Das üppig ausgestattete und gar nicht so unthematische Black Angel ist ein anspruchsvolles Biest, das aus anfänglich sechs Aktionen einen taktischen Hirnzwirbler erschafft. Ein guter Zug muss hier auf mehreren Ebenen geplant werden und beeinflusst zudem Mitspieler direkt. Der Treibstoff des Spiels ist Denkarbeit! Die Symbiose aus beiden Spielbretter und die spielerisch interessant integrierte Reise zum Zielplaneten gefällt. Die damit zusammenhängende Steuerung der Spielgeschwindigkeit seitens der Spieler ist taktisch fordernd, weil es per se keine feste Rundenanzahl gibt.
Schlecht kann man nur ein Spielelement loben, weil die Verzahnung so groß ist! Spielspaß ist für den anspruchsvollen Spieler definitiv vorhanden. Doch so wie die Verwüster an der Black Angel knabbern, so kann auch die Spielerfahrung getrübt werden. Das man aktiv durch Verwüster das Spiel sabotieren und damit das Spiel auf legitime Weise beenden kann, ist thematisch ein Reinfall. Neben der möglichen Downtime kann man sich durch falsche Planung, Zufall beim Ziehen der Karten oder durch Aktionen der Mitspieler auch ins Abseits manövrieren. Der Glücksfaktor ist für ein Spiel dieses Kalibers ungewohnt hoch. Black Angel kann daher frusten, trotzdem schätze ich es als Expertenspiel für seine Interaktionsdichte und der motivierenden Verzahnung.