Flip& Write- Freunde aufgepasst!
Es gibt sogenannte Hashiwokakero-Rätsel, bei denen sich Punkte mit Zahlen von 1 bis 6 in einem Raster befinden. Diese Punkte gilt es zu verbinden. Dabei müssen folgende Regeln beachtet werden:
1) Es darf nur senkrecht und waagerecht verbunden werden.
2) Die Anzahl der Verbindungslinien muss genau den Zahlen auf den Punkten entsprechen.
3) In keine Richtung dürfen mehr als 2 Linien ausgehen.
4) Linien dürfen sich nicht kreuzen.
Online kann man es hier probieren: Hashi - online (puzzle-bridges.com)
Jeffrey D. Allers hat aus diesen Rätseln ein Flip & Write- Spiel erschaffen, welches sich sehr dicht an der Rätselvorlage hält:
Man flipt Karten, auf denen sich zwischen 1-3 Brücken und eine Zahl von 1 bis 6 befindet. Die Zahlen schreibt man auf einem abwischbaren Tableau auf kleine Inseln, die Brücken werden zwischen den Inseln eingezeichnet. Dabei gelten alle oben erwähnten Regeln und einige kleine Zusatzregeln:
5) Brücken dürfen nur von Inseln mit einer Zahl ausgehen.
6) Besitzt die Insel eine rote oder blaue Fahne, muss sie erst mit einer Brücke verbunden sein, damit man eine Zahl auf sie schreiben darf.
7) Besitzt eine Insel schon Brücken, aber noch keine Zahl, darf die Zahl nicht kleiner sein als die Anzahl der Brücken, die bereits an der Insel liegen.
8) Stimmt die Anzahl der Brücken mit der Zahl auf der Insel überein, ist die Insel fertiggestellt und wird eingekreist.
9) Für Inseln mit roter oder blauer Fahne, die komplett fertiggestellt sind, sowie ein Netzwerk aus 6 verbundenen, fertiggestellten Inseln, gibt es Sonderpunkte für den Spieler, der es als erster schafft - und entsprechend weniger Punkte für Spieler, die in der folgenden Runde die Aufgaben erfüllen.
Mein äußerst subjektives Fazit nach einigen Partien: Aus diesem überschaubaren Regelwerk ergibt sich für mch ein großer Puzzlespaß, der das Gehirn in den ersten Partien gut fordert und sich schön von anderen Flip & Writes abhebt. Varianz gibt es nur in der Startaufstellung - die Mitspieler dürfen zu Beginn der Partie einem anderen Mitspieler eine 3 oder 4 auf einem Inselfeld ohne Fahne eintragen - und durch das beidseitige Spielertableau. Diese kleinen Änderungen haben aber schon einen hohen Einfluss auf die folgende Partie. Der Glücksfaktor ist moderat, da von 18 Karten 17 geflipt werden, das Material ist sehr wertig und funktional. Dadurch, dass Hashi ein Multiplayer-Solitairespiel ist, funktioniert es in allen Besetzungen gleich gut, auch solitär ist die Highscorejagd sehr spaßig. Dadurch, dass die Lernkurve sehr steil ist, haben alle Spieler nach ein paar Partien eine ähnliche Anzahl an Inseln verbunden, so dass eine Partie eher über das schnelle Erreichen der Zusatzpunkte entschieden wird als über ein großes Inselreich. Diesen Wettlaufcharakter muss man allerdings mögen.