Arbeit von Redakteuren / Prototypentests

  • Eine Skala ist nicht immer eine Leiste, und eine Leiste nicht immer eine Skala. Skalen die am Rand eines Spielbrettes vorkommen, sind üblicherweise auch Leisten.

    Da ich als jemand, der gerne Spiele mit Leisten mochte, dieser Information auch misstraut habe, hab ich da mal näher im Wortsinn geforscht und da kommt man nicht umhin zu konstatieren, dass es Skalen sind und keine Leisten, was wir in Spielen haben.


    Ernst Juergen Ridder würde vielleicht argumentieren, dass die lebendige Sprache die Skalen in Spielen lange "verleistet" wurden...

  • Wenn ich nun auf eine Leiste eine Skala aufzeichne, ist es dann eine „Leila“ oder „Skaste“? So langsam ist aber auch mal gut mit den Sommerlochausflügen...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Eine Skala ist nicht immer eine Leiste, und eine Leiste nicht immer eine Skala. Skalen die am Rand eines Spielbrettes vorkommen, sind üblicherweise auch Leisten.

    Da ich als jemand, der gerne Spiele mit Leisten mochte, dieser Information auch misstraut habe, hab ich da mal näher im Wortsinn geforscht und da kommt man nicht umhin zu konstatieren, dass es Skalen sind und keine Leisten, was wir in Spielen haben.


    Ernst Juergen Ridder würde vielleicht argumentieren, dass die lebendige Sprache die Skalen in Spielen lange "verleistet" wurden...

    Das Wort Leiste hatte ursprünglich die Bedeutung Rand, und in der Heraldik gibt es auch Leisten, die durchaus eine gewisse Gemeinsamkeit mit Leisten in Spielen haben. Der Begriff taucht auch noch in anderen Zusammenhängen, immer abgeleitet von der Ursprungsbedeutung Rand, auf.


    Woher kommt Leiste | Workherkunft von Leiste | https://www.wissen.de/wortherkunft/leiste

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/leiste_(heraldik)


    Deshalb halte ich die Argumentation , dass Leisten nur an Wänden vorkommen für schlichtweg falsch.

  • Weltherrscher

    Dann kann man vielleicht eine Skala, die als Rand um einen Spielplan herum verläuft als Leiste bezeichnen. Der Sinn eines solchen "Dings" ist es aber, Wertigkeiten festzuhalten. Du kannst natürlich eine Skala auf eine Leiste malen. Aber es bleibt ein System, welches einen Wertebereich abdeckt. Und das ist eben eine Skala.


    Ich bin gern bereit, meine Meinung zu ändern. Sehe hier aber ehrlich gesagt keinen Spielraum.

    Einmal editiert, zuletzt von ode. ()

  • Der Witz an der Kramerleiste ist aber doch, dass sie am Rand umlaufend ist, und wer weiß was eine Leiste ist, dem wird aus dem Wort direkt klar, es muss was am Rand sein, bei Kramerskala, würde die Besonderheit nicht benannt. Und Kramerskalaleiste oder Leistenskala ist nun auch wenig griffig.


    Ich sagte ja auch, es kann eines davon sein, oder beides, aber der Begriff Leiste, ist in dem speziellen Fall auch korrekt.

    Punkteskala ist aus meiner Sicht auch etwas doppelt gemoppelt, sofern man weiß was ein Punkt in diesem Kontext ist, und das er zur Bewertung dient.

    Ansonsten ist es dem Spieler egal, solange die Terminologie in der Anleitung konsequent gleichbleibend ist.

  • #LeisteVsSkala


    Die Frage ist doch: Was soll es bezwecken? Soll es Werte anzeigen? Oder soll es verzieren, schmücken?


    Daher ja auch der etwas provokante Ausspruch, dass Leisten an die Wand genagelt werden. Es geht eben um den Verwendungszweck.


    Ich gebe aber zu, dass eine Regel eben dazu da ist, um verstanden zu werden und man entsprechende Formulierungen verwenden sollte. Daher hab ich weder was gegen Leiste noch Skala.

  • Ernst Juergen Ridder Ich spiele zum Einstieg mal den Ketzer: Sprache ist nicht lebendig!


    (Kurze Pause zum Hoch- und Runterfahren des Blutdrucks …)


    Menschen, die Sprache gebrauchen, dagegen schon. Die Sprache des Menschen ist formbar. Sie kann wörtlich verstanden werden, oder im übertragenen Sinn. Sie lässt sich in beliebig viele andere Sprachen übersetzen; man kann sie vor- und rückwärts abspielen, die Buchstaben verdrehen, absichtlich (oder unabsichtlich) welche weglassen. Sprache kann missverständlich sein bzw. gebraucht werden; mittels ihrer kann man trefflich provozieren (siehe oben); falsch oder richtig interpretieren; mit Sprache wird intoniert, geschlichtet, geurteilt, weitergesponnen …


    Wenn sich Sprache nun im Laufe der Zeit verändert, dann eben nicht deswegen weil sie [selbst] lebendig ist, sondern der Menschen und Umstände wegen. Sie verändert sich aus Protest (wie bspw. die Jugendsprache), vielleicht aus einer Laune heraus – von „geil“ zu „übelst“ bis „voll krass“ –, aus Schlamperei oder Unkenntnis usw.


    Symbole verbinden die Welt der Sprache mit der Welt der Bilder. Symbole sind mehr als nur ein Bild, denn sie drücken Sprache in einem universellen Bild aus; sie erzählen eine Geschichte in einem einzigen Zeichen (ähnlich wie ein Ideogramm). Symbole sind für etwas/vieles, Bilder sind von etwas/vielem. Sprache kann wie Folklore [Vollchlor] sein, überliefert. Sprache kann im Trend sein, überdacht. Heißt: neu gedacht. Natürlich kann ein angestaubter Begriff wie die Ikonografie, oder kurz: das Icon, der neue sprachliche Trend sein, der in die Redakteursstuben Einzug hält1. Als jemand, der in einem Redakteursbüro (als Grafiker) arbeitet, habe ich es sehr zu schätzen gelernt über den eigenen Tellerrand zu schauen. Als Grafiker frage ich mich darum regelmäßig: Wie würde es der Redakteur sehen2. Als Spieleautor habe ich mir das auch zur Prämisse gemacht, bevor ich ein Spiel für fertig entwickelt erkläre.


    Und zum Thema Leiste vs. Skala: es kommt auf den Kontext an. Eine Zeitleiste ist wesentlich gebräuchlicher als eine Zeitskala (für die der Duden keinen Eintrag hat).


    1 Für ein schnelles Briefing vom Redakteur an den Grafiker: „Setz da bitte vor den Text noch ein Icon, damit klar wird was gemeint ist!“

    2 bezeichnen

    Einmal editiert, zuletzt von Gead () aus folgendem Grund: Fußnoten eingefügt

  • Ist eine Kramerleiste wirklich (auch) eine Skala?


    Ich versuche es mal mit der Ausdrucksweise eines bekannten Schulbuchverlages zum Maßstab einer Landkarte: Die Maßstabsleiste ist eine Skala…

    Also, der Maßstab am Rande einer Landkarte heißt Maßstabsleiste. Er ist eine Skala, weil man damit etwas messen kann, in diesem Fall, wie groß die Entfernung zweier Punkte auf der Karte in der Wirklichkeit ist.


    Ist in unserem Metier (Spielpläne) also eine Kramerleiste auch ein Skala? Was misst man denn damit? Man markiert doch nur die Punkte der Spieler. Betrachtet man sie dann aber als Ganzes mit ihren Einzelfeldern und den Markierungen darauf, misst man mit ihr vielleicht den Grad des Erfolges der Spieler. In diesem Sinne ist dann die Kramerleiste, die ihren Namen so mit Recht trägt, in ihrer Funktion auch ein Skala.


    Doll, womit man sich im Sommer so alles beschäftigen kann. Macht aber irgendwie Spaß.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • aber es gibt genügend positive Beispiele, die zeigen, dass es prinzipiell möglich ist, mehrere Rollen auf einmal zu übernehmen.

    Bernd Brunnhofer fällt mir da ein

    als die Protos eines Autors, der mal eben mit Filzstift ein paar Werte auf ein paar Karten malt

    *hust* Rosenberg *hust* Werte mit Bleistift auf Papier in verschiedenen Rottönen ;)

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ernst Juergen Ridder Ich spiele zum Einstieg mal den Ketzer: Sprache ist nicht lebendig!

    Na ja, wie man's nimmt.


    Ich jedenfalls habe schon oft von lebenden und von toten Sprachen gehört und gelesen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Klaus_Knechtskern Je "größer" der Name des Autors, um so eher kann er sich natürlich leisten, bei einem Prototyp weniger auf die Optik achten zu müssen.

    ... bei Uwe habe ich das immer als systemimmanent verstanden : "work in progress"!

    Spielt er selbst mit oder beobachtet nur die beteiligten Spieler beim Prototyp testen, werden von ihm ständig Siegpunktwerte oder Kosten von Gebäuden neu berechnet und abgeändert ( mit Radiergummi und Bleistift), wenn ihm (oder den Testern) etwas unausgewogen erscheint. In der Phase der Entwicklung macht es gar keinen Sinn, Gebäudeplättchen schon mit fertig aufgedruckten Zahlen zu versehen, nur damit es schöner aussieht....

  • Klar, aber in der Phase des Spiels reden wir auch noch nicht von einem Prototypen, den ein Autor einem Verlag vorstellt. Somit hinkt der Vergleich natürlich.

    ... da bin ich mir gar nicht so sicher. Erlebt z.B. bei einer Erweiterung zum 2- er Agricola. Da war schon klar, dass Lookout die Erweiterung bringt und es ging nur noch um das Feintuning bei Gebäudewerten. Und das sah für MICH nach Prototyp aus, die ganzen Zettelchen, wo noch ständig drauf herum gekritzelt und korrigiert wurde...

    Thygra : Wie bezeichnet man denn den Status eines Spiels, was schon nicht mehr Prototyp ist, aber auch noch nicht fertig entwickelt oder vom Redakteur abgesegnet?

    ( Vorsicht - Polemik: Kickstarter ;)8-))??!!)

  • Ich jedenfalls habe schon oft von lebenden und von toten Sprachen gehört und gelesen.

    Mir ist schon klar, dass mit lebendiger Sprache das vom Menschen auf das Gesprochene/Geschriebene übertragene gemeint ist. Wird eine Sprache nicht mehr gesprochen, dann ist sie tot. Und umgekehrt verstanden, ist sie eben lebendig. Ich hab den Ketzer ja auch nur gespielt … :saint:


    Aus meiner Sicht, persönlichem Empfinden und Erfahrungswerten (bli, bla und blubb) wird Ikonografie falsch verwendet, weil die Piktografie und Ideografie hier viel mehr Relevanz haben. Der Terminus einer Wissenschaft, die sich auch mit Bildern befasst, verdrängt möglicherweise nur aus Unkenntnis heraus, den eigentlich angebrachten Terminus, der für das Entwickeln und Gestalten von Symbolen (für Brettspiele) der richtig wäre. Ich finde Piktogramm bzw. Symbol sinnvoller als Icon. Und verwende es darum auch lieber.

  • Ich bitte MetalPirate um Entschuldigung für meine obige Wortwahl!

    Nicht nötig. Als langjähriges Unknowns-Mitglied kann ich mit Korinthenausscheiderei umgehen. :) Dein Einwand war ja nicht komplett unberechtigt, genauso wie die nachfolgende Diskussion über Leisten und Skalen. Trotzdem würde ich all diejenigen, die weiter über Ikonografie, Leisten und Skalen diskutieren möchten, ernsthaft bitten, dafür einen eigenen Thread zu starten. Dankeschön. Wäre nicht so schön, wenn man das auslagern müsste... ;)

  • Klar, aber in der Phase des Spiels reden wir auch noch nicht von einem Prototypen, den ein Autor einem Verlag vorstellt. Somit hinkt der Vergleich natürlich.

    Bei Uwe schon ;) Das mit dem Bleisteift kann ich absolut bestätigen. Da konnte man teilweise schon etliche Radierungen sehen ...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich denke das Uwe Rosenberg da einfach nicht die Muse hat, einen fertigen Prototypen erneut zu überarbeiten und als "schön" dem Verlag zu präsentieren. Wenns an die Umsetzung geht, erfasst er die ganzen Werte die bis anhin nur mit Bleistift auf Zettel gekritzelt sind, in einer Tabelle und gut ist. Der nächste Schritt ist dann bereits das fertige Spiel der davor noch ein Handmuster.

    Ich denke es kommt auch sehr auf das Spiel an, bzw ob es sich noch lohnt ein Spiel mit z.t. fertiger Grafik auszudrucken. Ich habe das jedenfalls bei allen meinen Spielen gemacht, auch weil ich wissen wollte, wie es sich mit grafik spielt oder auch um noch finale Tests durchzuziehen. Ist schon schön wenn man ein Spiel in verschiedenen Entwicklungsstadien spielt 8-))

    -- Man hört nicht auf zu spielen weil man alt wird. Man wird alt, weil man aufhört zu spielen !--

  • Trotzdem würde ich all diejenigen, die weiter über Ikonografie, Leisten und Skalen diskutieren möchten, ernsthaft bitten, dafür einen eigenen Thread zu starten. Dankeschön. Wäre nicht so schön, wenn man das auslagern müsste... ;)

    Müsste man das wirklich?


    War nicht der ursprüngliche Ausgangspunkt dieses ohnehin schon ausgelagerten Threads die Frage, ob der Name des Redakteurs vorne auf die Schachtel gehört?


    Ist nicht diese Frage durch die Wahl des Themas des ausgelagerten Threads "Arbeit der Redakteure/…" ausgeweitet worden, weil man z.B. erst einmal abklopfen muss, was ein Redakteur denn eigentlich zu leisten hat/leistet, ehe man die Ausgangsfrage beantwortet?


    Gehört nicht die Klarheit der Sprache und damit natürlich auch die Frage, was bestimmte Worte/Begriffe denn bedeuten, auch zu dem Aufgabenbereich des Redakteurs?


    Soll man wirklich jeden Aspekt der Arbeit eines Redakteurs in einem gesonderten Thread behandeln?


    In einer solchen Ausfaserung sehe ich keinen Mehrwert. Ich bin ja aber auch kein Mod.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Da war schon klar, dass Lookout die Erweiterung bringt und es ging nur noch um das Feintuning bei Gebäudewerten.

    Bei einem Produkt, bei dem schon klar ist, dass es bei einem Verlag erscheint, hat ein Autor natürlich keinerlei Grund mehr, es optisch aufzubereiten. Denn er muss es nicht mehr "verkaufen", es ist ja schon verkauft. Deshalb hinkt dieses Beispiel weiterhin.


    Meine Aussage dazu war aber sowieso allgemein gemeint. Natürlich gibt es Autoren, bei denen es aufgrund ihres Namens nicht mehr nötig ist, einen Prototypen optisch aufzuhübschen - außer vielleicht aus Nettigkeit den Redakteuren gegenüber. Das sind die berühmten Ausnahmen von der Regel.

  • Ist nicht diese Frage durch die Wahl des Themas des ausgelagerten Threads "Arbeit der Redakteure/…" ausgeweitet worden, weil man z.B. erst einmal abklopfen muss, was ein Redakteur denn eigentlich zu leisten hat/leistet, ehe man die Ausgangsfrage beantwortet?


    Gehört nicht die Klarheit der Sprache und damit natürlich auch die Frage, was bestimmte Worte/Begriffe denn bedeuten, auch zu dem Aufgabenbereich des Redakteurs?

    Ich sehe das auch so. Die Frage der Benennung bestimmter Dinge bei einem Spiel gehört zu den DIngen, über die sich auch ein Redakteur Gedanken machen sollte.

    Hier z.B. auch die folgenden Stichwörter: Runde, Phase, Abschnitt, Durchgang etc.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Der Redakteur, der in einer Spielregel ein vermeintlich falsches, aber gut verständliches "Leiste" durch ein für die meisten Leser unverständliches "Skala" ersetzt, hätte meiner Meinung nach seinen Beruf verfehlt. Bei allem Verständnis für korrekte Sprache (unsinniges Denglisch bringt mich z.B. auch schnell auf die Palme): gegen Windmühlen zu kämpfen, kann man sich auch sparen. Wähle die Kämpfe, die du auch gewinnen kannst.


    Ikonografie in einem Spieleforum (!!) auf den kunstgeschichtlichen Kontext reduzieren zu wollen, noch dazu in einem Expertenforum, in dem sich viele problemlos auch im englischsprachigen Internet bewegen, das ist einfach von vorn herein zum Scheitern verurteilt.

  • Der Redakteur, der in einer Spielregel ein vermeintlich falsches, aber gut verständliches "Leiste" durch ein für die meisten Leser unverständliches "Skala" ersetzt, hätte meiner Meinung nach seinen Beruf verfehlt.

    "Beruf verfehlt" ist mir viel zu hart formuliert. Weshalb glaubst du, dass "Skala" unverständlich wäre? Es sollte natürlich besser "Punktskala" oder "Siegpunktskala" heißen, aber damit wäre doch eigentlich klar, was gemeint ist!?


    Ich will hier keine Lanze für "Skala" brechen, ich verwende normalerweise auch das Wort "Punktleiste", weil ich es für weiter verbreitet halte. Aber aus meiner Sicht würde "Punktskala" auch funktionieren, und wenn ich das verwenden würde, hätte ich ganz sicher nicht meinen Beruf verfehlt.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Punkteskala wäre okay. Nur Skala für mich nicht.

    Das sind die Feinheiten, genau: Punkteskala, nicht Punktskala, wenn es denn schon Skala heißen sollte, wofür ich keinerlei Bedarf sehe. Wenn man damit nur einen Punkt markieren soll/kann, braucht man keine Skala.


    Ich finde Kramerleiste völlig ausreichend klar. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, findet eine Antwort sogar bei Wkipedia.


    Wikipedia ist zwar nicht das Evangelium, aber eine erste Information findet man da meistens. Für unser Thema hier: Man findet die Kramerleiste; die Kramerskala findet man nicht, Punktleiste, Punkteleiste, Punktskala und Punkteskala auch nicht. Wer auf Wikipedia schwört, hat damit seine Antwort:


    Kramerleiste heißt das, sonst gar nichts.:pfeife:

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Punkteskala, nicht Punktskala, wenn es denn schon Skala heißen sollte, wofür ich keinerlei Bedarf sehe. Wenn man damit nur einen Punkt markieren soll/kann, braucht man keine Skala.

    Das e zwischen Punkt und Skala ist kein Plural-e, sondern ein Fugen-e. Und es ist meines Erachtens falsch. Der korrekte Begriff lautet Punktskala. Sämtliche zusammengesetzten Worte mit "Punkt", die man im Duden findet, sind alle ohne e dahinter.


    Dasselbe gilt für Punktleiste.

    (Ich kann nicht ausschließen, dies in der Vergangenheit selbst schon anders gemacht zu haben, als ich hier gerade argumentiere.)

  • Der Duden kennt recht wenig Brettspielbegriffe. Ich halte das durchaus für Plural.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Boah und ich dachte in dem Thread geht es um die Arbeit von Redakteuren und dem testen von Prototypen und nicht um Deutsch und Korinthenkackerei.... ?

    Ich muss dich enttäuschen. Diese Unterhaltung hätte EXAKT so auf dem Gang mit Thygra passieren können. Ich meine das im positiven Sinne.

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  • In "meinem" (Online-)Duden finden sich da einige Beispiele, wie Punktestand, Punktelieferant....

    Du hast Recht, ich habe mich geirrt. Ich hatte "Punkt" eingegeben und war davon ausgegangen, wenn es Wörter wie "Punktestand" gibt, würden mir diese mit angezeigt werden, zumal die Suche auch Wörter listet, bei denen "punkt" mittig oder am Ende vorkommt. Wurden aber nicht angezeigt, keine Ahnung warum. Finde ich sehr merkwürdig. Da hat jemand komische Dinge programmiert, finde ich ...

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
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    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Boah und ich dachte in dem Thread geht es um die Arbeit von Redakteuren und dem testen von Prototypen und nicht um Deutsch und Korinthenkackerei.... ?

    Über solche Dinge unterhalten sich Redakteure tatsächlich.


    /Ben2 war schneller.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
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    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • (…) falsch. Der korrekte Begriff lautet Punktskala. Sämtliche zusammengesetzten Worte mit "Punkt", die man im Duden findet, sind alle ohne e dahinter.

    Wenn es um Sprache geht, ist "falsch" ein starkes Wort, der "korrekte Begriff lautet" eine kühne Behauptung und der Hinweis auf den Duden schlicht unzutreffend.;)


    Siehe nur: Punktestand/Punktstand, Punkteabzug/Punktabzug, Punktesystem/Punktsystem.


    Zugegeben, da ist ein Jurist vielleicht im Vorteil, weil er gelernt hat, nicht nur das zu lesen, was er sucht, sondern ganz bewusst auch davor und danach zu lesen, weil das der eigenen Kontrolle dient. Von einem "Fugen-e" habe ich noch nichts gehört, wohl schon von einem Dehnungs-e, bin ja auch kein Sprachwissenschaftler, aber um so etwas (Dehnungs-e) geht es hier ja nicht.


    Wenn wir nichts haben, worüber wir unterschiedlicher Auffassung sind, wüssten wir ja nicht, worüber wir diskutieren sollen/können.


    Abschweifung für Auslagerungswillige:

    Es wäre auch langweilig, wenn es einfach wäre. Und wenn es einfach ist, macht sich eine Fachsprache einfach andere Regeln: So sagt eigentlich jeder "Schadenersatz", der Jurist aber sagt "Schadensersatz", weil es nach seinem Sprachgefühl halt um den Ersatz des Schadens (konkret) geht und nicht um den Ersatz von Schaden (eher allgemein).

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • In "meinem" (Online-)Duden finden sich da einige Beispiele, wie Punktestand, Punktelieferant....

    Du hast Recht, ich habe mich geirrt. Ich hatte "Punkt" eingegeben und war davon ausgegangen, wenn es Wörter wie "Punktestand" gibt, würden mir diese mit angezeigt werden, zumal die Suche auch Wörter listet, bei denen "punkt" mittig oder am Ende vorkommt. Wurden aber nicht angezeigt, keine Ahnung warum. Finde ich sehr merkwürdig. Da hat jemand komische Dinge programmiert, finde ich ...

    Es ist immer nützlich in das Buch zu schauen. Online ist nicht alles auf dieser Welt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Siehe nur: Punktestand/Punktstand, Punkteabzug/Punktabzug, Punktesystem/Punktsystem.

    Ja, ich lag falsch, siehe oben.

    Von einem "Fugen-e" habe ich noch nichts gehört, wohl schon von einem Dehnungs-e, bin ja auch kein Sprachwissenschaftler, aber um so etwas (Dehnungs-e) geht es hier ja nicht.

    Ich kenne es nur als Fugenlaut oder Fugenelement. Duden und Wikipedia nutzen auch diesen Begriffe.

  • Hallo,

    ich musste gerade wieder an die Arbeit der Redakteure /Produktma-Nager denken - weil ich die Fortsetzung von #Century erhalten habe.

    Schick - auf den ersten Blick. Aber der zweite Blick - wirklich ungeschickt.

    Der eigentliche Gag ist ja die Fortsetzung der Reihe. Nacheinander gekauft, dürfte die Reihe/das Spiel 100€ gekostet haben - eine Menge Geld, dass doch Erwartungen wecken und auch erfüllen sollte.

    Nehmen wir erst mal die Schachtelgestaltung unters Auge. Es hat einen "Buchrücken" an der Seite, um die vertikale Lagerung attraktiver zu machen. Leider wurde die Seite mit unsinnigen und überflüssigen Beschriftungen versehen wie: "Es geht weiter..." und "Fortsetzung folgt". Wirklich raffiniert wird das Frontcover von einer Schachtel zur nächsten fortgesetzt. Toll! Nur- wer lagert die Spiele denn so, dass man davon etwas hat? Der "Buchrücken" hat natürlich KEIN fortlaufendes Panorama - obwohl das sicherlich die Hauptbetrachtungsansicht sein wird. Leider eine vertane Chance.

    In der Schachtel findet man bei beiden Spielen die gleichen Gewürze vor - fast gleich - dann bei der Produktion blieb eine Ral-Codierung beim Färben der Würfel unberücksichtigt. Damit werden' s billige Gewürze zwoter Wahl.

    Dann haben die Schachteln Tiefzieh-Inlays spendiert bekommen. Wenn man bei der Covergestaltung die vertikale Lagerung vorsieht, warum hört das eigentlich bei der Gestaltung der Tiefziehform so oft auf? Ist es denn nicht bekannt oder noch nie aufgefallen, dass horizontal gelagerte Plättchen, Klötzchen und Karten bei vertikaler Lagerung dazu neigen, den Deckel aufzuschieben. Womit der Inhalt munter durcheinander purzelt und dem Besitzer immer wieder eine Freude bereitet, wenn er den Titel mal wieder aus dem Regal zieht. Vielleicht ist ja die Strategie, ihm das zu vergraulen und er lieber etwas Neues kauft. Praktisch schaut die Verbraucher-Lösung wieder so aus, dass man das schicke, unpraktische Inlay rausreißt - für die Tonne.
    Auch Century II kommt ja mit einer einseitigen Spielanleitung aus. Nur bräucht' das Inlay auch irgendwelche Hinweise, wie es zu gebrauchen sei. Das ist gar nicht so offensichtlich. Viel Spaß bei der ersten Partie - dem Puzzle des Einräumens.

    Liebe Grüße
    Nils (hofft hier, relevante Betroffene anzusprechen) 8-))