Familienwappen?

  • Moin,


    Evtl findet sich ja jemand mit ein bisschen Ahnung in unseren Reihen. Folgende Abbildung ist in meiner Familienchronik auf dem Einband und auf der ersten Seite. Ein richtiges Wappen ist es nicht oder? Kann jemand die Symbolik entschlüsseln?



    Auf jeden Fall sind in der Vergangenheit einige spinner dabei gewesen... <X könnte also auch definitiv fragwürdig sein.

  • Die XX stehen für deine Superkraft, du darfst fortan in allen Roll- / Flipp & Write Spielen immer direkt zwei Optionen ankreuzen.


    Warum auf das schicke Wappen dieser Guerilla Jesus drauf musste wäre echt interessant. 😅


    Um auch was on Topic zu schreiben, der Helm ist ein Stechhelm (primär für Lanzenturniere) und vom Grundaufbau ist das eine gängige Darstellung.


    Google mal nach Heraldik.

    3 Mal editiert, zuletzt von ET83 ()

  • Das ist durchaus ein Wappen. Der Helm trägt eine Helmzier; auch Helmkleinod.


    Und zack, hört es auf. Ich habe meine Fragen immer bei ahnenforschung.net gestellt, da gibt es ein Subforum für Heraldik. Da gibt es auch Fachleute (also Nerds wie hier ;) ), die den Siebmacher griffbereit haben und einem erklären können, wir die Farben angeordnet sein müssen.


    Meine Vorfahren waren arme Tagelöhner und die anderen Windmüller, da gab es keine zeit für Schnickschnack...

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Historische Wappen hatten keine Symbolik in dem Sinne. Für mich sieht das aus wie eine Standard Wappenvorlage, in die zwei XX und die Helmzier ergänzt wurden.

    Je nach Alter und sofern (woran ich hier zweifle) ein offizieller Heraldiker beteiligt war, wäre esin der "Deutschen Wappenrolle" registriert.

    Da es aber keine Farbschraffierungen gibt, tippe ich auf selbstgebastelt.

    Denn da früher die colorierung in Büchern von Hand statt fand und deswegen teuer war, wurden Wappen schwarz-weiss gezeichnet und die Farben jeweils schraffiert, um zu zeigen, welche Teile gelb, weiss, etc gehören


    Farbschraffur Wappen

  • MasterMoe Puuh, also die Einführung in die Heraldik und das erworbene und angewandte Wissen darüber sind schon ein Weilchen her bei mir. ;) Allerdings wie Gerrit schon angemerkt bzw. angedeutet hat, könnte es sich tatsächlich um ein "echtes" Wappen handeln, denn Wappen sind etwa nicht ausschließlich historischer Abstammungen sondern können auch in heutiger Zeit erstellt und sogar "offiziell" registriert werden.

    Bei einem Familienwappen spricht man von einem so genannten Vollwappen. Die Bestandteile sind dabei in der Heraldik klar geregelt:


    • Der Schild (wichtigstes Teil eines Wappens) inkl. Schildbild
    • Der Helm
    • Die Helmdecken
    • Die Helmzier

    Alle diese Elemente müssen zwingend vorhanden sein, um von einem Familienwappen gemäß der Heraldik sprechen zu können und wenn man dies eventuell registrieren lassen möchte.

    Und bei dem von dir geposteten Bild sind diese Bestandteile durchaus alle zu finden und zu erkennen, wenn auch durchaus in moderner Form und halt leider nur in schwarz-weiß. Die Wappenfarbe bzw. die Farben (Tinktur) sind nämlich auch nicht gerade unwichtig.


    Wenn Du herausfinden möchtest ob deine "Vorfahren" bzw. die Wappenersteller das ganze überhaupt registriert haben und ob es sich vielleicht sogar um ein doch älteres Familienwappen handelt, könntest du eine Suche beim Herold-Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin durchführen

    Dieser ist heutzutage zuständig für die Verwaltung der Deutschen Wappenrolle (DWR), dem Verzeichnis der meisten deutschen Wappen. Ein Teil der Wappenregister kann man dort online einsehen, der Großteil wird allerdings sicherlich nur in Bibliotheken vor Ort oder deren OPACs (Onlinekatalogen) zu finden sein. Daneben gibt es noch den Wappen Löwe der heraldischen Gesellschaft und die Wappenrolle des Münchner Wappen Herolds.

    2 Mal editiert, zuletzt von EDeL ()

  • Vielen Dank an den Ersteller und die bisherigen Beiträge sowie generell das Forum an sich...hab das Thema eigentlich nur mal aus Neugier angeklickt....und begeistert, wie schnell sich da der Horizont erweitert. Insbesondere das mit den Farben/Schraffuren find ich interessant.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Alfgard Wenn das Thema dich interessiert, dann findest du gerade zur Heraldik und Wappenkund inzwischen eine Menge Material (wie z. B. Übersichten/Einführungen etc.) online, die es früher eher nur in Büchern zu finden gab.

    Z.B. hat die Universität Zürich ein schönes Heraldik Tutorium online gestellt, das, wie ich finde, sehr verständlich und übersichtlich geschrieben ist.

  • Bei modern erstellten und dann wahrscheinlich in der deutschen Wappenrolle registrierten Wappen greifen die Heradikinstitute in der Regel auf vorhandene Versatzstücke zurück. Sprich es werden Motive/Farben mit Bezug zu dem Auftraggeber verwendet Berufssymbole: Würfel/Karten für Spieleautoren

    Anspielung auf den Namen:

    Flamme oder Fackel für Brand

    Fuß für Chvatil (tschechisch eilen)

    Mond/Sterne für Moon

    Vogel für Teuber

    Anspielung auf den Herkunftsort/Namensgleichheit:

    Sparren (nach oben zeigender Winkel) für Menzel

    Kramer bekommt ein steigendes (schwarzes) Pferd für Stuttgart bzw dessen Stadtfarben.

    Forsche also nach ob, in der Familie z.B. irgendeine Beziehung zur 10/20, dem 10.10. vorliegt.

    Auch meiner Meinung nach spricht die fehlende Tingierung (wie oben beschrieben in schwarz/weiß durch Straffur/ Punktierung ersetzt) gegen ein echtes Wappen. Dazu gehören eigentlich immer eine Farbe: Rot, Grün, Blau, Schwarz, selten andere z.B. Violett und weiß/gelb für die Metalle silber und Gold.

    Übrigens sollte eigentlich heraldisch nie Farbe an Farbe und Metall an Metall grenzen, was aber z.B. unsere Bundesflagge nicht einhält. Die Belgier haben es mit Schwarz,Gold,Rot richtig gemacht.😉