Beiträge von Freizeitvernichter im Thema „[2017] London - Second edition - Martin Wallace bei Osprey Games“

    Nachdem die deutsche Auflage der SO letzte Woche bei mir ankam, kam es dieses Wochenende zu einer Erstpartie auf den Tisch, mit dem Ergebnis, daß ich von meiner Frau gnadenlos mit 118 : 65 Punkten abgezogen wurde. Da habe ich wohl eindeutig zu gut erklärt. ;)

    Was bleibt abgesehen davon als Ersteindruck?

    - Warum gibt es keinen 50/100-Punktemarker? Mir scheint, daß dieser in der 2er-Partie regelmäßig benötigt werden könnte.

    - Einfach drauflos spielen ohne sich vorher die Stadtkartendecks angesehen zu haben kann, wie in meinem Fall, schiefgehen. So hatte ich keine Ahnung welche Stadtkarten im späteren Verlauf noch kommen können, was zur Folge hatte, daß ich nach dem ersten Drittel des Spiels so langsam in Geldnot geriet und ab dem C-Deck keine Chance mehr hatte ausreichend Ansehen und Geld zu generieren. Das könnte leider zu dem Effekt führen, daß alle Spieler #London ungefähr gleich gut kennen müssen, um Siegchancen zu haben.

    - Bei den Bezirkskarten war "St. Pancras" sehr (übermäßig? :/) stark. Beim Erwerb gleichmal 7 Ansehen generieren und sich dann jedes Mal aus den obersten drei Stadtkarten eine aussuchen dürfen war der Garant für den überragenden Sieg meiner Frau.

    - Als Startspieler hatte ich (im Gegensatz zum Nicht-Startspieler) kaum die Gelegenheit mal Karten so in die Bauauslage zu platzieren, daß sie auch gleich beim weiteren Ausspielen von Stadtkarten mit rausfliegen können. Ich hätte also einen suboptimalen Zug machen müssen, um mich in diese Position zu bringen. Ob das besser ist als das flüssige Runterspielen aller möglichen Stadtkarten, mit teilweise guter Vorlage für den Gegenspieler in der Bauauslage, wird sich hoffentlich beim nächsten Mal zeigen.

    - Kredite werden gefühlt dreifach bestraft. Zum einen durch den Zinssatz von 50% bei Rückzahlung, dann durch das Erzeugen von zusätzlicher Armut während der Aktion "Verwalte deine Stadt" und dann am Schluß durch den Verlust von 7 Ansehen, wenn sie nicht zurückgezahlt werden konnten. Ferner verliert man ja am Ende weiteres Ansehen für die noch vorhandene Armut, welche tendenziell bei dem höher sein wird, der über einen längeren Zeitraum ein oder mehrere Darlehen besessen hat. Wenn man da also über die Stadtkarten nicht wirklich an Geld kommt wird´s heftig.

    - Die Spielzeit betrug etwas über zwei Stunden. Das empfand ich für eine Erstpartie noch als okay so, da wir hin und wieder bei den Regeln nachschlagen oder uns die Synergien von bestimmten Karten verinnerlichten mußten. Da sehe ich sehr wohl Potential, daß der Zeitbedarf zukünftig weniger werden wird.

    - Die Gestaltung der Karten empfinde ich als angenehm. Warum allerdings die Unterscheidung zwischen "Erhalte sofort Ansehen" und "Erhalte Ansehen am Spielende" gemacht wird, erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick. Über die Stadtkarten, welche erst am Spielende punkten, hat sich am Abstand nicht viel geändert (30 : 29 Ansehen).

    - Die Kartendicke hat mich positiv überrascht. Beim Sleeven war ich mehrmals der Meinung, daß ich die Sleeves eigentlich gar nicht benötige (Abgesehen davon, daß der Stapel der Stadtkarten dadurch übermäßig hoch wurde, so daß wir den anfangs zweigeteilt hatten.). Aber da ich sie nun mal mitgenommen habe und das Insert für gesleevte Karten ausgelegt ist bleiben sie auch schön in ihren Hüllen.

    Für die Folgepartie(n) nehme ich mir mal mit: Geld ist zwar nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Und die Gründe für meine Geldnot scheine ich erkannt zu haben. Mal sehen, ob sich das dann auch bestätigen wird.