Brügge Glücksreduzierung

  • Was wäre denn, wenn man die Häuser nach ihren Farben stapelt und sich die Farbe beim Ziehen somit aussuchen kann? Das Spielende müsste dann noch modifiziert werden.


    Wobei wir gestern die Erfahrung gemacht haben, dass die Farben weniger das Problem sind als vielmehr die Kombos, die man eventuell mehr oder weniger zufällig bekommt. So hatte gestern eine Mitspielerin gleich auf der Starthand eine gute Kombo aus drei Karten. Vielleicht wieder einen 7Wonders-Draftmechanismus einbauen. Dann steigt natürlich die Spielzeit enorm.


    Oder man nimmt den Kartenziehmechanismus von Rialto. Es liegen offen Sets aus (Anzahl der Spieler + 1 zu je 4 Karten) und jeder Spieler nimmt ein Set, zieht zwei Karten und wirft zwei wieder ab. Ist sogar von gleichen Autor. Alternativ könnte man die Sets auch versteigern und nicht nach Spielreihenfolge verteilen.


    Hat sonst noch jemand Hausregeln?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Wir habe es auch so gemacht wie Du es im ersten Vorschlag beschreibst.


    5 Kartenstapel, jede Farbe hat ihren eigenen. Da im Durchschnitt 8 Runden gespielt werden, habe wir die Ratsleiste genommen und eine Figur jede Runde eins weiter gezogen.
    Ist die Figur oben ist das Spiel vorbei. Einziger Nachteil, man kann das Spiel nicht beschleunigen, sondern man spielt halt immer diese 8 Runden.


    Man kann ja auch mit beliebig vielen Kartenstapeln spielen, ohne sie nach Farben zu trennen, dann hat man halt nur mehr Auswahl. Auch da würde man eine feste Rundenanzahl spielen.


    Man kann natürlich auch einen extra Stapel mit ca. 12 Karten machen (müsste man testen wie viele optimal wären) und dieser gibt das Spielende vor.
    Da kann man dann das Spiel auch beschleunigen oder auch verlangsamen, je nachdem ob man diesen Stapel ignoriert, oder halt von diesem zieht. Man sollte vielleicht das Ziehen von diesem Stapel auf ein oder zwei mal pro Spieler begrenzen, um auf jeden Fall auf diese ca. 8 Runden zu kommen.


    Helby

  • Oder man zieht immer 3 Karten verdeckt und eine aus einer offenen Auslage, in der immer 5 Karten liegen...

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  • Ein wenig Glücksfaktor wie mit den Combos finde ich nicht schlecht.
    Das hat mich auch an Ruhm für Rom nicht gestört.


    Wir probieren es bei der nächsten Partie evtl. mal,
    dass man sich einmal während des Nachziehens die obersten 3 Karten vom
    Extrastapel nehmen kann und eine davon auswählt.
    Die anderen beiden kommen wieder unten drunter.


    Dadurch würde die Spiellänge gleich bleiben und man kann weiterhin das Ende forcieren.

  • ich habe nichts gegen einen glücksfaktor in spielen und wenn man beim nachziehen pech hat, dann wird das auswürfeln der bedrohungen doch durchaus kribbelig und man hofft, dass eine bedrohung nicht eintritt. man muss halt die bedorhungssituation frühzeitig verhindern. meist hat man dafür genug möglichkeiten.

  • Zitat

    Original von cosi
    Oder man teilt den entsprechenden Stapel nicht in 2 sondern 3...Man hat also immer die Wahl aus 3 Stapeln, Ersatzstapel kommt dann erst nachdem der 2. Stapel aufgebraucht ist.


    Damit reduzierst Du aber nicht das Glück bezüglich der Personen... Mit den Farben hatte ich nach der Standardregel nie ein Problem...

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  • Zitat

    Original von Sankt Peter


    Damit reduzierst Du aber nicht das Glück bezüglich der Personen... Mit den Farben hatte ich nach der Standardregel nie ein Problem...


    Und wir hatten nur Probleme bzgl. der Farben. Das mit den Personen war allen klar, ähnlich wie bei Ruhm für Rom.
    Aber es nützt dir nix, wenn man nicht die richtigen Farben bekommt.
    Ich habe 12 x gezogen und keine blaue Karten gesehen. Auch die jeweils nach meinem ZIehen folgenden Karten waren nicht blau.
    In einem anderen Spiel hat ein Freund 6 x hintereinander nur Gelb zur Auswahl gehabt.


    Das ist schon frusttrierend. Zumal das hier kein Glücksspiel ist.


  • Na da bietet sich ja die Aufteilung der Karten in farblich gleiche Stapel an...

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  • Nein, ein wenig Glücksfaktor ist ja vollkommen in Ordnung. Ist ja immerhin ein von Karten gelenktes Spiel.
    Ich will ihn ja nur reduzieren.


    Wir werden es mit dem Ziehen vom Extra-Stapel versuchen. Damit bleibt das
    Spielende gleich, nur die Länge des Spiel kann sich dadurch ein wenig verlängern.

  • Hi,


    Am besten reduziert man den Glücksfaktor, in dem man ein Spiel mit weniger spielt.


    Rumfummeln hat die wenigsten Spiele besser gemacht. (Ausnahmen bestätigen die Regel)


    Atti

  • Zitat

    Original von freak



    Das ist schon frusttrierend. Zumal das hier kein Glücksspiel ist.


    Einspruch, Bruegge ist in dieser Hinsicht, auch ganz bewusst, ein Glücksspiel

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Zitat

    Original von Klaus_Knechtskern


    Einspruch, Bruegge ist in dieser Hinsicht, auch ganz bewusst, ein Glücksspiel


    Das passt aber nicht zum Rest des Spiels.
    Dafür muss ich mir zuviele Überlegungen machen, was ich am geschicktesten ausspiele.

  • Zitat

    Original von Attila
    Hi,


    Da habe ich meine Zweifel dran! :)


    Atti


    Doch, funktioniert bestens.
    Das Spielgefühl bleibt sonst total gleich, das Ende verzögert sich nur minimal und man hat nicht
    das Gefühl vom Spiel gespielt zu werden, sondern zumindest eine Alternative beim Kartennachziehen.

  • Zitat

    Original von aspillner


    Danke, dem kann ich nur Zustimmen!!!


    Warum?
    Sag mir einen vernünftigen Grund, warum ich ein Spiel, was mir sonst sehr gut gefällt (und vielen anderen auch) nicht mehr spielen soll,
    wenn man mit einem kleinen Kniff den Glücksfaktor reduziert.


    Und es funktioniert bestens!!! Zwei Runden mit neuen Leuten gespielt, ab und an Spieler, erste Runde nach normalen Regeln, zweite mit Extraziehen, alle fanden
    die zweite Variante wesentlich besser. Zwei waren nach dem ersten Spiel total gefrustet, weil sie halt nicht die Farben bekommen haben, die sie brauchen.
    mit normalen Regeln hätten die das nicht nochmal gespielt.


    Ich bleibe halt dabei, es hat zuviele Möglichkeiten, um als Glücksspiel zu funktionieren. Dann hätte man auch gerade nur einen Stapel machen können,
    aber man wollte das Glück ein wenig eingrenzen, aber meinem Empfinden (und dem vieler anderer) noch nicht genug.


    Das Würfeln ist auch meiner Ansicht nach entgegen deiner nicht das entscheidende Glückselement.

  • Nabend,



    Ich glaube nicht, dass Dich einer der anderen davon abhalten wollten, mit Deinem Spiel zu machen, was Du willst. Die glauben nur - genauso wie ich - das an einem Spiel 'mal eben so' herum zu tüffteln, meist nicht wirklich was bringt, besonders bei einem, welches von einem etablierten Autor und einem etablierten Verlag kommt, bei denen man davon ausgehen kann, dass es ein paar Testrunden gegeben hat.


    Aber wenn Deine Idee wirklich gut funktioniert - wobei ich es dann noch ein bisschen weiter testen würde - warum schlägst Du sie nicht dem Autor und dem Verlag vor. Ich wäre gespannt auf die Kommentare und ob sie Gründe gegen die Variante nennen könnten.


  • Da ist ja viel nicht zu testen.
    Anstatt 4 Karten von den 2 Stapeln zu nehmen, kann man sich einmal vom Extrastapel eine der obersten drei Karten nehmen, wenn man mag. Die anderne beiden Karten kommen wieder unter den Stapel. Immer noch ein Glücksfaktor, aber doch einiges reduziert.


    Das ist kein großer Eingriff, nur ein kleiner Kniff. Auch keine große Tüfftelei, gegen sowas bin ich auch. Also auch z.B. gegen das Sortieren der Karten nach Farben. Weil das den Charakter des Spiels verändert.

  • Nun ja - nicht umsonst gibt es in der Spielbox die Rubrik "Besser spielen", wo auch und gerade Spiele etablierter Verlage mit Varianten versehen werden. Ich für meinen Teil möchte etwa Pantheon (auch von HiG) nicht mehr ohne die dort aufgeführten Änderungen spielen.


    "Die werden sich schon etwas dabei gedacht haben" finde ich als Argument tatsächlich nicht überzeugend. Mich persönlich stört das Ausmaß des Glückselements bei Brügge extrem, auch und gerade das Auftreten extrem starker Kartenkombinationen, wo man ab der ersten Runde quasi sicher sein kann, dass das Spiel an den Eigner dieser Karten gehen wird. Das wird durch die vorgeschlagene Variante nicht behoben - aber wenn es Spieler gibt, die damit mehr Freude an Brügge haben, dann sehe auch ich nicht, was dagegen sprechen sollte, diese Varianten zu nutzen.

  • Zitat

    Original von LemuelG
    Nun ja - nicht umsonst gibt es in der Spielbox die Rubrik "Besser spielen", wo auch und gerade Spiele etablierter Verlage mit Varianten versehen werden. Ich für meinen Teil möchte etwa Pantheon (auch von HiG) nicht mehr ohne die dort aufgeführten Änderungen spielen.


    "Die werden sich schon etwas dabei gedacht haben" finde ich als Argument tatsächlich nicht überzeugend. Mich persönlich stört das Ausmaß des Glückselements bei Brügge extrem, auch und gerade das Auftreten extrem starker Kartenkombinationen, wo man ab der ersten Runde quasi sicher sein kann, dass das Spiel an den Eigner dieser Karten gehen wird. Das wird durch die vorgeschlagene Variante nicht behoben - aber wenn es Spieler gibt, die damit mehr Freude an Brügge haben, dann sehe auch ich nicht, was dagegen sprechen sollte, diese Varianten zu nutzen.


    Welche "extrem starken" Kartenkombinationen hast Du denn dabei im Auge?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Zitat

    Original von Klaus_Knechtskern


    Welche "extrem starken" Kartenkombinationen hast Du denn dabei im Auge?


    Beispielsweise bekommt ein Spieler mit der Starthand drei Kirchenkarten auf die Hand, mit Kosten 0, 3 und 6 Gulden. Eine einfache Kirchenkarte. Eine, die einem Geld pro Kirchenkarte bringt. Und eine, die einem gegen Abgabe eines Handlangers 1 Siegpunkt pro Kirchenkarte bringt. Baut in Runde 1 zwei Häuser und die 0 und 3 Karten, in der Runde darauf die 6er-Karte, und nimmt von da an jede Runde Siegpunkte und Geld, jede zweite Runde Handlanger, und behält jede Kirchenkarte, um sie zu bauen. Auch ohne die Karte, die am Spielende noch 2 Punkte pro Kirchenkarte bringt (und auf die in einer 4er-Partie ca. eine 20%ige Chance besteht), scheint dies kaum schlagbar, und zwar praktisch ohne Kanalbau und ohne Fortschritte im Rathaus. Frag Sankt Peter, er war dabei.

  • Zitat

    Original von LemuelG


    Beispielsweise bekommt ein Spieler mit der Starthand drei Kirchenkarten auf die Hand, mit Kosten 0, 3 und 6 Gulden. Eine einfache Kirchenkarte. Eine, die einem Geld pro Kirchenkarte bringt. Und eine, die einem gegen Abgabe eines Handlangers 1 Siegpunkt pro Kirchenkarte bringt. Baut in Runde 1 zwei Häuser und die 0 und 3 Karten, in der Runde darauf die 6er-Karte, und nimmt von da an jede Runde Siegpunkte und Geld, jede zweite Runde Handlanger, und behält jede Kirchenkarte, um sie zu bauen. Auch ohne die Karte, die am Spielende noch 2 Punkte pro Kirchenkarte bringt (und auf die in einer 4er-Partie ca. eine 20%ige Chance besteht), scheint dies kaum schlagbar, und zwar praktisch ohne Kanalbau und ohne Fortschritte im Rathaus. Frag Sankt Peter, er war dabei.


    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für so eine Kombination? Ich würde die mal als recht gering einschätzen. Und noch dazu ist es nötig, dass einem nicht die freundlichen die (fünfte) Karte oder aber das Geld abnehmen.


    Natürlich ist das für die Mitspieler ziemlich doof wenn das so eintritt. Wie viele Punkte hatte der Sieger denn dann am Ende?

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Zitat

    Original von Klaus_Knechtskern
    Natürlich ist das für die Mitspieler ziemlich doof wenn das so eintritt. Wie viele Punkte hatte der Sieger denn dann am Ende?


    Das würde mich auch sehr interessieren!


    Wolf

  • Zitat

    Warum?


    Aus Prinzip! :)


    Du hast ja recht. Da spricht absolut nix gegen. Kleine Varianten (offene Auslage, "sortierte" Stapel, etc) machen raum kein Spiel kaputt. Ob sie es "besser" machen, weiss ich nicht (imo meistens nicht) - aber wenn die Spiele einem dann besser gefallen: Super.


    Es gibt aber einfach zu viele gute Spiele ...


    Atti

  • Zitat

    Original von Wolf


    Das würde mich auch sehr interessieren!


    Wolf


    74, da die 20%-Chance auf die 2-Siegpunkte-pro-Kirchenkarte spät im Spiel auch noch eintrat. Und das beinhaltete schon den Fall, dass eine 0er-Kirchenkarte (unterstützt durch einen meiner Unterweltler) abgerissen werden musste, die sonst noch mehr Punkte gebracht hätte. Der Zweitplatzierte schaffte es auf 56. Und wer spielt denn bereits in der ersten Runde (in Unkenntnis der starken gegnerischen Karten) destruktive Unterweltler? Da ist man doch eher damit befasst, irgendwie eine eigene Engine zum Laufen zu bringen. Ganz abgesehen davon, dass man die passende Karte dann auch erstmal auf der Hand haben bzw. ausgespielt haben muss.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Spieler eine solche Kombi auf der Hand hat, ist nicht zu vernachlässigen - nach meinem Verständnis gibt es genau diese ja nicht nur für die Kirche, sondern entsprechend auch für die anderen Kartentypen. Genauso, wie es andere starke Kartenkombos gibt. Und ich sehe halt nicht, wie man mit einer Durchschnitts-Starthand gegen einen Spieler ankommt, der eine starke Starthand hat.


    Aber jedem das, was er mag. Ich komme mit dem Glücksanteil von Brügge für die Spieldauer nicht zurecht - da finde ich auch eine Stunde, selbst wenn wir sie erreicht hätten (wir lagen bei reichlich 2) deutlich zu lang. Aber hey, dafür bin ich hellauf begeistert von Bora Bora. Es muss einem ja nicht jedes Spiel gefallen.

    Einmal editiert, zuletzt von LemuelG ()



  • Wow, bei reichlich 2 Stunden hätte ich auch ein Problem damit. ich glaube inzwischen hätte ich schon ein problem damit, wenn Bruegge eine Stunde dauern würde...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Mich würden Eure Erfahrungen interessieren.


    Bei uns war es so das in 4/5 Partien wo der Graveur (2 Siegtpunkte pro Personengruppe) ins Spiel gekommen ist, das Spiel auch gewonnen hat.


    Ok!
    Der Graveur war immer recht früh in Spielerhand (leider noch nie bei mir).
    Wir sind am überlegen, das in Zukunft auf 1 Punkt zu reduzieren.


    Auch der Wegegagerer (2 Gulden pro ausgespielter Person der Mitspieler (beim Ausspielen)) ist sehr stark, wenn früh gespielt.


    Gibt es Eurer Meinung Karten die zu stark sind!?
    Und was kann man dagegen machen.


    Auch wenn das Spiel einen großen Glücksfaktor hat, gefällt es mir als "Absacker" sehr gut!


    Wir haben übrigens immer mit 4 Personen gespielt!

    Einmal editiert, zuletzt von no_dice ()

  • Hallo


    Wir haben Heute Brügge mit leicht abgewandelter Regel gespielt:
    In jeder Runde haben wir erst die 5 Würfel geworfen, und dann erst die Karten gezogen. Ich finde so ist alles ein wenig planbarer, und dauert auch nicht länger dadurch.
    Wenn nach dem Kartenziehen gewürfelt wird, kann der eine zufällig Karten auf der Hand haben die je 6 Geld bringen und der andere kann vielleicht max. 2 Geld pro Karte bekommen.
    Das läßt sich auch durch meine Regeländerung nicht ganz vermeiden, aber es ist doch deutlich besser zu planen.


    Gruß Gerd