Espana 1936

  • Hiho,


    So gestern haben wir Espana 1936 gespielt und es hat mir durchaus gefallen - war natürlich die erste Partie (wir haben sogar fast alles korrekt gespielt) und es war nur das "simple"-Game (also ohne Schiffe und sonderregeln), aber das Spiel hat durchaus was.


    Es ist ein eher abstraktes CoSim, was ich aber nicht schlimm finde. Von den Regeln ist es recht simpel (wohlgemerkt ohne Schiffe) und die Mechanik weiss auch zu gefallen.


    Das ganze würde ich in etwas auf der Ebene von Hannibal einordnen - etwas einfacher vieleicht.


    Das ganze ist nicht Carddriven, allerdings hat es ein Element davon: Jeder Spieler hat 2 Decks Karten (1 für jeden "Spielabschnitt") und diese Karten kann man einerseits als Event oder andererseits im Kampf spielen. Entweder um selbst mehr Treffer machen zu können oder damit der Gegner weniger schaden anrichtet (man muss sich entscheiden - jede Karte hat also 3 Funktionen). Die Karten sind aber nicht der Motor des Spiels!


    Gespielt wird in Runden (2-3 Runden pro Jahr) und der Spieler am Zug kann immer alle seine Einheiten bewegen (sofern erlaubt). In einem Gebiet können sich Einheiten beider Seiten aufhalten, was allerdings nicht zwangsläufig dazu führt das die auch Kämpfen. Dazu gibt es Generäle, die man am Anfang hat oder die auch Später ins Spiel kommen können. Jeder General kann in einem Gebiet einen Kampf durchführen - wobei die alle Generäle erst Gebieten zugeordnet werden (abwechselnd) und dann (abwechselnd) aktiviert werden können um einen Kampf auszutragen (oder zu passen). Ein Kampf besteht immer nur aus einer Kampfrunde, d.h. es passiert oft das ein Gebiet Rundenlang umkämpft bleibt. In einem Kampf kann der *Angreifer* mit jeder seiner Einheit einmal feuern, wobei es immer 1:1 Kämpfe sind, d.h. der Angreifer bestimmt eine eigene und eine gegnerische Einheit und die zwei hauen sich dann. Das Kampfsystem ist ganz nett: Jede Seite würfelt mit einer Anzahl an Würfeln (Kampfstärke + ggf. Bonis) und jede 5 oder 6 ist ein Treffer. Die Würfel können durch (andere) Bonis und Penalties modifiziert werden (DRM). Penalties wirken immer auf den höchsten Wurf, Bonis sind frei verteilbar. Ein Boni wäre z.B. 1 Würfel um 2 erhöhen oder 2 Würfel um 1 Erhöhen. Interessant ist hier, das die DRMs NICHT gegeneinander aufgerechnet werden, d.h. ein +1 und ein -1 heben sich nicht zwangsläufig auf. Sie wirken beide - aber nicht zwangsläufig auf den selben Würfel!


    In jeder Runde hat man die Möglichkeit bis zu 3 Karten als Event zu spielen. Und die Events sind *alle* gut! - Wenn man eine Karte im Kampf spielt ist dieser Event auch unwiederbringlich aus dem Spiel. Jede Karte im Kampf tut weh - aber manche Kämpfe sind halt wichtiger. Man bekommt auch nicht gerade Riesenmengen an Handkarten nach 6 zu beginn der 2 Spielabschnitte und dann jeweils 3 pro Runde. Da muss man schon ganz genau schauen welche Events man nicht spielt, aber die bringen im Kampf natürlich auch schonmal richtig was. Das ist schon trickreich gemacht.


    Einmal im Jahr gibt es Nachschub wo man für Kontrollierte oder umkämpfte Sieggebiete Replacement-Punkte bekommt. Damit kann man Einheiten reparieren oder neu ins Spiel bringen. Gespielt wird auf diese Sieggebiete - hier ist es Ziel 7 Sieggebiete unter Kontrolle zu bekommen. Es gibt noch ein paar andere Siegbedingung, z.B. wenn man es schafft das der Gegner keine 8 Zusammenhängenden Gebiete mehr hat (umkäpfte zählen mit) oder wenn man Madrid, Sevilla und Barcelona kontrolliert. Das es für diese Gebiete auch noch Replacement-Punkte gibt, sind die natürlich immer heiss umkämpft! ;)


    Das Spiel ist wirklich von den Regeln und Mechanismen recht einfach aufgebaut, was allerdings nicht heisst das es einfach ist, vernünftig zu spielen! - Mal sehen ob sich mein Eindruck in der nächsten Partie festigt ... der erste Eindruck macht auf jedenfall laune auf mehr. Was nix heiss muss! Wäre janicht das erste Spiel was, nach dem ersten guten Eindruck, durchfällt!


    Atti