Showdown - Wer hat die meisten Siegpunkte oder doch etwas anderes?

  • Da ich eben kurz den Thread zu den Siegpunkten verfolgt habe, kam mir folgende Frage:


    Reicht für euch der reine Siegpunktevergleich (wie auch immer nun die Siegpunkte dargestellt werden) am Ende aus?

    Befriedigt euch dieser doch sehr zuverlässige, aber einfache und ‚antike‘ Mechanismus?


    Ich -und vielleicht auch andere- bin immer auf der Suche nach möglichst kreativen und spannenden Mechanismen bei Spielen, nur bei der Endwertung da geht es fast immer nur um das eine, nämlich Siegpunkte.


    Ein positives Beispiel, bei dem es auch um Siegpunkte geht, aber anders verpackt begegnete mir bei dem Spiel Lords of Xidit von Libellud.

    Durch die Endwertung, bzw. das Turnier am Ende wurde das ganze Spielgefühl deutlich intensiver.

    Kurz erklärt: Bei Xidit gibt es drei unterschiedliche Marker (Punkte), die man sammelt, z.B. gelb, blau und rot (vereinfachte Darstellung)

    Zu Beginn des Spiels wird die Reihenfolge der drei Etappen des Turniers zufällig festgelegt, Beisp.: 1. rot... 2. gelb.... 3. blau.


    Nun ist das Hauptspiel vorbei und es beginnt das Turnier -die Endwertung.

    1. Etappe des Turniers: Rote Marker vergleichen > der mit den wenigstens scheidet aus dem Turnier aus

    2. Etappe des Turniers: Gelbe Marker vergleichen > der mit den wenigsten scheidet auch aus dem Turnier aus

    3. Etappe des Turniers: HeadsUp, 1vs1, blaue Marker vergleichen > der mit den meisten geht als Sieger hervor



    Würde mich mal interessieren, wie ihr das seht, womit ich wieder bei der Ausgangsfrage wäre:

    Reicht für euch der reine Siegpunktevergleich (wie auch immer nun die Siegpunkte dargestellt werden) am Ende aus?

    Befriedigt euch dieser doch sehr zuverlässige, aber einfache und ‚antike‘ Mechanismus?

    -Wenn ‚nein‘, was habt ihr dann für gute Beispiele? Bin für jede neue Perle dankbar 🧚🏼‍♂️

    2 Mal editiert, zuletzt von Tesigma ()

  • Zur Ermittlung eines Gewinners wird immer irgendein Parameter dafür herangezogen - habe am meisten von X (Siegpunkte, Geld, Gebiete...), erreiche als erster dies oder jenes, besiege den Gegner...

    Wenn dir Spiele mit Siegpunkten nicht gefallen, versuch eine andere Sparte - Rennspiele z.B. oder auch CoOp´s.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Reicht für euch der reine Siegpunktevergleich (wie auch immer nun die Siegpunkte dargestellt werden) am Ende aus?

    Befriedigt euch dieser doch sehr zuverlässige, aber einfache und ‚antike‘ Mechanismus?

    Grundsätzlich ja.



    Nun ist das Hauptspiel vorbei und es beginnt das Turnier -die Endwertung.

    1. Etappe des Turniers: Rote Marker vergleichen > der mit den wenigstens scheidet aus dem Turnier aus

    2. Etappe des Turniers: Gelbe Marker vergleichen > der mit den wenigsten scheidet auch aus dem Turnier aus

    3. Etappe des Turniers: HeadsUp, 1vs1, blaue Marker vergleichen > der mit den meisten geht als Sieger hervor

    Hört sich super gut an. Schade, dass Lords of Xidit erst ab 3 Spielern funktioniert...

  • Bei uns wird nach Ende eines Spiels oft darüber gesprochen wer, wie, was gemacht….oder auch nicht gemacht hat um zu gewinnen…oder zu verlieren….

    Das ist oftmals das Spannendste am Ende.

    Siegpunkte sind letztlich nur Zahlen/Token oder so….

    Darüber zu philosophieren ist für mich befriedigender 😊

  • Wenn ‚nein‘, was habt ihr dann für gute Beispiele? Bin für jede neue Perle dankbar

    In Rajas of the Ganges hast du zwei gegenläufige Leisten. Eine mit Siegpunkten und eine mit Geld. Gewonnen hat, wenn sich diese treffen oder aneinander vorbeiziehen. Gibt also zwei Möglichkeiten, zu gewinnen.


    Mir reichen Siegpunkte am Spielende meist aus. Thematisch reißt mich das aber leider oft aus dem Geschehen heraus.


    Gruß Dee

  • Reicht für euch der reine Siegpunktevergleich (wie auch immer nun die Siegpunkte dargestellt werden) am Ende aus?

    Im Grunde: Ja.

    Ich halte den Vergleich bezüglich irgendeiner abzählbaren Größe (Siegpunkte, Geld, was-auch-immer) grundsätzlich für das beste Kriterium, um Erfolg im Spiel zu messen. Das gibt nämlich jedem Spieler das Gefühl, etwas erreicht zu haben und für seine Spielleistungen belohnt zu werden. Der eine Spieler kriegt mehr SP, der andere etwas weniger SP, aber alle kriegen irgendwas. Siegpunkte sind außerdem auch für Spieleautoren ein eleganter Weg, gewünschte Spielleistungen abgestuft zu belohnen.

    Sowas wie "am wenigsten von irgendwas" (statt am meisten, z.B. in #DerLetzteWille ) oder "in der Summe von X + 2Y am meisten" (-> #RajasOfTheGanges ) ist im Grunde auch genau das Gleiche: Maximiere irgendeine Bewertungsfunktion für jeden Spieler. Bei diesen Ansätzen gibt es immer neben dem Sieger auch automatisch einen Zweiten, Dritten, etc.

    Der einzige fundamental andere Ansatz eines Siegkriteriums sind eher binäre Sachen wie "erreiche zuerst (bzw. als einziger) irgendwas". Also z.B. bei Rennspielen zuerst das Ziel. Oder eben solche "last man standing" Ansätze, bei denen üblicherweise alle ausscheiden, bis nur noch einer übrig ist (von #LoveLetter bis #LordsOdXidit ). Bei diesen Ansätzen gilt dann aber fast immer: es gewinnt nur einer, der Rest hat verloren. Selbst bei den Spielen, bei denen man zuerst X Punkte erreichen muss (von #Viticulture bis #Root ) haben alle, die am Ende nicht gewonnen haben, eher das Gefühl verloren zu haben. Und eben nicht "ich bin ein guter Zweiter geworden". Gerade Lords of Xidit kann da auch ziemlich frustrierend sein: "Wenn ich beim ersten Endwertungskriterium wegen einem fehlenden Marker nicht ausgeschieden wäre, hätte ich das Spiel gewonnen..."


    Mein Fazit: Zur Abwechslung spiele ich auch mal gerne etwas mit einem Gewinnkriterium der Sorte "als erstes X erreichen". Aber das muss dann thematisch gut begründet sein. Normalerweise verwenden diejenigen, die sich die Spiele ausdenken und entwickeln, aus gutem Grunde Siegpunkte. Die haben nämlich schon so einige, nicht wegzudiskutierende Vorteile.

  • ... erreiche als erster dies oder jenes...

    Wenn dir Spiele mit Siegpunkten nicht gefallen, versuch eine andere Sparte - Rennspiele z.B.

    Rennspiele hast du quasi auch schon augeschlossen, aber ich bin da ganz bei dir.


    In Rajas of the Ganges hast du zwei gegenläufige Leisten. Eine mit Siegpunkten und eine mit Geld.

    Oder anders gesagt: "erreiche als Erster..." oder böse gesagt: "Blender, da 2 Geld = 1 Punkt"



    @ Topic

    Der Weg dahin und das wie beim späteren Vergleich sind für mich der Spaß an der Sache.


    Das Meiste kann man immer auf das Sammeln von "Punkten" herunterbrechen, ob das nun 1 Punkt oder 100 Punkte sind. Ob ich grüne oder blaue benötige etc.. Knizias Weg von "Euphrat & Tigris" ist schon etwas interessanter, aber noch immer geht es um Punkte.


    Selbst ein Wettrennen ist im Grunde die Jagd nach genau 1 Punkt (dem Ziel).


    Am Ende heißt es für mich: Spiel gut, alles gut. :)

  • Im Grunde reichen mir schnöde Siegpunkte. Wobei ich auch mal nichts gegen diese "Du scheidest aus, wenn..." habe und auch einem Wettrennen bin ich nicht abgeneigt.


    Was ich aber an Siegpunkten dann und wann nicht leiden mag ist, wenn zu zu viele oder zu wenige gibt. Bei zu wenigen Siegpunkten in einem längeren Spiel ist es oft müßig (Shakespeare war so ein abschreckendes Beispiel. Da hat man bei den wenigen Punkten, die man gewinnen konnte, auch immer mal wieder was abgezogen bekommen. Das war echt frustrierend....). Bei zu vielen Siegpunkten wird es oft anstrengend oder gar beliebig....

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • So ein System wie bei Xidit oder Knizia oder Wendake (Minima mehrerer Leisten) ist ja am Ende des Tages nur ein Mechanismus, der die Spieler dazu zwingt, keine Extremstrategien zu fahren, sondern halbwegs ausgewogen auf verschiedene Aspekte des Spiels einzugehen. Insofern ist das für mich weniger eine Frage der Wertung als des Spieldesigns. Man könnte auch sagen, ein einfaches Siegpunkte-Euro sei eleganter, weil es die komplexe Wertungskonstruktion nicht benötigt, um das Spiel in geregelten Bahnen zu halten.

  • Bin auch großer Freund von Siegpunkten. Als erstes Gegenbeispiel zu Siegpunkten fallen mir Social deduktion Spiele ein. Bspw. Deception wo jeder, je nach Rolle ein gewisses Ziel verfolgt und das entweder schafft oder eben nicht. Ansonsten sind eher (coop) Storyspiele bei welchen gewisse Missionsziele erreicht werden müssen. Ebenfalls abweichend sind einige Skirmisher.