Preisbereitschaft nach Spielekategorie?


  • Falls die Frage erlaubt ist... passt ja evtl hier ein bisschen ins Thema:
    Ich entwickle im Moment Mini-Games die in die Hosentasche passen, daher würde mich mal ne Einschätzung interessieren, was ihr bereit wärt zu zahlen.
    Umfang bis zu 20 Karten...3-7 Würfel bzw. Token. Alles natürlich 120% Indie und aus dem Wohnzimmer.

    Woher soll ich denn meine Zahlungsbereitschaft kennen, wenn ich nicht das konkrete Spiel inklusive Regeln kenne?

    Wenn Du da einen echten Kracher bei hast, ist natürlich meine Zahlungsbereitschaft höher als wenn Du den nächsten Kram produzierst, den man wohlwollend als „tut nicht weh, das mal zu spielen“ klassifizieren kann.

    Sagen wir mal so: Wenn Dein Spiel besser bist als alle anderen Spiele dieser Art oder gar eine gute und wirklich komplette neue Idee hat, dann wäre meine Zahlungsbereitschaft vergleichsweise hoch. Ansonsten wäre sie = 0

  • Ist halt die Frage ob deine Frage repräsentativ sein soll, denn dir ist schon klar du fragst hier die ganzen Unknowns-Brettspielverrückten nach einer Obergrenze für Eurogames...die Antworten überraschen mich in keinster weise :D

  • Eine prinzipielle Preisobergrenze wie z.B. "ich zahle maximal 65,- €" habe ich nicht, allerdings eine "gefühlte" ....

    Für uns, ganz wichtig, für UNS, muss das Gesamtpaket passen.
    Dann bin ich auch bereit 130,- oder mehr für ein (Euro) Spiel auszugeben.

    Wenn allerdings unserer persönlichen Meinung nach das Spiel zu wenig bietet, sowohl spielerisch aber eben auch inhaltlich bezogen auf die Komponenten kann es auch sein dass ich nicht bereit bin 40,- zu zahlen. Wenn z.B. Karten geringer Qualität verwendet werden, oder neben 80 Karten nur ein Spielplan und 4 Plastikpöppel dabei sind und/oder es ein eher simples Spielchen ist.

    Bei "einfachen" Kartenspielen hängt es auch von der Qualität des Spiels und des Materials ab. Wenn es ein schnell gespieltes einfaches Spiel ist , was man immer und überall spielen kann und entsprechend durchnudelt, würde ich nicht mehr als 20,- zahlen wollen, da ich das Spiel vermutlich mittelfristig ersetzen müsste weil es "durch" ist.

    Kartenspiele mit einer gewissen Tiefe und Spieldauer dürfen aber auch 30 oder 40 € kosten.

    Spiele, die bewusst und sichtbar nachhaltig und/oder fair produziert werden dürfen für uns auch etwas teurer sein.

    "Große" Spiele, vor allem Kampagnenspiele mit 10 m³ Verpackung und Preisen jenseits der 200,- € kaufen wir eher nicht, allerdings weniger wegen des Preises an sich, sondern weil wir das Spiel dann auch entsprechend oft mit den richtigen Leuten auf den Tisch bringen wollen. Da kann es dann sein dass wir sagen es ist zu viel Geld dafür, dass wir es nicht so oft spielen werden, aber trotzdem finden wir es nicht per se zu teuer. Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel, Drunagor hat sich für uns gelohnt, Arydia wird sich auch lohnen.

    Ist also bei uns alles abhängig von vielen Faktoren, mit einer festen Preisobergrenze würden wir uns zu sehr einschränken, was wir aber zum Glück nicht müssen.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • In gewisser Weise ist mir bei Neuprodukten der Preis fast egal.
    Normalerweise kaufe ich im Jahr nicht viele neue (oder auch gebrauchte) Spiele und unterstütze kaum Crowdfunding-Projekte. Wenn das Spiel mich interessiert, bin ich auch meist bereit, den Preis zu zahlen - und eigentlich immer mit Extra-Bling. Wenn sich jedoch abzeichnet, dass ein Spiel später (im Gebrauchthandel) deutlich günstiger zu haben sein wird, dann mache ich manchmal ne Ausnahme und warte ab. Passiert aber eher selten.

    Meine derzeitige Stichspiele-Besessenheit hat allerdings etwas ein Eigenleben entwickelt und reißt gerade Löcher in mein Portemonnaie. Und da achte ich sehr auf die Gebraucht-Preise, denn die können in exorbitanten Höhen schweben.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Unterscheidet Ihr nach Spielekategorien wie viel Geld für euch da jeweils angemessen ist?

    Jein, die 50,- bis 60,- Euro sind mein genereller oberer Preisrahmen was neue Spiele angeht. Darüber gehe ich nur, wenn es sich um ein Gesamtpaket handelt (BigBox etc.), welches mich schon sehr interessieren muß oder wenn ich ein ganz bestimmtes Spiel unbedingt haben möchte. Letzteres kam 2023 zweimal, und 2022 & 2021 jeweils einmal vor. Und da ich mit meinem Bestand einen Umfang erreicht habe, daß mir wohl in den nächsten Jahren nicht so schnell langweilig werden wird, sehe ich derzeit auch keinen Grund, warum sich an dieser Preisgrenze etwas ändern sollte.

  • Eine absolute Preisgrenze für ein Genre habe ich nicht.

    Das ist bei mir immer eine Einzelfallentscheidung anhand von Faktoren, die hier mehr oder weniger alle genannt wurden.

    Ich versuch mich bestmöglich zu informieren und entscheide dann ob ich bereit bin den aktuellen Preis zu bezahlen oder nicht.

  • Generell habe ich keine Obergrenze. Da meine bevorzugten Spiele üblicherweise Adventure Games sind, bin ich es gewohnt, Preise jenseits der €100 zu zahlen. Wenn sie öfter auf den Tisch kommen, passt das.


    Ich kaufe auch kaum mehr Wargames - das Thema ist zwar für mich total interessant, aber ich hab ASL und als Beer & Pretzel Alternative Combat Commander. Damit bin ich mehr als ausgelastet; ich habe nicht die Zeit, mehr als die beiden auf den Tisch zu bringen. Hunderten andere Wargames fristen ein staubiges Dasein in meinen Regalen; da gibt's eigentlich keinen Grund mehr, für andere Spiele die üblicherweise eh schon sehr hohen Preise zu zahlen. (COINs zähle ich eigentlich nicht als Wargames ... das sind Eurogames mit historischem Thema und einem Würfel :) )


    Eurogames kaufe ich sehr selten, weil ich die nicht sonderlich mag. Ausnahmen gibt's, wenn das Thema sehr interessiert und das Spiel nicht allzu trocken ist. Hier finde ich die Preise eigentlich schwer in Ordnung; da zahlt man kaum mehr als €60. Das wäre dann auch meine Obergrenze, da die Dinger bei mir wie Blei in den Regalen liegen.


    Kartenspiele habe ich eigentlich mehr als genug zu Hause und interessiere mich auch nicht mehr dafür. Wenn mir wirklich einmal etwas ins Auge fällt, dann ist es mir problemlos €20 wert. Manchmal auch mehr.


    Rollenspiele kosten mich eigentlich am meisten. Ich habe etliche Serien, die ich sammle, und ich lege Wert drauf, komplett zu sein. Das meiste Geld kriegt momentan Fria Ligan, Modiphius, und Cubicle 7; seit Paizo von Pathfinder 1 auf 2 umgestellt hat (da habe ich nicht mitgezogen) spare ich mir hier einen Haufen Geld. Ansonsten gebe ich vermutlich viel zu viel Marie für diverse Rollenspielbücher aus.


    Damit bleiben noch Familienspiele und die habe ich - bis auf wenige Ausnahmen - satt. Wingspan ist so eine Ausnahme, da mich die Kartengrafiken extrem ansprechen. Ansonsten passe ich - so billig können die gar nicht sein.

  • Für mich hängts natürlich auch vom Material ab - und vom Namen des Autors.


    Klassisches Papp-Plättchen-Euro (wie Great Western Trail): Max 60€

    Deluxifiziertes Euro mit Trayz, aufwändigem Holzgedöns und emailliertem Metall etx: 120€


    Nach oben gibts offenbar Ausnahmen (Lacerda) - aber irgendwo ist mir schon klar, dass das unvernünftig ist. Mit einem Maracaibo habe ich immer noch großen Spaß - und das kam ohne wirklich viel Gedöns daher.

  • Für mich hängt es, abgesehen vom nötigen Grundinteresse für das Spiel, hauptsächlich von der Materialausstattung und -qualität zusammen. Weiters auch von weiteren Kriterien, wie: Gibt es da z.B. eine aufwändig gestaltete Storykampagne. Haben Karten nur Texte oder jede ein aufwändiges Artwork. Wie viel Spielumfang bietet das Spiel. Auch allgemein bin ich für ein sehr schönes Artwork eher bereit mehr Geld auszugeben, als für ein sehr trocken gestyltes Spiel.


    Von der Kategorie hängt es für mich nicht ab. BuBu Deluxe, Great Wall oder Endless Winter sind da gute Beispiele, dass auch Euros sehr aufwändig produziert sein können.

  • JohnyW : Dann bist du eben die Ausnahme bei dem "fast jeder". ;)


    Im Endeffekt ist das "ist das Spiel denn überhaupt gut?" einfach nur ein Punkt, der mir hier neben "ist es toll ausgestattet?" oft etwas zu kurz kommt. Man hört oder liest zwar oft etwas in der Art von "bei entsprechender Ausstattung zahle ich gerne auch für ein Euro-Spiel 125 Euro", z.B. immer wieder bei Crowdfunding-Kampagnen. Ist nicht völlig unbegründet und damit lassen sich ja auch so wunderschön hohe Preise rechtfertigen. Aber für mich sollte es eher heißen: "Bei entsprechender Ausstattung und ausreichender Gewissheit, dass das Spiel mir auch gefällt und tatsächlich gespielt werden wird, zahle ich gerne auch für ein Euro-Spiel 125 Euro."

    Dass ein teures, edles (Crowdfunding-)Spiel die Deluxe-Version eines bereits vorhandenen und oft gespielten Spiels ist, ist dann die einfachste Form davon, dass ich mir sicher sein kann, keinen Schrott zu kaufen. Andere Möglichkeiten wie TTS-Anspielen während einer Kampagne gibt es natürlich genauso.

    Denn der aufmerksame Beobachter weiß ja auch: Der Sekundärmarkt ist voll von Angeboten, wo Leute verzweifelt versuchen, ihre für dreistellige Preise gekauften Super-Deluxe-Kickstarter mit halbwegs erträglichem Wertverlust wieder los zu werden, und manch anderer Käufer hat in Wirklichkeit gar nicht Spielen als Hobby, sondern das Sammeln von teuren Kisten. Das ist nicht verboten, jeder wie er möchte, aber sollte bei der Diskussionen eben auch berücksichtigt werden.

    90% der super-deluxifizierten Spiele, insbesondere im Crowdfunding-Bereich, sind überdimensionierte und überteuerte Staubfänger, die in zwei Jahren vergessen sein werden (Restwert: oft nur noch ein Bruchteil des bezahlten Preises) und bei denen man zur absoluten Minderheit gehört, wenn man alle enthaltenen (Mini-)Erweiterungen mindestens einmal gespielt hat.


    Damit sind wir dann auch wieder on-topic, denn genau diese Erkenntnis lässt mich davon Abstand nehmen, für unbekannte Euro-Spiele mehr als 60 Euro zu bezahlen, egal wie deluxifiziert sie sein mögen. Oder anders gesagt: diese ganze Deluxifizierung interessiert mich überhaupt nicht. Bei bewährten, bekannten Spielen ist es anders. Da gerne edel, und klar, das kostet dann auch entsprechend. Aber Neuheiten sollten einfach und günstig bleiben. Bei Erfolg können die Verlage die ganzen Deluxe-Upgrades und (Mini-)Erweiterungen über die nächsten Jahre dann immer noch nachschieben.

  • Sehr richtiger Kommentar. Für ein "normales " Trickerion wäre ich halt so bereit, ca. 50-60€ auszugeben. für das Deluxe-All-In hab ich halt deutlich mehr investiert. Dasselbe gilt für Anachrony. Andererseits kauft mancher sich auch für seine Spiele teure Upgrades, z.B. Sticker für Everdell, die 60€ kosten.

  • Andererseits kauft mancher sich auch für seine Spiele teure Upgrades, z.B. Sticker für Everdell, die 60€ kosten.

    Ja, das gibt es, und viele prahlen auch gerne damit, sowas gekauft zu haben. Und natürlich ist es auch ein gradueller Übergang von "ich sleeve" über "ich kaufe Holzinserts für 30 Euro" bis "ich kaufe bei Etsy für 50+ Euros reine Bling-Bling-Material-Upgrades". Aber je eher die Upgrade-Kosten den Preis ganzer Spiele erreichen (oder gar übersteigen) und je geringer der echte Nutzwert davon, umso seltener wird das auch innerhalb unserer Blase.

    Da sollte man immer auch ein bisschen aufpassen, dass man nicht irgendwelche Extreme, die einem im Internet natürlich schnell begegnen, für allgemeingültig und repräsentativ hält.

  • Implizit gibt es die Grenzen bei mir:

    - Euros 50€

    - 18xx 100€

    - Wargames 150€

    - Civ, 4X und sonstiges Epische 200€

    Plastik ist für mich eher ein Grund weniger auszugeben

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Andererseits kauft mancher sich auch für seine Spiele teure Upgrades, z.B. Sticker für Everdell, die 60€ kosten.

    Ja, das gibt es, und viele prahlen auch gerne damit, sowas gekauft zu haben. Und natürlich ist es auch ein gradueller Übergang von "ich sleeve" über "ich kaufe Holzinserts für 30 Euro" bis "ich kaufe bei Etsy für 50+ Euros reine Bling-Bling-Material-Upgrades". Aber je eher die Upgrade-Kosten den Preis ganzer Spiele erreichen (oder gar übersteigen) und je geringer der echte Nutzwert davon, umso seltener wird das auch innerhalb unserer Blase.

    Da sollte man immer auch ein bisschen aufpassen, dass man nicht irgendwelche Extreme, die einem im Internet natürlich schnell begegnen, für allgemeingültig und repräsentativ hält.

    Ich spiele gern mit schönem Material und bin daher auch bereit, dafür mehr auszugeben (entweder über etsy oder als erhöhter Kaufpreis). Die frühen Spiele von Avalon Hill waren ja allesamt so Token-/Plättchenschlachten. Und die mögen spielerisch ganz toll sein, aber sie holen mich überhaupt nicht ab.


    Dem gegenüber ist Obsession nicht das Spiel des Jahrtausends - im Gegenteil mechanisch eher auf der flachen Kurve, aber das Material holt mich so ab, dass es mir einfach Spaß macht, damit zu spielen.

  • Ich finde es auch schwierig einen akzteptablen Preis pro Kategorie zu nennen. Zum Einen ist das wichtigste Kriterium ob ein Spiel interessant für mich ist. Ist es das nicht liegt meine Preisgrenze bei €0 ... ganz egal wie viele Miniaturen oder Metallmünzen dabei sind.

    Wenn mich ein Spiel wirklich interessiert und auch gespielt wird, dann kann habe ich aber auch wenig Skrupel deutlich mehr dafür auszugeben als man wohl gemeinhin als "vernünftig" einstufen würde.


    Große Boxen voller Plastikminins beeindrucken mich nicht und führen eher dazu, dass mein Interesse sinkt. Dafür mag ich wertige Spiele und Materialien wie Holz, Stoff und Metall. Eine besonders hochwertige Ausstatung oder Faktoren wie besonders umweltfreundliche oder örtliche/sozialverträgliche Produktion (wie bei EBR oder Endeavor: Deep Sea) erhöhen meine Zahlungsbereitschaft. Eine Aussage wie "€60 sind zu viel für ein Euro-Game" kann ich nicht unterschreiben, dazu gibt es zu viel zu viele Variablen bei der Sache.

  • Bis 20 Euro kaufe ich auch schon mal "blind" ein Spiel.


    Um die 35 Euro schaue ich immer gerne auf die Community und lese auch viele Reviews.


    ab 50 Euro informiere ich mich, z, B. mit "Let's Plays", schon sehr viel genauer. Denn hier fängt es an weh zu tun, wenn man "ins Klo" gegriffen hat. Ist schon des Öfteren passiert. ;)


    über 70 Euro kaufe ich sehr, sehr wenig. Ab und zu noch echte "Ausnahme-Spiele" mit besonders guter Ausstattung und exzellentem Artwork.


    Ich kaufe hauptsächlich "Euros" und da ist im Moment bei ca, 100 Euro die Schmerzgrenze.

  • Ich finde es auch schwierig einen akzteptablen Preis pro Kategorie zu nennen.

    sehe ich ähnlich. Und da ich genug Spiele habe, brauche ich auch kein neues Spiel. Z.B. Bei Parks habe sehr sehr lange gewartet, um das mal günstig zu kaufen. Die 40+ EUR waren mir einfach zu viel. Es hat tolle Komponenten, allerdings steigern die nicht meinen Spielspaß und so zögere halt länger. Für mich ist eine Abwägung: Wieviel Zeit werde ich mit dem Spiel verbringen? Je höher der Preis desto niedriger ist die Bereitschaft so ein teureres Spiel zu kaufen unabhängig von der Kategorie

  • Mir sind die Preise relativ egal, wenn ich wirklich genau das haben will, was es für das Geld gibt.


    300€ für einen Kickstarter zahle ich, ja, aber nur selten und nur sehr ausgewählt. Ansonsten passe ich sehr oft und kaufe gerne was kleineres für um die 50€ (plus minus 20€).


    Zubehör und Token nehme ich gerne mit und versenken hier nochmals mindestens den Kaufpreis des Spiels xD


    Seit ihr nicht mehr rauche, wird das Geld monatlich in solche Sachen gesteckt