Alle Bewertungen zum Eintrag „Living Forest“

    …nicht mehr und nicht weniger. In der Endkonsequenz, d. h. weitergedacht sogar eher belanglos. 1, 2, 3 Partien tun nicht weh, bringen das Blut aber auch nicht in Wallung und dann kann man es auch schmerzfrei verkaufen. Nix, was man im Schrank haben muss.

    Als es zum Kennerspiel nominiert wurde, wurde ich auf Living Forest aufmerksam. Las Regeln, schaute mir Videos an. Hörte sich irgendwie nach Quacksalber mit Karten an. Was wie Quacksalber? Habs sofort bestellt. Wollte es unbedingt spielen. Tage vergingen, immernoch keine Mitspieler gefunden. Dann hab ich es bei Boardgamearena gesehen und dort dann gespielt. Habe dort über 20 Partien online gespielt. Irgendwie konnte es mich nicht ganz überzeugen. Ich würde es wieder mitspielen, aber selber vorschlagen würde ich es nicht. Das Spiel darf somit leider wieder ausziehen, ohne jemals gespielt worden zu sein. Aufgerundete 7 Punkte.

    Die erste Partie war zum Abgewöhnen. Das Spiel ist ein Wettrennen, das erst verstanden werden will, bevor man um den Sieg mitspielt. Bis dahin vergehen einige Partien, wenn man gegen erfahrene Spieler spielt. Das kann schon für einige Frustmomente sorgen. Davon abgesehen finde ich das Spiel seltsam abstrakt. Es gibt zwar jede Menge bunter Bilder und auch Naturgeister, die Spielmechanik jedoch drängt die bunte Kulisse in den Hintergrund, so dass der Aufforderungscharakter nach nur einer Partie massiv verliert,

    Persönlich wüsste ich nicht, warum ich mich noch weiter mit dem Spiel befassen sollte. Gibt bessere, nettere und immersivere Spiele.

    Für mich kam Living Forest irgendwie aus dem nichts, ich hatte weder Ankündigungen gesehen noch irgendwas darüber gehört. Und dann war es auch schon Kennerspiel 2022 und wollte getestet werden.


    Erst einmal finde ich es angenehm, dass es nicht um Siegpunkte geht. Statt dessen gibt es drei Siegbedingungen, und der erste, der eine davon erfüllt - nun ja, der gewinnt halt.


    Das Spiel in Mechanismen zu beschreiben finde ich überraschend schwer, es ist irgendwie eine leichte Prise von vielem: Eine Prise "Push your luck", aber mit überschaubaren Konsequenzen, wenn man dann "überpusht". Daneben eine etwas größere Prise "Deckbuilding" und abschließend noch ein Hauch von Tile Laying. Das wichtigste was wir festgestellt haben, ist dass es ein Wettrennen ist, bei dem man schnell ins Hintertreffen geraten kann.


    War gefühlt zu Beginn der "Flammen"-Sieg zu stark (weil recht einfach zu spielen) haben wir schnell das Gefühl bekommen, dass alle Siegbedingungen gleichermaßen valide sind, um auf Sieg zu spielen. So hat auch jede Siegbedingung schon zum Erfolg geführt.


    Also zum Spielgefühl - das ich am besten mit gefällig und angenehm, aber auch ein wenig dahinplätschernd beschreiben würde. Es macht Spaß, ist interessant und erfordert immer wieder die eine oder andere knifflige Entscheidung. Andererseits plätschert es auch so ein bisschen vor sich hin und es hatte für uns kaum "denkwürdige" Züge. Mal macht man mehr, mal weniger.


    Als Gesamtfazit: Eine durchaus würdiger Preisträger, und ein angenehmes Spiel, dass mir gefällt, aber das auch nicht in den Olymp der Spiele zieht. Es bleibt erst mal in der Sammlung und wird auch noch die eine oder andere Partie sehen, aber wird eher ein Absacker-Spiel - daher für mich eine 7