag X plus prozentualer Anteil Y an der gesamten eingeworbenen Summe, mit unterschiedlichen Werten für X und Y bei jeder Crowdfunding-Plattform und jedem Pledge Manager.


    Pledge Manager kassieren tendenziell etwas weniger Prozente als Kickstarter, aber das ist nicht der Hauptgrund für das Auslagern der Versandkosten dorthin. Wichtiger für Macher ist, dass PMs da mehr Komfort für unterschiedliche Paketzusammenstellungen bieten (u.a. zum Berechnen von Versandkosten nach Gewicht) und auch, dass der PM später stattfindet, näher dran am Versanddatum, so dass man weniger zukünftige Preise oder politische Veränderungen wie Brexit einkalkulieren muss.

    Ich vergleiche gerne die Preise ohne Versand, der Versand ist für mich eher der Extrabetrag den ich bereit bin zu zahlen um es "früher" zu haben, bzw. mich nicht darum zu kümmern in welchem Webshop es zu welchem Preis mit welchem Versand usw.

    Internationale Versandkosten sind in den letzten Jahren gestiegen, aber genau dieser Einstellung haben wir es zu verdanken, dass die Crowdfunding-Macher locker-flockig immer höhere Versandkosten separat berechnen, anstatt es wie bei Verlagsveröffentlichungen normal und transparent einzupreisen. Der Kunde macht's ja offensichtlich bereitwillig mit... X/


    Aber warum?! Es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, wie man irgendetwas anderes als "wieviel Geld muss ich am Ende auf den Tisch legen" (bzw. als Kreditkartenzahlung autorisieren) zum Preisvergleich heranziehen kann.


    Ich stelle mir gerade vor, ich wollte beim Spielehändler vor Ort ein neues Spiel kaufen, das mit 39 Euro ausgezeichnet ist. Ich halte zwei 20-Euro-Scheine in der Hand und will gerade bezahlen, da sagt der Händler: "Moment, zu den 39 Euro kommen noch 10 Euro dazu für den Transport von China zu Asmodee Deutschland, +5 Euro für den EU-Import, dann noch +2 Euro für den Versand von Asmodee zu mir und noch +1 Euro anteilig für meine Ladenmiete, also ... Moment mal ... macht dann 57 Euro bitte!" Dem Händler vor Ort würden wir doch den Vogel zeigen. Also warum lassen wir den Crowdfunding-Macher so einfach durchgehen, dass sie immer mehr Kosten aus dem vermeintlichen Spielepreis herausholen und uns separat berechnen?

    Man darf nicht vergessen, dass das Spiel "nur" 79$ also ca. 71€ gekostet hat

    Plus $21 shipping, also $100 zusammen -- und das ist das, was letztendlich zählt.


    Dein CMON-Vergleich ist Äpfel und Birnen. Realistischer wäre ein Vergleich mit anderen EGG-Spielen der gleichen Preisklasse, etwa von Lacerda, und da habe ich schon ein wenig die Befürchtung, dass AoS-"Deluxe" hier spürbar abfällt. Anfang nächster Woche sollte mein Exemplar kommen, dann wird es sich zeigen. Vorher ist alles nur Spekulation.

    deluxe ist daran mal rein gar nichts. Gut, das sollte man bei EGG auch nicht erwarten.

    Ironisch gemeint? Ich finde, dass EGG in der Vergangenheit durchaus schon gezeigt hat, dass sie "Deluxe" können. Immerhin rufen sie ja auch ständig Deluxe-Preise auf.


    Hier reden wir auch über ein Spiel, das als "Age of Steam: Deluxe Edition" über Kickstarter lief. Dann darf man auch Deluxe-Qualität erwarten.

    Das "minimalistisch" als Ziel ist ja schön und gut, aber das kann man auch so umsetzen, dass es weniger nach billig, schnell und lieblos aussieht.


    (just my :2cent: )



    Und trotzdem weise ich wie oben nochmal darauf hin, dass die Grafiken des Spiels, die ich bisher gesehen habe, u.a. aus der Anleitung, im Detail schon ein paar Verzierungen haben, die über einfarbige Prototypen-Qualität hinausgehen. Das kommt halt in den Übersichtsfotos überhaupt nicht raus. Für eine finale Beurteilung reichen die einfach nicht.

    Man kann eigentlich nie genügend Maps für AoS haben!

    Auch wenn ich damit zu einer Minderheit gehöre: Die neu gezeichneten AoS-Karten erfüllen für mich gerade so das Mindestmaß an Grafikqualität, das ich bei professionellen Veröffentlichungen einfach erwarte. Die große Masse existierender AoS-Karte ist für mich Kategorie "grafisch so mies, dass ich sie gar nicht haben will, geschweige denn spielen mag". Nix gegen grafische simple Prototypen-Qualität auf dem Niveau von P'n'P-Eigenbastelei, aber bei Verlagsveröffentlichungen habe ich andere Ansprüche.

    "France & Poland Maps; Hungary & Finland; New England/Pittsburgh & Switzerland - 15$ ,"

    Ich habe am Tag 1 den PM abgeschlossen und kann bestätigen, dass auch da New England / Pittburgh & Switzerland schon $27 gekostet hat. Genau wie zuvor angekündigt. DIe anderen beiden Doppel-Maps waren die SGs. Zusätzliche Exemplare extra bestellbar, aber wozu? Für KS-Backer normalerweise nicht nötig.


    Vermutlich bringst du das etwas durcheinander mit den Abverkaufs-Maps, die es für $15 gab:

    Zitat von KS-Kampagnenseite

    Original edition Age of Steam expansion maps: (U.S. only)

    * Age of Steam - Expansion: Moon & Berlin for only $15 (40% off MSRP!)
    * Age of Steam - Expansion: South America & South Africa for only $15 (40% off MSRP!)
    * Age of Steam - Expansion: Mexico/China for only $15 (40% off MSRP!)

    (Man beachte das von mir gefettete "US only" -- das war im PM für Europa gar nicht erst drin.)



    Ist zwar teuer, aber ich habe das Karten-Add-On mitbestellt. In erster Linie weil ich auch die Chance haben will, das Spiel zu zweit oder zu dritt zu spielen und es ohne dieses Add-On in dieser Richtung nicht viel bietet. Alle enthaltenen Maps incl. der Stretch Goals sind ja eher für höhere Spielerzahlen ausgelegt. (Bevor jemand etwas sagt: Ich weiß sehr wohl, dass AoS zu zweit sicher nicht optimal sein dürfte. Aber zu dritt sollte es funktionieren und auch dafür bringt das Add-On etwas.)


    Auf die Chips verzichte ich dagegen gerne. Die erscheinen mir im Vergleich zu den Roxley Iron Clays minderwertig. Da hatte ich bei der Brass-Kampagne noch zwei 100er-Sets extra mitbestellt und hoffe auf die folgende Kampagne, um das Set mit neuen Wertigkeiten zu erweitern.

    Am Vorgehen von Martin Wallace kann man sicher so einiges kritisieren, aber zum Verständnis, warum er so handelt, kann man ruhig auch nochmal rückblickend auf die Brass-Kontroverse von 2015 schauen (Link). Damals war EGG sich schon einmal sehr sicher, ein Brass Deluxe gegen den Willen von Martin Wallace veröffentlichen zu dürfen, musste aber nach eine ziemlich ähnlichen Guerillataktik mit Veröffentlichungen von Vetragsinhalten durch MW und der Einschaltung von Rechtsanwälten letztendlich den Rückzieher machen, die geplante KS-Kampagne abblasen und konstatieren: "As of December 7, 2015, Martin Wallace is the sole owner of the rights to Brass." (Link)


    Wenn Martin Wallace sich damals nicht durchgesetzt hätte gegen EGGs aggressives Ausreizen von rechtlichen Grauzonen (und manchmal darüber hinaus), dann hätte er die Brass-Rechte nicht an Roxley verkaufen könnten und wir könnten jetzt nicht Brass:Lancashire oder Brass:Birmingham spielen.

    Nach meinem Kenntnisstand sollte man auch strikt die Rollen von Designer/Autor auf der einen Seite und Developer/Redakteur auf der anderen Seite trennen. Ein Autor entwickelt ein Spiel auf eigenes Risiko, in der Hoffnung, dass es ein Verlag zur Veröffentlichung annimmt, und wird dann üblicherweise im Nachhinein mit Umsatzbeteiligungen ("royalties") bezahlt. Der Redakteur wird dagegen vorab bezahlt, entwickelt das Spiel im Auftrag des Verlages weiter, und ist dabei vom Erfolg oder Nichterfolg des Spiels unabhängig. Das ist eine Dienstleistung, die er für den Verlag erbringt genau wie ein Illustrator oder sonstige Angestellte.


    Dass sowohl John Bohrer als auch Martin Wallace (damals Autor/Verlagschef in Personalunion) einen Anteil an der AoS-Entwicklung hatten, ist wohl unstrittig. Es spricht aber einiges dafür, dass John Bohrer eher als "developer" zu sehen war, sprich: durch die Bezahlung vorab für seine Leistungen entgolten wurde.


    Die exakte Wahrheit werden wir als Außenstehende wohl nie erfahren, aber ich halte es schon für wichtig, diese Unterscheidung zwischen Designer- und Developer-Rolle zu betonen, und wenn es nur dazu dient, den Ärger von Herrn Wallace zu erklären.

    "Guerillataktiken" passt gut. Was kann Herr Wallace auch sonst machen? Was vielleicht auch nicht jeder weiß: Spielkonzepte und -mechanismen lassen sich so gut wie gar nicht schützen. EGG hat ein Copyright auf den Regeltext und ein Trademark auf den Namen "Age of Steam". Nicht mehr als das. Ein Spiel, das klar an Age of Steam angelehnt ist, allerdings mit neu geschriebenen Regeln und anderem Namen kann jeder jederzeit veröffentlichen. Mit Steam existiert genau das ja auch. Jeder andere Verlag könnte ebenfalls ein weiteres klar AoS-basiertes Spiel veröffentlichen, mit oder ohne Martin Wallace im Boot.


    Wenn der Schutz geistigen Eigentums für Spieleautoren allgemein recht schwach ist, dann müssen alle Autoren darauf setzen können, dass sich Spieleverlage anständig verhalten und eben nicht alles machen, was sie rein rechtlich dürften. Machen sie es doch und überschreiten sie moralische Grenzen Richtung Grauzone, dann bleibt als einziges das, was Martin Wallace hier exemplarisch vorführt: alles an die Öffentlichkeit zerren. Das ist gleichermaßen effektives Piesacken von EGG wie auch ein Zeichen der Hilflosigkeit von MW.

    Was soll EEG denn nun tun?

    Ganz einfach: Aktiv eine Lösung mit Martin Wallace suchen oder auf die Veröffentlichung verzichten. Wenn sie eine Lösung gesucht haben und dies nicht möglich war, warum auch immer, dann (und erst dann!) wäre es für mich okay, unter Verweis auf die Lösungsbemühungen trotzdem den Kickstarter zu starten.


    In diesem Falle sollten sie mit einem Mindestmaß an Objektivität Quellen liefern, die den potenziellen Backern eine eigene Beurteilung erlauben. In der Kampagne zu dem ganzen Thema überhaupt nichts außer "Copyright und Trademark gehört uns" zu sagen (und das trotz dieser altbekannten Vorgeschichte!), das ist für mich nicht okay. Wenigstens ein belegbarer Lösungsversuch mit Martin Wallace muss da sein.