Einträge mit bestimmter Bewertung

    Disclaimer:

    Es folgt eine äußert subjektive Betrachtung über Descent - Legends of the Dark, da dies Spiel weder bei meiner Partnerin noch bei mir einen guten Stand hat, zudem komme ich etwas spät zur „Beurteilung“ von Descent, wo doch bereits so viele darübergeschrieben und berichtet haben, sowohl auf BGG, Ytube oder hier (und viele Meinungen schon längst verfestigt sind).

    Wir sind beides keine Fans von Dungeon Crawlern, wollten jedoch sehen was dies „App-Wunderwerk“ als Hybrid zu bieten hat (und was der „Nachfolger“ von Descent 2 denn so kann, immerhin war dies vor Jahren unser Brettspiel-Wiedereinstieg, auch wenn er sich schnell abgenutzt hatte).


    Grundlage der Einschätzung

    Wir haben im Duett die Core Campaign samt Nebenmissionen aka Akt 1 in 40+ Stunden durchgespielt (durch einen Fehler in der App wurde uns die zeitliche Anzeige zerschossen, grob wissen wir 38 Stunden + diverse Stunden mehr, ich schätze 46-48 Stunden).


    Das erste auf dem normalen Schwierigkeitsgrad, das zweite dann auf Heroic und ab dem dritten (durchgehend) auf Warfare (die ersten beiden waren deutlich zu einfach/anspruchslos, jedoch wollten wir diese sehen/erleben bzw. auch die direkte Skalierung sehen).


    Kurze Details zu den Szenarien&Helden (keine Spoiler)

    3 Szenarien haben wir insgesamt verloren (alle auf Warfare), wobei eines an 12 LP scheiterte die der Boss-Gegner des Szenarios noch übrig, hatte bevor Vaerix seinen letzten LP verlor, vermutlich hätten wir das noch durch eine leichte Anpassung der Taktik hinbekommen, wenn wir etwas früher reagiert hätten und/oder 1-2 Würfelergebnisse besser gewesen wären.

    Zwei der Drei Szenarios haben wir verloren als wir nur 2 Helden geführt haben, eines dann mit 3.


    Bei nur zwei Helden sind Aktionen, Kombinationen als auch Synergien reduziert(er), man hat weniger Auswahl, weniger Waffen mit verschiedenen Schwäche-Trigger, weniger Skills und Trinkets als auch HP ect. zudem sind diverse Dialoge bei 2 Helden auch kürzer als bei 3. Was das Ganze zu einem gewissen Grad taktischer macht, muss man doch mehr mit den Limits arbeiten.

    Bei 2 haben wir wegen dem Zeitdruck von Warfare auch deutlich weniger Loot bekommen (aber ständig Loot für Helden die wir weniger gerne Spielen). Einige Missionen waren deutlich schwerer z.B eine Escort-Mission bei der Personen gerettet werden müssen und gleichzeitig Verfolger aufgehalten, was durch die reduzierten Aktionen und eingeschränkte Position schlechter Abzudecken ist.


    Bei drei Helden dagegen lief alles etwas runder, flüssiger, es gab mehr Absprachen welche Skills/Helden zusammen agieren, welche Attribute eher von X oder Y genutzt werden könnten als auch wer welche Aufgabe übernimmt.


    Positiv-/Negativaufzählung zu Descent

    (wovon diverses beides ist und somit eher Neutral gewertet werden müsste)


    Pro

    + Äußerst detaillierte Miniaturen, mit differenziertem Design (besonders bei den Helden die zumindest optisch auch durch ihre Pose sich entfernen von der Klischee-Darstellung).

    + Hybrid/Dragon Centurion ist eine wahrhaft beeindruckend, coole, imposante wie Kontrast scharfe Miniatur, da haben wir echt gestaunt bei diesem Highlight an Miniaturenkunst.

    + Die App Übernimmt viel Rechenarbeit, lässt dadurch mehr Freiraum&Konzentration auf andere Aspekte.

    + Das 3D Gelände erzeugt teil-/zeitweise eine durchaus ansehnliche Spielfläche mit Tiefenwirkung.

    + Über das 3D Gelände kommen Höhenunterschied besser zur Geltung, eben plastischer als in vielen anderen DCs.

    + Das Szenario-Design war gerade im Aufbau der „Maps“ schön ausdifferenziert, zeigte was so alles geht bzw. möglich ist mit den mitgelieferten modularen Bestandteilen (als auch wie durchdacht das Konzept hinter diesen ist).

    + Die Szenarien an sich waren auch nicht zu oft das gleiche, es gab teilweise deutliche Unterschiede und weniger repetitive Handlungen als uns aus anderen DCs bekannt.

    + Durch die App können viele der Interaktiven Geländestücke multifunktionale Aufgaben übernehmen, was gefällig ist und zeigt was alles an potenzialen in App-Gestützten Brettspielen möglich wäre.

    + Comiceske Artwork was an verschiedene MMORPGs erinnert, auch wenn es uns nicht überzeugte, hatte es doch was passendes, wirkte durchdacht und angepasst bzw. wie ein Gesamtkonzept welches FFG aufbauen wollte (zudem ist es sehr familienfreundlich).

    + Heldendesgin ist etwas weg vom üblichen Generischen wenn jetzt auch nicht komplett Fancy, dafür zumindest Teil-Inklusiv was sowohl Spezies, Geschlecht oder gar Behinderung betrifft.

    + Theoretisch wie praktisch gibt es über die Heldenkarte, die Doppelseitige Waffe/n und den Doppelseitigen Skills einiges an möglichen Kombinationen wie Synergien.

    + Variation der Gegnertypen in der App, macht das ganze Interessanter, bringt mehr Abwechslung ins Spiel, kennt man sonst eher über preiswerte Standees, so hat man auf der Karte Platzhalter ,die jedoch in der App andere Namen, Aussehen und Fähigkeiten haben.

    + Die ein oder andere Referenz & Hommage an alte Descent Teile bzw. die Spielwelt Terrinoth

    + Das Fatigue-Managen durch Kartenflippen als Aktion bzw. über den Zustand Prepared hat seinen Reiz und verlangt eine Gewisse Aufmerksamkeit und ausklügeln des Puzzels im Timing (was unter anderem dazu führte warum ich überwiegend mit Galaden gespielt habe).

    + Es gibt viel zu Entdecken & Craften, sei es Rezepte, Materialien und Tränke oder Waffen, Rüstungen, Schmuck (sowie hier wiederum einiges an Kombinationen und Synergien).

    + Das Schwächensystem lädt ein taktischer zu spielen, mehr auszuprobieren/abzuchecken bis man eben die Information hat, welche Schwäche den vorliegt und diese dann gezielt zu nutzen.

    + Nicht unelegant ist das einflechten der 6 Helden in die Story und das Voraussetzen jeweils eines der Helden für dazugehörige bzw. angebunden Szenarien, dies integriert die Helden mehr in das großen ganze und lädt ein die Helden auszuprobieren bzw. durchrotieren zu lassen, was für ein abwechslungsreicheres Spielerlebnis sorgt

    + Die Taktische Nutzung der unterschiedlichen Zustände erlaubt einiges an Kombinationen, Stellungsspiel und Optionen wie man an gewisse Gegner herangeht (auch vom Timing).


    Contra

    - Grauenhaft, schwache, simple, rudimentäre wie stumpfe Dialoge aus der Generikmottenkiste die schon alt war als das Fantasy-Genre geboren wurde (und für uns wirklich, speziell im Fall von Syrus oder Kehli, unangenehm im infantilen Cringe Faktor, war).

    - Die Story aus der Fantasy-Klischeehölle. Das Ganze langweilte, ödete an und hat auch einiges an Spaß rausgenommen, so wollten wir teilweise die Texte gar nicht mehr lesen da so belanglos. Ein narrativer Ausfall, der höchsten dafür geeignet war sich drüber lustig zu machen, was auch schnell seinen Reiz verlor (und nein wir hatten bei weitem keine literarische Kunst von FFG erwartet).

    - App ist nicht vertont (bzw. nur selten und kurz), was sehr schade ist, hier ist viel Potenzial von Charakteristik als auch Immersion verschwendet worden (war dafür ja auch preiswerter in der Produktion).

    - Der Score ist an sich ok, jedoch schnell repetitiv und/oder teilweise durch einen Ladefehler (?) kam dann die Kampfmusik in der ruhigen Stadt beim Shoppen oder eben die idyllische Stadtmusik vom Markt im Kampf, was unpassend war und Immersion brach.

    - Je nach Szenario verbraucht das Spiel ordentlich Platz auf dem Tisch, zudem benötigt man bei z.B 2 Spielern auch ausreichend Platz für ein zentral platziertes Gerät für die App (z.B Tablet), was den Aufbau bzw. die Organisation/Arrangieren der Maptiles etwas umständlich machen kann (mehr als einmal mussten wir etwas umverteilen bzw. das Tablet vom Tisch nehmen).

    - Unbalanced Powerlevel diverser Helden, die besonders von der Single Power eines Galaden oder Vaerix ausgestochen werden (oder sich schlicht für uns äußerst öde spielten wie Kehli oder Brynn, die stark auf Zusammenspiel mit anderen Helden angewiesen sind und so Einschränken im Positionsspiel, gerade wenn man mit nur 2 Helden spielen möchte).

    - Langsame Progression durch „künstliches“ Kleinhalten der Power durch die Limitierung der EP auf niedrigem Niveau, da Akt 1 (was dann wohl in Akt 2 und 3, jeweils für bessere Balance durch angepasste Progression sorgen soll).

    - Irritierend wenig Inhalt gerade für den Preis und Größe der Box (in der Box), was an Marketing, App als auch dem 3D Terrain liegt (und viel Platz bzw. die große Box braucht nach dem Aufbau).

    - Viele der Skills haben wir nie/kaum genutzt bzw. in einem Szenario und sind überwiegend bei den gleichen geblieben, was an deren Effizienz lag, dadurch wurde das eigentlich gute System der fleixbel Austauschbaren Skills unterminiert. Für Galaden hatte ich am Ende alle Skills, nutzte aber bei 2 EP quasi immer die beiden gleichen, erst als der 3te EP dazu kam wurde es etwas offener in der Gestaltung (man hätte natürlich auch weniger Optimiert spielen können, bei Warfare ist es allerdings wenig ratsam das Potenzial runter zu drehen).

    - Das Reisen in der App von der Stadt zu Stadt/Szenario/Event X ist komplette Zeitverschwendung (siehe zu wie 7 gelbe Punkte nach und nach Auftauchen, dann ein Roter mit kurzem Text und dann nochmal 3 gelbe Punkte bis die Mission beginnt, beim Rückweg dann 4 Gelbe Punkte bis der Rote Punkt kommt und dann 6 weitere Gelbe bis man in der Stadt ist, oder 9 gelbe Punkte und es passiert nichts, ein roter, Kram und dann am Ziel, unspannender geht kaum).

    - Die Reise Events waren von ähnlicher niedriger (Schreib-)Qualität wie die Story oder Charakterdialoge, ein oder zweimal gab’s einen Schmunzler oder eben eine bekannte Referenz, meist war nur die Auswirkung=> welche „relevante“ Random Materialien wir bekommen.

    - Das Voraussetzen gewisser Helden für unterschiedliche Szenarien, diktiert Spielern auf welchen Helden sie spielen müssen, egal ob sie wollen oder nicht und lässt z.B nicht zu die gesamte Story nur mit den beiden Favoriten durchzuspielen, wir lösten dies Problem für uns mit einem dritten Helden als „Platzhalter“, dabei hätten wir gerne das Ganze nur mit 2 statt 3 Helden durchgespielt, jedoch machten uns die 2 Szenarien in den wir nicht so

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