Beiträge von MetalPirate im Thema „ Edge of Darkness (John D. Clair, AEG)“

    Mal wieder hin und her gerissen... Dead Reckoning wird mein Card Crafter, aber irgendwas an EoD reizt mich...

    Dead Reckoning ist nochmal eine andere Baustelle. Das Besondere an EoD ist das Deck Building mit einem gemeinsamen Kartendeck bei einem kompetitiven Spiel.

    Zum Spiel selbst habe ich schon mehrfach meine Meinung gesagt. An sich finde ich es gut, jedoch nicht sehr gut und für das Gebotene dann letztendlich, ehrlich gesagt, zu teuer. Den genau gleichen spielerischen Kern hätte man auch weniger aufgeblasen für 2/3 des Preises rüberbringen können. Wofür braucht man an diversen Stellen alles doppelt, in Plastik und Pappe? Einzig die Originalität, die ich dem Spiel lassen muss, haben es bisher vor dem Verkauf bewahrt. Meine Wahrscheinlichkeit, hier mitzumachen: eher niedrig.

    Rentiert sich mMn auch eher, wenn man alles holt, nicht nur die Erweiterung.

    Ja, das habe ich auch gedacht. Nützt einem nur nichts, wenn man Backer der vorherigen Kampagnen war. (Und nutzt auch den All-In-Backern von heute nichts, wenn die nächste Erweiterung dann in einem Jahr 70-80 Dollar kostet und sie weiterhin alles von dem Spiel sammeln haben wollen.)


    Hat hier wer Thunderstone Quest und Mystic Vale und kann sagen, inwieweit man dann Edge of Darkness noch "braucht"?

    Ich habe von TSQ, MV sowie EoD jeweils alles, was es bisher gab (bei MV teils englisch, teils deutsch, mit zwei Grundspielen).

    Alle drei sind komplett verschiedene Spiele.

    Mal etwas bösartig spekuliert: Der MV-Bezug wurde vermutlich auch deshalb jetzt so groß herausgestrichen, weil AEG damit dann im großen Stil (und ohne negatives Feedback) MV-Grafiken wiederverwerten kann, anstatt neues Artwork beauftragen zu müssen. Schon in der letzten MV-Erweiterung war EoD-Artwork drin. Und eine zuvor geteaserte und später dann doch nicht realisierte KS-Kampagne zu EoD ging klar in Richtung Dinosaurier-Thema. Da ist dann MV-Crossover auch schlicht billiger.


    Es gibt ev. gar keine Late Pledges.

    Humbug. Wird's geben. Ich kenne keinen Kickstarter-Macher, der freiwillig auf Verkäufe im PM verzichtet. Das ist nur Blabla, das die Backer zum Jetzt-Backen bringen soll.


    EDIT:

    Wie Sprachneutral ist das Spiel?

    Nicht sprachneutral. Zwar einige Symbol, aber ohne Text geht's nicht.

    Ich wäre nicht sonderlich überrascht, wenn die neue Erweiterung in einer großen Kiste käme, in die dann auch noch die übernächste Erweiterung und die danach reinpassen.

    Oder glaubt jemand ernsthaft, dass mit der jetzt kommenden Erweiterung Schluss wäre? Wir reden hier über AEG. Das Pferd wird geritten, bis es mausetot ist.

    Ein Teil vom Reiz liegt zumindest darin, dass man in einem kompetitiven Deck Builder ein gemeinsames Deck hat, das jeder im eigenen Sinne verändert. Das kann Solo so nicht funktionieren.

    Wobei Solisten nicht unbedingt ein Problem damit haben müssen, wenn interessante Mehrspieler-Interaktion durch reine Optimierpuzzles ersetzt werden. Entscheide selbst. Mir würde Solo ein wesentliches Element fehlen.

    Wie sieht es mit der Sprachabhängigkeit aus?

    Gering. Zumindest bei den locations, die in den ersten Szenarien auftauchen. Das läuft fast alles über Symbole. Mit ansteigender Komplexität werden die Sachen aber auch textlastiger, und das, was ich in den Updates der neuesten KS-Kampagne zur Cliffs of Coldwater gesehen habe, ist dann definitiv nicht mehr "gering" zu nennen. Coldwater legt da nochmal eine ganze Schippe drauf, u.a. mit allerlei Sondereffekten beim Auftauchen der threats.


    Der Vorteil ist aber, dass man jede Partie nur mit 10 festen Orten samt zugehöriger Einschübe spielt. Das heißt: 10 locations, 10 contacts (Vorderseiten) und 10 threats (Rückseiten) erklären. Das ist machbar. Und wer möchte, kann das über eine Spielerhilfe mit Übersetzung genau für die ausgewählten 10 Orte auch vorher gut vorbereiten, denn anders als etwa bei Dominion werden die Kartenzusammensetzungen nicht vor dem Spiel zufällig bestimmt, sondern folgen einem Szenariobuch. (Man kann auch nach gewissen Regeln zufällig zusammenstellen, aber dafür habe ich bisher null Notwendigkeit gesehen.)


    In Essen soll es das ja laut meinen Infos auch geben. Gab es in der ersten KS Kampagne irgendwas exklusives, was es in Essen dann nicht gibt?

    1. Satz: Ja. Vorbestellung möglich. (Nach den Schilderungen zur Vorbestellung von Ecos: First Continent von gleichen Autor/Verlag scheint es aber evtl. notwendig zu sein, die Sprache des Browsers auf Englisch zu stellen, falls es Probleme mit dem Bestellprozess gibt.)


    2. Satz: Nein. Es gibt im Prinzip erstmal nur die Kickstarter-Version. AEG hat während der Kampagne kommuniziert, dass die Herstellung durch das zweiseitige Bedrucken ungleich aufwändiger war als etwa Mystic Vale und sich das Ganze für Retail in der angedachten Form nicht lohnen würde.


    Wie weit man dem glaubt, ist einem natürlich selbst überlassen. Und ebenso klar ist natürlich, dass sich das auch durch den Markterfolg doch noch ändern kann, etwa wenn das Spiel die BGG-Top-1000 erreicht und internationale Lokalisierungspartner aufspringen. Da gibt's definitiv noch Möglichkeiten Richtung Retail, gerade wenn man daran denkt, dass die KS-Version Ballast enthält, den man ohne große Verluste abschmeißen könnte. Wobei das natürlich dadurch erschwert wird, dass Bilder der KS-Version in der Welt sind und Käufer einer abgespeckten Retail-Version das dann natürlich erstmal auch als abgespeckt empfinden werden.

    Ich habe es bisher viermal gespielt. 4er und 2er. Für mich hat das Spiel zwei Eigenschaften, die es aus der Masse herausheben: Erstens das tolle Artwork und zweitens der Originalitätsfaktor. Es ist ziemlich anders als alles, was man gewohnt ist. Das ist schon mal sehr positiv. Die meisten Spiele wären froh, wenn sie eine Eigenschaft hätten, die sie aus der Masse heraushebt...


    Der Originalitätsfaktor ist aber gleichzeitig auch ein gewisses Problem. Wenn man es erklärt und dann in 4er-Runde spielt, dann dauert's. Und zwar lange. Die ganzen Möglichkeiten sind erstmal schwer zu überblicken. Dem Spieler eine Auswahl aus einem guten Dutzend Zugmöglichkeiten zu lassen, oder genauer: wie er ein gutes Dutzend Zugmöglichkeiten optimal ordnet, das ist jetzt vielleicht auch nicht die allerhöchste Spieldesign-Kunst... Mit Erfahrung wird das aber deutlich besser. Die Erstpartie sollte man trotzdem maximal als 3er spielen.


    Ganz ohne Probleme ist Edge of Darkness nicht. Neben der gewissen Grübelanfälligkeit (wie immer: für bestimmte Mitspieler...) ist da vor allem der recht hohe Preis und die überproportional hohe Abbauzeit zu nennen. Ähnlich wie bei Mystic Vale (mit dem das Spiel sonst relativ wenig zu tun hat) muss man den ganzen Krempel am Ende wieder auseinander friemeln. Zurück zum hohen Preis. Der kommt auch daher, das -- zumindest in meiner KS-Version -- manche Sachen schlicht doppelt drin sind. Pappe plus Plastik. Braucht's nicht. Auch die Worker als Plastik-Miniaturen: braucht's nicht. 50 Locations (mit Dunestar und KS-exklusives), von denen ein gewisser Anteil das Gleiche in unterschiedlichen Kombinationen ist: braucht's eigentlich auch nicht. Mit den gleichen Ideen hätte man auch ein günstigeres Spiel machen können, ohne nennenswert etwas zu verlieren. Ich zöge damit, dem Spiel fehlendes Streamlining vorzuwerfen. Das wäre wäre falsch. Man muss nichts weglassen, aber man hätte problemlos so einiges weglassen können...


    Naja. Im Endeffekt ein überdurchschnittlich gutes, vor allem auch originelles, aber im Endeffekt auch Kickstarter-typisch unnötig aufgeblasenes Spiel. Ich würde mal 8/10 vergeben, mit der Möglichkeit, dass sich das gleichermaßen noch nach unten oder oben entwickeln kann.

    Es kommt noch das Upgrade-Kit mit (das man sonst gegen Übernahme der Portokosten aus den USA bestellen müsste) und beim Erreichen des einen SGs noch asymmetrische Startkarten. Außerdem soll in den nächsten Tagen über KS-Updates die Erweiterung noch vorgestellt werden.


    Grundsätzlich bin ich aber ganz bei dir: Im Moment sehe ich den Gegenwert einfach nicht. Ich fand es schon etwas irritierend, dass in der KS-Seite quasi nix über das neue Material steht, das ist im Prinzip nur eine zweite Verkaufswelle für das Grundspiel. Meine Konsequenz: auf Erinnerung gesetzt und 48 Stunden vor Ende schaue ich es mir nochmal an.

    Übliches Verhalten im Crowdfunding-Bereich. Rund zwei Monate nach Auslieferung des Kickstarter-Spiels kommt die Erweiterung (natürlich mit Bundle-Pledge). Sonst wäre der Hype verflogen.


    Ich muss auch gründlich überlegen, ob ich das brauche. Edge of Darkness hat mir (und allen, mit denen ich es bisher gespielt habe) gut gefallen, aber wir sind noch nicht mal bei der Sands of Dunestar Erweiterung angekommen und dann soll ich mir schon die zweite Erweiterung zulegen? Das Spiel hat auch schon so mehr als genug Variabilität.

    Wie viel ingame-Text auf englisch gibt es eigentlich? Könnte man das mit Leuten spielen, die kein englisch sprechen, wenn man ihnen eine deutsche Übersicht der Karteneffekte zur Verfügung stellt oder gibt es da so viele (bzw. ingame-Text an anderer Stelle), dass das gar nicht praktikabel ist?

    Nach meiner Einschätzung: Machbar, aber nicht ganz trivial.


    Das Spiel setzt doch recht wenig auf Bekanntem auf. Es ist nicht das so-und-sovielte ähnlich ablaufende Worker Placement Ressourcen Umtausch Spiel oder sowas. Von daher hat jeder Erstspieler schon genug damit zu tun, erstmal richtig zu spielen. Zusättzlich noch Übersetzungen auf Spickzetteln nachschlagen zu müssen, stört vermutlich überproportional viel.


    Wenn du das vor hast, dann würde ich versuchen, einen Zettel mit den Übersetzungen von genau den 10 vorgesehenen Locations (+zugehörige Contacts) zu machen anstatt einfach alle 50 Locations (-> Kickstarter-Version mit Erweiterungen) auszudrucken, sofern es sowas schon irgendwo im Netz gibt.

    Was ich aber eigentlich zu Edge Of Darkness wollte. Mir ist es schleierhaft, eine Spielefortsetzung zu entwickeln, wo das Hauptspiel gar keine Umsätze generiert. Das trägt sich finanziell doch gar nicht?

    Erstens ist Mystic Vale nach meinem Eindruck in den USA deutlich erfolgreicher als in Deutschland. Sonst hätte es nicht Massen von Erweiterungen in relativ kurzer Zeit gegeben.


    Zweitens war Edge of Darkness zuerst da. Der Verlag, dem das Spiel angeboten wurde, nämlich die Alderac Entertainment Group bzw. kurz AEG, mochte das Spiel sehr, sah aber die Notwendigkeit, das Card Crafting System erstmal mit etwas Einfacherem am Markt einzuführen. Also wurde der Autor John D. Clair gebeten, mit dem System ein einfacheres Spiel zu entwickeln. Das Ergebnis war Mystic Vale (und später noch #CustomHeroes). Erst danach wurde Edge of Darkness von AEG über Kickstarter finanziert. Dass Spiele zwischen Einreichung beim (und Annahme durch den) Verlag und der Veröffentlichung ein paar Jahre brauchen, ist nicht völlig ungewöhnlich.

    MUF: "Nachfolger" finde ich nicht so ganz passend für Edge of Darkness im Vergleich zu Mystic Vale. Richtiger wäre, dass Mystic Vale den neuartigen Hauptmechanismus mit dem "Card Crafting System" -- nämlich Kartenhüllen mit 1-3 transparenten Einschüben, genutzt als selbst zusammenbaubare Karten -- auf ein möglichst simples Spiel heruntergebrochen hat.


    Wobei das Mystic Vale Grundspiel wirklich nicht viel mehr macht als den Mechanismus einzuführen. Mit Erweiterungen wird's deutlich spielenswerter. Und, ähnlich wie Dominion, ist Mystic Vale aufgrund von relativer Interaktionsarmut auch eher ein Spiel für 2 als für 4 Spieler. Das kann man von Edge of Darkness nicht sagen. Das funktioniert für alle Spielerzahlen gleichermaßen gut.

    Wie nicht anders zu erwarten, kommt das Spiel mit einer neuen Erweiterung ("Cliffs of Coldharbor") auf Kickstarter zurück. Start: 23. September.


    Zum Thema "zu wenig Influence/Goodwill-Tokens":

    Wichtiger Hinweis/Regeländerung des Autors zum Problem der ausgehendenden 1er-Tokens bei Influence/Goodwill (Quelle auf BGG in Zitatüberschrift verlinkt:

    Normalweise müsste man Goodwill (herumgedrehte Influence-Tokens) bei Reputation=SP sammeln, wo sie am Spielende 1/4 SP wert sind. Weil es Bonuspunkte für "am meisten Reputation" gibt, kann man normalerweise nicht tauschen. Dabei gehen einem dann aber potenziell im 3er- und 4er-Spiel die Goodwill-Marker aus, insbesondere die 1er.


    Alternativ lässt sich das Problem auch durch gemeinsame Verwendung der Papp- und Plastiktokens lösen.

    Nach längerem hin und her bin ich bei dieser Kampagne nicht dabei.

    Ich hätte mich hier mit dem kleinsten Pledgelevel zufrieden gegeben, aber da bekommt man nicht mal die SGs mit.

    Da hättest du Glück gehabt. Auf der kleinsten Stufe gab es nur 100 Backer (im Vergleich zu rund 5000 für die Vollversion) und weil die meisten von denen im Plegde Manager ein Upgrade zur Vollversion gemacht haben, gab es gar keine abgespeckte Version, sondern alle verbliebenen Basis-Backer haben kostenfrei die Vollversion bekommen.

    Jo. Die schwarzen Behälter sind ziemlich nutzlos. Solche flachen Schüsselchen wie abgebildet in dem "Beipackzettel" oder damals auf der KS-Seite wären sinnvoller. Ansonsten für meinen persönlichen Geschmack (!) sehr viel Plastikmüll dabei. Ich kann nicht verstehen, wieso man mit einfarbigem Plastik anstelle von bunter Pappe spielen sollte. Ich ziehe da die Pappe vor. Aber das sehen die Amis irgendwie alle anders.

    Hillbilly : Ja, ich bin all-in dabei. Wie immer bei Set-Rabatten kann man natürlich darüber streiten, ob man alle enthaltenen Komponenten wirklich braucht. Solche rabattierten All-in-Angebote dienen ja in der Regel dazu, dass man sich teure Preise schön rechnen soll, indem man freiwillig sogar noch mehr bezahlt, als man eigentlich will, indem man zusätzlich noch Zeugs kauft, das man eigentlich gar nicht haben wollte. ;) Aber in dem Fall finde ich das Angebot durchaus interessant. Mit $100 wäre ich eh dabei gewesen. Nur auf die Add-Ons gerechnet ist 59 statt 74 Dollar immerhin knappe 20% Rabatt. Attraktiv genug für mich, weil es etwas zu teure Add-Ons zu guten Angeboten macht.


    Metallmünzen habe ich zwar schon mehr als genug, aber hier gibt es die Denominationen 1/4/10. Die 4er, weil 4 Geld ein Siegpunkt sind. Also jede 4er-Münze am Ende ein Siegpunkt. Da sehe ich schon einen Mehrwert drin. Bei den Werten 1/5/10 wären die Münzen nicht so interessant gewesen.


    Über die Nützlichkeit der 300 Sleeves kann man mindestens genauso streiten. Die wird man niemals nur für Edge of Darkness brauchen. Ist ja nicht zum sleeven von irgendwelchen Karten, sondern nur reiner Ersatz für bereits enthaltene Sleeves. Dafür sind es eigentlich viel zu viele; das Spiel selbst hat ja nur 50 Sleeves, weniger als Mystic Vale, und die deutsche Mystic Vale Version von Pegasus bringt ja auch schon Ersatz-Sleeves mit. Aber 70mm x 120mm Kartengröße ist kein völlig exotisches Format, sprich: die werden schon irgendwie verwendet werden. Auch bei den Hüllen sehe ich den Gegenwert.


    Die Add-On-Erweiterung ist mit $40 natürlich arg teuer, aber wenn ich Mystic Vale in der AEG-Version als Maßstab nehme, wird's Retail sicher nicht billiger (und ob Pegasus den Kram komplett lokalisiert, ist wie immer bei Lokalisierungen großer Reihen fraglich). Man hätte dann natürlich abwarten können, ob das Spiel an sich etwas taugt. Das ist das Einzige hier, was mir ein bisschen Bauchschmerzen bereitet: ich backe gefühlt ein Spiel mit rein mengenmäßig sofort 3 bis 4 Erweiterungen dabei. Zusammen wohl 50 locations, obwohl man nur 10 pro Spiel braucht. Aber ich bin eigentlich ganz guter Hoffnung, dass das Spiel an sich etwas taugt. Für mich ist Edge of Darkness das erste Spiel, dass dieses Card Crafting System wirklich ausnutzt, um daraus ein anspruchsvolles Kenner- bis Expertenspiel zu machen.

    ich hab mich schweren Herzens auch aus der Kampagne verabschiedet. 174$ plus Porto für ein, prinzipiell, Kartenspiel ist mir echt zu hart (die Sleeves wären für mich bei dem Preis ein Muss).

    Zitat der entsprechenden Stelle, damit du es ggf. noch rechtzeitig vor Kampagnenende (in 11 Stunden) mitbekommst. Seit kurzem gibt es einen neuen all-in Pledge Level (Deluxe-Stufe des Spiels, Erweiterung, Münzen, Sleeves) für $159 statt $174 (jeweils plus Versand). AEG scheint gemerkt zu haben, dass sie mit den Add-Ons preislich etwas hoch lagen und wollen jetzt Deluxe-Backer auf all-in ziehen. Je nachdem, wie man rechnet, sind das entweder $15 = 9% Set-Rabatt auf alles oder die 300 "tarot sized" Sleeves, die normalerweise als Add-On eben diese $15 kosten würden, gratis dabei.

    Wieso "einmaliger Kickstarter"? Das hier ist keine reine KS-Kampagne, sondern erscheint auch als Retail-Version, zumindest in Teilen. Verwechselst du das vielleicht mit Monumental im Thread nebenan?


    Im Übrigen halte ich die Charakterisierung des Basis-Pledge-Levels als "reduziert" für nicht so ganz zutreffend. Im Spiel braucht man 10 "locations". Das Grundspiel bringt 12 mit. Da ist schon ein wenig Variabilität da; andere Spiele haben weniger. Wenn man mit Deluxe-Pledge, normalen Stretch Goals, KS-Exclusives und kostenpflichtigem Erweiterungs-Add-On auf 50 Locations kommt, dann ist für mich weniger das Grundspiel "reduziert", sondern eher das Gesamtpaket aufgeblasen. Aus dem ganzen (nicht-exklusiven) Zeugs wird AEG ganz sicher eine handvoll Erweiterungen für den Retail-Bereich basteln, wenn sich das Spiel halbwegs ordentlich verkauft.


    Zur Kostenseite schreibt AEG übrigens auch immer wieder, dass doppelseitig bedruckte Einschubfolien (wie sie in EoD vorkommen) rund doppelt so teuer in der Herstellung wären wie die einseitig bedruckten Folien von Mystic Vale. Ich kann es nicht wirklich beurteilen, aber für mich klingt das schon plausibel.

    So weit liegen wir gar nicht auseinander. Ich stimme dir 100% zu, dass diese Kampagne die Backer bis zum Anschlag melken soll. Mir gefällt das auch nicht. Aber der Erfolg gibt ihnen irgendwo recht. Die Kundschaft verlangt nach dieser Eventisierung und die Macher liefern genau das. Für das, was du meinst, ist "(un)professionell" nicht das richtige Wort. Du argumentierst strikt moralisch. Das ist eine andere Kategorie als Professionalität.

    AEG ist in dieser Kampagne schon erstaunlich transparent, etwa bei der Positionierung der Stretch Goals. So wurde z.B. ganz offen angekündigt, dass die Stretch Goal Abstände erhöht werden müssten, weil die Kampagne zu gut liefe. Zuletzt sogar in der Form, dass das Erreichen des aktuellen Stretch Goals für Montag geplant gewesen wäre und man deshalb erstmal noch keine Zielsumme dranschreiben könnte. Begründung: wir brauchen unsere Stretch Goals genau an der zuvor geplanten Stelle, damit auch die Backer, die erst in der letzten Woche zur Kampagne dazustoßen, "an dem Erlebnis Kickstarter teilhaben und sich auf die Erreichung interessanter Stretch Goals freuen können". Hier wird ganz klar die Crowdfunding-Kampagne selbst als Event verkauft. Überhaupt nicht meine Welt, aber so muss man es anscheinend machen, wenn man in der halbe-Million-Dollar-Liga mitspielen will.


    Wohlgemerkt: das Besondere für mich ist nicht, dass AEG es so macht. Diese "Eventisierung" betreibt jeder in dieser Liga. Da wird detailgenau mit den Stretch Goals ein Kampagnen-Erlebnis orchestriert (und ich wundere mich dann immer wieder über die Naivität von so manchem Backer, der meint, Stretch Goals würden spontan auf Backerwunsch vom Himmel fallen). Das Besondere an dieser speziellen Kampagne hier ist nur, wie offen die bei AEG das kommunizieren.


    Meiner Meinung nach betreibt AEG diese Kampagne hochprofessionell. Man könnte höchstens als wenig professionell kritisieren, dass sie zu offen und transparent sind, anstatt den Backer ihre Illusionen und Traumvorstellungen über den Ablauf von Kickstartern zu lassen. Also so wie etwa CMON das macht, wenn von drei Dutzend Stretch Goals drei irgendwelcher Kleinkram sind, der auf Backer-Input während der Kampagne zurückgeht, was aber dann sofort von allen Fanboys als unglaubliche Kundennähe abgefeiert wird.

    Ich finde einfach nur die Kampagne von Edge of Darkness seit Tag 1 fragwürdig und vollkommen unprofessionell.

    Die Kampagne wird zwischen 400K und 500K Dollar einwerben. Da kann man, glaube ich, nicht von "unprofessionell" sprechen. Der Erfolg gibt ihnen da schlicht und einfach recht. Kampagnenseite schon an Tag 1 in sehr gutem Zustand, incl. paid previews namhafter Reviewer, genügend Hype vorab generiert, gute Betreuung der Kampagne auf BGG, KS & Co -- das war schon absolut professionell von AEG. "Unprofessionell" würde ich da eher Kampagnen wie Monumental nennen, die durch eigene Fehler um die Finanzierung bangen müssen.


    Ich beobachte aber zunehmend, dass sich die "alte Hasen" unter den Crowdfunding-Unterstützern von den mittlerweile etablierten Mechanismen des Geldmachens bei Kickstarter irritiert bis angewidert abwenden. Siehe z.B. auch das

    Ich kann mittlerweile dem ganzen Kickstarter-Gedöns immer weniger abgewinnen.

    schon in Beitrag #4 in diesem Thread. Durch die immer extremere Materialschlacht-Welle haben Kickstarter-Spiele mittlerweile mit mehreren Hundert Dollar pro Kampagne auch einfach ein Preisniveau, wo man automatisch irgendwann mit dem Nachdenken anfängt.

    Tja, cookiemonster , im Prinzip bin ich da 100% bei dir. Nur ist Architects dann eine Art Spiel, die man schon dutzendweise zuhause hat. Nur weil das über die Sammelbestellung supergünstig ist, wird es dadurch noch lange nicht zum guten Spiel. Und braucht man wirklich noch das drölf-dutzend-plus-erste Worker Placement Spiel mit Ressourcenkonvertierung in Siegpunkte?


    Das Edge of Darkness hier hätte das Zeug dazu, mal ein etwas anderes, ein besonderes Spiel zu sein. Meine Tendenz ist im Moment, mit $100 plus Porto dabei zu bleiben und den ganzen Add-On-Krempel stumpf zu ignorieren, so als hätte es ihn nie gegeben.

    war nicht gerade das einer der Hauptkritikpunkte an Mystic Vale? Dass die Erweiterung schon Teil des Grundspiels hätte sein sollen?

    Jein. Mystic Vale (Grundspiel) kann man meiner Meinung nach nicht mit einem normal-üblichen Spiel vergleichen, weil es erstmal einfach nur das Card Crafting System einführen sollte. Siehe z.B. auch Dominion. Da ist das Grundspiel im Vergleich zu Intrige, Seaside und allem danach auch eher einfach gestrickt. Karten mit "wähle X oder Y" sind z.B. ganz bewusst allesamt in dem Intrige-Set gelandet. Finde ich auch nicht verkehrt so. Dass AEG gerne mal in recht kurzer Zeit viele eher kleine Erweiterungen auf den Markt haut, ist ein anderes Thema. Dickes Lob hier an Pegasus, dass die ersten beiden Mystic Vale Erweiterungen auf deutsch in einer günstigen Box erschienen sind.


    Ich finde Mystic Vale besser als die meisten deutschen Reviewer und habe auch schon ein paar mal was bei Unknowns darüber geschrieben. Ich finde MV jetzt nicht überragend, aber doch gut bis sehr gut, und vor allem auch manchmal unterschätzt von Leuten, die nur an der Oberfläche gekratzt haben. Probleme würde ich weniger in der Beschränktheit des Grundspiels sehen, sondern eher mehrere kleinere Problemchen, nämlich

    • Ein gemessen an der Spielzeit grenzwertiger Verwaltungsaufwand von Aufbau bis Zerlegen und Sortieren der Decks am Ende.
    • Eine gewisse Tendenz zu einem Runaway Leader Problem; Spiele können früh entschieden sein (und dafür dann zu lange dauern).
    • Die strategische Ebene ist wenig intuitiv (und ja, ich meine wirklich Strategie, die gibt es, es ist kein reines Taktikspiel!)

    Von Edge of Darkness hatte ich mir so ein bisschen erhofft, dass es die Stärken von Mystic Vale ohne dessen kleinere Schwächen hat.

    Also back on topic: Das Spiel braucht 10 locations. Mit all-in sind wir jetzt bei 50, incl. je einer KS-Exklusiven aus Deluxe-Pledge und teurem kostenpflichtigen Add-On. Ich lege auf Variation und Wiederspielreiz viel Wert. Aber fünfmal so viele wie benötigt findet ich dann doch etwas übertrieben. Das spricht nicht gerade für Streamlining, sondern signalisiert mir eher ein "alle Karten-Ideen werden irgendwo verwurstet".

    Dass man nochmal $40 mehr zahlen soll, um das komplette Spiel zu haben, ist das eine. Noch viel fragwürdiger finde ich aber das Drumherum, nämlich dass erstens das Ganze erst eine Woche vor Kampagnenende kommt und dass zweitens Kickstarter-exklusive Inhalte drin sind. Für mich ein Fall von


    :cashcow:


    und das gefällt mir ganz und gar nicht. Zumal die Versandkosten auch noch nicht fix sind und da noch unangenehme Überraschungen im Pledge Manager drohen, erst recht, wenn man Add-Ons dazubestellen möchte. Mal drüber schlafen. Gut möglich, dass ich morgen viel Geld gespart habe. Tendenz geht zum Canceln.


    Schade. Vor Beginn der Kampagne hatte ich große Hoffnungen; Edge of Darkness war eine meine großen Kickstarter-Hoffnungen für dieses Jahr. Aber so wie das hier seit Kampagnenstart läuft, geht meine Lust auf dieses Spiel immer mehr runter. Mehr und mehr Plastik kommt dazu, aber irgendwie lässt mich das alles eher kalt. Bei all-in sind wir inzwischen bei einer Geldsumme, die ich für ein unbekanntes Spiel einfach nicht im voraus auf den Tisch legen möchte.


    Ja, der Gegenwert ist zwar da, aber was soll ich mit dem ganzen unbekannten Zeugs? Mit den ganzen Locations im Basis-Pledge, den zusätzlichen in Deluxe-Pledge, Stretch Goals und jetzt noch im Add-On fühlt sich das alles inzwischen so an, als ob man mit ein Spiel mit drei bis fünf Erweiterungen gleichzeitig per Crowdfunding finanzieren wollte. Warum?! Warum nicht erstmal eine vernünftige Menge Inhalt, und wenn das Spiel gut ist und sich gut verkauft, dann die nächste Kickstarter-Kampagne für eine Erweiterung hinterher. Das wäre der richtige Weg. Oder zumindest mal ein Weg, der mich eher überzeugen würde.


    Weniger wäre hier mehr gewesen. Nicht erst seit heute, aber mit dem $40 Erweiterungs-Add-On hat das AEG heute nochmal jedem noch selbständig denkenden Backer in die Köpfe gehämmert. Meiner Meinung nach ein selten dämlicher Schachzug. Aber es kommt anscheinend an, die Pledge-Summe geht hoch, die meisten Backer wollen sich wohl melken lassen. Naja. Vermutlich ohne mich. Geld gespart.

    Bei fast jeder Kampagne, die ich mir in den letzten Wochen angeschaut habe, ging der Daumen nach unten und der Geldbeutel blieb zu. Wie geht es Euch da?

    Teils/teils. Man muss selektieren. Endeavor oder Prehistory werde ich mir z.B. schenken. Aber das hier hat gute Chancen, denn Mystic Vale fand ich schon gut. Meiner Meinung nach sind da viele Spieler auf der Stufe "Dominion? Gewinnt man doch immer mit der Geldstrategie!" stecken geblieben und haben gar nicht begriffen, wa da an strategischen und taktischen Möglichkeiten wirklich drin steckt. Insbesondere, wann es sich lohnt, beim Aufdecken auf Risiko zu gehen, und wann nicht.


    Mystic Vale hätte einem zugegebenermaßen manches beim Einstieg leichter machen können und Pegasus hat bei der deutschen Lokalisierung mit der verschlimmbesserten Regel (u.a. Umstellung des Rundenablaufs im Vergleich zum englischen Original!) auch etwas Mitschuld an der im internationalen Vergleich eher mäßigen Rezeption des Spiels hierzulande, aber grundsätzlich halte ich Mystic Vale schon für ein gutes Spiel eines cleveren Autors.


    Edge of Darkness scheint mir jetzt noch mehr auszunutzen, was das "Card Crafting System" an Möglichkeiten bietet, der Deckbau an einem gemeinsamen Deck gefällt mir, und wenn man AEGs vorherigen Kickstarter Thunderstone Quest (KS-Link) als Maßstab nimmt, dann ist damit zu rechnen, dass da noch einiges an Stretch Goals dazukommt, so dass das auch preislich noch attraktiver werden dürfte.

    Heute gestartet, das neue Spiel vom Autor von Mystic Vale:



    Das ist das Spiel, das eigentlich zuerst von John D. Clair bei AEG untergebracht wurde, aber AEG hat dann das im Vergleich zu #EdgeOfDarkness deutlich einfachere #MysticVale erstmal vorweg geschoben, um das "Card Crafting System" am Markt einzuführen.


    Regeln: Dropbox - EoD_Rules PRINT.pdf

    (Gerade erst runtergeladen; bitte noch nicht fragen, was ich davon halte... ;) )