Zweigeteilte Regelhefte - Spielregel & Referenzhandbuch

  • sg181 Sehe ich irgendwie nicht so. Er kann auch das Ziel haben zu sterben, währen die anderen Gewinnen. Ergo muss er, was nicht auf der Karte steht, in der Runde sterben, in der die anderen Spieler das Szenario beenden. Sowas kann man auch nachgucken müssen :) Aber egal, das ist nun auch Haarspalterei.


    Ich bin nochmal in mich gegangen und habe über das Thema nachgedacht. Ich bin auch Dozent für die Anwendung von Software und habe da ein Credo: "Tell me and I will forget. Show me and I can remember. Involve me and I will understand."


    Genau unter dem Motto sehe ich auch das Erklären von Spielen. Die erste Runde ist immer für das Erlernen des Spiel wichtig. Da geht es einfach nicht um's Gewinnen. (geht's mir sowieso nie ;) ). Das ist wohl auch Grundlage für meine 15-Minuten #Anachrony-Erklärung ( Staublunge) ;) Wenn ich etwas lehren soll, dann verbringe ich so wenig Zeit wie möglich mit Vorplappern sondern binde den Schüler möglichst schnell mit ein, um die Aufmerksamkeit und den Lernerfolg so schnell wie möglich zu sichern. Genau so mache ich das auch bei Spielen.


    Ist aber eben eine Philosophie für sich. Meine Erfahrung hat aber auch gezeigt, dass ein Neuling selbst mit kompletter Regelerklärung (nach der alle fast einschlafen) selten im Stande ist ein Spiel als Ganzes zu erfassen, Strategien und Zusammenhänge zu erkennen. Da braucht es einfach eine Probepartie. Warum also nicht das Regellernen mit dem Spielen direkt verbinden? Ein Computerspiel macht es in einem Tutorial ja auch nicht anders.


    PS: Ich habe den Beitrag mal selbst gemeldet, um einen Mod für einen neuen Thread zu gewinnen, das driftet hier wirklich etwas ab :)

  • Insgesamt bin ich durchaus deiner Meinung. Mein Wunsch ist halt, das die Spielregel mir einen kompletten Überblick über das Spiel bietet. Gerne wie gesagt, auch per Verweis auf das Referenzhandbuch. Was ich unglücklich finde ist, wenn ich am Tisch sitze und immer zwischen Referenzhandbuch und Spielanleitung hin- und herwechseln muß. Bis jetzt war ich mit den zweigeteilten Anleitungen, die ich kenne, nicht so zufrieden. Soweit ich den Überblick habe, sind das: Eldritch Horror, Mage Knight, Star Wars Rebellion und Through the Ages (neuere Version). Alle Anleitungen waren insgesamt gut, aber ich habe mich auch jedes Mal über irgendwas geärgert. In "Komplettanleitungen" bin ich normalerweise schneller, wenn ich eine Frage beantworten muss.


    Liegt aber vielleicht an meiner "Macke", die üblichen Fragen schon beim Lesen der Anleitung vorauszusehen. Und dann will ich auch immer sofort ne Antwort. Wenn ich die in einem anderen Buch suchen muss, stört mich das ein bisschen.

  • Meine persönlichen Erfahrungen mit diesen zweigeteilten Regelheften:


    Prima, wenn man sich die Zeit nehmen will, um zusammen mit einer Spielrunde ein Spiel neu kennenzulernen. Braucht dann nur wenig Vorbereitung. Einfach das Tutorialheft vorab durchlesen und seinen Mitspielern am Spieltisch locker die Grundzüge erklären. Dann direkt losspielen. Offene Fragen und Unklarheiten in den Details gemeinsam per Referenzheft nachschlagen und klären. Klar, dass dabei auch mal Details übersehen werden, wenn man nicht ahnen kann, ob im Referenzheft zu einzelnen Regelpassagen noch mehr steht als das Tutorialheft erzählt hat. Wenn man die Erstpartie entspannt als gemeinsame Kennenlernpartie sieht und ebenso weiß, dass das Spiel noch öfters in selber Runde auf den Tisch kommt, ist das alles wunderbar.


    Wenn die Spielerealität hingegen so aussieht, dass man an sich selbst den Anspruch stellt oder es generell erwartet wird, die Erstpartie vollständig und umfassend erklären zu können. Eben weil unklar ist, ob und wann das Spiel jemals nochmal auf den Tisch kommen wird und man deshalb in der Erstpartie schon auf optimalen Sieg spielen will, dann kann die Vorbereitung auf so eine perfekte Partie zu Qual werden. Dann wird wild in zwei Heften geblättert, um daraus im Eigenverständnis ein Gesamtzusammenhang herzustellen, den man umfassend seinen Mitspielern erklären kann.


    Deshalb kann ich es gut verstehen, dass für einen selbst diese zweigeteilten Regelhefte nichts taugen oder eben umgekehrt der ideale Spieleinstieg sind.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ihr müsst Euch, glaube ich, nicht über dieses Forum ärgern. Ich kann nicht erkennen, dass hier Bösmeinende unterwegs sind. Kritik, auch deutliche, muss aber erlaubt sein. Letztendlich kann sie ja Anregung dafür sein, Gutes noch besser zu machen.

    Na klar, deswegen habe ich oben deutlich zwischen den inhaltlichen Kritikpunkten und dem Rest unterschieden.

    Es hat sich daraus ja auch eine interessante, inhaltliche Diskussion ergeben.

    Einer dieser Aspekte ist für mich stets die geplante oder nicht geplante Lokalisierung der Erweiterung(en) - gibt es dazu evtl. schon Entscheidungen

    Ja, die Erweiterung New California wird ebenfalls auf Deutsch erscheinen; einen Termin gibt es jedoch noch nicht.

    Freiberuflicher Spiele-Redakteur