"Fehlerhafte" Erstauflagen

  • - "meist" - gibt es nicht, entweder zumeist oder meistens.

    :huh: Achso? Ich benutze das auch ganz gern.

    Duden | meist | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft

    Das ist jetzt gemein. In meinem Duden aus dem schönen Jahr 2000 steht es ausdrücklich noch nicht drin. Ich hab das noch rot angemarkert bekommen im Studium, sogar mehrfach. Und jetzt schleicht sich das einfach mir nichts, dir nichts, durch die Hintertür in den Duden. Am Ende muss ich es noch gendern... ;).

  • Ich sehe den Begriff "fehlerhafte Erstauflage" durchaus enger defininert. Fehlerhaft bedeutet für mich z.B. falsch gedruckte/gestanzte/produzierte Komponenten. Rechtschreibfehler in einer Anleitung sind blöd, aber deshalb ist für nicht das ganze Spiel fehlerhaft.

    Carpe Diem Erstauflage ist für mich nicht fehlerhaft, ich hatte keine Probleme sie zu spielen. Natürlich ist die Farbgebung nicht perfekt, mit dem Stern hatten wir auch keine Probleme.

    Tapestry sehe ich auch nicht als fehlerhaft, meiner Meinung nach wurde das Thema mit dem Balancing etwas zu groß gemacht. Auch hier: ist es perfekt - nein, ist es nicht. Ist es kaputt - never ever, dafür hatte ich zuviel Spaß damit.

    Einmal editiert, zuletzt von Krywulf ()

  • Tapestry war abgesehen vom Balancing aber tatsächlich fehlerhaft in der englischen Erstauflage. Auf einem der Weltraumplättchen fehlte ein Symbol. In der Erweiterung gibt es dann ein Ersatzplättchen.


    Hab den Thread jetzt nur überflogen, aber mir kam noch Auf den Spuren des Marco Polo in den Sinn. Da fehlte doch auf der Punkteleiste die Zahl 48 und Beijing war falsch geschrieben.

  • Ist es kaputt - never ever, dafür hatte ich zuviel Spa´damit.

    Beides schließt sich ja nicht aus. London 1st Edition war auch broken - aber natürlich NUR, wenn man eine Strategie abused hat - zugegeben, dass war vergleichsweise "einfach" - aber das konnte man natürlich auch einfach "spielen" und Spaß damit haben. Broken wars trotzdem.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • meiner Meinung nach wurde das Thema mit dem Balancing etwas zu groß gemacht

    Wurde es?


    Ich bin voll bei "wer im Glashaus sitzt", aber die nachgereichten Anpassungen ("du startest mit 30 Siegpunkten, weil deine Fähigkeit so scheiße ist") sahen von außen betrachtet wirklich völlig absurd aus. Zumal sie nur Leute erreichen konnten, die auf entsprechenden Plattformen unterwegs sind.

  • [Beliebt, obwohl broken]

    Beides schließt sich ja nicht aus. London 1st Edition war auch broken - aber natürlich NUR, wenn man eine Strategie abused hat - zugegeben, dass war vergleichsweise "einfach" - aber das konnte man natürlich auch einfach "spielen" und Spaß damit haben. Broken wars trotzdem.

    Oder nehmen wir mit Architekten des Westfrankenreichs einen neueren Erfolgstitel. Das ist im gleichen Sinne broken. Grundsätzlich niemals andere verhaften (das immer nur den Mitspielern überlassen), am Anfang erstmal einen Berg Ressourcen horten, dann alles in einem Rutsch verbauen. Sicherer Sieg gegen alle anderen möglichen Strategien. Trotzdem BGG-Top-100. Prädikat: "Für oberflächliches Spielen ausreichend." :evil:


    [Tapestry]

    Ich bin voll bei "wer im Glashaus sitzt", aber die nachgereichten Anpassungen ("du startest mit 30 Siegpunkten, weil deine Fähigkeit so scheiße ist") sahen von außen betrachtet wirklich völlig absurd aus. Zumal sie nur Leute erreichen konnten, die auf entsprechenden Plattformen unterwegs sind.

    Da bin ich bei ganz dir. Vor allem dass die Anpassungen nachgelagert kamen, wirkte komisch. Wenn sie von Anfang an drin gewesen wären (was bei ausreichendem Playtesting ja möglich gewesen wäre), dann hätte man das IMHO akzeptieren können.

    Außerdem sollte man noch dazu sagen, dass sich das auch nur ein Jamey Stegmaier mit seiner überzeugten Fanschar erlauben konnte, und vermutlich wäre das bei einem weniger teuren Titel auch kritischer gesehen worden. Spiele dieser Preisklasse (Vorbestellerpreis waren, glaube ich, 90 Dollar) schreibt man halt ungern komplett ab. Genau für das gleiche Vorgehen wären andere Autoren/Verlage im Internet deutlich schärfer angegriffen worden.

  • Spiele wie etwa Pictures als „fehlerhaft“ zu bezeichnen, sei es mit oder ohne „“, finde ich tendenziös. Pictures hat in der ersten Auflage einwandfrei funktioniert. Besonders die zusätzlichen Bilder sind natürlich toll, die Regeländerung ist aber m.E. Geschmacksache und überdies in der Regel als optionaler Vorschlag hinzugefügt.

    Es ist vor 2019 erschienen, aber um deine Interpretation von „fehlerhaft“ mal kritisch zu hinterfragen: Würdest du etwa auch Terra Mystica als „fehlerhaft“ bezeichnen? Hier wurden den Völkern später unterschiedliche Startwerte für die Siegpunkte gegeben. Basierend auf etlichen Partien.

  • Spiele wie etwa Pictures als „fehlerhaft“ zu bezeichnen,

    Hmm, vielleicht recherchiert Sebastian auch an einer ganz anderen Sache und die Anfrage hier soll es nur belegen. Vielleicht geht ja um die Gruppenhysterie und dem zwanghaften Folgen von "Skandalen". Zumindest ich würde es als den "besseren" Artikel bezeichnen. Wo ich schon lange behaupte, dass das alea Bashing systemisch ist - praktisch von Generation zu Generation weitergereicht wurde. 8o

    Liebe Grüße
    Nils (macht Sebastian zum Skandal-Reporter ;) )

  • Genau für das gleiche Vorgehen wären andere Autoren/Verlage im Internet deutlich schärfer angegriffen worden.

    Naja, gerade bei Tapestry war die Kritik ja doch schon ziemlich laut und der Ruf haftet dem Spiel leider immer noch an.


    Andere Autoren/Verlage wären vermutlich weniger scharf angegriffen worden, weil sie nicht die Reichweite und Aufmerksamkeit haben. Und für jeden Fan kommt mittlerweile gefühlt ein Hater bei Stonemaier dazu, die erstmal alles Neue versuchen schlechtzureden.

  • Naja, gerade bei Tapestry war die Kritik ja doch schon ziemlich laut und der Ruf haftet dem Spiel leider immer noch an.


    Andere Autoren/Verlage wären vermutlich weniger scharf angegriffen worden, weil sie nicht die Reichweite und Aufmerksamkeit haben. Und für jeden Fan kommt mittlerweile gefühlt ein Hater bei Stonemaier dazu, die erstmal alles Neue versuchen schlechtzureden.

    StoneMaier ist mir als Verlag ziemlich egal. Trotzdem wäre jedes andere Spiel mit diesen Problemen schlicht in reviews negativ besprochen und gar nicht erst gut verkauft worden. So wie zum Beispiel Humboldts Great Voyager: vor und Auf der Spiel noch groß von Huch s beworben (immerhin von den Autoren von Newton), dann aber nach den ersten Besprechungen komplett untergegangen. Bei Stonemaier gibt es da eine sehr geschickt aufgebaute hype- und fanblase rund um den Verlag, der angesichts der Beliebtheit von scythe und Viticulture auch durchaus verdient ist, die aber eben dann bei eher mittelprächtigen Spielen mit Problemen, wie es tapestry und imho auch Pendulum waren, auch Mal umschlägt.

  • Das ist jetzt etwas provokativ, aber MetalPirate bist du hier im Forum nicht auch ein ganz starker Influencer? Ich nehme das so wahr. Es gibt zig Leute die wertschätzen deine Meinung und verändern ihre Kaufentscheidung. Gerade bei Kickstartern bist du in zumindest in der Vergangenheit ziemlich informativ, aber auch wertend unterwegs gewesen.


    Du haust hier mit deinem ersten Post ne fette Schelle gegen Influencer raus und stigmatisierst damit alle. Ich wünschte, diese Wut gegen eine Art der Berichterstattung, die ich in letzter Zeit häufiger wahrgenommen habe, wäre nicht so pauschal. Danke.

  • Bei Stonemaier gibt es da eine sehr geschickt aufgebaute hype- und fanblase rund um den Verlag, der angesichts der Beliebtheit von scythe und Viticulture auch durchaus verdient ist, die aber eben dann bei eher mittelprächtigen Spielen mit Problemen, wie es tapestry und imho auch Pendulum waren, auch Mal umschlägt.

    Würde ich auch so sehen. Wenn man toll aufgemotzte Spiele durch Massen von Vorbestellungen für teuer Geld verkauft hat, diese sich aber bei vielen Käufern im Nachhinein als eher mittelmäßig herausstellen, dann gibt's eben mehr Gegenwind als wenn sich ein mittelmäßiges Spiel nach mittelmäßigen Reviews gar nicht erst nennenswert verkauft.

    BTW: Bei den Gründen der Beliebtheit sollte man neben Scythe und Viticulture unbedingt noch Wingspan (Flügelschlag) nennen.

  • MetalPirate bist du hier im Forum nicht auch ein ganz starker Influencer?

    Ich nehme mich zumindest nicht so wahr. Ich habe auch noch nie dazu auffordert, irgendwas zu "liken" oder irgendwelche Kanäle zu abonnieren und Geld verdiene ich damit schon mal gar nicht, auch nicht Kleckerbeträge durch Affiliate Links bzw. Werbung oder sowas wie kostenlose Review-Exemplare. Ich bin 100% unabhängig. Das kann sicher nicht jeder Youtuber so von sich behaupten.

    Was dann andere daraus machen, ob sie meiner Meinung vertrauen oder im Gegenteil sagen "wenn MetalPirate es verreißt, dann ist's was für mich" (gibt sicher beides und das ist auch völlig okay so), darauf habe ich keinen Einfluss.

    Grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass man am besten Originalquellen nutzen sollte, um sich eine Meinung zu bilden, also neben Spielregeln (wichtig!) auch z.B. Interview-Aussagen von Autoren und Pressemitteilungen dere Verlage. Mehr oder minder wertende Sekundärmeinungen wie Reviews, Spieleindrücke und Regeleinschätzungen gerne auch, von Youtube bis zu Forenbeiträgen, etwa von mir, aber das sind alles nur Sekundärquellen. Am besten möglichst breit informieren, dabei auch bewusst widersprüchliche Meinungen zulassen, und dann selbst entscheiden. Ob sich das dann mit meiner Einschätzung deckt, ist mir herzlich egal. Ich schreibe hier nur, weil ich grundsätzlich Spaß an Brettspielen haben, auch wenn dieses Hobby seit einem Jahr leider weitgehend auf Eis liegt.

  • Bei Stonemaier gibt es da eine sehr geschickt aufgebaute hype- und fanblase rund um den Verlag, der angesichts der Beliebtheit von scythe und Viticulture auch durchaus verdient ist, die aber eben dann bei eher mittelprächtigen Spielen mit Problemen, wie es tapestry und imho auch Pendulum waren, auch Mal umschlägt.

    Würde ich auch so sehen. Wenn man toll aufgemotzte Spiele durch Massen von Vorbestellungen für teuer Geld verkauft hat, diese sich aber bei vielen Käufern im Nachhinein als eher mittelmäßig herausstellen, dann gibt's eben mehr Gegenwind als wenn sich ein mittelmäßiges Spiel nach mittelmäßigen Reviews gar nicht erst nennenswert verkauft.

    BTW: Bei den Gründen der Beliebtheit sollte man neben Scythe und Viticulture unbedingt noch Wingspan (Flügelschlag) nennen.

    *Handandenkopfschlag*. Wobei ich wahrnehme wie beliebt Flügelschlag ist, aber da war Stonemaier imho nur der Ausgangspunkt, da sind später noch viele Faktoren dazu gekommen, die es popularisiert haben (KsdJ, alle möglichen Preise, Erfolg in Brettspieltreffen, Angebote in großen Warenhäusern, prominente Platzierung auf Amazon etc.). will sagen: ich glaube, dass Menschen, deren Einstieg Flügelschlag war, jetzt nicht unbedingt Hype rund um Stonemaier mit der gleichen Intensität verfolgen als diejenigen, die vorher schon angefixt waren und eher aus der "echten" Nerdblase kommen.

  • eher mittelprächtigen Spielen mit Problemen, wie es tapestry

    Tapestry gefällt sicher nicht jedem, aber von mittelprächtig ist das ziemlich weit entfernt. Kann man auch gut an der starken BGG-Bewertung (7,5) und Platz 233 sehen. Und man findet dort einige Berichte von Leuten die 100+ Partien schon reingebuttert haben. Natürlich alles nur Hype und Fans.


    Die Initialen Verkaufszahlen mögen sicherlich vom Hype und Werbung bei Stonemaier massiv profitieren. Letzlich setzt sich aber doch nur die Qualität durch, Pendulum dümpelt z.b. trotzdem nur bei 6,7 rum.

  • (vermutlich ist er im Gegensatz zu mir der perfekte Eurogamer :) )

    Ja und nein. Wenn man als guter"Analytiker" Spiele in der reinen 4er-Erstspielerrunde mit 80-90% Wahrscheinlichkeit gewinnt (ohne größere Grübelei, einfaches "Bauchspielen") oder bei Sachen wie Architekten des Westfrankenreichs nach zweimaligem Spielen schon den Verdacht hat, dass das Spiel broken ist (und das dann in weiteren Partien, allesamt gewonnen, dann bestätigt), dann macht das das Spielerleben nicht unbedingt immer einfach... :|

  • Ich weiß nicht, ob das hier zum Thema passt. Ich interessiere mich für "Die Tiere vom Ahorntal".

    Der Titel des Spiels ist meines Erachtens nach grammatikalisch falsch. Es müsste der Genitiv zum Einsatz kommen. Richtig wäre demzufolge:

    Die Tiere des Ahorntals

    oder

    Die Tiere aus dem Ahorntal

  • Ist nur meine Meinung, aber ich finde Pendulum sogar noch deutlich besser als Tapestry, da es wenigstens mehrere wirklich innovative Ideen hat. Pendulum hat für mich ein Problem am Tisch: das sind ungeduldige Mitspieler, und mangelnde Bereitschaft sich auf das Echtzeit-Element einzulassen. Sprich: Das Spiel geht da schlicht am Massengeschmack vorbei. Aber anders als bei Tapestry sehe ich da wenige Einfallstore für schlechtes Balancing und stark overpowerte Fraktionen. Tapestry hätte mit mehr Balancing und einer längeren Testphase vielleicht ein gutes Spiel sein können, so wie es ist ist es für mich (wie gesagt ganz subjektiv) ein Glücksspiel, welche Fraktion ich gerade kriege und welche dann noch am Tisch sind. Wenn das feststeht, kann man den Ausgang der Partie bei gleichstarken Spielern mehr oder weniger Vorhersagen.

  • Und man findet dort einige Berichte von Leuten die 100+ Partien schon reingebuttert haben. Natürlich alles nur Hype und Fans.

    Es gibt ganze Firmen, die von Hype und Fans leben. Apple zum Beispiel. Lebt von Leuten, die sich immer wieder ein iPhone kaufen, auch wenn andere Handys vielleicht viel besser wären. Aber sie lieben das Design, das Gesamtpaket. Ich bin so einer zum Beispiel :D

    Und wir leben in 2021. Wir müssen mal von der Idee wegkommen, dass Brettspiele nur noch von einigen wenigen gespielt werden. Es ist nicht mehr 2001.

    Dementsprechend spielen total viele Leute Spiele total gern, die WIR eher als maximal mittelmäßig bezeichnen würden. Lass es mich mal den Monopoly-Effekt nennen. Oder den Risiko-Faktor :D

    Ein mittelprächtiges Spiel, gut verkauft und platziert kann tausende Menschen begeistern und auch zu hunderten Partien.

    Hier kommt auch noch ein anderer Faktor zu tragen: In Amerika ist BGG keine maximale Nische, wie in Deutschland. Du findest GENUG Erstspieler und Neulinge aus Amerika auf der Plattform. Es ist, als würden hier normale Mamas und Papas mal eben hier auf unknowns vorbeischauen, nicht nur komplette Nerds.

    Kurzum: die eigenen Biases sind in dieser Betrachtung wirklich das eigene Brett vorm Kopf.

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  • ein Glücksspiel, welche Fraktion ich gerade kriege und welche dann noch am Tisch sind. Wenn das feststeht, kann man den Ausgang der Partie bei gleichstarken Spielern mehr oder weniger Vorhersagen.

    Kann ich nach 30+ Partien so nicht bestätigen. Unsere Partien sind immer ziemlich ausgeglichen und spannend. Da gibt es so viele Faktoren abseits der Fraktion die die Partie beeinflussen.


    Es gibt ganze Firmen, die von Hype und Fans leben.

    Hab ich oben ja geschrieben das durch den "Hype" die initialen Verkaufszahlen massiv profitieren und dadurch ein Teil des Profits bei SM generiert wird. Einen finanziellen Flop kann er ja fast nicht mehr veröffentlichen.


    Und der "Monopoly-Effekt" naja das hat zwar fast jeder zu Hause aber ich kenne keinen (egal ob Spieler oder nicht-Spieler) der davon begeistert ist. Tapestry löst aber bei einigen Spielern Begeisterung aus die andere Spiele abseits Monopoly kennen, das spricht dann schon eher für Qualität.

  • Also ich gehe mal davon aus, dass viele von Monopoly begeistert sind. Das kauft man sich ja in der Regel dann, wenn man es mal bei anderen mitgespielt hat (das ist ja auch das Spiel, bei dem kaum einer die Spielregeln liest, was ja zu den wildesten Varianten führt).

    Bei vielen legt sich das halt irgendwann und es liegt dann im Schrank. Ich selbst würde Monopoly da schon etwas verteidigen wollen, denn ja, ich möchte das nicht mehr mit der Kneifzange anfassen, aber auch ja, ich habe das als Kind begeistert gespielt. Ebenso auch zum Beispiel Hotel oder Spiel des Lebens. Das waren alles schöne Stunden. Also ich bin daher jedenfalls nicht bereit, dass einfach immer nur als totalen Schrott abzutun.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Und der "Monopoly-Effekt" naja das hat zwar fast jeder zu Hause aber ich kenne keinen (egal ob Spieler oder nicht-Spieler) der davon begeistert ist. Tapestry löst aber bei einigen Spielern Begeisterung aus die andere Spiele abseits Monopoly kennen, das spricht dann schon eher für Qualität.

    Ich kenne sehr viele, die Monopoly mögen. Und noch mehr, die Risiko mögen.

    Aber das war auch gar nicht mein Argument. Ich sagte ja explizit: "Dementsprechend spielen total viele Leute Spiele total gern, die WIR eher als maximal mittelmäßig bezeichnen würden"

    Dass ein Tapestry um Längen besser ist, als ein Monopoly - das ist ja gewiss unumstritten. Ich sagte nur, dass dessen Erfolg und Freude bei den Spielern immer noch keine Aussage über die Qualität des Spiels zulässt. Wenn wir unsere Blase verlassen, stellt sich nämlich schnell raus: das eine hat mit dem anderen nix zu tun.

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  • Ich selbst würde Monopoly da schon etwas verteidigen wollen, denn ja, ich möchte das nicht mehr mit der Kneifzange anfassen, aber auch ja, ich habe das als Kind begeistert gespielt. Ebenso auch zum Beispiel Hotel oder Spiel des Lebens. Das waren alles schöne Stunden. Also ich bin daher jedenfalls nicht bereit, dass einfach immer nur als totalen Schrott abzutun.

    Aus der Erinnerung heraus hast du durchaus Recht, als Kind ist man eben noch begeisterungsfähiger. Wenn ich es DIR - also nicht für die Familie - schenken würde, wäre deine erste Eingebung: Was für ein Schrott! ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Weil ich gerade das hochglänzende #Calico von Ravensburger ins Haus bekam, werfe ich auch noch das weiße #CarpeDiem in den Raum der Fehlerdrucke.
    Meiner Meinung nach haben die den bisherigen Glanzaufdruck der Schachtelreihe vermasselt. :?:
    Zumindest fehlt der, wenn Spiele aus der neuen Reihe nebeneinander stehen.

  • WIr driften jetzt aber ordentlich ab - oder? Die Kernfrage waren fehlerhafte Spiele, nicht ob gut/schlecht oder Zielgruppe. Wir diskutieren wie subjektiv/objektiv einzelne Spiele "broken" sind, das ist was für mich was ganz anderes. Diskussionen wie Tapestry sind eher ob ich das Spiel gut oder schlecht finde, broken im Sinne unvollständig/falsch/unspielbar war es definitiv nicht. Vielleicht sollte der TE mal klar stellen was er/sie unter "fehlerhaft" versteht.

  • Ja ich weiß, nicht die Frage des Threads, aber ich würde z.B. Terra Mystica nicht als unbalanced bezeichnen. Hier wurden auch offizielle Empfehlungen ausgegeben mit wievielen Siegpunkte ein bestimmtes Volk starten soll. Finde es bei dem Spiel eine elegante Lösung, um die einzelnen Völker etwas gleichwertiger zu machen. Aber deswegen ist TM, ohne die Anpassungen trotzdem nicht broken.

  • Ich habe generell das Gefühl, dass sich hier einige sehr an dem Begriff "fehlerhaft" aufhängen und da sofort die Goldwaage rausholen.

    Sebastian schrieb ja

    Fehlerhafte Spiele sind dabei für mich alle Spiele, die in folgenden Auflagen verbessert/überarbeitet wurden oder werden.

    das heißt für mich, dass im Sinne des Threaderstellers alles genannt werden soll, wo spätere Auflagen geändert wurden. Dabei ist es egal, ob nur die Graphik etwas klarer gestaltet wurde oder ob da echte Fehler im Spieldesign abgefangen wurden. Vielleicht sollten wir Sebastian mal den Gefallen tun und uns mehr darauf konzentrieren die Spiele zu nennen, die zur späteren Auflage geändert wurden und uns weniger daran aufreiben, was denn nun ein "Fehler" ist und was nicht.

  • Vielleicht sollten wir Sebastian mal den Gefallen tun und uns mehr darauf konzentrieren die Spiele zu nennen, die zur späteren Auflage geändert wurden und uns weniger daran aufreiben, was denn nun ein "Fehler" ist und was nicht.

    Und so dabei helfen, dass die Verlage, die auch ihre kleineren Fehlerchen (wie z.B. zu ähnlich geraten Farben) in der Zweitauflage korrigieren, dann dafür öffentlich in die Pfanne gehauen werden, während die Beschwichtigungen anderer Verlage der Sorte "nöööö, das genau sollte so sein..." bei gleichartigen Problemen unbehelligt durchgehen?

    Dann: Nein, dabei möchte ich gar nicht helfen. An dieser Stelle braucht es zwingend eine Präzisierung, was genau mit "Fehlern" gemeint ist, ob mit oder ohne Anführungszeichen verwendet, incl. der unmissverständlichen Klarstellung, dass der Fehler das Problem ist und nicht die Abhilfe in der Zweitauflage. Das mag zwar im Einzelfalle blöd sein für den Käufer der Erstauflage, aber es kann nicht im Interesse der Spielerschaft sein, die Verlage durch fehlgeleitete Kritik dazu zu bringen, vorhandene Fehler in Zukunft lieber zu verleugnen und eben nicht mehr zu korrigieren.

  • Das ist halt immer eine Frage der Expertise der Spieler. Ab einem gewissen Punkt geht es dann schon in Richtung broken

    Würde ich aus der Perspektive eines Spielers, der das mit der TM Expertise eine zeitlang ziemlich auf die Spitze getrieben hat, so auch nicht sagen. Klar entwickelt sich in einer Tunierumgebung ein Meta und manche Fraktionen werden meistens, manche fast garnicht gewählt. Dass automatisch jemand gewinnt, weil er eine Fraktion wählt, ist aber nicht der Fall. Ein Format, in dem jeder Spieler mal an jeder Position sitzt (z.B. 4 Spiele, jeder ist 1x 1.-4.) ermöglicht auf jeden Fall spannende und kompetetive Tunierspiele (auch wenn nicht alle Fraktionen dabei sind). Nicht perfekt ausbalanciert, ja. Broken? Definitiv nein.

    Man darf bei #TerraMystica auch nicht vergessen, dass kaum ein modernes Brettspiel so intensiv analysiert wurde, unter Nutzung von zehntausenden Tunierspielen und über hundertausend Spielen auf der snellman-Plattform, die für interessierte Datenjongleure abrufbar sind. Dazu ist das Spiel ein Meilenstein mit einer Tiefe, der auch allerbesten Nährboden bietet, damit solche Analysen auch Sinn machen. Das kann playtesting im Voraus niemals leisten.

    Welche Fraktionen die besten Fraktionen waren hat sich über die Jahre auch im Tunierspiel gewandelt, manche haben sich erst nach Jahren als verlässlich stark herausgestellt.

    Meiner Meinung nach ist Terra Mystica, auch in der Ursprungsversion, besser ausbalanciert als die meisten anderen modernen Brettspiele mit asynchronen Startbedingungen.

    Ein besserer Spieler mit einer schlechten Fraktion wird einen etwas schwächeren Spieler mit einer guten Fraktion auch problemlos schlagen.

  • vorhandene Fehler in Zukunft lieber zu verleugnen und eben nicht mehr zu korrigieren.

    Ich kann mich aber auch nicht vor dem Eindruck verwehren, dass mangelhafte Drucke (Puerto Rico, The Castle of Burgundy) ausgeliefert werden, und geschaut wird, wer die dann beanstandet. Praktisch wird die Endkontrolle und vorsorgliche Nachbesserung der Produktion outgesourced. Ich vermute auch, dass da ein ganzer Teil der ausgelieferten Spiele noch ungeprüft in den Regalen steht (Geschenke, PoS).

    Es kann eigentlich nicht sein, dass der Kunde Glück haben muss, dass er ein ordentlich produziertes Spiel erwirbt. Als Handwerker lasse ich auch keinen Murks zu oder schau mal, mit wieviel Murks ich durchkomme. :/ Wenn Spiele verstanzt oder verdruckt sind, dann gehören die doch eigentlich werkseits kontrolliert und nachgebessert.
    :?:

  • Als Handwerker lasse ich auch keinen Murks zu oder schau mal, mit wieviel Murks ich durchkomme. :/ Wenn Spiele verstanzt oder verdruckt sind, dann gehören die doch eigentlich werkseits kontrolliert und nachgebessert.
    :?:

    wenn du meine beiden letzten Küchen gesehen hättest .. da mussten die noch mindestens dreimal nachbessern, einmal flog der Herd beim einschalten von mehr als zwei Platten aus der Sicherung etc.


    Aber: bei spielen war m.e. früher genauso viel Murks dabei. Ich hatte diverse spiele in den 1980ern oder 1990ern, wo teile fehlten, niederländische Karten in einem quiz-Spiel etc.

  • wo teile fehlten,

    Das meine ich noch nicht mal. Sondern - wo die Auflage richtige Mängel (falsch bedruckt bis ordentlich verstanzt) aufweist und sie trotz der Umstände wissend ausgeliefert wird. Der Kunde soll doch erst mal prüfen und beanstanden, ob das Exemplar spielbar ist, und dann wird nachgebessert.

  • wo teile fehlten,

    Das meine ich noch nicht mal. Sondern - wo die Auflage richtige Mängel (falsch bedruckt bis ordentlich verstanzt) aufweist und sie trotz der Umstände wissend ausgeliefert wird. Der Kunde soll doch erst mal prüfen und beanstanden, ob das Exemplar spielbar ist und dann wird nachgebessert.

    Du meinst, wie bei Leeghwater

  • Ja, aber sowas gab es ja auch. Ich erinnere mich an ein Spiel namens "Der Stein der Weisen" (oder so ähnlich) , da passte das Spielmaterial auf so Groteske Art nicht zum Spielbrett , dass die eigentlich zu verdeckenden Chips klar erkennbar blieben, und ähnliches mehr. Oder das berühmte, in Essen jahrzehntelang abverkaufte Mäusejagd, zu dem man die Regeln erst selbst erfinden musste. Im Rollenspielbereich hab ich ebenfalls mehr als ein unspielbares Kampagnenbuch gekauft, wo die Helden sterben mussten, weil die Monster zu stark waren (Traveller war da besonders schlecht).

  • Beim neuen Puerto Rico war ein Bogen auf der Gegenseite falsch bedruckt. Praktisch war das mit der einen Seite sogar noch spielbar. Aber Rav. hat wohl trotzdem erstmal sehen wollen, wie viele das überhaupt beanstanden. Verkauft wurde das aber zum vollen Preis. Die wurden nicht als Mängelexemplare abgegeben - zumindest habe ich keine solchen Angebote registriert.
    :?:

  • Das meine ich noch nicht mal. Sondern - wo die Auflage richtige Mängel (falsch bedruckt bis ordentlich verstanzt) aufweist und sie trotz der Umstände wissend ausgeliefert wird. Der Kunde soll doch erst mal prüfen und beanstanden, ob das Exemplar spielbar ist, und dann wird nachgebessert.

    Glaubst du das wirklich? Ich bin etwas sprachlos.

    Kein Verlag würde das machen. Auch nicht Ravensburger. Wenn man etwas findet, bevor es ausgeliefert wird, wird das sofort reklamiert und die Druckerei darf das ausbessern. Wenn das erst im Anschluss auffällt, dann muss die Druckerei das Element nachliefern und die Kosten für den Ersatz tragen. Willentlich Mängel in den Umlauf bringen tut keiner.

    Und gerade Stanzteile. Da kann es passieren, dass mal ein Bogen ausersehen falsch eingelegt wurde, oder sich verschoben hatte. Das passiert bei etwa 0,1% einer Auflage. Bei 5000 können dass dann dennoch 50 Stück sein, aber da bekommt jeder Kunde sofort Ersatz vom Verlag.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.