Brass Birmingham Strategie, High Score

  • Tach zusammen,


    mein Englisch ist nicht das Beste und was ich zu Brass Birmingham bzgl. Strategie auf Deutsch finde, ist nicht wirklich viel. Hier gibt es wohl schon eine Diskussion über Strategien, aber dort werden mehr andere Themen behandelt als wie die Strategie.

    Ich habe inzwischen gut 20 zweier Spiele und 4 dreier Spiele gespielt.

    In diversen Foren lese ich immer wieder, dass in einem zweier Spiel locker 200 Punkte und in einem dreier Spiel 180 Punkte drin sind. Uns scheint das nur möglich zu sein, wenn wirklich alles zusammenpasst, was bei uns bisher noch nie der Fall war und auch nicht der Fall sein wird. Bei uns gönnt man dem anderen rein gar nichts und unterstützt seinen Gegner nie. Bevor ich meinem Gegner dazu verhelfe, ein Plättchen zu flippen, verzichte ich lieber auf die Aktion. Ist das womöglich ein komplett falscher Ansatz und deswegen sind die 200 Punkte nicht zu erreichen? Unser High Score im zweier Spiel waren 178 Punkte, ansonsten bewegen wir uns um die 150 Punkte.

      

    Auf was wir achten und schauen sind folgende Dinge:


    In der Kanalepoche – mindestens drei Entwicklungen (hauptsächlich Kistengebäude oder Baumwollspinnerei, je nach Strategie) , zwei bis drei Kredite welche durch den sofortverkauf von Kohle oder Eisen ausgeglichen wird, so wenig wie möglich Kanalbau, mit einer Aktion verkaufen mindesten zwei bis drei Gebäude (vorzugsweise der Stufe 2) flippen (abhängig davon wieviel Händler es gibt), ausser den Brauereien, Kohlebergwerken und Eisenhütten entwickeln wir alles weg, Kohle und Eisen bauen wir teilweise Stufe 1 und werden dann auch noch überbaut, so gut wie keine Stufe 1 Plättchen mehr auf dem Spielplan am Ende Kanalepoche


    In der Eisenbahnepoche – so viel wie möglich Bierbrauereien bauen und flippen, viele Eisenbahnverbindungen bauen wo einem mindesten drei/vier Verbindungspunkte bringen, wieder mindestens zwei bis drei Gebäude mit einer Aktion verkaufen flippen.

    Was wir bisher noch nie geschafft haben war dass wir die Kistengebäude oder die Baumwollspinnereien komplett weggebaut und geflippt haben, genau dasselbe mit der Töperei.

    Teilt mal Eure Erfahrungen und wie das Spiel im Großen und Ganzen Ablaufen sollte, damit man 200 Punkte erreichen kann.


    Danke fürs Teilen.


    Grüsse

  • Bei uns gönnt man dem anderen rein gar nichts und unterstützt seinen Gegner nie. Bevor ich meinem Gegner dazu verhelfe, ein Plättchen zu flippen, verzichte ich lieber auf die Aktion.

    Das ist pauschal auf jeden Fall ein falscher Ansatz.

    Oftmals ist es vorteilhafter den Mitspielern die Plättchen umzudrehen um damit selbst Material zu bekommen, als das man selbst erst etwas bauen muss um dann vielleicht noch nicht einmal die nächstgelegene Verbindung zu haben oder Ähnliches....

  • Ich würde mich nicht als Brass Experte bezeichnen, mein Highscore liegt lediglich bei 164 Punkt in einem 2 Spielerspiel, insgesamt hab ich erst 11 Partien gespielt, 4 zu zweit, 5 zu dritt und 2 zu viert. Bei uns liebt jeder dieses Spiel, aber wir sind halt meistens zu 5. oder 6., wodurch Brass (und viele andere tolle Spiele) nur selten auf den Tisch kommen.


    Ich verstehe die Mentalität, dass man dem anderen nicht das Plättchen flippen will, ich denke niemand macht das wirklich gern. Aber es kann durchaus Situationen geben, wo man sich damit eben ne Aktion spart oder sogar 2, zB wenn man noch nicht an den Kohlemarkt angeschlossen ist und dann erstmal Kohle bauen und anschließen müsste und mit der gesparten Aktion macht man vielleicht sogar mehr Punkte als der Gegner dadurch bekommt, Kohletiles bringen einem ja eher Einkommen und kaum Siegpunkte. Noch extremer finde ich es bei Bier, das gegnerische Bier zu benutzen um selbst zu verkaufen oder Doppelstrecken zu bauen find ich schon ne valide Strategie. Bei uns hat jeder Angst Bier zu bauen ohne im selben Zug direkt zu verkaufen, weil das Bier im nächsten Zug höchstwahrscheinlich gar nicht mehr steht.


    Doppelstrecken, unterschätze nicht die Doppelstrecken. Man denkt initial "Boah 15 Pfund und 1 Bier für 2 Strecken?", aber man spart eine ganze Aktion ein und wie du bereits bemerkt hast, Verbindungspunkte können einem echt viel geben. Zumal man dafür ja das Bier des Gegners nutzen kann ;) Hier sein angemerkt, dass man bei den Verbindungen in Brass erst bezahlen muss nachdem die Strecken gelegt sind, man kann sich also mit der Doppelstrecke erst ans Bier des Gegners anschließen und es dafür benutzen und dem Gegner somit ein wichtiges Bier "wegsneaken", das er/sie vielleicht nächste Runde sogar zum verkaufen nutzen wollte.


    Das schöne an Brass ist ja (also meiner Meinung nach), dass man seine Strategie ja etwas an die der Gegner anpassen muss/sollte. Zum Beispiel kann eine valide Strategie auch sein der Resourcenlieferant zu sein. Kohle, Eisen und Bier bauen mit der Absicht, dass die Gegner es verwenden und einem so die Tiles flippen, quasi passives Einkommen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn alle das machen, denn dann herrscht Resourcenüberfluss, dann kann man wiederum mehr auf verkaufen gehen, wenn sowieso überall Eisen, Kohle und vor allem Bier rumsteht.


    Nicht vom Geld verlocken lassen, das bringt am Ende nichts, wenn man mit 30 oder so gar 50 Pfund am Ende aus dem Spiel rausgeht hat man mit Sicherheit einige Aktionen gemacht, die man hätte besser anders investieren können. Am Ende geht der Kohlmarkt ja ganz gerne mal etwas leerer, da ist es verlockend Kohle zu bauen und so richtig viel Cash zu kassieren, aber der Cash bringt einem ja gar nichts.


    Viel Spaß beim Brass spielen, finde es funktioniert exzellent zu Zweit aber kann dir empfehlen es öfters zu dritt zu spielen, das ist nochmal ne ganz andere Dynamik : )


    Cheers!

  • Also mein Highscore war bis jetzt 236 aber was auch von den anderen zugelassen.


    Ist ja meist so , wenn man einen alleine lässt kann er sich fröhlich ausbauen, aber genau da liegt auch die Crux. Niemand baut für den Einzelgänger etwas an. Daher braucht man schon bissl Konkurrenz für Link-Punkte und ein größeres Netzwerk.


    generell gehe ich lieber mit dem Forschen auf Kohle und Eisen LvL1 und dann Bier. Dann noch schön Bier anbauen für Schienen Epoche. Das was man teils übersieht ist ja die Überbaumöglichkeit. Sicherlich verzichtet man auf 2-3 Punkte oder auch mehr wenn die Gegner Plätze offen lassen. Aber wenn man dadurch keine Link-Punkte den anderen ermöglicht und mal eben 2 mal 2 Schienen platziert dann sieht das auch ne menge Punkte.


    Trotzdem bin ich auch nur bei ~150 Punkte Durchschnitt.


    In Lancashire nur so 100 XD mit sehr schlechten Baubedingungen. Naja üben üben.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Mein 2er High score war irgendwo im 210er Bereich, das iirc eine Recht kompetitive Runde.


    Ein paar Punkte die mir geholfen haben.


    1. Möglichst mit einem Beer spot in die zweite Ära gehen, so dass man zur not überbauen kann. Ohne Bier für Double rails kann es sehr schwierig werden.


    2. Die Entwicklungsaktion gut nutzen. Hier bieten sich beispielsweise Stufe 1 Bier und Eisen als Ziel an, falls man cotton spielt natürlich auch das. Je nach Strategie sind 2-4 Entwicklungen in der Kanalära sinnvoll einzuplanen.


    3. Kredite sollten nicht zu zögerlich aufgenommen werden, insbesondere da sie extrem gut zur Manipulationen der zugreihenfolge genutzt werden können.


    4. Ein wenig muss man schauen, was die Gegenspieler so treiben. Wenn jemand direkt vor mir anfängt Cotton zu entwickeln werden wir beide zum Beispiel sehr wahrscheinlich kein schönes Spiel haben, falls ich da auch mitmache und die restlichen Spieler freuen sich.


    5. Mehrere Verkäufe in einer Aktion sind großartig, falls sie klappen, allerdings lässt sich das oft durch die lieben Mitspieler verhindern, so dass man das wirklich gut absichern sollte. Im Zweifelsfall lieber etwas sicherer spielen als auf einmal ohne Bier zum verkaufen dazustehen.

  • Also ... ich hab's auch ein paar Mal gespielt mittlerweile und so im Großen und Ganzen sind da folgende Gedanken heraus gekommen.


    In der Kanalepoche spiele ich das Spiel eher strategisch. Man versucht Plättchen aufs Brett zu bringen die möglichst gut doppelt punkten. Dabei gibt es verschiedene Ansätze ... je nachdem was die Mitspieler so machen:

    • Stark auf Baumwolle setzen. Das heißt man entwickelt min. 4, besser 5 oder 6 Baumwollplättchen weg und baut und flippt drei weitere Baumwollplättchen. Zu viert wird das nicht immer klappen, ist dann high risk, high gain.
    • Noch mehr high risk, high gain ist die Töpferei Strategie. Man will dabei die Stufe 1 und 3 Töpfereien bauen und flippen. Stufe 2 wird meist entwickelt, muss aber vielleicht auch schnell gebaut werden, weil sonst der eine Standort wo die 3er Töpferei noch möglich ist schnell weg ist. Empfinde ich noch schwieriger als die Baumwolle, aber man kann diesen Ansatz dafür nach der halben Kanalepoche problemlos abbrechen.
    • Die Eisenstrategie. Das ist weniger Strategie und mehr Nutzung der Möglichkeiten durch die Strategien (mit Entwicklungen) der Anderen. Ziel ist es möglichst alle vier Eisen in der Kanal-Epoche zu flippen. Außerdem kann man mehr Aktionen in ein hohes Einkommen investieren, was zu Beginn der Eisenbahnepoche hilfreich ist.
    • Die Bier und Kisten-Strategie. Ziel ist es, zwei Stufe 3 Brauereien mit den Stufe 2 Kisten zu flippen. (Möglichst einfache dauerhafte Gebäude) Weil ... die brauchen alle nur Eisen und sind räumlich flexibel. Gegebenenfalls auch eine Stufe 2 Brauerei. Oder 1 Stufe 1 Kiste. Man sollte nur in der Eisenbahnepoche nicht viel mit Bier vor haben ... diese Strategie kann Bier gezielt verknappen.
    • Die "Eisenbahn-Strategie". Wenn es für die anderen Strategien nicht so läuft, versucht man hier und da ein paar Punkte mitzunehmen und baut, verbraucht und flippt Kohle und andere Tiles für möglichst hohes Einkommen. Außerdem baut man unverbrauchtes Bier und unverbrauchte Kohle im Norden, wenn man dann in der Eisenbahnperiode als Erster dran sein kann. Ziel ist es in der Eisenbahnperiode direkt einen Kickstart für die lukrativen Verbindungen hinzulegen und dort nicht viele Kredite nehmen zu müssen.

    In der Eisenbahnära ist das Spiel dann mehr taktischer Natur.

    • Im drei und vier Spieler-Spiel sind die Verbindungen im Norden sehr wichtig und normal gubt es zu Beginn der Eisenbahnperiode darauf einen Run. Man kann die Bahnstrecken eigentlich nicht außer Acht lassen. Die geben später zu viele Punkte. Also die ersten zwei bis drei Runden ... punkte-trächtige Verbindungen bauen.
    • Danach kommt es etwas drauf an ... hat man viele Eisenbahnen... baut man da Gebäude wo im eigenen Netz noch Lücken sind. Man macht die eigenen Verbindungen wertvoller. (Zum Beispiel mit den Stufe 2 Baumwollfabriken, die zwei Linkpunkte geben)
    • Will man noch hohe Gebäude flippen, muss man sich rechtzeitig Bier sichern. Zum Beispiel eine Landbrauerei oder eine Stufe 2 Brauerei die man später überbauen kann. Da Bier und Kohle normalerweise weg bzw. teuer sind, lohnen sich Industrien weniger als in der Kanalperiode. Sie lohnen sich immer noch, aber die Verhältnisse zur Kanaperiode sind eher umgedreht.
    • Ansonsten macht man was noch Punkte bringt ...

    Je nach Spielstil und Interessen versucht man dabei das Spiel zu beeinflussen.

    • Baut man in der Kanalära viel Stufe 2 und 3 Brauereien oder überbaut die Brauerei-Plätze mit was anderem ... wird das Schienen bauen langsamer ... auch mit schechterer Finanzlage bekommt man mehr vom Kuchen.
    • Das gleiche passiert, wenn Kohle teuer ist. Dann müssen die Leute Kredite nehmen oder Kohle bauen ... und haben weniger Zeit zum Schienen legen ...
    • In der Kanalperiode muss man eher schauen, dass man das Bier auch los wird, in der Eisenbahnperiode ist es meist knapp und man muss vorbereitet sein, gegebenenfalls eigenes Bier zu überbauen.
    • In der Eisenbahnperiode muss man bei der Stufe 5 Töpferei auf den Bauplatz und das Bier hoffen, also früh dran sein. (Und kann weniger Schienen bauen. Zumal man dafür nach der Stufe 3 Töpferei in der Kanalära eh kein Geld hat.)
    • Bei Baumwolle wird es richtig teuer (und man hat von der Kanalperiode eher angeschlagene Finanzen mitgebracht) aber wenn man sich einen Bier-Bauplatz gesichert hat kann man hintenraus damit doch mehr Punkte machen als die Anderen.
    • Kisten sind extrem nützlich um das Eisenbahnnetz zu manipulieren. Man kann damit schnell viel Bier verbrauchen um die Schienenleger einzubremsen oder Städte im anderen Netz mit 0 Linkpunkten bebauen ... oder im eigenen 2 Linkpunkte platzieren...
    • Und ... Kredite und Entwicklungen gerne auch nur Manipluation der Reihenfolge einsetzen.
    • Überhaupt... keine Angst vor Krediten. Die Mangelressource sind eher die Aktionen zur richtigen Zeit. (also kur vor Ende der Kanalepoche oder beim Rush auf die lukrativen Verbindungen.)

    Und meiner Erfahrung nach liegen Gewinnergebnisse zu viert zwischen 150 und 180 und zu dritt zwischen 170 und 200. Je nach ... Kooperationsgrad.