Beiträge von ode. im Thema „Age of Steam – Deluxe Edition (Eagle Gryphon Games, 2019)“

    Kurz zur Erläuterung wie ich das meinte weiter oben. Soll nicht wertend sein. Sondern erklären, was ich meine. Kann ja auch sein, dass ich komplett daneben liege...


    Also, unter Graphikdesign verstehe ich, wenn Zusammenhänge durch Symbole, Farben, Text dargestellt. Ich hab ein Zitat gefunden: "Grafikdesign ist ein Medium, Sprache und Gedanken visuell darzustellen sowie theoretische Zusammenhänge sichtbar, lesbar und augenscheinlich vermittelbar zu machen." Im Groben würde ich sagen, dass bsw. die Symbolik eines Spiels in den Bereich fällt, den ich mit Grafikdesign meine.


    Ein Grafikdesigner layoutet vielleicht eine Regel. Hinterlegt verschiedene Regelstellen mit Farben um Zusammenhänge herzustellen. Nutzt Blöcke und Schriftarten um Übersichtlichkeit herzustellen.


    Illustrationen sind für mich dann eher Bilder, Zeichnungen, die auf irgendeine Art thematisch eine bunte Welt schaffen. Die gemalte Landschaft, stimmungsvolle Gebäude, Charaktere, etc.


    Im oberen Bereich haben wir hier die Illustration. Ein gemaltes Bild. Der Rest des Covers besteht aus Schriftzug, Verlagslabel, ein paar Grafiken im unteren Bereich. Typisches Grafikdesign.

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    Dann der Spielplan vom Spiel. Im oberen Bereich findet sich das Coverbild wieder. Der Rest des Spielplans besteht aus reinen Symbolen mit unifarbenen Hintergründen, Schrift. Die Plättchen zeigen sehr reduzierte Illustrationen von Rohren. Alles generische Hintergründe. Das hat für mich nichts mit "ein Spiel illustrieren" zu tun. Das sind einfach Farben, Formen, Zeichen und Symbole sinnvoll angeordnet. So wie ein Grafikdesigner einen Werbetext oder eine Broschüre layouten würde. Oder bsw. auch ein Straßenschild.

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    Pipeline hat exakt eine (1!) Illustration - die ist zwar extrem cool, aber da wurde eben nicht viel "gemalt". Das alles ist übersichtlich. Wirklich super gemacht. Keine Frage! Mich spricht das allerdings nicht an. Das ist mir zu technisch, zu reduziert. Obwohl ich zugeben muss, dass dies bei Pipeline thematisch sogar ganz passend ist.


    Ich mag da optisch lieber ein Spiel wie Lisboa, was eben auch jede Menge Illustrationen enthält.

    Pup


    Da legst du mir jetzt aber böse Worte in den Mund, die ich so nie geschrieben habe noch so meinte. Vielleicht geht es ja mit ein paar mehr Abstufungen als schwarz und weiß?


    Ich bin ja selber großer Fan einiger seiner Sachen. Vielleicht ist es aus meiner Sicht ja nur das Maß an Lobhudelei..? Und damit meine ich nicht unbedingt dieses Forum.


    Den Unterschied zwischen Grafik-Design und Illustration zu erläutern, dafür nehme ich mir später etwas Zeit.

    Ernsthaft:


    Man muss sagen, dass die Sachen von O'Toole im Moment bar jeder Vernunft megagehyped werden. Ich finde auch, dass er tolle Sachen macht, aber auch nicht alles Gold ist. Ganz im Gegenteil.


    Die Maps oben haben sogar NULL Illustration. Das ist der Vorwurf, den ich ihm gern mache. Er macht im Grunde keine Spieleillustration, sondern Grafikdesign. Das ist so schlicht und reduziert auf Symbolik, dass es mir persönlich oft nicht gefällt. Das ist natürlich superübersichtlich, keine Frage. Aber guck dir mal ein Spiel wie Pipeline an. Da gibt es ein Bild für das Cover. Und diese Illu findest du auch wieder aufgegriffen als Hintergrundbild auf einem Teil des Spielplans. Ansonsten sind es nur Symbole. Mehr nicht. Und schaut man sich das fantastisch ausschauende Lisboa an, dann sind die Symbole oft auch mehr verwirrend, als das sie helfen das Spiel zu verstehen.


    Egal.


    Wie immer ist es eben Geschmacksfrage. Was mir bei ihm auffällt ist, wie die Leute ihn megamäßig abfeiern. Und es ist ja auch kein Zufall, dass im Moment so viele Sachen von ihm kommen.

    Ich fand die vereinfachte Variante von Steam deutlich besser

    Findet man auch bei Udo Bartsch so (natürlich auch nur eine Meinung):

    Bei vielen Wallace-Spielen habe ich den Eindruck: „Tolle Idee – aber wäre doch noch länger daran weitergearbeitet worden...“ STEAM bestätigt mich darin. Es verbessert das ohnehin schon gute AGE OF STEAM, indem es jede Menge Ballast abwirft. Weil die Spielerreihenfolge nicht mehr umständlich versteigert wird und die Kreditaufnahme wesentlich simpler vonstatten geht, tritt der eigentliche Kern des Spiels jetzt stärker in den Vordergrund. (Und wer es tatsächlich lieber kompliziert mag, spielt eben die Expertenversion, die den Originalregeln entspricht.)

    Persönlich finde ich auch die etwas detailliertere grafische Gestaltung von Steam schöner als das minimalistische-abstrakte Design bei Age of Steam (aber das ist sicher Geschmackssache). Und Steam kann man ja aktuell auch nicht besonders gut (neu) kaufen

    Das sehe ich ganz genauso wie Udo Bartsch. Darüber hinaus bin ich auch ein Freund taktisch geprägter Spiele. Ich finde es schöner, wenn man da spontan Geld bekommen kann und sich nicht vorab entscheiden muss und im Zweifel dumm dar steht. Wer es lieber strategischer und härter mag, der mag wahrscheinlich AoS lieber.