Da es noch keinen entsprechenden Thread gibt, will ich ihn mal erstellen. Irgendwann ist immer das erste Mal.
Bei uns ging die Woche schon ganz gut los.
Nachdem ich mir vorletzte Woche Dreadfleet gekauft hatte und alle Schiffchen, Inseln, Wracks und Seeungeheuer am Wochenende erfolgreich fertig entgratet und zusammengesteckt hatte, kam es am Montagabend dann auf den Tisch.
Erster Eindruck: wie gut, dass unser Tisch 1,20m breit ist! Sonst hätten wir die wunderschöne Seekarte (aka Tischdecke) wohl auf den Boden legen müssen. So hats auf den cm genau gepasst, links und rechts blieb noch ausreichend Platz für den restlichen Kram des Spiels. Allerdings auch nur, weil wir Szenario 1 spielten und lediglich 1 Schiff pro Seite kommandierten. Nächstes Mal wird der Tisch wohl ausgezogen.
Nach kurzer Regelerklärung gings dann los. Wir fackelten nicht lange und steuerten direkt auf die erste Konfrontation zu - die nicht lange auf sich warten ließ und dank der massiven Breitseitenbewaffnung meines Schiffs (die "Heldenhammer") zu meinen Gunsten ausging. Die Untoten konnten bei mir zunächst keinen nennenswerten Schaden mit ihrer "Bluträuber" anrichten, glichen das aber die nächsten Runden im Übermaß aus. Nachdem mein Flaggschiff einen Angriff untoter Fische gut überstanden hatte, knabberte mir ein Seeungeheuer die halbe Besatzung weg und sorgte gleich noch dafür, dass ich beim Versuch, ihm zu entrinnen, aufs nächstbeste Riff auflief. Die "Bluträuber" war mir in der Zwischenzeit ins Heck gesegelt und feuerte genüßlich eine weitere Breitseite ab. Zwar wurde das Seeungeheur noch erfolgreich gemeuchelt und die "Heldenhammer" wieder seetüchtig gemacht, die gesamte Takelage und das Steuer waren mittlerweile aber so ramponiert, dass sie kaum noch Fahrt machte. Die Bluträuber hatte ihre Schäden durch schwarze Magie wieder abgeschüttelt. Ein Regen aus höllischen Schädeln und eine letzte Breitseite beschädigten die "Heldenhammer" schließlich so schwer, dass Rückzug im Schutze des Nebels die einzige Option war. Die Gewässer mussten wohl fürs Erste den Untoten überlassen werden.
Fazit Dreadfleet:
Sowohl mir als auch meiner Freundin gefiel das Spiel sehr gut - der erzählerische Aspekt ist sehr ausgeprägt vorhanden, mit vielen Gelegenheiten für epische, unerwartete Geschehnisse. Die Spielzeit ist aber nicht ganz gering, selbst mit nur einem Schiff pro Seite haben wir gute 2 Stunden gespielt (und waren gut sehr gut unterhalten). Am Material gibt es absolut nichts auszusetzen, insbesondere die Schiffe sind wirklich wunderschön. Wer allerdings immer alles unter Kontrolle haben muss und Glück nicht ausstehen kann, sollte dem Spiel wohl besser fernbleiben.
Gestern abend kam dann beim Spieletreff Elder Signs an die Reihe. Ein Spiel, das wir als große Fans von Arkham Horror schon länger im Auge hatten, aber nie gekauft. Ich war nach einigen Rezensionen auf BGG sehr skeptisch ob des Würfelmechanismus.
Die Regeln waren recht schnell erklärt, das fröhliche Würfeln konnte beginnen. Nach vielen Runden, viel Gewürfel und viel Downtime erwachte dann der Große Alte aus seinem Schlaf, weil wir leider nicht in der Lage gewesen waren, ausreichend viele Elder Signs anzusammeln. Mit nochmal sehr viel Gewürfele konnte dieser dann aber erfolgreich besiegt werden und das Spiel war nach etwas über 2 Stunden gewonnen.
Fazit Elder Signs:
Nunja... meine Skepsis war berechtigt. Ich habe kein Problem mit Würfeln, und ich habe kein Problem mit simplen Mechanismen. WENN, und das ist der springende Punkt, WENN der tragende Teil des Spiels die Atmosphäre ist. Arkham Horror ist nun auch kein Wunder an Entscheidungsvielfalt, es lebt aber von seiner Atmosphäre, von der Geschichte, die es erzählt. Elder Signs ist Arkham Horror reduziert auf den reinen Mechanismus - die Parallelen sind gut zu erkennen. Der eh schon simple Mechanismus von Arkham Horror ist aber noch weiter simplifiziert und der Teil, der die Atmosphäre kreiert, fehlt komplett. Übrig bleibt ein reines Würfelspiel mit hübschem Artwork, aber ohne jede Atmosphäre, das sich bei 6 Spielern auch noch ziemlich hinzieht.