Cascadia

  • Für uns ist ein anderes Kriterium entscheidend: Wir spielen zu 90% zu fünft. Mit dieser Erweiterung ist das dann möglich.

    Habe ich in der jetzigen Fassung auch schon so gespielt, jeder dann eben nur 18, statt 20 Plättchen.


    Für mich bedeutend, ob es für die Landmarks dann auch neue Challenges gibt.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

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  • sieht auf den ersten Blick für mich eher überflüssig aus und

    als würde es dem Spiel eher die Einfachheit nehmen.

    Durch eine Erweiterung wird ein Spiel selten einfacher als vorher. ;) Manche Erweiterungen sind nur "more of the same", so dass sich das Level der Einfachheit nicht ändert, aber solche Erweiterungen kommen meist weniger gut an als Erweiterungen, die ganz neue Elemente hinzufügen. Und neue Elemente machen ein Spiel eben generell umfangreicher und damit weniger einfach als vorher. Da sollte man eigentlich gar keine anderen Erwartungen hegen.

    Sehe ich ähnlich. Bevor ich ein Gateway-Spiel mit Erweiterung komplexer mache, ziehe ich lieber gleich ein Kennerspiel aus dem Regal, das für solche Ansprüche entwickelt wurde.

    Du bist ja auch jemand, der generell Kennerspiele und Expertenspiele ohne Probleme versteht. Aber für Wenigspieler ist es viel einfacher, an das Kennerniveau herangeführt zu werden, wenn sie ein ihnen schon bekanntes Spiel mit einer Erweiterung etwas komplexer machen als wenn sie ein völlig neues komplexeres Spiel erlernen müssen.

  • Aber für Wenigspieler ist es viel einfacher, an das Kennerniveau herangeführt zu werden, wenn sie ein ihnen schon bekanntes Spiel mit einer Erweiterung etwas komplexer machen als wenn sie ein völlig neues komplexeres Spiel erlernen müssen.

    So allgemeingültig, wie es gerne getan wird, ist diese Ansicht nach meiner Erfahrung nicht. Hängt immer von den Personen ab. Diejenigen, die in kleinen Baby-Schrittchen mit viel Anknüpfung an Bekanntes an die Kennerspiele herangeführt werden müssen, gibt es ganz genau wie diejenigen, die als Erwachsene ihren Erstkontakt mit "richtigen" Brettspielen gleich mit einem englischen Terraforming Mars haben und da mit Anfängerkonzern direkt passabel mitspielen können.

    Gibt's beides und ich meine das auch überhaupt nicht wertend. Passende Spiele, die auch für den Vielspieler nicht komplett belanglos sind, gibt's für alle Arten von potenziellen Mitspielern. Ich kann mit L.A.M.A. genauso viel Spaß haben wie mit Lisboa. Entscheidend ist immer die Runde netter Mitspieler. Wenn bei L.A.M.A. Schluss ist: völlig okay so. Und wenn jemand Kennerspiel-Niveau nur (bzw. am besten) erreicht, indem er eine verkomplizierende und/oder komplexitätssteigernde Erweiterung zu einem ihm bereits bestens bekannten Grundspiel der Gateway-Klasse hinzufügt, dann kann man da auch durchaus fragen, ob derjenige nicht besser damit bedient wäre, zumindest solange beim Grundspiel zu bleiben, bis er sich das Erlernen eines Kennerspiels zutraut.


    Back on topic: Cascadia ist enorm erfolgreich. Von daher wird sich auch die Erweiterung verkaufen wie geschnittenes Brot. Dafür braucht's bei einem SdJ-Gewinner nicht viel Phantasie. Ich halte die Erweiterung hier trotzdem für tendenziell überflüssig, weil Cascadia trotz der geringen Regelmenge über eine Spieltiefe verfügt, die sich für Wenigspieler sich erst langsam erschließen wird und das Spiel dabei gleichzeitig auch für Vielspieler noch interessant hält. Dabei denke ich besonders an den Landschaftsbau. In welchen Landschaftsformen kann ich größere Regionen bauen als die Mitspieler und wie kriege ich das mit den (wechselnden!) Tierwertungen optimal unter einen Hut? Das ist längst nicht so trivial wie man vielleicht als Wenigspieler erstmal denkt. Da kann man schon einiges hinkriegen, z.B. beim Zusammenwachsenlassen von Regionen.

    Das sind dann so Fälle von Spielen, wo ich für Erweiterungen keinen großen Bedarf sehe. Das Grundspiel ist in sich absolut rund. Das, was es erreichen will, macht Cascadia richtig gut; es ist nicht ohne Grund SdJ-Gewinner. Was soll da eine Erweiterung noch leisten außer Hinzufügen von Extraregeln mit überschaubarem Mehrwert? Wenn man's etwas komplexer, dabei aber noch genauso genau rund haben will, dann muss man in eine anderes Regal greifen, nämlich zu den Spielen mit anthrazitfarbenem Pöppel. Mehr Regeln macht's sonst für den Wenigspieler nur unrunder und für den Vielspieler bleibt's dennoch ohne echten Mehrwert -- eben WEIL Cascadia auch so schon für Vielspieler "zum Mitspielen völlig okay" ist und viel mehr ist bei Vielspielern da eh nicht zu holen.

    Und, nebenbei gesagt, der Faktor "kann ich jederzeit aus dem Spieleregal ziehen und auch unvorbereitet anderen erklären", der bei Gateway-Spielen von Erweiterungen gerne mal zerschossen wird, sollte man hier aus Vielspieler-Sicht auch nicht völlig außer Acht lassen.

  • Und wenn jemand Kennerspiel-Niveau nur (bzw. am besten) erreicht, indem er eine verkomplizierende und/oder komplexitätssteigernde Erweiterung zu einem ihm bereits bestens bekannten Grundspiel der Gateway-Klasse hinzufügt,

    Fettung von mir. Ich schrieb nicht, dass sie "nur so" Kennerspiel-Niveau erreichen können, sondern dass sie es "am einfachsten" so erreichen können. Und dass es einfacher ist, ein bekanntes Spiel mit ein paar Regeln zu erweitern als ein neues Spiel zu erlernen, liegt ja schon in der Natur der Sache und ist natürlich allgemeingültig im Sinne von "durchschnittlich für die meisten zutreffend", wobei die üblichen Ausnahmen von der Regel natürlich existieren.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Ich finde es klasse, wenn eine Erweiterung beides hat.

    More from the same…für die Abwechslung

    und neue Module, die das Niveau heben.


    Ist leider nicht immer so, daher wäge ich immer sehr genau ab, ob ich das will.

    Die Zeiten in denen ich immer alles dazu gekauft habe sind für mich vorbei 😊

  • Ich hatte vor drei Wochen Cascadia von einer Bekannten ausgeliehen, um es endlich mal auszuprobieren.

    Vielen gefällt ja das Design des Spiels sehr gut. Meines ist eigentlich überhaupt nicht, aber mich hatte das Spielprinzip durchaus angesprochen.


    Im Mehrspieler-Spiel hatten wir dann auch durchaus eine sehr spannende Runde, da wir alle auf sehr unterschiedliche Ziele gegangen waren. Man könnte auch noch mehr herausholen, wenn man beobachtet, was der Gegner macht, aber ich bin doch eher Bauchspieler und versuche in solchen Runden, das Beste aus dem Augenblick zu machen, ohne stundenlang über einen Zug nachzudenken.


    Noch mehr hatte mich aber der Solo-Modus interessiert. Die Herausforderungen versprachen einen guten Wiederspielreiz. Und inzwischen habe ich mich zumindest bis zur 9. Herausforderung vorgearbeitet. Aber ich weiß noch nicht, ob ich alles einmal durchspielen oder das Spiel schon vorher wieder zurückgeben werde.


    Denn eine Herausforderung hat den anfänglichen Spaß doch gehörig "verhagelt". Ich glaube, es war die Herausforderung Nr. 5. Man musste von jeder Tierart exakt 4 auslegen. Das Problem ist aber, dass man damit keinerlei Raum für Unwägbarkeiten mehr hat. Mein erstes Scheitern war noch in Ordnung, weil ich ignoriert hatte, dass eine Tierart schon sehr häufig gezogen worden war. Beim zweiten und dritten Mal aber brachte mir auch Taktieren nichts mehr. Es war reines Glück, ob ich die Herausforderung schaffen würde oder nicht. Es spielte überhaupt keine Rolle, wie gut oder schlecht ich bis dahin gespielt hatte. Und das hat mich doch sehr verärgert.


    Bei der aktuellen Herausforderung ist es ein wenig besser. Wenn ich ganz geschickt spiele, habe ich ein Tier oder vielleicht auch ein zweites Tier "Puffer", für den Fall, dass nicht das gewünschte aus dem Beutel gezogen wird.


    Trotzdem ist das etwas, was die Freude am Spiel doch ziemlich bei mir eingetrübt hat. Ich weiß, die Herausforderungen sind freiwillig, aber für Solo-Spielen sind doch eine wichtige Zutat. Und ich finde es einfach nicht gut, wenn etwas als "Herausforderung" bezeichnet wird, bei man eigentlich nur vom Zufall abhängig ist. Man sollte immer das Gefühl, dass man nur etwas besser hätte spielen müssen, um die Herausforderung zu schaffen. Das ist aber hier leider nicht bei allen Herausforderungen der Fall. Und da gerade die Nr. 5 eine sehr frühe Herausforderung ist, macht es schon etwas für den Gesamteindruck vom Spiel bei mir aus.


    Insgesamt war es schon schön, mal Cascadia ausprobiert zu haben, aber ich würde es insgesamt nur empfehlen, wenn man es regelmäßig mit einer Gruppe spielt. Als Solo-Spiel kann ich es dagegen nur empfehlen, wenn einem der völlige Zufall in solchen Situationen egal ist.

  • Denn eine Herausforderung hat den anfänglichen Spaß doch gehörig "verhagelt". Ich glaube, es war die Herausforderung Nr. 5. Man musste von jeder Tierart exakt 4 auslegen

    Ich weiß nicht, ob es jetzt viel für dich geändert hätte, aber vorsichtshalber: nicht exakt, sondern mindestens 4. Denk dran, dass du die Tiere in der Auslage mit Zapfen austauschen kannst - kann im Notfall hier hilfreich sein.

    Ich liebe die Solo-Herausforderungen bei Cascadia und empfinde sie als eine gute Mischung aus Glück und Planung. Klar kann es mal aufgrund von Pech schiefgehen, aber ich find das eigentlich sehr ausgeglichen. Hach, ich glaub ich bau es gleich mal auf, Szenario 14 wartet... ^^

  • Ich weiß nicht, ob es jetzt viel für dich geändert hätte, aber vorsichtshalber: nicht exakt, sondern mindestens 4. Denk dran, dass du die Tiere in der Auslage mit Zapfen austauschen kannst - kann im Notfall hier hilfreich sein.

    Ich liebe die Solo-Herausforderungen bei Cascadia und empfinde sie als eine gute Mischung aus Glück und Planung. Klar kann es mal aufgrund von Pech schiefgehen, aber ich find das eigentlich sehr ausgeglichen. Hach, ich glaub ich bau es gleich mal auf, Szenario 14 wartet... ^^

    Ja, ich weiß, dass die Zapfen als Joker dienen. Aber wenn ich zwei Lachse brauche, und es werden einfach keine gezogen, dann helfen die Zapfen auch nicht mehr weiter. ;)


    Jetzt habe ich auch noch einmal genauer hineingeschaut in die Anleitung. Szenario 6 war es. Ich muss von 5 Tierarten mindestens 4 ausliegen haben. Bei 20 Plättchen habe ich keinen Spielraum mehr. Das muss genau passen.


    Freut mich aber, dass es dir weiterhin Spaß macht. :)

  • Ich muss von 5 Tierarten mindestens 4 ausliegen haben. Bei 20 Plättchen habe ich keinen Spielraum mehr. Das muss genau passen.

    Völlig richtig, sorry, da hatte ich mich vertan, das stimmt natürlich.

    Ich hab mittlerweile locker 60-65 Solo-Partien aufm Cascadia-Buckel, und hoffe, die Erweiterung bringt auch für Solisten was spannendes mit.

    Übrigens Szenario 14 grad mit 3 Punkten zu wenig verloren. Wenn man dann auch noch bestimmte Landschaften nicht nebeneinander legen darf, wird es extra knifflig - gleich nochmal :D