Beiträge von MetalPirate im Thema „Schwerkraft: verbesserungswürdige Informationspolitik?“

    MetalPirate wünscht dem Schwerkraft Verlag seit dem kostenpflichtigen Austausch der deutschen Ersatzkarten für Terraforming Mars nur noch das Schlechteste

    Humbug. Die oben schon mal angesprochene Übersetzung von Ex Libris habe ich z.B. auch als gut gemacht gelobt. Da hätte ich nicht gedacht, dass der Humor der Buchtitel sich so gut transformieren ließe, zumal ja noch die Verteilung der Anfangsbuchstaben halbwegs eingehalten werden musste.

    Richtig ist allerdings, dass ich sowohl bei Oben und Unten als auch TFM die Schwerkraft-Versionen (in beiden Fällen war ich Vorbesteller; das waren nicht viele!) durch die jeweiligen englischen Versionen ersetzt habe. Das mag für viele radikal klingen, aber ich nenne das einfach nur konsequent. Gute Lokalisierung? Klar, dann warte ich gerne auf deutsche Versionen und unterstütze die. Nicht gut? Kein Problem, englisch kann ich auch.


    Ansonsten gilt bei Schwerkraft für mich das gleiche Problem, das im Prinzip alle Lokalisierungsverlage mit sehr international orientierten Vielspielern und BGG-Lesern haben. Also Leute, wie sie hier bei Unknowns sicher überproportional vertreten sind. Wenn ein Spiel so gut ist, dass sich ein deutscher Verlag zur Lokalisation entschließt, dann haben es viele aus dieser innersten Nerd-Blase schon längst auf englisch zuhause herumliegen. Gerade der Schwerkraft-Verlag wartet ja gerne mal etwas ab, ob er etwas lokalisiert oder auch nicht, z.B. bei den Titeln von Ryan Laukat, von denen die meisten am Ende dann nicht lokalisiert worden sind. Gerade bei Kickstartern kommt man dann nicht wirklich am Englisch-Kaufen vorbei, wenn man es sicher haben will.

    Ich habe einfach manchmal das Gefühl, dass bei Titeln in deutscher Sprache jedes Haar in der Suppe gesucht wird, während bei englischen Titeln immer alles total toll und cool klingt

    Würde ich im allgemein auch so sehen. Englische Titel sind für Englisch-Muttersprachler im Normalfall ganz genauso "uncool" wie deutsche Titel für Deutsche. Einfach nur ganz normale Sprache. Wobei ich hier in diesem Falle auch Archibald Tuttle recht geben würde, dass "Ausbreitungsperiode" schon auffällig unrund klingt. Das ist ja einfach nur die wörtliche 1:1-Übersetzung von "Expansion Period" und solche wörtlichen Übersetzungen sind halt typisch für Amateurübersetzung (mit mehr oder weniger viel Computerhilfe dabei). "Richtige" Übersetzer können das besser. Dass "Zeitalter der Ausbreitung" da deutlich besseres Deutsch gewesen wäre, könnte, glaube ich, auch hier konsensfähig sein.

    Fantasywelt nimmt doch auch 4,90 Euro Versandkosten

    Kostenloser Versand ab 29 Euro -- und die erreicht man wirklich leicht. Bei sowas wie 25-Euro-Erweiterungen dann halt zur Not Kartenhüllen, Würfel oder ähnliches dazu packen.


    Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass zumindest mal der Vorbestellerpreis von Schwerkraft in einem Preisbereich liegt, der jetzt nicht unbedingt Anlass gibt, aus preislichen Gründen die englische Version zu nehmen?

    Kein Problem. Darauf können wir uns einigen. :thumbsup::)

    Und doch, bei Fantasywelt und auch bei Milan ist die englische Version teurer (Milan), bzw. Nur einen Cent günstiger (Fantasywelt) als die deutsche derzeit bei Schwerkraft.

    Nur dass bei Schwerkraft grundsätzlich immer Versandkosten dazu kommen, während es bei den anderen eine (zumindest für mich meist leicht zu erreichende) Schwelle für Versandkostenfreiheit gibt.

    Außerdem unterstellst du hier, dass Planck die dritte Erweiterung kaufen will. Er schreibt oben, dass er bisher nur das Grundspiel hat. Da fände ich die erste Erweiterung erstmal naheliegender -- und da ist Schwerkraft dann gleich rund 10 Euro teurer (je nachdem, ob man Versandkostenfreiheit erreicht).

    Ich habe alles auf Englisch und so wild ist das nicht. Gerade wenn man das Grundspiel schon mit englischer Anleitung gelernt hat, würde ich da tendenziell nicht mehr mischen wollen. Aber falls die Frage nur ist, ob es grundsätzlich möglich ist... Klar. Ich sehe nicht, warum das nicht gehen sollte. Und wie oben schon von irgendwem gesagt wurde: Die erste Erweiterung ist (anders als die zweite) für eine Erweiterung schon eher überdurchschnittlich sprachabhängig. Vielleicht kennt Planck ja die Tzolkin Erweiterung. Ich würde sagen: ähnliche Baustelle.

    Der Schwerkraft-Verlag hat als nur lokalisierender Verlag den Vorteil, dass der Originalverlag in Amerika sitzt. Importspiele aus den USA sind nicht viel billiger, günstigere lokalisierte Versionen in anderen europäischen Sprache (spanisch, französisch, polnisch, etc.) sind für die meisten Kunden unverständlich, und dass es die Sachen auf mal englisch vor ~2 Jahren über Kickstarter für 2/3 des Preises gab, nützt heute auch keinem mehr etwas. Das macht es dann leicht, den Preis hoch zu halten. Wer in den USA Urlaub macht, kann sich Near and Far auf englisch für ~50 Dollar holen bzw. Above and Below für ~35. Aber wieviele Kunden können das?

    Hillbilly : Dass Produkte des Schwerkraftverlags sauteuer sind, auch teurer als, sagen wir mal, französische Lokalisierungen der gleichen englischsprachigen Originalspiele, das ist doch allgemein bekannt. Aber dein Vergleich mit Above and Below (bzw. Oben und Unten) passt nicht ganz, das ist nicht ganz fair. Near and Far hat wesentlich mehr Material drin. Einfach mal auf die Waage gestellt:


    Near and Far (ohne Metallmünzen, meinen Meeple Source Pimp-Kram und das gestern angekommene Amber Mines) : 2,7 kg

    Above and Below (ohne Zusatzplättchen der KS-Kampagne, Groves Mini-Erweiterung und Underforest & Desert Labyrith) : 1,9 kg


    Außerdem: Oben und Unten war so miserabel übersetzt, dass ich die deutsche, damals vor Erscheinen vorbestellte, Version wieder verkauft habe und es mir nochmal auf englisch geholt habe. Das war umso ärgerlicher, weil ich damals die KS-Kampagne bewusst ausgelassen hatte in der Hoffnung auf eine deutsche Version. Naja, den Fehler habe ich bei Near and Far nicht nochmal gemacht...


    Wie auch immer: Wenn (!!) der Schwerkraftverlag hier bei Near and Far zur Abwechslung mal einen Übersetzer beauftragt, der sein Handwerk versteht, und wenn der sehr hohe Übersetzungsaufwand für das Geschichtenbuch auch entsprechend eingepreist ist, dann wäre der Preis in Relation zum Preis von Oben und Unten in Ordnung. Near and Far ist das deutlich "dickere" Spiel.

    Die Unterstellung der Arglistigen Täuschung stimmt auch, weil MetalPirate auf Seite 2 gesagt hat, es sieht für ihn nach gewollter Täuschung aus.

    Falsch. Völlig falsch. Das "arglistige Täuschung" grenzt an Betrug, nämlich durch den Bestandteil der Arglist, und die Unterstellung davon ist entsprechend nahe dran an strafrechtlich relevanten Sachen in Richtung Beleidigung und übler Nachrede. Das ist eine GANZ andere Liga als mein rein auf meine persönliche Wahrnehmung bezogenes "ich nehme es gewollte Täuschung [...] wahr" in Beitrag #63 dieses Threads. Informiere dich bitte über Arglist, als ersten Ansatz z.B. hier: Arglist – Wikipedia

    Sämtliche Spiele von Gamelyn Games, die bei BGG in den Top-2000 gelistet sind, sind Tiny Epic Irgendwas Spiele von Scott Almes. Insofern würde ich davon ausgehen, dass Herr Almes eine sehr starke Stellung bei dem Verlag hat und man getrost "Tiny Epic" = "von Scott Almes" setzen kann. Normalerweise gehören sämtliche Namensrechte dem Verlag und nicht dem Autor, aber wenn Scott Almes nicht dumm ist, hat er bei seinen jüngsten Tiny Epic Verträgen irgendwelche weitergehenden Rechte an der Serie reinverhandelt.

    Spiele unterschiedlicher Autoren zu Reihen zusammenzufassen ist völlig normal. Das gab's schon bei der Alea Big Box Reihe und auch schon davor. Geht im Prinzip zurück bis in Urzeiten der Spieleveröffentlichungen durch Verlage. Aber man sollte sollte das dann offen machen und nicht klammheimlich innerhalb eines Oberbegriffes bzw. einer Webshop-Kategorie einen "falschen" Titel zu mehreren anderen in sich homogenen Titeln eines anderen Autors dazupacken. Das ist dann in einer Grauzone. Rechtlich okay, das ist absolut unstrittig, aber moralisch durchaus etwas diskussionswürdig.

    Woher willst du wissen, dass diejenigen, die hier über den Schwerkraft-Verlag bzw. dessen Chef reden, noch keinen persönlichen Kontakt mit den entsprechenden Leuten hatten? Sowas ergibt sich auf einer Spielemesse mitunter recht schnell. Es ist das gute Recht eines jeden Firmenchefs, ein sehr profitorientiertes Denken zu haben; zu einem gewissen Grade muss er das sicher auch, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Trotzdem muss man das als Kunde noch lange nicht gut finden, wenn bewusst falsche Erwartungen erzeugt werden (hier) oder an der Qualität gespart wird (Übersetzungen!) oder eigene Fehler nicht kundenfreundlich korrigiert werden (keine oder nur kostenpflichtige Ersatzkarten).


    Ich frage mich im Übrigen immer wieder, warum im Internet so schnell irgendwelche Hilfssheriffs auftauchen, die meinen, ihre Helden verteidigen zu müssen, sobald man irgendwas Kritisches sagt. Außerdem richtet sich der Hinweis, dass "Winziges Verlies" im Gegensatz zu den ganzen anderes "Winziges Irgendwas" Spielen in der Webshop-Kategorie "Winzige Welten" eben KEINE Lokalisierung eines Tiny Epic Titels ist, auch wenn's auf den ersten Blick so aussieht, keineswegs an den Schwerkraft-Verlag selbst, sondern in erster Linie an die Leser dieses Forums, die dadurch sonst getäuscht werden könnten. Wollen wir wetten, dass das nicht jedem Leser hier von Anfang an klar war?

    Im konkreten Falle kommt hinzu, dass der Verlag es im eigenen Webshop mit den Tiny Epic Sonstwas Lokalisierungen zusammen in eine Kategorie "Winzige Welten" gepackt hat, siehe:

    Winzige Welten - Schwerkraft-Verlag


    Sowas kann man durchaus machen, wenn man eine eigene Marke "Winzige Irgendwas" etablieren möchte, aber dann müsste man meiner Meinung nach mit offenen Karten spielen und klar sichtbar verkünden, dass man unter dieser Marke in Zukunft diverse Spiele unterschiedlicher Autoren zu veröffentlichen gedenkt. Aber so wie das aktuell läuft, wirkt es auf mich eher wie der Versuch, den Fans der bisherigen Spiele von Scott Almes bzw. Gamelyn Games einen vermeintlich neuen Titel ihrer Tiny Epic Reihe unterzujubeln. Das ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung.

    Bei Among The Stars wurde damals eine Lokalisierung der Erweiterung(en) versprochen und das ist ihnen später auf die Füße gefallen. Die Erkenntnis, ob sich ein Lokalisieren lohnt, ist nicht immer so früh da, wie es die Kunden haben möchten.


    (Unabhängig davon gilt natürlich: ein Verlag sollte aus eigenem Interesse sich möglichst frühzeitig entscheiden, d.h. bevor ein Großteil der potenziellen Interessenten das englische Original kauft, und wenn sich der Verlag einmal entschieden hat, dann sollte er das am besten auch über Homepage und Newsletter verbreiten, anstatt nur auf ein soziales Medium zu verweisen, das nicht gerade für die Wahrung von Datenschutz und Privatsphäre bekannt ist.)