Paper Tales verleitet vom Namen und der Gestaltung des Covers her eher an ein Abenteuerspiel mit "Geschichten" zu denken, das ist es definitiv nicht. Wenn man sich vorher ein wenig damit beschäftigt hat, weiß man das natürlich auch. Geschichten gibt es hier nicht, das Setting ist einfach nur "Fantasy-Mittelalter" und das wars. Das stört allerdings kaum, weil das Spiel sich wirklich locker und fluffig spielt und eine wirklich hohe Varianz bietet. 7 Wonders habe ich noch nie gespielt daher keine Vergleiche von mir, aber das Card-Drafting gefällt mir mega gut. Auch Freunden, die 7 Wonders regelmäßig spielen hat Paper Tales Spaß gemacht. Natürlich ist es aufgrund der Vielzahl an teilweise einzigartigen Karten auch recht glückslastig, aber da man verschiedene Wege gehen kann, hat immer jeder seine Strategie gefunden, um irgendwie an Punkte zu kommen.
Die Erweiterung war für mich Pflicht, da das Spiel sich wirklich super Solo spielt außerdem bringt sie noch weitere spannende Karten ins Spiel und weitere Gebäude.
Etwas unübersichtlich wirkt zunächst der Ablauf, da die Kreaturenkarten oft Boni in unterschiedlichen Phasen des Spiel bringen und man da sehr gut aufpassen muss, nichts zu übersehen. Daher hakelt es manchmal im Spielfluss, wenn jeder erstmal schauen muss, wie viel Gold er bekommt, wie hoch die Kampfstärke genau ist und was man nun eigentlich bauen kann. In der Regel geht das aber und stört nicht so viel, insbesondere wenn eine erfahrene Spielerin dabei ist und ein Auge auf die Auslagen der anderen hat.
Das Faktor der "Alterung" der Kreaturen ist toll, weil man dadurch schon genau überlegen muss wann man welche Karten spielt und die Auslage sich auch während des Spiels laufend ändert.
Insgesamt macht die Kombination der verschiedenen Karten für mich den größten Reiz aus. Manchmal bekommt man wirklich coole Kombis hin, jedes Spiel spielt sich dadurch anders.
Ich empfehle das Spiel ganz klar als Solo-Spiel oder für 2-4 Personen, darüber habe ich es noch nicht getestet.