Einträge mit bestimmter Bewertung

    Everdell scheint zu polarisieren, wobei die Lobesseiten anfänglich überwiegen. Die sich alsbaldig zeigenden Schwächen stören mich im Grundspiel nicht. Mir gefällt die enorm kurze Spielzeit zu zweit, die sich in einer knappen Stunde bemisst.


    In der Zeit bekommt man einiges geboten. Trotz eines nicht unerheblichen Glücksfaktors, der bei Spielen mit Kartenauslage charakteristisch ist, lagen wir sowohl in 2er als auch 4er Partien am Ende stets dicht beieinander.


    Wir haben noch Freude an Everdell und hoffen schon bald die Erweiterungen kennenlernen zu dürfen. Leider empfinde ich die momentanen Preise dafür als arg zu hoch gegriffen für den Inhat.

    Nach ~10-15 Partien gefällt uns Everdell immer noch sehr gut. Nachdem man das Spiel ein paar Mal gespielt hat, kennt man die möglichen Kombos/Engines und weiß, worauf man achten muss, um das Spiel effizient zu gestalten. Ich finde das Spielgefühl vergleichbar mit meinem lieblings-Tableaubuilder Imperial Settlers. Die Produktionsqualität und das wunderschön gestaltete Setting geben Everdell da aber natürlich noch etwas das "gewisse Extra".


    Die Interaktion im Spiel ist niedrig, aber vorhanden. Getrieben wird das vor allem über die Workerspot-Verfügbarkeit sowie die Timings, wann man die Jahreszeit wechselt und somit seine Arbeiter zurücknimmt. Diese Überlegungen empfinde ich als sehr reizvoll - oft wägt man tatsächlich ab, ob man eine Karte nicht in die nächste Jahreszeit mitnimmt, um seine Arbeiter jetzt sofort zurückzunehmen, wo wenig andere Arbeiter bei den Mitspielern im Spiel sind.


    Die unterschiedlichen Punktemöglichkeiten sind ausreichend um leicht unterschiedliche Strategien zu versuchen, aber durch das zentrale Tableau jedes Spielers fühlen sich einzelne Partien irgendwann schon sehr ähnlich an.


    Leider ist der Kartenpool nach dieser Anzahl an Partien für mich nicht groß genug, um die Langzeitmotivation wirklich zu gewährleisten. Glücklicherweise gibt es einige Erweiterungen, die das Spiel noch lange interessant halten sollten.


    Wie alle Spiele, bei denen man gemeinsam von einem Kartenstapel zieht, spielt Glück auch bei Everdell (gerade bei der Starthand) eine nicht unwesentliche Rolle. Wen das stört, der sollte sich einen Kauf nochmal genauer überlegen.

    Wenn man den Blues hat oder die Tage kalt und regnerisch sind und man mal wieder etwas Schönes und Heiteres sehen will, dann sollte man Everdell auspacken. Das Spiel lebt von seiner Aufmachung und weniger vom Gameplay. Letzteres ist zwar solide, aber ein wenig glückslastig und nicht wirklich innovativ. Nichtsdestotrotz macht das Spiel Spaß.


    Nachtrag: Mit der Erweiterung "Pearlbrook" kommt nochmal ein ganz stimmiges Element hinzu, ohne das Spiel zu überfrachten. Die Erweiterung "Spirecrest" bringt hingegen noch ein paar neue Mechaniken ins Spiel, die das Gesamterlebnis für mich deutlich besser machen. Was mich betrifft, wird Everdell nur noch mit diesen beiden Erweiterungen gespielt.