Wieder keiner zum Spielen gekommen diese Woche, oder wie?!
Bei uns gab es gestern die nach der Messe-Testrunde zweite Partie Tzolkin zu viert. Vom zeitlichen Umfang lief das wesentlich besser, reichlich 2 Stunden plus knapp 1 Stunde Erklärung (für die beiden Neulinge) bzw. Wiederauffrischung (für die alten Hasen) hat das Spiel gedauert. Wir haben im großen und ganzen aber auch auf lange Nachdenkpausen verzichtet, sondern eher intuitiv gespielt - von den letzten beiden Zügen meiner Freundin mal abgesehen. Dass Tzolkin so grübellastig werden kann, liegt ja daran, dass jeder seinen vollen Zug (mit bis zu 6 Pöppeln, also bis zu 6 Aktionen plus sich durch Boni ggf. ergebende Zusatzaktionen) immer am Stück durchführt. Und während es selten ist, dass man tatsächlich so komplexe Züge machen muss (häufig geht es dann doch nur ums rasche Einsetzen von 1 oder 2 Pöppeln), kommt das doch vor und bremst den Spielfluss dann ungemein aus. Im Vergleich finde ich das bei Bora Bora, wo reihum jeweils 1 Würfel gesetzt und genutzt wird, besser gelöst und frage mich ein wenig, ob bei Tzolkin so ein aufgesplittetes Agieren nicht auch funktionieren würde. In jedem Fall hat es mit einer Kristallschädel-Strategie und dank des Kristallschädel-Monuments zu einem sehr knappen Sieg für mich gereicht, während die beiden Neulinge erwartungsgemäß ein gutes Stück zurücklagen (was in Folgepartien mutmaßlich anders ausschauen würde). Und Tzolkin bleibt ein sehr schönes Spiel aufgrund der Verflechtungen durch den Zeitfortschritt und das Weiterdrehen der Figuren.
Da es dann doch schon spät geworden war, wurde nichts weiter gespielt. Beim Zusammenpacken haben wir aber am Nebentisch eine Weile bei Kakerlakak zugeschaut, und nun kann ich es gar nicht erwarten, dieses eigentlich als Kinderspiel gedachte Spiel in möglichst angetrunkenem Zustand auch spielen zu können. In der Spielbox steckt ein aus drehbaren Kunststoffwänden in Form von Messern, Gabeln und Löffeln gebautes Labyrinth, in dem eine mit Knopfzelle angetriebene Kakerlake (keine echte natürlich) mit beachtlicher Geschwindigkeit eigenständig unterwegs ist. Reihum und möglichst schnell wird gewürfelt (Messer, Gabel, Löffel oder Fragezeichen = freie Auswahl), und man muss ein entsprechendes Wandteil um 90 Grad drehen. Ziel ist es, die Kakerlake ins eigene Labyrintheck zu lotsen. Nachdenken schadet bei diesem Spiel, da es den Spielrythmus ausbremst. Würfeln und ganz schnell intuitiv drehen heißt die Prämisse und ist damit perfekt für einen angetrunkenen Absacker. Nach Beobachtung würden wir aber definitiv so spielen, dass das Drehrecht verfällt, wenn der nächste Spieler schon gewürfelt hat, damit ein bisschen Druck hereinkommt. Sehr, sehr lustig auf jeden Fall.