Beiträge von ravn im Thema „[2017] Sidereal Confluence/ Siderische Konfluenz“

    Trotzdem muss man akzeptieren, wenn das Spiel nicht bei jedem gleich gut ankommt. Es ist eben kein 08/15 Eurogame oder Amitrash. Und genau das finde ich gut, selbst wenn es dadurch seltener aufm Tisch kommt.

    Habe ich schon erwähnt, dass das Spiel eines der Schlimmsten ist, die jemals gespielt habe?! Habe ich, ist aber egal! Einmal… und nie wieder! Nicht einmal unter Androhung von Waffengewalt!

    Alternativ könnten wir auch eine Runde Agent Undercover spielen. ;)


    Damit andere den Insider verstehen: d0gb0t ist eine prima Anti-Kontrollgruppe für ganz besondere Spiele.

    Ich würde die Handelsphase nicht überregulieren wollen. Denn gerade dass dabei so vieles möglich ist und fast nichts verboten, sind auch ungewöhnlichere Handelsabkommen möglich. Eventuell sind die für eine Erstpartie noch zu weit entfernt, weil man ja auch erstmal selbst ins Spiel finden muss.


    Nur wenn sich wiederholt abzeichnet, dass zwischen zwei Partein zu schnell Abschlüsse gemacht werden und man da selbst gerne Handelspartner werden möchte, kann man ja seine Handelsoptionen trotzdem anbieten und aufzeigen, dass man der bessere Partner wäre - im Idealfall für beide Mitspieler zeitgleich und so, dass sich alle gut dabei fühlen und mehr wollen. Genau das ist dann die Kunst, denn je mehr man handelt, desto mehr profitiert man mit.


    Wer nur auf seinen eigenen Klötzchen hocken bleibt, wird bei dem Spiel keine Erfolgserlebnisse haben. Im Zweifel auf Konverter setzen, die das produzieren, was man nicht selbst, aber eben genau die Mitspieler möchten - und schon ist man im Geschäft.


    Aber ja, ich kann verstehen, dass einem so ein Spielablauf nicht liegt und man lieber in Ruhe für sich selbst optimieren möchte und das ohne Zeitdruck und Befürchtung, irgendetwas zu verpassen. Denn während man den einen Handel abschliesst, kann einem ein anderer Handel durch die Lappen gehen. Oder man ist so in Verhandlungen vertieft, dass man potentiell bessere Optionen gar nicht mitbekommt. Das gehört in meiner Wahrnehmung aber zum Spiel dazu.


    Auf der anderen Seite: Wenn drei Fraktionen mit Dir handeln wollen und Du es schaffst, alle drei unter Deinem Hut zu bekommen und wirklich alle mit einem Lächeln im Gesicht aus den Verhandlungen gehen, dann erstrahlt Sidereal Confluence wirklich. Dabei geht es gar nicht ums aggressiv oder laute oder aufdringliche Anpreisen in Basar-Manier (oder was wir uns so darüber verklärt vorstellen!), was eh nicht jedem liegt, sondern eher ums genaue Zuhören, um dann konkret zu handeln.

    Was mir für den Einstieg geholfen hat: Ressourcen vorplanen. Also vor den entsprechenden Konvertern stellen und schauen, was mir fehlt und was über ist. Das eine brauche ich, das andere kann ich weghandeln. Später kann ich dann komplexere Optimierungen fahren. Aber um in das Spiel reinzukommen, reichte mir das aus damals.

    Sidereal Confluence braucht die passende Runde, die das Kernelement des Spiels mag oder zumindest offen neugierig demgegenüber ist. Zudem muss man akzeptieren, dass man nicht die volle Kontrolle über alles hat und sich nicht ewig für Entscheidungen Zeir lassen kann.


    Das klappt umso besser, je besser die Fraktion zu dem jeweiligen Spielertyp passt und verstanden wird in den Besonderheiten. Genau deshalb bin ich auch von der englischen auf die deutsche Version gewechselt, um den Einstieg nicht noch durch eine Sprachhürde zu erschweren.


    Trotzdem muss man akzeptieren, wenn das Spiel nicht bei jedem gleich gut ankommt. Es ist eben kein 08/15 Eurogame oder Amitrash. Und genau das finde ich gut, selbst wenn es dadurch seltener aufm Tisch kommt.

    Ok, ich habe doch noch einen Kaufgrund für die Erweiterung gefunden, also alles gut:

    "I was a playtester for original and expansion, and I think/hope it's not spoiling anything to reveal that the expansion species were designed so as to permit 9 "easy" races in the same game, i.e. the new Zeth and Yengii are easy enough for new players to play."


    Aliens | Sidereal Confluence: Bifurcation


    Weil genau das war ein (eigentlich der einzige) Knackpunkt bei höheren Mitspielerzahlen in Erstspielerrunden, dass einige mit durchaus komplexeren Fraktionen an den Start gehen mussten und diese schlicht nicht verstanden haben, was bei einem Spiel mit Echtzeit-Mehrpersonen-Handel zu Frust führen kann. Weshalb ich persönlich auch 4er-Spielrunden bevorzugt habe ohne Vorerfahrung.

    Wer hat das Grundspiel schon so oft mit allen Fraktionen selbst gespielt, dass es droht, langweilig und wiederholend zu werden? Wir sprechen hier von neun Fraktionen, die alle sehr unterschiedliche Ausrichtungen und Besonderheiten haben, so dass eine Partie mit denen gerade mal einen Kennenlernen der Möglichkeiten ist.


    So interessant ich eine Erweiterung finde, so unklar sehe ich die wirkliche Zielgruppe dafür. Zumal Sidereal Confluence kein Spiel ist, was wie Terraforming Mars oder Arche Nova oder Marco Polo ein wirklicher Dauergast auf allen Spieltischen war und ist - was durchaus schade ist, aber dafür ist das Spiel eben zu speziell.


    Sidereal Confluence: Bifurcation | Board Game | BoardGameGeek


    "Sidereal Confluence: Bifurcation includes variations on each of the nine original species, providing entirely new mechanisms, new strategies, and new avenues for negotiation! These variants represent different aspects or factions within their societies — from Deep Unity to the Zeth-Charity Syndicate."


    Sidereal Confluence: Bifurcation | Sidereal Confluence


    "The original game has 467 possible combinations of species, and I've probably played a third of them. With the expansion, I think there are 19521 possible combinations. It will take me a long time to play a third of them."


    Aber gut zu wissen, falls mir das Grundspiel irgendwann mal langweilig werden wird, dass es da Nachschub gibt. :)

    Je mehr Leute mitspielen, desto herausfordernder werden die Verhandlungen, weil man meist nur mit einem zeitgleich sprechen kann (= am Tisch, damals) und trotzdem versucht mitzubekommen, was sonst noch so an Verhandlungen laufen. Mit mehr Leute können die Verhandlungen komplexer werden, weil die für Dich mehr Leute umfassen und mehr Teilverhandlungen, um das Optimum herauszubekommen.


    Deshalb empfehle ich für die ersten Partien eher das Minimum von 4 Leuten. Ob und wie das alles online funktioniert? Keine Ahnung, spiele selbst nicht online.

    Kurzes Feedback zur deuschsprachigen Version im Direktvergleich zur englischsprachigen Erstauflage:


    Ganz schönes Schwergewicht das Spiel. Da hebt man gut dran. Insgesamt 12 Stanzbögen, eine Menge Karten und dazu die ganzen Ressourcen. Dabei liessen sich die Stanzbögen problemlos auspöppeln. Dann direkt meine Frage, wie ich denn was wo ins Plastikinlay einsortieren soll? Gibt es keine Sortierübersicht? Brauchte ich aber nicht, weil beim Auspöppeln wird schnell klar, wo etwas einsortiert wird.


    Das passt alles und die Kartenfächer sind ausreichend (wenn auch knapp) gross genug, um Ultra Pro DeckProtector Sleeves aufzunehmen. Ob dann alle Karten immer noch in die Kartenfächer passen, weil die Höhe der Kartenstapel angewachsen sind, weiss ich allerdings nicht. Ich werde hier nicht noch einmal alle Karten sleeven, wie noch mit meiner Erstauflage des Spiels. Zumal ich doppelseitig matte Hüllen empfehlen würde, weil es im Spiel extrem wichtig ist, mal eben auf der gegenüberliegenden Tischseite erkennen zu können, welche Ressourcen welche Karte benötigt. Glänzende Kartenhüllen stören da nur. Zudem werden die Karten maximal einmal vor Spielbeginn gemischt und liegen dann im Stapel, werden aufgedeckt oder herausgesucht oder verteilt. Wer für eine Unterlage sorgt, bei der man gut Karten aufheben kann, sollte da keine Abnutzungsprobleme haben. Das ist hier kein Deckbuilder.


    Endlich hat Sidereal Confluence auch ein Cover, dass dazu einlädt, gespielt zu werden. Denn die Erstauflage war unscheinbar bis hässlich und konnte auf einem Stapel von Neuheiten nicht mit Schauwertenglänzen und deshalb nur mit Überredung konkurrieren.


    Das Material wurde ebenso verbessert. Die Spielübersichten der einzelnen Fraktionen sind jetzt auf dicken Papptafel-Streifen anstatt einem unhaltlichen übergrossen doppelseitigen Beiblatt, wobei niemand wusste, wo man das im Spiel lagern sollte - entweder ausser Sichtweite und dann unnötig oder im direkten Zugriff und dann platzverschwendend.


    Die Raumschiffe, die als Bietchips funktionieren, sind jetzt einheitlich für alle Fraktionen. Weil spielerisch war es völlig egal, welcher Schiffstyp dort aufgedruckt war, denn spätestens nach einer Spielrunde waren die sowieso wild gemischt und getauscht. Zudem erkennt man jetzt den Unterschied zwischen 1er und 3er-Schiffe eindeutig und die Pappchips sind generell wuchtiger und damit haptisch schöner.


    Die Karten wirken wesentlich aufgeräumter von den Icons und Funktionen, aber zeitgleich moderner und weniger nach einem Designversuch eines Nicht-Designers wie noch bei der Erstauflage. Die Kartenqualität ist ok, da ist mir nichts negatives aufgefallen, obwohl die bis an den Rand bedruckt sind. Auf Kartenhüllen werde ich komplett verzichten diesmal. Sehe da keine Notwendigkeit, sleeven zu müssen.


    Für die Auslage der Forschungsteams und Planeten gibt es jetzt Pappstreifen anstatt Karten, die in der alten Version immer gerne verrutscht sind. Ein klarer Pluspunkt in Sachen Handling.


    Die Ressourcen waren ehemals aus Holz und sind jetzt halb durchsichtiger Kunststoff. Bäh? Ne, weil die trotzdem noch ausreichend schwer in der Hand liegen. Kein Vergleich zu den Tapestry-Spielsteinen, die einfach nur billig wirkten und sich auch so anfühlten. Besser im Vergleich zum Original ist der bessere Unterschied zwischen kleinen und grossen Ressourcen (wirklich so oder bilde ich mir das nur ein?) und Joker-Rohstoffe sind jetzt ebenfalls eindeutiger als solche zu erkennen. Ich bin als Holzpöppel-Fan zufrieden damit.


    Die Anleitung ist von 4 Seiten auf 16 + Beiblatt zur Regelerklärung angewachsen. Das war auch zwingend nötig, denn das Original hat im Grunde kaum das Spiel erklärt. Ich konnte es damals nur mit Spielhilfen und Regelvideos von BGG verstehen und erklären. Wie gut die neue Anleitung im Detail ist, kann ich noch nicht beurteilen - noch nicht gelesen und zudem habe ich das Spiel mehrmals selbst erklärt, brauche also keine Anleitung fernab der Fraktionsbesonderheiten.


    Einen Kritikpunkte gibt es aber: Die kleinen Sichtschirme sind weiterhin aus dünner Pappe. Zwar wird man, dank der fehlenden Übersicht der Phasen und des Umrechungskurses, die man im Original eh nicht entziffern konnte (die sind jetzt auf Übersichtskarten abgedruckt), den Sichtschirm nicht im laufenden Spiel hochnehmen und damit seine gesammelten Siegpunkte offenbaren, aber ob der umfallsicher konstruiert ist, muss sich in der Praxis noch zeigen. Ich hatte mir da dickere und schwerere Pappe gewünscht.


    Und wozu liegen zwei überdimensioniere Zippbeutel bei? Was soll ich damit machen? Alle Ressourcen umfüllen, damit die platzsparend platt ihren Platz in der pickepacke vollen Schachtel finden können?


    In Summe eine tolle Neuauflage und Überarbeitung des Originalspiels. Alles richtig gemacht und man merkt, dass da jemand am Werk war, der die Problemchen des Originals kannte. Blöd nur, dass aktuell keine Spieletreffs dafür möglich oder sinnvoll sind. Auf bessere Zeiten, weil in interessanten davon leben wir schon ausreichend genug. Möchte wer meine Originalversion mit 390 DocsMagic Premium-Hüllen kaufen?

    meeple : Ich habe eben nochmal in dem Forenthread hier zurückgeblättert. Es hat nie jemand versprochen, dass der Vorbestellpreis der günstigste Preis sein wird. In der Vergangenheit war es aber immer so, dass Vorbesteller ihr Spiel auch als Erste erhalten hatten. Und das ist anscheinend auch jetzt wieder gegeben. Oder hat buecher.de mit ihrem Dumpingreis an der Grenze zur falschen Preisauszeichnung schon eine Auslieferung angekündigt?


    Ich habe ganz bewusst bei Frosted Games auf Vorkasse bestellt, obwohl ich die englischsprachige Version habe, um mich dafür zu bedanken, dass der Verlag in seiner Qualitätsdenke dieses Spiel aufgreift und durch die deutschsprachige Lokalisierung spielbarer macht. Hätte ja auch als P500 bei UGG angekündigt sein können.

    Die erste Einstiegshürde für mich war die Originalspielregel. Super, nur 4 Seiten. Aber am Ende hatte ich so keinen Plan, wie das Spiel überhaupt funktionieren soll. Also diverse Ablaufhilfen bei BGG angeschaut. Erst als ich das Spiel mal solo für mich aufgebaut hatte, wurde mir dann auch klar, was diese ganzen Kartentypen mit den ganzen Icons bedeuten sollten und welcher spielmechanischer Sinn dahinter steckte.


    Dann die zweite Hürde, wie überhaupt die Alienrassen gespielt werden und welche Sondereigenschaften die so haben. Wollte ich gerne vor einer Erstpartie selbst verstehen, um die bei Fragen auch beantworten zu können. Ohne das Spiel aber selbst gespielt zu haben, waren diese Sondereigenschaften noch arg theoretisch. Also nach Übersichten auf BGG, die diese Alienrassen kurz, aber eben doch ausreichend lang, vorgestellt haben. Da ich diese Art der Vorbereitung und Einstimmung aufs Spiel aber auch mag, alles gut. Bin weniger ein Freund davon, völlig unbekannte Regelwerke gemeinsam am Spieltisch zu lesen. Da spiele ich lieber zusammen, um diese begrenzte und damit kostbare Zeit besser zu nutzen.


    Das war damals eines der ersten Mehrpersonenspiele in meinen Spielrunden mit so verschiedenen Fraktionseigenschaften und einem eher ungewöhnlichen Spielablauf. Im Rückblick alles weitaus weniger komplex und kompliziert, als es den Anschein hatte. Wollte das Spiel aber ausreichend gut vorbereiten, so dass es nicht durch eine blöde Erklärung oder vermeidbare Verständnis-Spielfehler einen falschen Ersteindruck bekommt. Besonders bei einem Spiel, das nicht gerade durch äussere Werte überzeugen kann.

    MetalPirate : Hab das Spiel 2017 leider völlig auf der Messe übersehen und bin erst hier durchs Forum, durch Deinen Spielbericht im Wochenthread, darauf aufmerksam geworden. Fettes Danke dafür. Auch wenn es da dann 20+ Euro teurer war. Dann lag es voller Erfurcht vor der Einstiegshürde über ein Jahr im Schrank und kam seit dem leider viel zu wenig aufm Spieltisch. Wohl auch, weil die Aufmachung bei Alternativangeboten eher zu den schöneren Spielen greifen lässt. Jede einzelne Partie hatte aber seinen Erinnerungswert. Wenn die neue deutschsprachige Version das Spiel häufiger aufm Tisch bringen kann, hat sich der Doppelkauf gelohnt.

    Die alte Ausgabe hat schwarz bedruckte Karten bis an den Rand, die entsprechend anfällig gegen Macken sind. Und die Ausgabe war mit 65+ Euro damals als Importspiel für mich gefühlt teuer. Das waren noch die Zeiten, als es typische Brettspiele für 35 bis 40 Euro gab. Hat sich derweil noch oben verschoben.


    Deshalb habe ich damals alle Karten gesleevt. Was bei erinnerten 400+ eine Menge war. Im Rückblick gesehen wohl unnötig, weil so viel passiert mit den Karten nicht. Da wird nicht wild gemischt und die werden auch nicht in der Hand gehalten.


    Deshalb werde ich bei der Neuauflage auf Sleeves verzichten und hoffe auf eine entsprechende Kartenqualität. Leider hat WizKids bei mir da eher einen mittelmässigen Ruf.

    69 Euro plus Versand ist ne Ansage. Eine Vorbestelleraktion wäre ganz gut, ansonsten kaufen wohl die meisten lieber beim Händler um zumindest die Versandkosten einzusparen.


    Edit: Was bedeutet: Es entfallen die Versandkosten bis ein Termin feststeht?

    Habe das Spiel gestern dort bestellt. War versandkostenfrei. Bezahlt per Vorkasse-Überweisung, um Frosted Games die Kreditkartengebühren zu ersparen.

    In meinen Partien wurden die Sichtschirme nur dafür verwendet, um die Siegpunkte geheim zu halten und um eben die restlichen Raumschiffe dort zwischenzulagern, mit denen man nicht per linker und rechter Hand bieten wollte.


    Als Infoträger waren die denkbar ungeeignet, eben weil der Sichtwinkel schlecht war und die Schrift zu klein. Hat dann dazu geführt, dass einige Mitspieler die hochgehoben haben, um die besser lesen zu können und dann ihre Siegpunkte unabsichtlich offenbahrt hatten. Oder die umgefallen sind, weil die zwischen Spieler und Kartenauslage standen und damit eigentlich dauerhaft im Weg.


    Auf dem WizKids-Foto sieht es so aus, als ob die jetzt aus dickerer Pappe sind und damit nicht mehr so leicht umfallen. Gefällt mir.

    Wenn jetzt noch die Sichtschirme der Erstversion überarbeitet werden, kann das Spiel nur gut werden.


    Denn in der Erstversion sind diese Sichtschirme eigentlich nur dafür da, um die Siegpunkte geheim zu halten und zeitgleich den Umrechungskurs der Handelswaren im Blick zu haben. Der ganze Rest ist eh so klein geschrieben und der geneigte Winkel denkbar ungünstig, dass diese restlichen Infos in meinen Spielrunden nicht wirklich beachtet wurden. Zudem neigten die flappsigen Sichtschirme dazu, umgestossen zu werden, weil die schlicht im Weg waren auf einem eh schon übervollen Tisch voller Kartenauslagen und Handelswaren-Klötzchen-Berge.

    Drei Fragen an Frosted Games:


    1. Konntet Ihr das Farbschema der Joker-Rohstoffe eindeutiger gestalten? In der Erstversion war oft nicht klar, ob dass jetzt weiß oder grau sein sollte auf dem Karten.


    2. Konntet Ihr verdeutlichen, was die Besonderheiten der einzelnen Fraktionen sind? Also nicht nur für den Spieler selbst, sondern auch für die Mitspieler?


    3. Wann und wo kann ich Eure Version vorbestellen?

    In meiner 6er-Partie musste ich mich schon auf bestimmte Handelspartner konzentrieren, weil die eben genau das hatten und auch loswerden wollten, was ich hingegen benötigte. Deshalb hatten die Priorität, was aber auch dazu führte, dass ich andere Mitspieler notgedrungen erst einmal weniger beachtet habe, um vorab diesen von mir priorisierten Handel auch abschliessen zu können. Eben bevor der sich mit jemand anderem handelseinig geworden wäre. Dabei habe ich sicher andere, eventuell sogar bessere, Handelsoptionen verpasst. Weil alle handeln zeitgleich.


    Mit der Fraktion "Unity" war das für mich sogar noch extremer, weil ich einen Überfluss an Joker-Rohstoffen hatte und sehen musste, dass ich die möglichst alle mit leichtem Gewinn loswerden konnte. Somit war Jeder mein potentieller Handelspartner. Aus anderer Sichtweise ich hingegen eher die zweite Wahl, weil ein Joker-Rohstoff potentiell mehr wert ist als der einzelne Farbwert, weil universeller einsetzbar und deshalb ein Farbe- gegen Farbe-Tausch meist für meine Mitspieler preiswerter ablaufen konnte. Mir hingegen brachte ein 1:1-Tausch keinen Vorteil. Im Zweifel habe ich dann zukünftige Gefälligkeiten eingefordert "ok, machen wir 1:1, aber beim nächsten Handel gibst Du mir dann etwas mehr", dabei meine Mitspieler aber wohl zu sehr bevorteilt.


    Je größer die Spielrunde, desto chaotischer kann der Handel wirken und werden. Deshalb so oder so kein Spiel für jemanden, der keine Handelsspiele mag, auch wenn der Rest des Spiels knallharte Eurogame-Klötzchen-Optimierung ist. Wer es eher ruhiger mag, dem empfehle ich eine 4er-Runde, da hat dann jeder nur 3 potentielle Handelspartner statt 5 in einer 6er-Runde, was einen großen Unterschied macht.


    Thema Spielhilfe:


    Was mir für das Spiel noch fehlt, das sind Kurzübersichten für jede Fraktion, wie deren Sonderfunktionen genau ablaufen und das Spiel verändern. Denn eine A4-Seite Text kann schon abschreckend wirken. Zumal dort Spieltipps & Co wild gemischt sind und die Textmenge aufblähen. Es gibt zwar grobe Fraktionsübersichten, aber die sind für Details zu oberflächlich.


    Tipps beim Erklären:


    1. Darauf hinweisen, dass die Research-Teams immer besser werden und auch immer mehr Rohstoffe brauchen, um die Erfindung machen zu können. Damit in frühen Runden ggf. auf Vorrat gekauft wird. Denn wenn am Ende des Spiels so 18+ Rohstoffe eines Typs verlangt werden, kann das schon heftig sein, wenn man davon überrascht wird.


    2. Darauf hinweisen, dass in der finalen sechsten Runde nicht mehr produziert wird, sondern das nur eine verkürzte Runde ist. Man also benötigte Rohstoffe für alle lila Umwandlungen schon am Ende der fünften Runde haben sollte. Weil ansonsten wird allzu schnell übersehen, dass man eingeplante Erfindungen doch nicht mehr machen kann.

    Anfang 2018 gekauft. Dann das erste Mal im März 2019 gespielt. Und heute kam es erneut aufm Tisch beim Spielewochenende in Bielefeld von Tellurian Games. Damals mit fünf Spielern und heute in einer Sechserrunde. Schön einfaches Regelwerk im Vergleich zu den anderen Eurogame-Amitrash-CoSim-Schwergewichten. Einzig wusste ich nicht mehr und konnte es auch im Regelwerk nicht finden, was diese kleine Siegpunktzahl rechts oben auf den Rundenkarten bedeutet. Haben wir dann ignoriert und gesagt, dass das bestimmt zur Spezialfähigkeit einer Fraktion gehört, die nicht mitspielt. Richtig oder falsch?


    Allerdings ist die Aufmachung dann doch eher abschreckend bis unübersichtlich. Somit nehme ich meine vorschnelle Aussage zurück, dass das Spiel keine Überarbeitung braucht. Wenn die wirklich gelungen ist, was sich wohl erst im Spiel zeigen wird mit der kommenden Neuauflage, hat das Spiel nicht nur die Chance, mit schönerem Cover häufiger auf den Tisch zu kommen, sondern dann auch optisch zu überzeugen fernab der Spielmechaniken. Aktuell ist es schlicht nur zweckmässig bis überladen und in den Farben zwischen weiss-grau-schwarz nicht ganz so einfach zu identizieren, wenn man keine Referenzkarte danebenhält zum Vergleich.


    Wir haben so ungefähr drei Stunden mit Mittagspausenunterbrechung gespielt, wobei es nach Überwindung der ersten Einstiegshürde erstaunlich flüssig lief. Da man eigentlich jederzeit ins Spiel eingebunden ist, sei es in der gemeinsamen Handelsphase mit allen Spielern zeitgleich oder beim Betreiben der eigenen Konverter, um aus wenig ein wenig mehr und aus viel dann viel mehr zu machen, gibt es keine erlebte Downtime. Stattdessen Interaktion pur und eine Prise Wahnsinn und Chaos, weil man eben dann doch nicht zeitgleich mit fünf Mitspielern handeln kann. Und da übernehme ich einen Mitspielereindruck, dass dabei durchaus ein Kontrollverlust eintreten kann, wenn man nur einen Bruchteil von dem mitbekommt, was insgesamt am Tisch so gegenseitig zugeschachert wird. Ich finde das schlicht genial, kann aber ebenso gut verstehen, wenn man solche Spiele nicht mag.


    Das wirklich Schöne an Sidereal Confluence ist das Lächeln auf den Mitspielergesichtern. Weil jeder will irgendwann etwas von jedem und so schliesst jeder Deals ab, die zumindest das oberflächliche Gefühl geben, das ein Jeder als Gewinner aus diesen Handelsgeschäften herausgegangen ist. Es sitzt sich eine Runde von Mr. und Mrs. Nice Guys gegenüber und alle erleben eine tolle Zeit - zumindest wenn man das Genre des Spiels mag.


    Da die Siegpunkte allerdings hinter Sichtschirmen versteckt sind, war die Überraschung umso grösser, dass am Ende ein Mitspieler mit Abstand gewonnen hat, den so wirklich keiner auf den Schirm hatte. Bei Sideral Confluence kann man also auch knapp unter dem Radar einer goldenen Zunge zum Erfolg segeln. Und genau deshalb gefällt mir das Spiel nochmals mehr. Es gewinnt eben nicht der, der möglichst viele Deals an sich reisst, sondern derjenige, der die entscheidenen Deals einfädelt und seine ausliegende Konverter-Engine optimieren kann im Rahmen seiner Fraktionsmöglichkeiten.


    Sideral Confluence ist ein Spiel, das gespielt werden will. Deshalb merkt Euch die Neuauflage vor oder sucht nach einer Runde mit der aktuellen Erstausgabe, um die Zeit bis zur Neuauflage überbrücken zu können. Da das Spiel sowieso mehr Mitspieler als Spielebesitzer braucht, stehen Eure Chancen gar nicht mal so schlecht. Klingt das nach einem guten Deal? Aber klar!

    In Sidereal Confluence versucht man, bei jeder Verhandlung seinen Mitspielern zumindest das Gefühl zu geben, einen fairen bis guten Deal gemacht zu haben. Schliesslich braucht man einander und deren Handelsmasse für die eigenen Aktionen. Wer da zu forsch oder aggressiv oder übervorteilend spielt, wird in den Folgerunden arge Probleme bekommen, noch weitere Verhandlungen positiv abzuschliessen. Da ist Sidereal Confluence ganz anders als New Angeles, bei dem man nicht weiss, wen man trauen kann und wer ein Verräter ist, der alle ins Unheil stürzen will. Bei Sidereal Confluence wollen einfach alle Profit machen. Tolles, aber eben auch sehr spezielle Spiel.

    Ein neues grafisches Design braucht das Spiel meiner Meinung nach nicht. Denn wer im laufenden Spiel wirklich Zeit hat, sich an dem Design zu erfreuen, der hat längst die Hälfte aller zeitgleich laufenden Verhandlungen verpennt. ;)


    Das aktuelle Design ist ausreichend zweckmässig, nicht schön, aber das Spiel entsteht sowieso erst durch den Handel mit den Mitspielern und im Kopf der Spieler. Deshalb gibt es eigentlich keinen Grund, auf die Neuauflage zu warten, sofern man jetzt die aktuelle Version bekommen kann ... und die entsprechende Spielrunde dafür hat.

    Ersteindruck nach dem Auspacken, Durchzählen, Sleeven und Einsortieren:


    Da ist eine Menge Material in der Spieleschachtel. So viel, dass ich das Pappinlay leider herausnehmen musste. Machte auch nicht viel Sinn, da es keinen Spielplan als festen Abschluss obendrauf gibt, sondern nur die neun Fraktionsübersichten und die Anleitung. Die würden ansonsten nur unschön durchbiegen, also ab damit auf den Schachtelboden ohne Inlay. Wer auf Kartenhüllen verzichten mag, der spart viel Zeit bei den rund 370 Karten, die durchaus in der Handelsphase von Spieler zu Spieler wandern können und bis zum Rand schwarz bedruckt sind. Einzig bei den Karten, welche die Rundenübersicht und die Auslage bei den Versteigerungen bilden, habe ich hüllenlos gelassen. Somit ein Aufpreis von etwa 10 Euro für passende Premium-Sleeves von DocsMagic, die perfekt passen.


    Grafisch sieht das Spiel eher zweckmässig als schön aus. So ist auf den Kartenvorderseiten vermerkt, welche Boni beim Aufwerten und damit Umdrehen der Karte winken. Die Schiffsplättchen könnten gerne etwas unterschiedlicher aussehen, um anfangs zugeordnet werden zu können. Wobei die Anleitung sagt, dass man die auch unabhängig der Fraktion nutzen kann. Spätestens nach der ersten Bietphase landen die doch sowieso auf einem grossen Haufen, oder?


    Das Cover der Spieleschachtel ist jetzt auch kein Bringer und Zugpferd, das auffordern könnte, das Spiel auf den Tisch zu bringen. Hier hat WizKids zwei Mal in Folge eher mittelmässiges Eyecandy abgeliefert - erst The Expanse und jetzt hier bei Sidereal Confluence. Also muss das Spiel wohl mit seinen Mechanismen glänzen und überzeugen. Das wird aber erst die Erstpartie zeigen können. Bin gespannt, ob dieser doch recht freie Handel in meinen Runden funktioniert, weil man ja weiterhin gegeneinander um Siegpunkte spielt, aber zeitgleich Handel abschliessen sollte, bei denen sich niemand daran Beteiligter benachteiligt fühlt, um auch weiterhin potentielle Handelsparter zu haben.


    Eine Frage noch: Ist es wirklich so, dass die Handelsphase direkt damit vorbei ist, wenn nur noch ein einziger Spieler handeln will? Kann der dann noch weitere Aktionen in dieser Handelsphase machen wie Karten aufwerten oder Erfindungen machen? Und wie funktioniert das im Spiel, um das Ende der Handelsphase nicht zu verpassen, wenn potentiell jeder auf den anderen wartet, ob der noch ein Handelsvorschlag macht oder eben auch nicht.

    Jip, für die Erstpartie wird auch vom Autor dringend von nur 3 Spielern abgeraten. Macht bisher einen wirklich ausgereiften Eindruck mit entsprechend langer Reifezeit beim Autor. Auch was der so bei BGG so schreibt - keine Selbstverständlichkeit in der heutigen schnelllebigen Neuheiten-Ex-und-Hopp-Produktion.


    Nur die ganzen Wizkids-Spiele scheinen aktuell im Handel arg teuer im Vergleich zur Messe zu sein. War auch schon bei "The Expanse" so.


    Das 2018 deshalb, weil es erst 2018 hier im Forum erstmalig fernab einer Namenserwähnung zum Thema wurde. Danke an MetalPirate für den Kaufimpuls durch Deine Spielewochenposting. Aber danke für die Richtigstellung, weil Erscheinungsjahr war mir nicht präsent.

    Sidereal Confluence: Trading and Negotiation in the Elysian Quadrant | Board Game | BoardGameGeek


    3 bis 9 Spieler, wobei jeder eine individuelle Fraktion mit ebenso individuellen Sonderregeln und eigenen Karten spielt

    Kaum Downtime, weil alle Phasen zeitgleich gespielt werden

    Handel und Interaktion steht im Mittelpunkt und ist ein wenig an Advanced Civilization angelehnt vom Spielgefühl (sagt BGG)

    Besteht hauptsächlich aus 390 Karten mit Kolonien, Technologien, Forschungsteams und und und

    Im Kern werden Siegpunktmaschinen aufgebaut, die mit Rohstoffen gefüttert werden wollen, um die in andere Rohstoffe oder Siegpunkte zu wandeln

    Nicht jeder kann alles selbst bauen und produzieren, so dass man mit seinen Mitspielern handeln muss

    Aktuell ist keine deutschsprachige Version geplant, wobei die Karten kaum bis keinen Text haben, jede Fraktion aber ihr eigenes Übersichtsblatt mit Sonderregeln

    Mit 65+ Euro nicht gerade preiswert als Importspiel, dafür ist die Schachtel aber gut gefüllt


    Vor der Erstpartie steht aber erst einmal eine kleine Sortierorgie - was gehört zu welcher Fraktion und was ist das überhaupt. Da Karten auch hin- und herwandern als Tauschobjekt, liegen hier schon 400 Premium-Sleeves von DocsMagic bereit. Befürchte nur, dass das alles nicht mehr in die Schachtel passen wird. Mal sehen.