Erfahrungen mit dem Aufbau einer Gruppe via Social Media

  • Liebe Gemeinschaft,

    sicherlich gibt es hier Menschen, die Erfahrungen hinsichtlich des Aufbaus einer regelmäßigen Brettspielgruppe in nachfolgender Konstellation gemacht haben:

    • 20 bis 50 Jahre,
    • wildfremde Menschen,
    • Internet (facebook, Spontacts etc.) und
    • Suche explizit in keinen Gruppen, die speziell für Brettspieler sind, sondern allgemein unter dem Stichwort "Freizeit"/"Neue Leute" und so weiter. Faden hat so ein bißchen eine andere Richtung eingeschlagen.

    Es geht mir um einen Vergleich zu meinen eigenen Erfahrungen (die sind nämlich bisweilen reichlich bizarr).

    Vielen Dank im Voraus

    Einmal editiert, zuletzt von Empr ()

  • Wenn es da drüber…

    bei uns im ehemaligen Zonenrandgebiet funktioniert hat, dann doch wohl auch in der prosperierenden Metropolregion Nemmberrch.


    Stilp. Aushilfskellner.


    P.S. Bisher alle vier Pärchen da drüber rekrutiert. Die paar esoterischen Ausreißer (die mit Fahrrad und Aktionsradius bis zur vogtländisch/sächsischen Landesgrenze) nicht mitgezählt.

    habe die Ehre *hutzieh*

    2 Mal editiert, zuletzt von Stilp ()

  • Die sind nämlich bisweilen reichlich bizarr

    Erzähl mir mehr ^^


    Leider bin ich momentan auch Spielgruppenlos und auf der Suche nach gleichaltrigen gleichgesinnten, und genau die Befürchtung hat mich bisher von einem Gesuch abgehalten!

    Meine alten Bekanntschaften hatten sich über einen Brettspieltausch über Kleinanzeigen zufällig ergeben, und mittlerweile leider weggezogen :crying:

    Einmal editiert, zuletzt von Horti ()

  • Hi,

    hier meine Erfahrungen:

    Über die oben verlinkte Plattform hat es gut funktioniert.

    Über Gruppen die eher nach „Freizeit/neue Leute kennenlernen“ selektieren hat es bei mir nicht so gut mit Brettspielen funktioniert. Da habe bin ich dann eher auf Leute gestoßen die Catan, Monopoly und Kniffel spielen.

    Wobei die bizarren Begegnungen bei mir eher auf Gesellschaftsspieler-Gesucht stattgefunden haben (zb. Wir Pärchen suchen andere Pärchen und alleinstehende Damen oder Einladung zu einem Discord auf dem „Frischlinge“ dann erstmal als Untertanen ohne Rechte begrüßt wurden…)

  • Der Punkt ist doch, daß eine ähnlich hohe Fluktuation herrscht, wie auf Tinder – und ein ähnlich asoziales Verhalten: Menschen sind total begeistert und verschwinden – scheinbar über Nacht – spurlos. Man ist skeptisch, wartet ab, bis neue Leute zumindest dreimal dabei waren: Und plötzlich findet kein viertes Mal statt. Man schreibt über drei Wochen immer mal wieder – Stichwort Terminfindungsphase – "der Neue" meldet sich auch von sich aus. Und dann: Keine Antwort mehr. Von heute auf morgen!

    Mir war natürlich klar, daß man von Menschen, die man nicht kennt, nicht viel zu erwarten hat: Aber das der Durchlauf dann doch so hoch ist, macht mich wirklich stutzig. Und ich glaube Niemand hat jemals gesagt: "Tut mir Leid, ich habe mich anders entschieden, ist irgendwie doch nichts für mich" oder gar "Ich komme mit Deiner Art nicht klar". Niemand. Jemals.

    Natürlich haben sich auch wirkliche Freundschaften ergeben. Und Menschen, mit denen man mittlerweile fast täglich Kontakt hat. Leute, die schon sechzig Mal mitgespielt haben, die beim Umzug helfen, auf die Katzen aufpassen und so weiter. Aber der überwältigende Teil ist am Ende dann doch eine negative Erfahrung.

  • Ich aus meiner Perspektive kann sagen, dass häufig der Alltag dazwischenfunkt. Sprich ich möchte mich mit anderen zum Spielen treffen, unterschätze aber meine freie Zeit. Vor allem mit Kindern kommt da so einiges dazwischen. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass es wichtig ist, schnell zu einem konkreten Treffen/Termin zu kommen, sonst schreibt man hin und her und dann verläuft es sich.

    In Bezug auf Brettspiele würde ich auch vorschlagen, klar Erwartungen zu nennen, wie bspw. "suche Personen zum Spielen von Kenner/Expertenspielen, Party/Wortspiele sind nicht mein Ding".

    Es ist mühsam, aber unabhängig vom Brettspielen stelle ich fest, dass sich immer wieder an verschiedenen Ecken Möglichkeiten ergeben, dass neue Menschen ins Leben treten (mit denen man dann auch teilweise Brettspiele spielen kann ;) ). Man muss sie nur nutzen und selber auch die Initiative ergreifen.

  • Die Erfahrung von Empr decken sich voll und ganz mit meiner.
    Das liegt aber auch im normalen Bereich, denn auch privat kenne ich solche Leute, die halt immer ausweichend antworten und niemals nicht den wirklichen Grund für etwas sagen.

    Das dieses Verhalten bei mir auf wenig Gegenliebe stößt, sage ich des Öfteren, denn ich hasse nichts mehr, als wenn fadenscheinige Gründe für eine kurzfristige Absage genommen werden ("plötzlich Kopfschmerzen" bekommen ist da der Klassiker!).

    Aber mit diesen Leuten möchte ich eh nichts mehr zu tun haben, denn die nerven mich.


    Trotzdem habe ich darüber auch teilweise die Leute kennen gelernt, mit denen ich heute noch gut und gerne spiele und sich Freundschaften entwickelt haben!

  • Ich habe auch ähnliche Erfahrungen gemacht, meist mit Fremden / Neuen Leuten. Da ist das halt so. Sollte man nicht nachtrauern oder irgendwie versuchen noch hinterher zu fragen / eifern, das macht es nur schlimmer.


    Aber auch im Freundeskreis erlebe ich es immer wieder das wenn mal nen Spieleabend kommt, ist das fast schon ein Event mit Essen etc... . (Dabei will ich doch einfach nur mal nen Spieleabend mit Freunden haben...., ist noch nie wirklich so passiert).

    Das größte Hindernis am Spielen ist das "Essen" davor oder zwischendrin. Wenn es nur Snacks wären, kein Problem, oder an nem Separaten Tisch, aber meist wird davor gegessen und ich bin der Einzige der im Kopf hat "abbauen und Spiel aufbauen, sonst ist es zu spät, oder es wird nur geredet.".

    Aber auch damit habe ich mich über die Jahre abgefunden.


    Und wenn danach von mir was angefragt wird ob denn Lust nach mehr besteht und sogar schon Zeit Fenster ausgelotet werden wann die Personen mal Zeit hätten, kommt nix zurück. Ich denke der Grund ist klar die Prioritäten liegen nun mal bei jeder Person anders und das diese in dem "Moment" es interessant findet ist da ganz normal, weil einfach nicht das Ausmaß klar ist oder der Drang danach. Sicherlich gibt es Leute in dehnen dann der Funke hoch kommen mag, aber das ist mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen in meinem Freundeskreis.


    Es hat sich auch ergeben nicht in Gruppen mit einzusteigen wo klar ist das einem XYZ nicht passt. Ich bin halt lieber in einer eingeschworenen Gruppe wo es aber kein Problem ist wenn neue Leute mit dabei sind oder sich mal die Hälfte auswechselt von Zeit zu Zeit.



    Auch hab ich schon interessenten Erlebt dehnen man hilft die Wiederum das zu Ihrer Gruppe tragen. Man hat also selber davon nicht wirklich was für sich geschaffen sondern für das Spiel oder Brettspielgeschäft an sich, was man als Boardgame Ambassedor ja erreichen will. Denn manchmal will ich auch nur Erklären damit ich danach andere Sachen machen kann und wenn die Leute dann regelfest sind und Erfahrung haben, dann mit Ihnen komplexe Spiele zu spielen.



    Daher wenn jemand "die" Tips hat wie man Freunde endlich bekehren / zu bekennenden machen kann wär ich da sehr dankbar. Vllt Gehirnwäsche oder Anrufung eines großen Alten? :D

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Daher wenn jemand "die" Tips hat wie man Freunde endlich bekehren / zu bekennenden machen kann wär ich da sehr dankbar. Vllt Gehirnwäsche oder Anrufung eines großen Alten? :D

    ich glaube, wenn es nicht von alleine kommt, akzeptieren, dass es so ist. Man mit diesen Leuten ab und an spielen kann, aber wahrscheinlich nie so, wie man sich das wünscht.

    Für das andere konkret Leute zum Brettspielen suchen, die ähnlich Lust/Fokus darauf haben. Da ist dann halt nur die Herausforderung, dass man ja auch das mit Leuten machen möchte, mit denen man sich außerhalb des Themas Brettspiele versteht/sympathisch findet. Und dann sind wir auch wieder bei den oben genannten Schwierigkeiten.

  • Daher wenn jemand "die" Tips hat wie man Freunde endlich bekehren / zu bekennenden machen kann wär ich da sehr dankbar. Vllt Gehirnwäsche oder Anrufung eines großen Alten? :D

    ich glaube, wenn es nicht von alleine kommt, akzeptieren, dass es so ist. Man mit diesen Leuten ab und an spielen kann, aber wahrscheinlich nie so, wie man sich das wünscht.

    Für das andere konkret Leute zum Brettspielen suchen, die ähnlich Lust/Fokus darauf haben. Da ist dann halt nur die Herausforderung, dass man ja auch das mit Leuten machen möchte, mit denen man sich außerhalb des Themas Brettspiele versteht/sympathisch findet. Und dann sind wir auch wieder bei den oben genannten Schwierigkeiten.

    Das wär der Ideal Zustand das ich mit den Leuten für Brettspiele mich auch außerhalb mal treffen könnte aber meist kommt es dazu nie, weil die Haben Freunde, ich habe Freunde etc... . der ewige Kreislauf des aneinander vorbei lebens.

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  • Daher wenn jemand "die" Tips hat wie man Freunde endlich bekehren / zu bekennenden machen kann wär ich da sehr dankbar. Vllt Gehirnwäsche oder Anrufung eines großen Alten? :D

    ich glaube, wenn es nicht von alleine kommt, akzeptieren, dass es so ist. Man mit diesen Leuten ab und an spielen kann, aber wahrscheinlich nie so, wie man sich das wünscht.

    Für das andere konkret Leute zum Brettspielen suchen, die ähnlich Lust/Fokus darauf haben. Da ist dann halt nur die Herausforderung, dass man ja auch das mit Leuten machen möchte, mit denen man sich außerhalb des Themas Brettspiele versteht/sympathisch findet. Und dann sind wir auch wieder bei den oben genannten Schwierigkeiten.

    Exakt so ist es mir und meiner Frau ergangen.

    Mit Freunden angefangen mein Hobby zu Vertiefen, lief aber semi-optimal.

    Es wurde als lockeres Beisammensein (Essen, Trinken, Quatschen) mit Nebenbei-Spielen (gerne auch gleichzeitig) behandelt. Das veranlasste meine Frau zu der Aussage: "Wenn wir fast nur Schnacken, Essen, Trinken, etc. könnten wir uns doch einen Extra-Termin ohne Spielen machen!". Wurde ignoriert.


    Dann etwas Online gesucht und gefunden, dann beschnuppert, und seit fast einem Jahr treffen wir uns mit einem fast gleichaltrigen Pärchen.

    Jetzt quatschen wir auch privat zwischendurch, aber Priorität hat das Spielen.

    Kleiner Running-Gag aus der Freundesrunde, immer wenn jetzt jemand länger sich auf seinem Zug konzentriert, hauen wir gerne ab und zu den Spruch raus "Was machst Du eigentlich Silvester?" um ihn spaßeshalber rauszubringen. :D

  • Daher wenn jemand "die" Tips hat wie man Freunde endlich bekehren / zu bekennenden machen kann wär ich da sehr dankbar. Vllt Gehirnwäsche oder Anrufung eines großen Alten? :D

    Ich hab da glaube ich einfach verdammtes Glück, dass ich mehr Leute kenne die Bock auf Brettspiele haben als ich Zeit für habe. Liegt vielleicht daran, dass ich im Informatikstudium einfach sehr viele Menschen kennen gelernt haben, die auf sowas gut anspringen. Ich habe aktuell ne regelmäßige Gruppe von mittlerweile 6 Personen, die hab ich mit Brass: Birmingham ins Brettspielen eingeführt weil mir klar war, die checken das von den Regeln her, son Informatikstudium ist viel komplexer als die Regeln zu Brass. Mittlerweile sind wir halt zu 6., dementsprechend kommt sowas wie Brass leider nur noch selten auf den Tisch.


    Ich hab noch ne andere Gruppe, die aus meinem normalen Freundeskreis entstanden ist. Da muss ich sagen, es war durchaus auch initial Interesse am Brettspielen da, aber ich hab so angefangen, dass ich erstmal nur Absacker mitgenommen habe, leichte und simple Spiele um mal zu zeigen was Spiele so können. Habe dann lange Spiele gespielt auf die ich gar nicht so viel Lust habe, um sie einzuführen und so langsam die Komplexität zu steigern. Mit 2 davon hab ich mich auch schon separat getroffen und da kamen auch Kracher wie Root und Scythe auf den Tisch aber in der Gruppe war das komplexeste bisher mit der Ausnahme von Winter der Toten, was auf den Tisch kam 7 Wonders und Flügelschlag und ersteres war eine echte Herausforderung.


    Worauf ich hinaus will, man muss einen langen Atem haben wenn man Neulinge einführt, die nicht zufällig einen Hintergrund im logischen Denken haben, wie zB ein Mathematik- und Informatikstudium. Vielleicht nicht direkt die langen und komplexen Kracher auf den Tisch bringen, sondern einfach mal mit kleinen Spielen anfangen. Dafür ist auch nach dem Essen Zeit. Damit kann man erfühlen was die Leute so mögen und auch mal zeigen was es so gibt. Und dann merkst du auch ob Interesse nach mehr ist.

    Ich sehe an deiner Top 10, dass du eher auf Expertenspiele stehst, geht mir ganz genau so, das einzige Spiel in meinem Regal das auf Familienniveau ist und in einer großen Box ist Zug um Zug und vllt Dominion (finde das geht Richtung Kenner), ich stehe auch auf Kenner+ und Expertenspiele aber damit kann man nicht mit allen Leuten Anfangen. Einfach mal die leichteren und kürzeren Spiele auspacken und vielleicht entfaltet sich daraus was?


    Weitere Punkte die mMn offensichtlich sind aber mal erwähnt werden können:

    - Regeln drauf haben und die Spiele gut erklären

    - Den Leuten auf keinen Fall das Gefühl geben, dass sie dumm wären weil sie mal ne Regel nicht verstehen. Ruhig und gelassen die Regel nochmal erklären

    - Auch bei kooperativen Spielen den Leuten nicht das Gefühl geben, dass sie mit ihren Entscheidungen die Gruppe runterziehen. Nicht Alphaspielen, auch wenn man dann halt verliert. Hab schon viele Aeon's End Partien verloren, ich spiele oft mit Neulingen, ich will denen nicht sagen wie sie zu spielen haben, auch wenn dann unerfahrene Entscheidungen kommen und man verliert, ist halt so.


    Ich hatte auch schon Freunde die wirklich gar kein Interesse am spielen hatten, aber ich hab das Gefühl, die meisten Menschen finden Brett- und Kartenspiele ziemlich gut wenn man nur ihren Geschmack trifft. Viel Erfolg : )

  • Danke Wuschel aber ich hab das schon vor Jahren aufgegeben. Ich spiele aktiv seit 2014/15 und seit 2016 auch versucht Aktiv mitzuwirken aber naja kein Erfolg für was regelmäßiges. Ich selbst habe nun gar nicht mehr so viel Zeit und rückblickend ist es einfach nur Traurig das es mich Wütend machen würde wenn ich das revue passieren lasse.


    Daher ich bin kein Freund des Menschen in unserer Gesellschaft was das denken angeht. (Ich bin aber ein freund des Menschen als Lebewesen gesehen). Mir bereitet es einfach zu viele graue Haare für andere in meiner Freizeit ungewollt mitzudenken.


    Ich kenne so viele Gruppen und Menschen aber ich habe einfach keine feste Gruppe mit der ich mich regelmäßig treffe und regelmäßig die Spiele spiele die mir Laune machen.


    Jetzt zurzeit zu dritt klappt es mal jede Woche aber das auch erst seit kurzem. Daher wer weis wo die Reise noch hin geht. Da erkläre ich Spiele lieber und spiele als Ronin / Freelancer lieber weiterhin in irgendwelchen Konstellationen auch wenn dabei das Soziale flöten geht.

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  • Meine Freunde zum Brettspielen zu bekommen, war leider nur mäßig mit Spaß für mich verbunden. Zwar sind sie alle Spieler, in dem Sinne, dass sie Rollenspiel- und Videospiel-Hintergründe haben, also keinem sind Spiele als Freizeitgestaltung fremd. Was dann aber Brettspiele angeht, sind wir dann doch zu verschieden, als dass mir der gemeinsame Nenner Spaß gemacht hätte.


    Die Lösung war dann eben neue Leute zu suchen und das, dem Angebot folgend, über Social Media. In einer Großstadt mit vielen Studenten und einem Brettspiel-Café zu leben, ist dann schon ein Standortvorteil.


    Von den drei Gruppen, die ich mir so aufgetan habe (über meetup, gesellschaftsspieler-gesucht.de und spielerzentrale.de), hat sich die als langfristigste herausgestellt, bei der ich das Gesuch selbst erstellt habe. Die Jungs mit denen ich jetzt seit drei Monaten fast wöchentlich spiele, haben einen ähnlichen Geschmack und menschlich passt das ganz super. Ob daraus Freundschaften entstehen weiß ich nicht und es ist mir auch gar nicht so wichtig. Für mich hat sich Social Media auf jeden Fall bewährt um darüber Gleichgesinnte zu finden.

    Einmal editiert, zuletzt von The1Def ()

  • Als ich in den späten 70ern des letzten Jahrtausends mit dem Brettspielen angefangen habe, gab es noch kein Facebook oder ähnliches.

    Aber es gab reichlich gute Brettspielläden in Berlin und meist hatten die auch ein schwarzes Brett für Anfragen nach gleichgesinnten.

    Über solche schwarzen Bretter habe ich dann die ersten Mitspieler gefunden (und die, die nicht weggezogen sind, sind noch heute dabei).

    Nach dem abwandern einiger Mitspieler in fernere Lande, wurde es wichtig die Gruppe wieder aufzustocken, wir spielten damals noch wöchentlich und

    daher war es wichtig, möglichst viele Mitspieler zu haben um auch beim ausbleiben einiger Teilnehmer noch vernünftige Spiele auf den Tisch zu bekommen.

    Auch durch Kleinanzeigen in damals Stadtbekannten Printmedien kamen ab und zu neue Leute hinzu.


    Dann gab es die Zeit der merkwürdigen Mitspieler:

    Das Pärchen das mehr an den Snacks als an den Spielen interessiert war und auch bei jedem konfrontativen Spiel den "Schätzchenbonus" spielte.

    Der Geschichtsfreak der bei Civilization (dem ganz alten) nicht verstehen konnte warum man denn nicht so spielte wie es der belegten Historie entsprach.

    Und auch die kurzfristigen Dauerabsager waren dabei.


    Aber es gab auch Glücksfälle:

    Der Mitspieler den ich eigentlich nur durch einen Spieletausch kennengelernt habe, oder der Sohn des neuen Freundes meiner Ex-Frau, der seine Begeisterung für Brettspiele entdeckt hat (und mittlerweile seine eigene Tabletop WH40k Gruppe hat).

    Die Mitspielerin bei der ich auf Facebook einige Kommentare gelesen hatte und beim stöbern in ihrem Profil sah, daß ihr Spielegeschmack sich mit unserem deckt und die nachdem ich sie einfach mal eingeladen habe, nun fester und begeisterter Teil unserer Gruppe ist.


    Ab und zu kamen Kindsgeburten und Homeschooling mal dazwischen und sorgten bei einigen Mitspielern für z.T. jahrelange Abstinenzen, aber am Ende besteht die Gruppe seit nunmehr ca.40 Jahren und wir sind immer um die 8 Mitspieler von denen meist wenigstens 4 bei unseren 1 - 2 monatlichen Spieleabenden (oder Nachmittagen) Zeit haben. Selten sind wir nur zu zweit oder dritt, aber auch für einen solchen Fall sind genug Spiele in den Regalen.


    Mangels Freizeit treffen wir uns außerhalb der Spieleabende kaum, aber wenn es mal darum geht bei einem Umzug zu helfen oder Trauzeuge zu sein, dann sind wir immer füreinander da.

  • Super zusammengefasst. In unserem Freundeskreis gibt es mittlerweile so gut wie keine Leute, mit denen wir noch nicht gespielt haben. Für meinen Geschmack spielen wir zwar auch noch zu viele Familien und einfache Kennerspiele, aber das wird schon nach und nach. Viele sind anfangs etwas skeptisch, aber lassen sich mit den richtigen Spielen (und richtigen Themen) dann doch überzeugen. Die meisten bleiben auch dabei und fragen mittlerweile aktiv nach, wann wir denn mal wieder spielen könnten. Meiner Erfahrung nach haben die meisten Leute entweder als Kind schlechte Erfahrungen mit Spielen gemacht (Monopoly, Hotel, Catan, Phase 10 usw.) oder tatsächlich Angst davor, bei der Regelerklärung nicht mitzukommen und als dumm zu gelten. Beides kann man noch kitten.

  • Wir haben vor langer Zeit damit angefangen, nach Spielegruppen in der Nähe im Internet zu suchen. Damals waren die sehr rar und es haben sich darüber Kontakte ergeben, über die wir im Netzwerk der SO gelandet sind. Dort haben sich (allerdings auch schon vor mehr als 10 Jahren) dann noch mehr Kontakte und daraus resultierende Treffen in ganz Deutschland ergeben. Hierbei sind ein paar wenige echte Freundschaften hängengeblieben. Vor 7 Jahren haben wir dann selbst eine öffentliche Spielegruppe vor Ort gegründet. Der Start war auch erstmal mühsam und holprig und es kamen anfangs nur eine Handvoll Spieler. Das waren Freunde und Bekannte. Dann kamen aber über gesellschaftsspieler.gesucht und über verschiedene Foren und Aktionen nach und nach mehr Leute hinzu. Dabei haben wir auch ein paar seltsame Menschen getroffen. Einer kam, spielte 2 Spiele mit, sprach dabei kein einziges Wort und ging ebenso wort- und kommentarlos wieder. Ein anderer kam nur, um zu schauen, ob er günstig Bier trinken könnte oder einer wollte mehrere Spiele nur kurz anspielen und ist dann wieder gegangen. Oder eine Dame wollte ganz gezielt nur eine individuelle Kaufberatung für Spiele haben, die für sie geeignet sein könnten. Der überwiegende Teil der Leute war aber wirklich in Ordnung und alle, die in der Zwischenzeit nicht weggezogen sind, sind uns treu geblieben. Wir treffen uns mit einigen Leuten auch gerne mal privat zum Spielen oder auch mal für einen Escape Room oder auf ein Bierchen oder zwei....

    Das Gros der Leute ist vom Alter her übrigens zwischen Mitte zwanzig bis Mitte sechzig.

    Durch Mundpropaganda im Sportverein und anderen Gruppen kamen dann noch mehr Leute zur Spielegruppe hinzu und vor Corona war die Gruppe dann so groß, dass wir an die Kapazitätsgrenze der Räumlichkeiten gestossen sind. Dann kam die Pandemie und wir wussten nicht, was hinterher übrig bleiben würde. Zu unserer großen Freude sind uns aber tatsächlich alle Stammspieler treu geblieben und sogar noch ein paar neue Leute hinzugekommen.

    Viele Worte, aber was ich damit sagen möchte: Es ist ein langwieriger Prozeß, nette Leute zum regelmässigen Spielen zu finden. Aber die Geduld zahlt sich aus. Das wird schon.

  • Ich war bisher nie auf die Idee gekommen, im Netz nach potentiellen Mitspielern zu suchen.

    Die Gemeinschaft der Kollegen war in unserer Firma immer schon sehr hoch und so kam es das wir anfingen uns nach der Arbeit noch zum Spielen zusammen zu setzen. Waren es anfangs noch 3-4 Spieler, die sich auch privat vorher schon gut verstanden hatten, wurden es stets mehr und mehr.

    Viele der Kollegen sind schon längst bei einem anderen Arbeitgeber aber man trifft sich teils immernoch.

    Als ich anfing mit meiner Frau die Spieleabende bei uns auszurichten, hatte ich eine klare Devise die ich bis heute so umsetzen. Ich frage nicht herum wer hat wann Zeit, sondern ich teile einen Termin mit und jeder kann dafür zusagen. Sobald eine Person zusagt, findet der Termin statt. Vor Corona waren das dann meist 10-12 Zusagen pro Termin.

    Das gleiche Konzept bietet aktuell der noch spieleverrücktere Freund von mir an, lediglich mit der Abwandlung, dass der Termin jeden Dienstag Abend stattfindet. Mal sind wir dort zu zweit bei Spirit Island, mal zu 8. Bei Human Punishment.

    Die Gruppe der Informierten, sind sein und mein Freundeskreis, sowie die aktuellen und ehemaligen interessierten Arbeitskollegen (wie ich gerade feststellte sind es 32 Leute in der Watts App Gruppe)

    Daher habe ich auch das Glück, dass ich nicht auf weitere Spieleangebote angewiesen bin, vielleicht wenn ich hier so mitlese ist das auch gut für meine Geduld und mein Frustrationslevel.

  • Kurz vor Corona wurde hier ein Brettspieltreff im Quartierstreff, in dem ich auch Mitglied bin, eroeffnet. Gleich mit eigener Homepage und WA-Gruppe. Zu dieser Zeit hatte ich schon ueberlegt, das selbst zu machen. Dann war Corona-Pause und gerade als das Pandemie-Ende verkuendet wurde, wurde der Brettspieltreff "wegen Corona" aufgeloest. Homepage und WA-Gruppe sind auch zu. Eine bessere Begruendung gab es, auch auf Nachfrage, leider nicht. Ich habe ueber die letzten 2 Jahre auch immer versuchen, der WA-Gruppe ein bisschen Leben einzuhauchen. Entsprechend frustriert bin ich jetzt.

  • Ich habe es tatsächlich geschafft, fast ein halbes Jahr lang zu übersehen, daß hier weitere Beiträge geschrieben worden sind. 🤠🚀


    Aber auch im Freundeskreis erlebe ich es immer wieder das wenn mal nen Spieleabend kommt, ist das fast schon ein Event mit Essen etc... . (Dabei will ich doch einfach nur mal nen Spieleabend mit Freunden haben...., ist noch nie wirklich so passiert).

    Das größte Hindernis am Spielen ist das "Essen" davor oder zwischendrin. Wenn es nur Snacks wären, kein Problem, oder an nem Separaten Tisch, aber meist wird davor gegessen und ich bin der Einzige der im Kopf hat "abbauen und Spiel aufbauen, sonst ist es zu spät, oder es wird nur geredet.".

    Aber auch damit habe ich mich über die Jahre abgefunden.

    Das Thema Essen hat bei uns kürzlich auch zu einer kleinen Eskalation geführt: Menschen, die bei einem Spieleabend mit »gemeinsam Kochen« oder so etwas kommen, sind keine wirklichen Kennerspieler (oder haben zu viel Zeit)! Es sind Menschen, die einmal im Jahr ein solches »Event« machen. Verbunden mit der Tatsache, daß – meiner Erfahrung nach – die Zeit, welches manche Kennerspiel dauert, immer brutal unterschätzt wird, ist mir dann mal die Hutschnur geplatzt und ich bin nicht mitgegangen. :saint:

    Ich habe kein Problem damit, sofern es sich zeitlich einrichten lässt, wenn die Leute zwölf Stunden bei mir sind. Aber das sollte man sich dann auch schon irgendwie bewusst machen: Bitte keine utopischen Vorstellungen hinsichtlich Koch- und/oder Spieldauer verbunden mit der Aussage »Eigentlich wäre ich ja gerne um 0:00 Uhr im Bett«. Auch habe ich überhaupt nichts gegen Essen, aber können wir, bitte, dieses eine Mal, einfach nur schnell eine Pizza bestellen? Ich bin schließlich auch der, der hinterher die Küche aufräumt. Während Ihr schon längst im Bett liegt!


    Gibt halt noch das andere Extrem, von Menschen, die vorgeben, kein Geld zu haben, deshalb während eines Sieben-Stunden-Aufenthalts nix Essen (»Von mir aus kannst Du Dir ja ne Pizza bestellen« – ja, ganz bestimmt …), aber dann innerhalb der letzten Tage 300€ in neue Spiele investiert haben. Klar, jeder hat seine Prioritäten, aber kämet Ihr Euch nicht komisch vor? Oder Leute, die wirklich kein Geld haben … Ein guter Kumpel von mir, deswegen kann ich das auch schreiben, wollte quasi immer irgendwas kochen, wenn wir uns zum Spielen verabredet haben. Ich schlug dann zusätzlich gemeinsame Kochabende vor, unabhängig vom Brettspielen. Aber dafür reichte dann natürlich seine Zeit innerhalb eines Monats nicht aus. 🤦🏻‍♂️


    Es liegt aber auch an mir! Ich komme nicht gut mit Gruppensituationen klar. Und ich kann häufig nicht verstehen, weshalb Menschen handeln, wie sie handeln. Deshalb habe ich mein ganzes Leben lang auch nie Mannschaftssport oder ähnliches betrieben.

    Ich ertrage es nicht, in zig Brettspiel-Telegram-Gruppen zu sein, die alle tot sind (manche Menschen gehen nie aus Gruppen raus, da haben sich im Laufe der Jahre fünfundsiebzig WhatsApp-Gruppen angesammelt – teilweise von Freundeskreisen, die schon seit zehn Jahren nicht mehr existieren). Und es gibt dann noch die Leute, die überall rein gehen (von Joggen über Brettspiele bis hin zu, keine Ahnung, Containern(?)): Und dann kommt ein dreiviertel Jahr lang nichts zustande! Warum? Warum? Warum macht man sowas?


    Ich muß später vielleicht doch noch ein paar Erlebnisse, die bereits verjährt sind, hier schildern. :evil:

    19 Mal editiert, zuletzt von Empr ()

  • Danke für deine Schilderungen.

    Ich hab auch oft gesagt zu meiner Frau das "meine" Freunde nicht mal für das normale Zeug oft zu haben sind. Solange es Sachen sind wo man einigen kann und das läuft ok dann einmal im Monat oder alle 2 Monate wie es gerade geht. Aber naja mal "spontan" was machen was mir gefällt (nicht was ich machen will weil ich muss laut meiner Logik, wie z.B. Möbel umräumen oder so) geht fast nie.


    Bei Brettspielkumpels (Freunde habe darüber glaube noch nie gebacken bekommen (außer die Leute die ich sehr sehr selten sehe ;) ) :S wohl meine Schwäche). ist es dann eher so mal kommt ne ganze Welle an und manchmal klappt gar nix. Sowas wie Kochen oder spazieren gehen hoffe ich immer schlägt meine Frau vor, kommt aber auch so selten vor das ich es an 2 Händen abzählen kann im Jahr.


    Ich mag nicht meine Sachen aufdrücken aber es kommt "so" selten mal die Anfrage bzw. kommt die Anfrage (in der Vergangenheit) dann wenn ich schon alle Termine durchgeplant habe und mich nicht mehr aufteilen kann.


    Empr ich verstehe das mit den Gruppen. Da gibs aber die Archiv Funktion dann isses weg bis einer schreibt.


    Was ich gelernt habe mit Kind und Frau über die Zeit jetze, 1 mal Analog und vllt 1 mal digital pro Woche. Mittlerweile sogar mit den gleichen Leute. Dadurch muss ich alle anderen Gruppen zurück schrauben irgendwie und trotzdem brauch ich ca. 3 Gruppen/Spielerwolken: Eine konsistente für alles, 1 für Wargamish/Zug/extreme Spiele und eine für die Kennerspiele/KS Spiele die man auch mal schnell durchziehen kann. Die 4te Gruppe hab ich über einen Freund der lieber Dungeoncrawler und Kampagnen sachen spielt.


    Aber trotzdem merke ich, ich muss mich mit meinem aktiven aktionismus zurück halten sonst verdrängt man nur die Leute.


    Und trotzdem verstehe ich nicht wie Leute nicht einfach mal spontan (nicht Brettspieler vor allem) ihre Prioritäten umwerfen können um mal was neues zu erleben, sogar wenn man es ihnen relativ einfach macht. Heute auf Arbeit kam die Frage auf "Welche Brettspiele spielt ihr denn im Verein?" Da sagte ich alles mögliche. Mehr als 500 Spiele für Groß und Klein und ich merkte an das ich nicht verstehe warum Brettspielen immer noch kein Standard-Kulturgut ist wie Schach oder andere Sportarten oder einen trinken gehen. Da wurde mir gesagt: "Naja bei Brettspielen gibts ja so viele da kann man sich nicht so einfach was vorstellen."


    Ich bin da sehr engstirnig und naiv zu glauben das andere mal über den Horizont schauen aber ich warum ist "Brettspielen" was man in vielen Familien findet eigentlich so "komisch" für Erwachsene Menschen aber 3 mal die Woche Sport machen ist total normal.... .


    Plus ich bin es Müde immer so viel Organisation reinzustecken. Ich weis wir sind alle Boardgame-Ambassadors aber warum muss man jedesmal so viel Arbeit leisten die "vllt" einen Mitspieler generiert und wohl eher einen eigenständigen Brettspielfan. Vom letzteren hab ich auch nur so viel dass das Hobby nicht ausstirbt oder so aber nix für meine Spielgelüste.


    Heute sah ich ein Video mit den Top 10 fehlern und einer dabei war wirklich super und trifft genau auf die Erfahrung die man mit der Zeit macht wenn man nicht gleich ne Gruppe bei sich hat: "Don't rely on relatives or friends for this hobby!" Genau das musste ich erst über die Jahre schmerzhaft lernen.



    Empr Das mit dem Kochen bei dir klingt aber auch sehr ausufernd da hab ich echt Respekt vor. Ich würde wohl beim "Kochen" gerne mitmachen wenn das einer anbietet und eher was kleines in den Pausen spielen wie Wizard oder The Crew was man fortsetzen kann.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Plus ich bin es Müde immer so viel Organisation reinzustecken. Ich weis wir sind alle Boardgame-Ambassadors aber warum muss man jedesmal so viel Arbeit leisten die "vllt" einen Mitspieler generiert und wohl eher einen eigenständigen Brettspielfan. Vom letzteren hab ich auch nur so viel dass das Hobby nicht ausstirbt oder so aber nix für meine Spielgelüste.

    Ich frage mich hier grad von welcher Organisation du sprichst? Klar es gibt Spiele in meinem Regal, da müsste ich nochmal die Anleitung überfliegen aber es gibt viele Spiele, die ich einfach rausziehen, aufbauen und erklären kann. Was bleibt ist mit den Leuten einen Termin ausmachen.

    Und trotzdem verstehe ich nicht wie Leute nicht einfach mal spontan (nicht Brettspieler vor allem) ihre Prioritäten umwerfen können um mal was neues zu erleben, sogar wenn man es ihnen relativ einfach macht.

    Das ist ja son generelles Problem, unabhängig von Brettspielen. "Keine Zeit haben" ist sehr oft einfach "sich keine Zeit nehmen wollen". Ich hab auch ein bekanntes Pärchen, die sagen immer sie haben keine Zeit und dann sind sie an dem Abend an der PlayStation Online und spielen Elden Ring oder so. Haben keine Zeit aber 1000+ Spielstunden in Monster Hunter, FF XIV und was weiß ich. Sind einfach andere Prioritäten. Ich zähle diese beiden deswegen auch schon länger nicht mehr zu meinen Freunden. Auf dieses Problem trifft man immer wieder im Leben meiner Meinung nach und das ist einer der Gründe wieso ich als 32 jähriger viel mit Leuten Anfang bis Mitte 20 rumhänge, weil die halt noch Bock haben was zu machen. Freunde in meinem Alter sitzen nur noch jeden Abend mit ihrem Partner vor der Glotze und "haben keine Zeit", spätestens wenn die Kinder da sind kann mich von den Leuten sowieso verabschieden.

    Heute sah ich ein Video mit den Top 10 fehlern und einer dabei war wirklich super und trifft genau auf die Erfahrung die man mit der Zeit macht wenn man nicht gleich ne Gruppe bei sich hat: "Don't rely on relatives or friends for this hobby!" Genau das musste ich erst über die Jahre schmerzhaft lernen.

    Ich konnte schon relativ viele Freunde und Bekannte für Brettspiele begeistern, manche sind da schon offen für. Ich bin dann oft am ersten Spieleabend auch nur mit Absackern hingegangen, die leicht sind und nicht lange dauern. Damit konnte ich die Leute seicht einführen und mich ran tasten was die Leute denn mögen. Ein 20 Minuten Spiel zu spielen, das jemand nicht so gut findet, das geht, aber wenn die Person sich durch ein 2 Stunden langes Spiel quälen muss, die hat dann vllt keine Lust mehr nochmal zu kommen. Ich kam dann natürlich nicht komplett auf meine Kosten, aber dafür gab es weitere Treffen bei denen dann auch mal was im Kennerspielniveau auf den Tisch kam.


    Ausnahmen gibt es, dadurch, dass ich Informatik studiert habe, kenne ich viele Informatiker und die beschäftigen sich täglich mit komplexen Prozessen und Abläufen. Da kam am ersten Abend direkt Brass auf den Tisch und die Leute fanden das geil und mit denen Spiele ich heute immer noch.


    Man muss die Leute halt son bissel einschätzen, die selben Leute mit denen ich mit nem Absackerabend angefangen haben, haben auch ein befreundetes Pärchen, das gerne spielt und die haben Spieleabend gemacht und da kam zu 6. Eldritch Horror mit allen Erweiterungen auf den Tisch, das dann nach 5-6 Stunden abgebrochen wurde. Weiß nicht ob das der smarteste Move ist um Leute für's Hobby zu begeistern.


    Gleichzeitig hab ich dann vor allem über einen Discord-Server auch ein paar Brettspieler kennen gelernt mit denen man sich ab und an mal trifft (man wohnt halt 40 Minuten plus auseinander) und das ist dann natürlich was ganz anderes, da bin dann nicht nur ich der Erklärer, da bringe nicht nur ich Spiele mit und man versteht sich natürlich. Sowas wie keine Chips während des Spielens ist da ganz selbstverständlich.

    Ich kann auf jeden Fall empfehlen, sich nach anderen Brettspielern umzusehen in der Gegend, weil da trifft man auf Gegenseitiges Interesse für das Hobby und das ist natürlich super.

    Ich bin da sehr engstirnig und naiv zu glauben das andere mal über den Horizont schauen aber ich warum ist "Brettspielen" was man in vielen Familien findet eigentlich so "komisch" für Erwachsene Menschen aber 3 mal die Woche Sport machen ist total normal.... .

    Als jemand der 3-4 mal die Woche Sport macht kann ich dir sagen, dass das halt ganz anders auf die Leute wirkt und ich finde es naheliegend. Brettspiele sind für die meisten Leute etwas, das sie als Kind gemacht haben und dann nie wieder. Dazu kommt, dass die Spiele die sie kennen, wie Monopoly und MÄDN als Erwachsener halt auch einfach keinen Spaß machen. Das Spiele existieren, die einen als Erwachsene fordern, das wissen diese Leute halt oft gar nicht. Aber das Sport als Erwachsener immer noch Spaß macht (sofern einem Sport Spaß macht und man die richtige Sportart für sich entdeckt hat) ist den meisten Leuten klar.




    Das mit Kochen ist halt so ein Problem der Erwartungen und Vorstellungen, man muss klar kommunizieren was man möchte und das diese Spiele eben etwas Zeit benötigen, Nicht-Spieler wissen das halt oft auch einfach gar nicht und woher auch? Kommunikation ist key, nicht nur denken, dass man das Essen so langsam mal abbauen sollte und das Spiel aufbauen sollte, da es sonst zu knapp wird, sondern das auch Aussprechen.


    Anfragen für nen Brettspielabend bekomme ich abseits von meiner Informatikergruppe aber auch eher selten, das ist halt. Und ich "muss" auch öfters Flügelschlag spielen als mir lieb ist weil das Spiel bei Nichtspielern einfach sehr gut ankommt und die dann nach nem Spieleabend fragen, extra um Flügelschlag zu spielen. Vor allem zu 4. hab ich da wenig Bock drauf, aber ich freue mich ja wenn die Leute Spaß haben, also mach ich da natürlich mit : )

  • Wuschel

    Zitat

    Freunde in meinem Alter sitzen nur noch jeden Abend mit ihrem Partner vor der Glotze und "haben keine Zeit", spätestens wenn die Kinder da sind kann mich von den Leuten sowieso verabschieden.

    Sorry wenn du solche Freunde hast :( das ist dann sehr schade. Ich habe halt welche die eher aktiv sind oder eh Kinder haben etc.. . Wobei ich sagen muss, selbst mit Kindern gibt es Wege und Mittel wo sogar beide Eltern (wenn die Kinder alt Genug sind so ab 6/7 Jahren) spielen.


    Ist halt immer die Frage wie viel welcher Partner gerne Spielt.


    Ich würde ja auch sagen ist immer eine Prioritäten-Frage aber wie gesagt ich bin müde geworden da die Orga zu machen und ja das akblären "was und wann" ist das was meisten Kraft kostet.


    Regeln lesen und vorbereiten geht so (ging Früher besser) aber ich nehme mir ja die Zeit und erwarte das es dann auch gegenseitig zurückkommt wenn es Brettspieler sind. Daher wenn der Fall eintritt das einer kurzfristig absagt (ohne wirklich guten Grund oder man hätte es ja vorher wissen können aber naja egal.... ) oder mal eben noch ne anderes Spiel vorschlägt dann ist bei mir auch Zig.


    Ich hab auch ein Kind und schaffe es trotzdem. Ich würde auch gerne andere Sachen machen aber je nach Person gehts nur um Brettspiele oder es wird nix oder man trifft sich sowieso nur alle jubeljahre egal wie viel man zwischen menschlich am Ende des Abends sich noch unterhält. Naja watt solls. Die Leute melden sich schon wenns was wollen. ^^

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Zum Kochen: Sehe ich wie Empr. Allerdings finde ich gemeinsam essen auch sehr schön. Wir machen es manchmal so, dass wir auf etwas Vorbereitetes vereinbaren, z.B. bringen die Gäste Salat mit und der Gastgeber macht was im Ofen. Das geht gut und schnell. Und bei der Planung merkt man auch recht schnell, ob die anderen Spieler tatsächlich das Spielen vorziehen oder nicht doch das Kochen.


    Zur "Rekrutierung":

    Ich habe damit Erfolg im Freundeskreis gehabt, z.B. über den Chor. Hat den Vorteil, dass man die Leute bereits kennt und sich vorstellen kann, ob man mehr Zeit mit ihnen verbringen möchte. Und wenn es mit dem Spielen nicht klappt, mag man sie danach ja meistens trotzdem noch ;) Hat aber den Nachteil, dass Expertenspieler nicht sooo verbreitet sind und der Weg über Kennerspiele & Co dauern kann oder halt da anhält. Trotzdem finde ich es gut, ich habe so eine Gruppe von Freunden, mit denen ich gerne spiele - nur eben nicht die Klopper.

    Was mich zu den besten Mitspielern für meine Wunschspiele gebracht hat, war eine Ebay Kleinanzeige in meiner Region. Beim Abholen fragte mich der Verkäufer, ob ich der Signal-Gruppe beitreten wollte. Ich hab bejaht und erstmal vorsichtig geschaut. Aber tatsächlich waren so viele tolle Leute dabei, inklusive Wochenenden auf Spielehütten. Seitdem lade ich dort alle weitere Menschen ein, mit denen ich über Ebay KA regional Kontakt habe und die mir grundsätzlich sympathisch sind. Diese Gruppe aufzubauen hat sicher Zeit gedauert, aber grundsätzlich finde ich die Idee nicht verkehrt, regional einzukaufen (was ich eh mache) und dabei zu checken, ob das Gegenüber für gemeinsame Runden in Frage kommt.

  • Wuschel

    Zitat

    Freunde in meinem Alter sitzen nur noch jeden Abend mit ihrem Partner vor der Glotze und "haben keine Zeit", spätestens wenn die Kinder da sind kann mich von den Leuten sowieso verabschieden.

    Sorry wenn du solche Freunde hast :( das ist dann sehr schade. Ich habe halt welche die eher aktiv sind oder eh Kinder haben etc.. . Wobei ich sagen muss, selbst mit Kindern gibt es Wege und Mittel wo sogar beide Eltern (wenn die Kinder alt Genug sind so ab 6/7 Jahren) spielen.

    Hab auch genug andere Freunde bei denen das nicht so ist, von daher passt das : ) Sorgen mach ich mich eher wenn ich älter wird und es einfach nicht mehr möglich ist mit jungen Leuten, die noch Bock haben was zu machen, rumzuhängen weil's irgendwann halt einfach creepy und weird wird. Aber das isn anderes Thema.


    Ich würde ja auch sagen ist immer eine Prioritäten-Frage aber wie gesagt ich bin müde geworden da die Orga zu machen und ja das akblären "was und wann" ist das was meisten Kraft kostet.

    Kann ich verstehen, geht mir teilweise auch so. Hab da auch so ne Gruppe die aus Leuten besteht die ich unabhängig vom Brettspielen kenne, haben uns letztes Jahr fast jede Woche getroffen und die Leute hatten Bock. Aktuell fragt man da in die Gruppe und es kommt entweder gar nix, oder "keine Zeit", also frag ich da auch einfach nicht mehr. Ist aber okay, wenn die Leute keine Lust haben, haben sie keine Lust und ich kenne zum Glück genug Spielbegeisterte um trotzdem auf meine kosten zu kommen. Im Sommer ist spielen auch grad nicht so Prio bei mir, da geh ich lieber raus so viel ich kann und mache Sport, von daher passt's für mich. Mal schauen wie's im Herbst und Winter wird : )


    Die auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg, ich vermute mal du kommst nicht aus der Ecke Rheinland-Pfalz, sonst wäre ich auf jeden Fall mal dabei : )

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel ()

  • Was mich zu den besten Mitspielern für meine Wunschspiele gebracht hat, war eine Ebay Kleinanzeige in meiner Region. Beim Abholen fragte mich der Verkäufer, ob ich der Signal-Gruppe beitreten wollte. Ich hab bejaht und erstmal vorsichtig geschaut. (…)

    Finde ich sehr gut, daß Du da erstmal vorsichtig geschaut hast.


    Ich habe vor kurzem mit der Regel gebrochen, daß ich ausschließlich Menschen in meine Nachrichten-Gruppe lasse, welche mindestens dreimal mit mir gespielt haben (und damit ist nicht dreimal innerhalb von drei Jahren gemeint). So ist innerhalb kürzester Zeit die Gruppenstärke von 4 auf 14 angewachsen – aber ich habe im Moment weniger Leute zum Spielen als vorher. 🤣🤣🤣

    Irgendwie finde ich es aus menschlicher Sicht etwas fragwürdig, in eine fremde Gruppe zu kommen, in welcher schon der Name impliziert, um was es geht, nur um dann was Eigenes aufzuziehen. Ich bin doch nicht https://www.gesellschaftsspieler-gesucht.de oder facebook?! Sicher, man will niemandem den Mund verbieten, aber: Was habe ich bitte davon?

    5 Mal editiert, zuletzt von Empr ()

  • Sorgen mach ich mich eher wenn ich älter wird und es einfach nicht mehr möglich ist mit jungen Leuten, die noch Bock haben was zu machen, rumzuhängen weil's irgendwann halt einfach creep und weird wird.

    Keine Sorge, wird nicht creep und weird 8-))

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Irgendwie finde ich es aus menschlicher Sicht etwas fragwürdig, in eine fremde Gruppe zu kommen, in welcher schon der Name impliziert, um was es geht, nur um dann was Eigenes aufzuziehen. Ich bin doch nicht https://www.gesellschaftsspieler-gesucht.de oder facebook?! Sicher, man will niemandem den Mund verbieten, aber: Was habe ich nun davon?

    Bezieht sich das auf meinen Post? Wenn ja, bitte nochmal erläutern, hab's nicht verstanden :)

  • Das Spiele existieren, die einen als Erwachsene fordern, das wissen diese Leute halt oft gar nicht.

    Und die meisten interessiert es auch gar nicht. Sie sehen keine Sinn darin, sich mit einer festen Anzahl von wenigen Personen zu treffen, um dann stundenlang an einem Tisch nach vorher festgelegten Regeln inkl. Essen, Pausen und Konversation zu verbringen. Ein entspannter und geselliger Abend sieht für sie anders aus. Für mich übrigens auch. Es ist für mich ein großer Unterschied, ob ich konzentriert spiele oder ob ich den Abend mit anderen verbringe. Daher spiele ich fast ausschließlich solo und zu zweit.


    Ab 3 Personen spiele gerne mit, wenn es sich ergibt, oder suche gezielt Mitspieler, die ähnlich begeistert sind. Diese Abende haben dann aber für mich eher Event-Charakter mit Vorbereitung, Zeitaufwand, Rücksichtnahme, Spannung, Spaß ... und evtl. kommt man dann doch nicht zum spielen. ;)

  • Das Spiele existieren, die einen als Erwachsene fordern, das wissen diese Leute halt oft gar nicht.

    Und die meisten interessiert es auch gar nicht. Sie sehen keine Sinn darin, sich mit einer festen Anzahl von wenigen Personen zu treffen, um dann stundenlang an einem Tisch nach vorher festgelegten Regeln inkl. Essen, Pausen und Konversation zu verbringen. Ein entspannter und geselliger Abend sieht für sie anders aus. Für mich übrigens auch. Es ist für mich ein großer Unterschied, ob ich konzentriert spiele oder ob ich den Abend mit anderen verbringe. Daher spiele ich fast ausschließlich solo und zu zweit.


    Ab 3 Personen spiele gerne mit, wenn es sich ergibt, oder suche gezielt Mitspieler, die ähnlich begeistert sind. Diese Abende haben dann aber für mich eher Event-Charakter mit Vorbereitung, Zeitaufwand, Rücksichtnahme, Spannung, Spaß ... und evtl. kommt man dann doch nicht zum spielen. ;)

    Joa also ich hab auch viele andere Arten von geselligen Abenden die ich gerne verbringe, aber wenn ich mich zum spielen verabrede, da kommen schon auch immer Spiele auf den Tisch.

  • ich vermute mal du kommst nicht aus der Ecke Rheinland-Pfalz, sonst wäre ich auf jeden Fall mal dabei : )

    In RLP sollte es ja erstmal nicht so viele Probleme geben Mitspieler zu finden, gerade hier im Forum sind ja die Ecken Ludwigshafen-Mannheim und Kaiserslautern relativ gut vertreten was ich so weiß. Aber da Hilft ja ein Blick in die Karte des Forums direkt.


  • ich vermute mal du kommst nicht aus der Ecke Rheinland-Pfalz, sonst wäre ich auf jeden Fall mal dabei : )

    In RLP sollte es ja erstmal nicht so viele Probleme geben Mitspieler zu finden, gerade hier im Forum sind ja die Ecken Ludwigshafen-Mannheim und Kaiserslautern relativ gut vertreten was ich so weiß. Aber da Hilft ja ein Blick in die Karte des Forums direkt.

    Ich hab kein Mitspielerproblem, kenne genug Leute, aber wenn sich hier Leute aus Kaiserslautern tummeln (da wohne ich), bin ich sehr gerne bei nem treffen dabei : )