Beiträge von Thygra im Thema „"Fehlerhafte" Erstauflagen“

    Wie viele Beispiele soll ich dir nennen - wo es zu Fehlern bei der Gestaltung oder dem Druck kam - die allesamt als mangelfrei im Handel waren, im Nachdruck korrigiert wurden - und der Verlag sich nicht in der Pflicht sieht?

    Du reißt gerade Dinge aus dem Kontext. Es ging konkret um Puerto Rico. Ich hatte oben ausgeführt, dass der Fehler mit Sicherheit nicht vor der Auslieferung bemerkt worden war. Über Fälle von Fehlern, die erst nach der Auslieferung bemerkt werden, habe ich oben nicht gesprochen.

    Noch mal: Wenn ein Verlag VOR der Auslieferung an den Handel den Fehler bemerkt, wird er in 99,9% aller Fälle das Spiel nicht ausliefern (- sofern die Spielbarkeit hinreichend beeinträchtigt ist).

    Wie willst du das Problem denn sonst lösen?
    Bei ausgelasteten Druckereien nachdrucken lassen? Alles zurückschicken? Die komplette Auflage noch mal öffnen, austauschen wieder einschweißen? Die Händler mit ihrer Bestellung trösten - die die Spiele auch schon verkauft haben (SO/Thalia/Bol).

    Die Druckerei druckt die fehlerhafte Komponente nach. Das ist für die nur eine Kleinigkeit.

    Wer dann die Auflage öffnet, austauscht und wieder verschweißt, steht auf einem anderen Blatt. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Manche Druckereien haben die Möglichkeit, so etwas in Heimarbeit auszulagern. Manche Verlage engagieren dafür Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung. Andere Verlage lassen so etwas im eigenen Lager durchführen. Wie gesagt, dafür gibt es einige Möglichkeiten.

    In dem Zusammenhang mag ich auch noch auf die Neuauflage von #LewisAndClark im Vertrieb ;) von Hunter&Cron verweisen. Vor Auslieferung war dem Verlag und der Druckerei bekannt, dass die Spielbretter teilweise mangelhaft waren. Die haben die Auflage nicht noch mal aufgemacht, um die Sache in Ordnung zu bringen und den Kunden vor Unannehmlichkeiten zu bewahren. Da wurden bei der Auflage gleich Spielbretter für den Austausch mitgeliefert. Und den Aufwand der Nachkontrolle und -besserung zum Verbraucher verlagert. Wer meinte, dass er ein neues Brett braucht, sollte sich bei H&C melden und würde eins zugestellt bekommen.

    Als Gegenbeispiel für die Aussage von darkpact , kein Verlag würde so etwas machen, taugt das aus meiner Sicht nicht. Denn ich betrachte H&C nicht als "Verlag", auch wenn sie in diesem Fall verlegerisch tätig waren.

    Verlag und Druckerei sind eins.

    Nicht wirklich. Die sind räumlich getrennt und arbeiten auch getrennt.

    Im Fall von Puerto Rico hat die Druckerei nichts falsch gemacht, sondern offenbar vom Verlag fehlerhafte Druckdaten erhalten. Der zweite Fehler war dann, dass der Fehler auch im fertigen Produkt vor der Auslieferung nicht bemerkt wurde.

    Aber zu behaupten, RAV hätte das Spiel wissentlich mit dem Fehler ausgeliefert, halte ich für totalen Unsinn. Wäre der Fehler bemerkt worden, dann hätte man die Auslieferung gestoppt und den Fehler zuerst behoben, da bin ich mir sicher.

    Drucke gehen ungeprüft in den Handel?

    Auch das ist eine Unterstellung, die sehr abenteuerlich ist. Man kann den Fehler bei Puerto Rico auch bei einer Prüfung übersehen. Nämlich dann, wenn man nicht alle Teile auspöppelt, sondern einfach nur vergleicht, ob das Produkt mit den Druckdaten übereinstimmt. Das ist nicht unüblich - aber ich stimme zu, dass dies etwas leichtsinnig ist.

    Du hast Peer missverstanden. Vertausche mal das, was du für Subjekt und Objekt in seinem Satz hältst. Dann verstehst du, wie es gemeint ist.

    Lies nochmal genauer. Der unvollständige Satz ab dem "und" in "Mein Review hat die schlechte Design-Qualität negativ beeinflusst und eine bessere Note verhindert." schließt zumindest nach meinem Sprachverständnis die (ungewöhnliche, aber mögliche) Objekt-Verb-Subject Satzordnung aus und identifiziert das "mein Review" eindeutig als Subjekt. Sonst funktioniert das "und" nicht mehr als Aufzählung von zwei parallelen Elementen.

    Abgesehen davon sollte man IMHO eine Objekt-Verb-Subject Satzordnung sein lassen, wenn das Objekt nicht eindeutig als solches identifizierbar ist, weil das nur Missverständnisse fördert. Aber das ist dann keine Frage von Grammatik, sondern nur von persönlichem Stil.

    Ich stimme dir zu, dass die Satzordnung nicht gut war. Trotzdem ergibt sie nur so Sinn, wie ich es oben geschrieben habe. Deine Interpretation ist da einfach unsinnig, egal wie bockig du darauf bestehst.

    Mal ganz abgesehen davon, dass ich gerne wissen möchte, wie er es geschafft hat, mit seinem Review die Design-Qualität zu beeinflussen und bessere Noten zu verhindern -- was bildet sich dieser "PEER" hier eigentlich ein?

    Du hast Peer missverstanden. Vertausche mal das, was du für Subjekt und Objekt in seinem Satz hältst. Dann verstehst du, wie es gemeint ist. ;)

    Er meinte, dass die Design-Qualität Auswirkungen auf seine Review hatte. Sein Satzbau ist nur ungeschickt.