Alle Bewertungen zum Eintrag „Kitchen Rush“

    Schönes Spiel, das ich immer gerne spielen würde. Setzt auch das Thema schön um. Leider habe ich in der Familie nur eine weitere Mitspielerin.

    Mein Lieblings Echtzeitspiel bleibt aber Magic Maze.

    Kitchen Rush ist ein gutes Spiel und Echtzeit Koop ist eine tolle Spielkategorie. Ich fand es einfach ein wenig brav. Es verströmt nicht die Einfachheit und Anarchie eines Escape, aber auch nicht das Chaos, welches einen in Space Alert bei der Auflösung erwartet.

    Man hat es am Ende halt geschafft oder nicht. Und eben eher dass Gefühl, dass es sich dabei um Kleinigkeiten handelt.

    Aber die Kampagne ist echt schön gemacht.

    Herrlich, wie die zwei Sanduhren, welche jeder Spieler zur Verfügung hat, den Stressfaktor in einer Küche sehr gut auf das Spielbrett bringen! Ins Besondere wenn der Plan mal nicht aufgeht und man dann noch einen weiteren Teller braucht, bzw. Zutaten und Gewürze, welche aktuell gar nicht verfügbar sind. Gleichzeitig wächst man als Team aber auch mit seinen Aufgaben und arbeitet immer besser Hand in Hand. Wahrlich ein gelungenes Erlebnis, welches durch den steigenden Schwierigkeitsgrad auch mit unterschiedlichen Spielertypen erfüllend ist.

    „Kitchen Rush“ ist nicht neu. 2017 erschien es bei Artipia Games und wir spielten es auch gleich auf der Stuttgarter Spielemesse im Herbst. In 2019 gibt es nun eine deutsche Übersetzung von Pegasus, wobei das Spiel relativ sprachneutral ist, denn im Spiel tragen jetzt vor allem die Gerichte einen deutschen Titel. Die Anleitung wurde natürlich auch übersetzt und stark überarbeitet. Vor allem hat Pegasus einen modularen Aufbau eingebracht, mit dem man nach und nach immer mehr Module dazu nehmen kann, die es entsprechend schwerer machen. In Stuttgart 2017 spielten wir in vollem Umfang und verloren beide Partien. Nach Essen 2019 spielten wir die ersten drei Einstiegsspiele und gewannen jedes recht locker.


    „Kitchen Rush“ in Kurzform erklärt: Wir sind Restaurantbetreiber mit jeweils zwei Angestellten in Form von Sanduhren. Mit diesen versuchen wir unser Nobelrestaurant am Laufen zu halten. Gerichte entgegen nehmen ist noch einfach. Danach geht es in die Lagerkammer, um die richtigen Zutaten zusammenzusuchen. Dann in die zweite Lagerkammer laufen, weil ich übersehen hatte, dass in der ersten nicht alles Zutaten vorrätig waren. Alle Zutaten in den Kochtopf schmeißen und während ein Angestellter rührt, wühlt der andere die Gewürze aus dem Regal … äh, Stoffbeutel. Ggf. noch einmal eine Runde erhitzen und fertig ist das Gericht.


    Für die Aktionen gibt es separate Felder in den Teilbereichen der Küche, auf welche die Sanduhren umgedreht gestellt werden. Erst, wenn die Zeit durchgelaufen ist (ca. 30 Sekunden), darf ich meinen Arbeiter woanders einsetzen. Und natürlich gibt es nirgends genug Platz für alle, sodass wir uns gegenseitig ein bisschen abstimmen müssen, wer genau wo arbeitet.


    In den Einstiegsmodulen ist das alles noch ganz einfach. Richtig unter Zeitnot kamen wir nie. Anfänglich werkelte jeder vor sich hin. Als aber die ersten Zutaten und Gewürze alle waren, wurde kooperativ gearbeitet und freie Arbeitskraft (im Sinne von Sanduhren) auf die Aktionsfelder gestellt, um für den Küchennachbarn noch etwas zu besorgen. Vor allem dieser Aspekt und gleichzeitig unter Zeitdruck noch seine eigenen Gerichte korrekt zu kochen machte wieder sehr viel Spaß.

    Kitchen Rush ist das erste Echtzeitspiel, das für mich funktioniert. Die Sanduhr-Mechanik ist clever, das Gesamtpaket lässt genug Platz zum Austüfteln unterschiedlicher Strategien. Die sanfte Einführung der Regeln in Szenarien der Pegasus-Version macht das Spiel auch auf Familienspielniveau schon gut spielbar.


    Trotzdem bleibt das Spiel für mich "anstrengend" - mehr als 2-3 Runden pro Abend spielen wir meist nicht, aber in denen habe ich sowohl in der Familie als auch in der (Kenner/Experten-)Spielerunde viel Spaß :)