Entdeckt über die KS-Kampagne zu Spirit Island (2. Erweiterung), aber das ist meines Erachtens einen eigenen Thread wert. Meiner Meinung nach wird uns sowas in Zukunft noch öfter begegnen. Der Verlag hinter diesem Crowdfunding-Spiel hat sich hier entschlossen, über den Pledge Manager von EU-Backern Mehrwertsteuer (VAT = value added tax) einzukassieren, und das macht die Sache dann gleich erheblich teurer.
Jetzt kann man sich natürlich sagen: "Huch, was ist das denn? Das hatten wir ja noch nie!" Aber das ist aus meiner Sicht etwas zu kurz gesprungen. Weltweit sind die Staaten dabei, die Steuer-Schlupflöcher im Bereich des Online-Handels zu schließen und das betrifft hier dann auch ganz direkt den Spielefreak, der Crowdfunding-Spiele unterstützt. Konkret war es bisher überwiegend wohl so, dass beim EU-Import von Spielen von dem EU Fulfillment Partner (deutlich günstigere) Herstellungskosten versteuert wurden. Das ist mindestens mal eine Grauzone, zumindest solange, wie niemand den Gewinn bis zu dem, was der EU-Backer nachweislich bezahlt hat, ebenfalls irgendwo in der EU versteuert.
Es ist davon auszugehen, dass die EU diese Schlupflöcher perspektivisch schließen wird.
Greater Than Games sind in diesem Falle einfach nur die ersten, die hier auf Nummer Sicher gehen wollen, um da in einem sich verändernden Klima später keinen Ärger zu bekommen. Ich gehe fest davon aus, dass andere Verlage folgen werden. Ich empfehle deshalb sehr, sich mal den EU-Shipping-FAQ-Abschnitt ganz am Ende der Kampagnenseite durchzulesen. Da ist zwar nicht alles 100% korrekt (z.B. scheint den Amis hier nicht klar gewesen zu sein, dass der Mehrwertsteuer-Satz von EU-Land zu EU-Land unterschiedlich sein kann), aber es steht trotzdem viel Information drin, auch über verlinkte externe Seiten, die man sich als Crowdfunding-Unterstützer durchaus mal anschauen sollen, um zu wissen, wohin die Reise für uns geht.