22.08.-28.08.2016

  • @SpaceTrucker: Ja, die BGG-Definitionen sind schon recht nah dran am Optimum, wenn man eine Zuordnung zwischen einer einzelnen Note und einem Beschreibungstext finden will. Das Problem ist, dass eine einzelne Note wie "8/10" bzw. in Beschreibungsform "Very good game. I like to play. Probably I suggest it an will never turn down a game" manchmal eben nicht recht, um ein Spiel zu beschreiben bzw zu bewerten. Je nachdem, mit welchen Mitspielern unter welchen äußeren Umständen spielt, würde ich ein Spiel mal vorschlagen und mal nicht. Mal würde ich es selbst mitspielen wollen, mal nicht.


    Gerade bei sekundären Faktoren wie "grafische Aufmachung", "Dauer des Spiels" oder "Eignung für unterschiedliche Spielerzahlen" gibt es viel Variation, die man nur schlecht in eine gemeinsame Note einrechnen kann. Erhöht es die Note um 0,5 oder 1,0, wenn ein Spiel so edel aufgemacht ist wie eine Scythe Collector's Edition? Muss ich die Note um 1 senken, wenn's ein reines 2er-Spiel ist? Wieviel Punkte soll ich bei einem Spiel abziehen, wenn die Spiellänge über 2,5 Stunden geht, so dass ich es kaum auf den Tisch kriegen werde? Soll ich bei Spielen, die ich sehr gerne mit meiner Frau spiele, Punkte abziehen, nur weil ich sie nur unter Androhung von Waffengewalt mit bestimmten grübellastigen Mitspielern spielen würde?

  • @MetalPirate
    Andersrum wird ein Schuh draus.
    Überlege nicht, wieviel Bonuspunkte du vergeben musst, sondern ob die sekundären Faktoren dafür sorgen, dass du es lieber oder weniger gerne spielen willst.
    Und dann bewertest du wieder entsprechend der BGG Kriterien.
    Mehr als "good game, I like" oder "hmmm, average" kann man aus diesen Noten einfach nicht rauslesen, du machst es dir unnötig schwer.


    Wenn du willst, kannst du dir aber auch einen Haufen Arbeit, zB indem du eine Formel aus der Entscheidungstheorie hinzuziehst.
    ( a1 * Note Material + a2 * Note Spielspaß + ... + an * Note n) / (a1 + ...+ an)
    a1 - an sind Gewichte, wie wichtig dir die einzelnen Faktoren im allgemeinen sind, zB
    "mich interessiert 40% die Mechanik, 20% die thematische Einbettung, 20% das Material, 20% der Widerspielwert"
    (um das zu ermitteln, gibt es auch wieder Formeln, keine Sorge) ;)



    Oder du ziehst halt einfach pauschal einen Punkt ab, wenn ein Spiel "graphisch vermurkst" wirkt.
    Es ist ja nicht so, als würdest du damit irgendeinen Schaden anrichten.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Gerade bei sekundären Faktoren wie "grafische Aufmachung", "Dauer des Spiels" oder "Eignung für unterschiedliche Spielerzahlen" gibt es viel Variation, die man nur schlecht in eine gemeinsame Note einrechnen kann.

    Das geht in's Gesamtbild mit ein. Nicht so verkopft und in Kategorien denken. Frage deinen Bauch, wie gut er das gesamte Spiel findet.
    Wenn es dich besonders begeistert, dass das Spiel mit vielen Spielern gut spielbar ist, dann ist das Teil des Gesamtbildes und trägt zur besseren Note bei. Wäre 7 Wonder nur für 2-4 Spieler bekäme es von mir bestimmt eine schlechtere Note.

    Erhöht es die Note um 0,5 oder 1,0, wenn ein Spiel so edel aufgemacht ist wie eine Scythe Collector's Edition?

    Wenn es ein gutes Spiel ist und dir deshalb langfristig mehr Spaß macht, warum nicht?

    Muss ich die Note um 1 senken, wenn's ein reines 2er-Spiel ist?

    Warum solltest du? Ich denke es gibt keinen Grund, warum ein reines 2er-Spiel nicht auch eine 10 (Alltime-Lieblingsspiel) sein können darf.

    Wieviel Punkte soll ich bei einem Spiel abziehen, wenn die Spiellänge über 2,5 Stunden geht, so dass ich es kaum auf den Tisch kriegen werde?

    Wenn es über die gesamte Länge spannend ist, warum sollte man es dann abwerten?
    Eine Note bedeutet ja nicht, wie oft man es spielt, sondern dass man es gern bzw. nivcht so gerne spielen würde.
    Wäre denn jedes nicht-Solo-Spiel doof und mit Punktabzug zu bestrafen, nur weil du gerade auf einer einsamen Insel sitzt?

    Soll ich bei Spielen, die ich sehr gerne mit meiner Frau spiele, Punkte abziehen, nur weil ich sie nur unter Androhung von Waffengewalt mit bestimmten grübellastigen Mitspielern spielen würde?

    Wenn das Spiel ganz außerordentlich grübellastig gemacht ist, so, dass es dich auch mit "normalen" Spielern schon nervt, warum nicht?
    Wieder: Bauchgefühl - es ist deine Note.
    Bei jeglicher Art von Besonderheit kann man ja auch noch eine Zeile dazu schreiben, als Anmerkung oder Erklärung, wenn man mag.

  • interessante Überlegungen, ich gehe meist immer von 10/10 aus und mache dann (keine) Abzüge....
    z.Bsp für ...
    ... stimmt das Spielgefühl zum Thema
    ... habe ich am Ende des Spiels das Gefühl gut unterhalten worden zu sein
    ... ist es variabel genug bzw moduliert der Spielverlauf stark genug
    ... bleibt es spannend bis zum Schluss oder ist nach 50%der Zeit alles für jeden auf allen Positionen gelaufen
    ... ist der Effekt dem Spiel, dem/n Spieler(n) oder dem puren Zufall geschuldet
    ... gibt es Spielelemente die sich unrund anfühlen, unausgewogen scheinen
    ... gibt es Spielelemente/Mechanismen die mich rundheraus stören


    ... taugt die Anleitung
    ... taugt das Material


    ... mehr fällt mir gerade nicht mehr ein ...

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Nach zwei Autorentreffen Freitag und Samstag heute mal wieder ein "normales" Spiel.
    Meine zweite Partie #Spartacus, wieder zu dritt.


    Das Spiel ist glaubich einfach nix. Ich hatte hier schon über das Material geklagt, und auch ein bisschen die eher simplen Mechaniken und Abläufe angesprochen, aber inzwischen glaube ich, irgendwas (oder alles) stimmt an dem Spiel einfach nicht. Das ist einfach fürchterlich unausgegoren.


    Intrigenphase: Die Karten sind völlig random. Der eine kriegt nur Müll auf die Hand, mit dem man gar nichts anstellen kann, oder Karten, die kooperativ gespielt werden müssten, aber ohne irgendeinen Anreiz für die Mitspieler, zu kooperieren. Der andere legt 3 (von max. 11 (3 Stunden Version) benötigten) Siegpunkten oder mal eben zusätzliche 15-20 Münzen aus (normales Einkommen ist ca. 3-5 Gold, dazu Wettgewinne von selten mehr als 5 Gold).
    Möglichkeiten, sich gegen diese Karten zu wehren, gibt es fast überhaupt nicht, außer man ist direkt betroffen (was man bei "ich kriege einen Punkt/5Gold" aber nunmal nicht ist).


    Eine Meta-Intrigenebene ist kein Stück angeleitet und fand bisher einfach nicht statt. Einzig ein bisschen "bash the leader", herzlichen Glückwunsch.


    Marktphase: Durch das völlig unterschiedliche Kapital (Intrigenkarten) und das völlig zufällige Angebot entstehen seltsame Situationen.
    Ich hatte zB heute das Glück, gleich zu Beginn einen starken Gladiator zu kaufen, und dann kam 3 Marktphasen lang kein anderer, so dass ich in der Arena quasi unangefochten war.
    (Mein "Ding aus den Gruben" kämpfte nicht nur doppelt so gut, sondern tötete seine Gegner auch noch automatisch)


    Arenaphase: Alle Kämpfe waren bisher völlig einseitig. Das einzig halbwegs spannende sind Kämpfe zwischen exakt gleichstarken Gladiatoren, aber die gibt es eher selten, und dann sind sie nach dem ersten Würfelwurf auch meist schon entschieden.Dann die Bewegung... Die Arena ist riesengroß, aber taktische Bewegung ist so gut wie unmöglich, außer man kann durch massive Geschwindigkeitsvorteile Doppel-Angriffe rausspielen. Aber das ist dann auch einfach nur einseitig, und obendrauf noch zeitraubend wie Sau: Ich laufe 4 Felder weg, du 2 hinterher. Ich laufe 3 Felder weg, du 2 hinterher. Jetzt sind wir 5 Felder auseinander, ich sage "du zuerst". Du läufst auf mich zu, dann haue ich dich zweimal in Folge. Oder du läufst weg, dann halte ich aber 3 Felder Abstand zu dir... Das geht dann so lange, bis du in eine Ecke gedrängt bist, oder vorher aufgibst und dich eben zweimal hauen lässt... und wieder von vorne... Kurz: Das Kampfsystem ist schlicht Quatsch.


    Dann die asymmetrischen Hauseigenschaften: Jedes Haus kann 3 spezielle Karten gegen einen Siegpunkt tauschen.
    Drei Häuser müssen ihre Karten in der Marktphase ersteigern, falls solche überhaupt angeboten werden.
    Der vierte kann spezielle Intrigenkarten (die nix kosten und wenig bringen) eintauschen... Sehr fair.


    Um da für mich irgendwas sinnvolles draus zu stricken, müsste ich so unglaublich viel hausregeln...
    ...dass Wächterkarten gegen jede Intrigenkarte helfen, nicht nur gegen solche, die dich direkt angreifen...
    ...ein anderes Kampfsystem, wenigstens ein anderes Bewegungssystem...
    ...andere Bedingungen für Siegpunkte und/oder Spielsieg...
    ...verschiedene Karten aussortieren...
    ...das Marktphasendeck in irgendeiner Form vorsortieren...
    ...mehr Anreize für die Metaebene...
    ...aber das wäre dann schon fast ein neues Spiel.

  • Am Freitag abend bei herrlichstem Wetter auf der Terrasse in einer Dreierrunde erst je eine Partie #VerboteneWelten und #WarhammerQuestAbenteuerkartenspiel gespielt.
    Am Sonntag dann abends bei Regen mit meiner Frau #SternschiffCatan ausprobiert. Hat gefallen, kommt jetzt öfter auf den Tisch.

  • Und weiter oben schrubst Du so, als ob eine Armee mit Anführer nicht die Bewegung per Armeewürfel machen könnte - das meintest Du aber sicher nicht so?

    Doch, eigentlich hatten wir das genauso interpretiert. Sobald ein Anführer in der Armee ist, kann ich die Armee nur noch über den Charakterwürfel bewegen. Das verwunderte uns zwar, immerhin war das deutlich schwächer, aber zumindest haben wir es so dann auch gespielt. Und da lag dann bei mir gerade das Problem, dass ja praktisch überall ein Anführer in der Armee steht. Daher habe ich die kaum genutzt.


    PS: Sorry für die späte Antwort, aber am WE bin ich ab und an gar nicht am Rechner, war also keine böse Absicht ;) .

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • So, wie Ihr das gespielt habt, läuft es der Bedeutung von Anführern diametral entgegen - die sollen ein Heer ja aufwerten. Da hättet Ihr besser mal Eurem Bauchgefühl vertraut. :crying:

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Immerhin fällt so praktisch der größte Kritikpunkt von uns beiden weg :saint: .


    Besten Dank^^.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."